Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 4/31

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 4/31 (NW ZK SED DDR 1950, H. 4/31); ERFAHRUNGEN, ANREGUNGEN UND KRITIK Ein Wohngruppenbildungsabend, wie er sein soll, wurde von der Wohngruppe 3 in Burkhardtsdorf am 17. Januar 1950 durchgeführt. Diese Grundeinheit führte auf Grund eines Beschlusses des Ortsgruppenvorstandes einen Musterbildungsabend durch. Es lag hierbei der Gedanke zugrunde, an Hand eines praktischen Beispiels die neugewählten Leitungen der Wohngruppen zu einer besseren Organisierung und Durchführung der Bildungsabende anzuregen, um damit die Schulungsarbeit zu verbessern. Zur Unterstützung der Wohngruppenleitung wurde ein Genosse des Ortsgruppenvorstandes als Instrukteur eingesetzt. In einer Wohngruppenvorstandssitzung würde die Vorbereitung des Abends besprochen und den einzelnen Vorstandsmitgliedern die entsprechenden Aufgaben zugeteilt. Die Einladung der Mitglieder erfolgte durch Handzettel. Der Erfolg der guten Vorbereitung zeigte sich schon in der starken Beteiligung. 58 Mitglieder waren anwesend, darunter 6 Gäste aus anderen Wohngruppen, eine Beteiligung, wie sie bisher in dieser Wohngruppe noch nicht erreicht worden war. Bei Betreten des Versammlungsraumes erfolgte eine ordnungsgemäße Parteibuchkontrolle. Der Raum war gut und sinnvoll ausgeschmückt. Ein Transparent mit der Aufschrift: ,,Und wir verändern sie doch!" war ein besonderer Blickfang. Mit einem Kampfliederpotpourri und einem Auszug aus der Geschichte der KPdSU (B) über Kritik und Selbstkritik nahm der Bildungsabend seinen. Anfang. In seminaristischer Form wurde das Thema „Die Aufgaben der Partei im Kampfe um die erhöhte Wachsamkeit" eingehend behandelt. Die Beteiligung an der Diskussion war rege. Besonders die verräterische Rolle der Tito-Clique, der Rajks und Kostoffs sowie der rechten Sozialdemokraten lösten einen lebhaften Meinungsaustausch aus. Mit dem gemeinsamen Gesang der Internationale fand der Bildungsabend seinen Abschluß. Die Teilnehmer waren sich darüber einig, daß dieser Schulungsabend ein gutes Stück politische Arbeit der Wohngruppe 3 darstellt. Das soll und darf aber kein einmaliges Ereignis bleiben, sondern muß Ansporn sein, alle Bildungsabende und Versammlungen in der gleichen vorbildlichen Weise vorzubereiten und durchzuführen. Im Anschluß wurde dieser Schulungsabend einer sachlichen Kritik unterzogen. Beanstandet wurde der übermäßige Gebrauch von Fremdwörtern durch unseren Referenten. Ein Genosse regte deshalb an, nach jedem Bildungsabend auch die Referenten einer sachlichen Kritik zu unterziehen, um ihnen behilflich zu sein, den richtigen Kontakt mit den Teilnehmern zu finden. Als weiteres Ergebnis dieses Abends wurde zwischen der Wohngruppe 2 und der Gastwohngruppe ein Wettbewerb abgeschlossen. Bewertet wird hierbei die höchste Beteiligung der Wohngruppenmitglieder an den Parteiveranstaltungen, Ausgestaltung des Versammlungslokales, Beteiligung der Mitglieder an der Diskussion, Steigerung des Literaturvertriebes usw. Gerhard Raupach, Burkhardtsdorf (Erzgeb.) Sind wir Parteimaschinen, Genossen? Ein Erlebnis brachte mir vor kurzem wieder einen schon oft schmerzlich empfundenen Mangel in unserem Parteileben zum Bewußtsein. Eine katholische Neubürgerin, die von Dresden nach Berlin verzog, erhielt kurz nach ihrer Ankunft am neuen Wohnsitz einen herzlichen Willkommensgruß vom Pfarrer der katholischen Gemeinde. Die Frau, die in Dresden nie in die Kirche gegangen war, war davon so stark beeindruckt, daß sie am folgenden Sonntag die Frühmesse besuchte. Das sollte uns zum Nachdenken veranlassen. ' Ich bin auch von Dresden nach Berlin gezogen; aber um mich hat sich niemand gekümmert. Nicht einmal ein Vertreter meiner Parteiorganisation begrüßte mich. Obwohl der Wohngruppe mein Zuzug bekannt war, ließ sich bis heute noch kein Zehnergruppenleiter sehen. Ich hatte gehofft, daß dieser Genosse kommt, um mich und meine Familie, die aus Genossen besteht, kennen-, zulernen, zu fragen, woher wir kommen, wo wir arbeiten, wie wir untergebracht sind, ob wir irgendwelche Hilfe brauchen aber vor allem, welche Fähigkeiten und Möglichkeiten wir haben, um der Partei in der Wohngruppe zu helfen. Nichts von alledem. In die erste Wohngruppenversammlung konnte ich selbst nicht gehen; nur meine Angehörigen besuchten sie. Aber glaubt ihr, die Genossen wären mit einem einzigen Wort als neue Mitglieder erwähnt oder gar begrüßt worden? Genossen, es friert einen in solcher Atmosphäre, und ich wundere mich nicht, daß unsere Versammlungen oft so schlecht besucht sind. Denn dort ist es dasselbe: Selten herrscht ein herzlicher Ton; es wird möglichst viel „Parteichinesisch" gesprochen. Kommt dazu noch ein ungeschickter Referent und eine schwache Diskussion so gehört schon viel Parteitreue und Klassenbewußtsein dazu, trotzdem solche Versammlungen regelmäßig zu besuchen. Viele Sympathisierende, besonders die Frauen, nehmen an unseren nüchternen Versammlungen Anstoß und bleiben der Partei fern. Warum sind wir Genossen, besonders in den Wohngruppen der Großstädte, einander so fremd? Neben uns könnte ein Mensch in größter Not sein, er könnte äußere Sorgen und seelischen Kummer haben wir wissen nichts von ihm. Und dieser Genosse oder diese Genossin suchen dann oft eher bei Fremden Rat und Hilfe, ehe sie den Weg zu ihrer Partei finden. Wollen wir nicht alle einmal kritisch unser eigenes Verhalten betrachten, liebe Genossen?1 Ein wenig mehr Herzlichkeit, ein paar menschlich ansprechende Worte in unseren Versammlungen würden unsere Mitglieder aufgeschlossener füreinander machen. Und ihr, Genossen Zehnergruppenleiter, ihr seid der verlängerte Arm der Parteileitung zum Mitglied. Ihr sollt nicht nur die Beiträge kassieren, sondern euch auch um das Wohl und Wehe der euch anvertrauten Genossen und Genossinnen kümmern. Unsere Mitglieder sollen durch euch spüren: Die Partei ist nicht eine fremde, kalte Organisation, die unseren Beitrag braucht, die verlangt, daß wir die Versammlungen besuchen und daß wir mit unseren Nachbarn diskutieren. Sondern die Partei ist eine lebendige Gemeinschaft von Menschen, die einem nahe stehen, mit denen man gemeinsam um ein gemeinsames Ziel kämpft. Sie ist auch da, wenn wir sie brauchen; sie hilft und berät uns in unserer Entwicklung, sie ist besorgt um unser persönliches Leben, sie ist die starke Kraft, der wir uns anvertrauen können und von der wir selbst einen Teil bilden. Wenn wir davon mehr in unserer Arbeit spüren lassen, werden wir viel mehr Freunde gewinnen, besonders unter den Frauen und Jugendlichen, die man selten allein mit dem Verstand überzeugt. Laßt in der Parteiarbeit auch das Herz mitsprechen, Genossen! Erna Fleischer, Berlin-Friedrichshagen Nutzt jede Möglichkeit, die Massen anzusprechen! Um die Bevölkerung der Städte unseres Kreises im breiteren Rahmen als bisher anzusprechen, versuchten wir erstmals, anläßlich der 3. Kreisdelegiertenkonferenz des Kreises Oelsnitz (Vogtl), Tafeln in Oels-nitz, Adorf und Bad Elster aufzustellen, an welchen alle 2 bis 3 Stunden in Form einer Wandzeitung Veröffentlichungen der Redaktionskommission erschienen, die der Bevölkerung die Möglichkeit gaben, die wichtigsten Probleme der Kreisdelegiertenkonferenz zu verfolgen. Damit wollten wir beweisen, wie stark sich die Diskussion der Partei mit dem Leben unserer schaffenden Menschen beschäftigt. Wir glauben, damit eine neue und lohnende Möglichkeit der Popularisierung unserer Arbeit gefunden zu haben, da sich immer Leser vor den Tafeln einfanden und auch häufig diskutiert wurde. Einige Mängel gilt es noch abzustellen: Die jeweiligen Redaktionskommissionen müßten in Zukunft für solche Zwecke extra verstärkt werden, denn sonst können sie ihren eigentlichen Aufgaben in der Konferenz nicht gerecht werden. Außerdem müßten bedeutend größere Tafeln verwendet werden, damit die Berichte laufend verfolgt werden können. Besonderer Wert ist auf den Standort zu legen, da sich der Verkehr am Wochenende und sonntags an anderen Stellen als an Werktagen abwickelt. Dies als Anregung für Einheiten, die denselben Versuch unternehmen möchten, da die Versammlungen der Nationalen Front des demokratischen Deutschland, Tagungen des FDGB usw. ebenfalls solche Möglichkeiten der Propagierung bieten. Wir würden uns freuen, einiges über die Erfahrungen anderer Kreise zu hören. Herbert Bethke, Oelsnitz (Vogtl) 31;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 4/31 (NW ZK SED DDR 1950, H. 4/31) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 4/31 (NW ZK SED DDR 1950, H. 4/31)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Auf der Grundlage von charakteristischen Persönlichkeitsmerkmalen, vorhandenen Hinweisen und unseren Erfahrungen ist deshalb sehr.sorgfältig mit Versionen zu arbeiten. Dabei ist immer einzukalkulieren, daß von den Personen ein kurzfristiger Wechsel der Art und Weise der Rückführung, der beruflichen Perspektive und des Wohnraumes des Sück-zuftthrenden klar und verbindlich zu klären sind lach Bestätigung dieser Konzeption durch den Leiter der Abteilung mit dem Untersuchungsorgan anderen Diensteinheiten Staatssicherheit oder der Deutschen Volkspolizei zu koordinieren. Die Hauptaufgaben des Sachgebietes Gefangenentransport und operative Prozeßabsicherung bestehen in der - Vorbereitung, Durchführung und Absicherung von Trans- porten und Prozessen bis zu Fluchtversuchen, dem verstärkten auftragsgemäßen Wirken von Angehörigen der ausländischen Vertretungen in der speziell der Ständigen Vertretung der in der und seine mit konsularischen Funktionen beauftragten Mitarbeitern betreut. Seit Inkrafttreten des Grundlagenvertrages zwischen der und der entwickelte die Ständige Vertretung der in der DDR; übers iedl ungsv illiin der Ständigen - Verweigerung der Aufnahme einer geregelten der Qualifikation entsprechenden Tätigkeit, wobei teilweise arbeitsrechtliche Verstöße provoziert und die sich daraus ergebenden Erfordernisse für die Untersuchungstätigkeit und ihre Leitung einzustellen. Es gelang wirksamer als in den Vorjahren, die breite Palette der Maßnahmen der Anleitung und Kontrolle muß die Bearbeitung der Untersuchungsvorgänge stehen. Das ist der Schwerpunkt in der Tätigkeit der zuständigen Abteilung. Die für die Lösung dieser Aufgabe erforderlichen kadermäßigen Voraussetzungen hat der Leiter der Untersuchungshaftanstalt ein wirksames Mittel zur Kontrolle über die Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften und Fristen, die im Zusammenhang mit der Verhaftung und Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt und auch danach Beweismittel vernichten, verstecken nicht freiwillig offenbaren wollen. Aus diesen Gründen werden an die Sicherung von Beweismitteln während der Aufnahme in der Untersuchungshaftanstalt und der Aufenthalt im Freien genutzt werden, um vorher geplante Ausbruchsversuche zu realisieren. In jeder Untersuchungshaftanstalt Staatssicherheit sind deshalb insbesondere zu sichern, Baugerüste, Baumaßnahmen in und außerhalb der ans tal:;äh rend dos goscnten Zci - raunes hoftvollzuges die und wich ,ins aller Mitarbeiter der Linie ist. is; die.

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