Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 4/8

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 4/8 (NW ZK SED DDR 1950, H. 4/8); JOHANNES SCHELLENBERGER Die Durchführung des Landarbeiterschutzgesetzes Voraussetzung zur Entfaltung der Kultur auf dem Dorfe Der Kern des Landarbeitersdiutzgesetzes besteht in der Festlegung des achtstündigen Arbeitstages für die Landarbeiter. Deshalb richten sich auch alle Angriffe des Gegners gegen diese Regelung. In den meisten Fällen besteht die Argumentation bezeichnenderweise nicht etwa darin, daß gesagt wird: durch dieses Gesetz wird der Großbauer gezwungen, den von ihm beschäftigten Landarbeitern ein erträglicheres Leben zu gewähren, das heißt mehr zu geben? sondern: daß durch das Gesetz die Klein- und Mittelbauern ruiniert werden. Das Bündnis der Arbeiterklasse mit den Klein- und Mittelbauern Wir haben es also hier mit einer Taktik zu tun, die sich zum Ziel setzt, das Bündnis der Arbeiterklasse mit den Klein- und Mittelbauern zu stören, zu verhindern, daß sich die Beziehungen zwischen der Arbeiterklasse und den Klein- und Mittelbauern festigen. In dem vorliegenden Zusammenhang kommt es nicht darauf an, diese Argumentation näher zu untersuchen. Es wäre jedoch wünschenswert, daß sich die Genossen aus der Erfahrung ihrer praktischen Arbeit heraus dazu äußern. Entscheidend für uns ist die Tatsache, daß das Bündnis zwischen der Arbeiterklasse und den Klein- und Mittelbauern die Voraussetzung für jede demokratische Politik im Dorfe, für die Demokratisierung des Dorfes überhaupt ist. Mehr noch: der Landwirtschaftsplan 1950 kann nur erfüllt werden durch eine weitgehende Demokratisierung des Dorfes auf der Basis dieses bereits durch unsere Politik herausgestellten Bündnisses, das heißt durch die Festigung und Vertiefung der Beziehung zwischen den Arbeitern und den Klein- und Mittelbauern. arbeiter bisher am weitesten zurück in dër Kampfesfront standen. Wir kennen die Ursachen, die hauptsächlich historischer Natur sind und durch Fragen speziellen Charakters, wie zum Beispiel das Umsiedlerproblem, verschärft wurden. Jedenfalls müssen wir heute die Tatsache feststellen, daß selbst durch alle fortschrittlichen Maßnahmen im Rahmen unserer allgemeinen Politik und Wirtschaftspolitik allein das Bewußtsein der Landarbeiter nicht genügend entwickelt wird. Ihr Bewußtsein kommt mit den neuen Tatsachen nicht mit, da es noch weitgehend bestimmt wird durch alte Traditionen aus der Zeit der patriarchalischen Abhängigkeit, die ja auch heute noch zum Teil besteht. Ein Anstoß zur Entfaltung eines neuen Bewußtseins wird also erst gegeben, wenn besondere Maßnahmen zustande kommen, die den Landarbeitern eben dieses zur Festigung und Vertiefung unseres Bündnisses mit den Klein- und Mittelbauern notwendige Bewußtsein geben. Eine solche entscheidende Maßnahme ist das Landarbeiterschutzgesetz. Durchführung des Landarbeiterschutzgesetzes bedeutet Aktivierung der Kulturarbeit Der Kampf um die Durchsetzung des Landarbeiterschutzgesetzes, der jetzt im Dorf geführt wird, ist deswegen von so entscheidender Bedeutung für die Demokratisierung des Dorfes, weil damit die Massen der über 900000 Landarbeiter mit ihren Familien in direkter Weise in die Kampffront des Fortschritts einbezogen werden. Hier geht es ja um ihre ureigensten, sie persönlich und unmittelbar berührenden Interessen, um ihre Gleichstellung mit der Industriearbeiterschaft. Im Laufe dieses Kampfes werden die in ihnen schlummernden fortschrittlichen Tendenzen in eine bewußte, gesellschaftlich tätige Kraft verwandelt. Das bedeutet aber, daß von dem Ausmaß der Beteiligung der Landarbeiter am Kampfe um die Durchführung ihres Schutzgesetzes die Entwicklung der kulturellen Erziehungsarbeit unter den Landarbeitern abhängt. Dies ist von großer Bedeutung für die Kulturarbeit im ganzen Dorf. In den vom Parteivorstand herausgegebenen Richtlinien für die Kulturarbeit im Betrieb und auf dem Dorfe wurde festgelegt, daß die Kulturausschüsse die Kulturarbeit leiten und in ihnen der FDGB federführend sein soll. Die Frage stellen, ob die IG Land und Forst schon jetzt in der Lage ist, diese ihr damit gestellte Aufgabe zu erfüllen, heißt sie verneinen. Hier liegt also der Schwerpunkt unserer Kulturarbeit unter den Landarbeitern verankert. Unser Bemühen um die Entwicklung eines neuen Bewußtseins der Landarbeiter, das der gegenwärtigen Situation entspricht und das Neue in der Entwicklung auf dem Dorfe fördern hilft, muß also vor allem mit einer besseren Unterstützung der IG Land und Forst beginnen. Es ist notwendig, eine ganze Reihe von Aufgaben, die die IG Land und Forst in diesem Jahre in jedem Dorf zu lösen haben wird, in Verbindung mit der Entfaltung einer hartnäckigen kulturellen Erziehungsarbeit zur Diskussion zu stellen und durchzuführen. Dazu gehört zum Beispiel die Frage der Abschaffung der privaten Großviehhaltung und die Einführung des Leistungslohnes in den volkseigenen Gütern. Im Kampf um die Herstellung und Sicherung der Rentabilität der volkseigenen Güter wird in den Landarbeitern Die Voraussetzungen materieller und politischer Natur dafür sind seit 1945 geschaffen worden. Allgemein gesehen haben wir das erreicht durch die strikte Durchführung der Potsdamer Beschlüsse und die durch sie festgelegten demokratischen Reformen. Weitere entscheidende Schritte dazu waren die demokratische Art und Weise der Durchführung unserer Maßnahmen in der Landwirtschaft, wobei vor den demokratischen Organisationen wichtige Aufgaben standen, die sie jedoch nur zum Teil gelöst haben. Weitere Maßnahmen entscheidender Natur waren der Aufbau der MAS und der volkseigenen Güter, wodurch zum erstenmal Zentren neuer, fortschrittlicher Lebensformen auf dem Dorfe entstanden. Die Rolle der Landarbeiter bei der Herstellung des Bündnisses Welche Rolle spielen bei all diesen Maßnahmen die Landarbeiter selbst? In den volkseigenen Gütern hat sich erwiesen, daß sie zum Teil diese Aufgaben zu lösen verstanden. Das kam daher, daß dort die fortschrittlichsten Elemente zu finden waren und daß ihnen weitgehende Unterstützung durch die Partei und die Regierung zuteil wurde. Aber selbst dort mußte der Anstoß von außen kommen. Es zeigt sich, daß wir alle solche Maßnahmen der führenden Rolle der Arbeiterklasse zu verdanken haben, wobei die Industriearbeiter an erster Stelle, die Land- 8;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 4/8 (NW ZK SED DDR 1950, H. 4/8) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 4/8 (NW ZK SED DDR 1950, H. 4/8)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. :, Ausgehend davon, daß; die überwiegende Mehrzahl der mit Delikten des unge- !i setzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen Menschenhandels. Die vom Feind angewandten Mittel und Methoden. Die Zielgruppen des Feindes. Das Ziel der Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens und des vor allem von kriminellen Menschenhändlerbanden betriebenen staatsfeindlichen Menschenhandels hat Staatssicherheit durch den zielstrebigen, koordinierten und konzentrierten Einsatz und die allseitige Nutzung seiner spezifischen Kräfte, Mittel und Methoden der und der anderen Organe des zur Feststellung von Hinweisen auf feindlich-negative Handlungen Einfluß zu nehmen, insbesondere bei der Untersuchung von Straftaten der allgemeinen Kriminalität; Kontrolle ausgewählter Personenkreise; Bearbeitung von Anträgen auf Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der Übersiedlung in nichtsozialistische Staaten und nach Westberlin sowie Eheschließung mit Personen aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, die in sonstiger Weise an der Ausschleusung von Bürgern mitwirkten. Personen, die von der oder Westberlin aus widerrechtlich in das Staatsgebiet der eingedrungen waren Personen aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin: in Verbind, in ohne Menschen- sonst. Veroin- insgesamt händlerband. aus dem düng unter. Jahre Arbeiter Intelligenz darunter Arzte.

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