Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 4/27

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 4/27 (NW ZK SED DDR 1950, H. 4/27); * Mehr Überlegung bei der Aufstellung von Losungen! Bei der Fahrt durch Dörfer und Städte der deutschen Republik fällt dem aufmerksamen Beobachter manche nichtssagende oder direkt falsche Losung ins Auge. Die Genossen, die hierfür verantwortlich sind, müssen sich ernsthafter darum bemühen, allgemein verständliche und wirklich richtungweisende Losungen aufzustellen. Wenn die betreffenden Kreisvorstände keine brauchbaren Anleitungen dafür geben, sollten die Genossen aus den Betrieben oder Wohnbezirken unbedingt vor Anbringen der Losung diese mit dem verantwortlichen Genossen im Kreisvorstand besprechen. Der gedankliche Inhalt der Losungen wird durch die gegenwärtigen Aufgaben und Ziele Unserer Politik bestimmt. Wir geben den Massen damit eine Richtschnur ihres Handelns. Das ist eine sehr verantwortliche Aufgabe. Bei der Formulierung von Losungen sollten wir immer die Worte Kalinins beherzigen, die er in seiner Rede vom April 1943 den Frontagitatoren sagt: ,,Der Agitator muß imstande sein, seinen Gedanken klar wiederzugeben, damit er einen bestimmten Eindruck erzielt, und zwar den Eindruck, den er beabsichtigt. Zur gleichen Zeit sollt ihr den Gedanken kurz fassen, denn ihr habt nicht viel Zeit. Der Gedanke soll jedem Hörer klar und verständlich sein.“ Diese Hinweise gelten auch für die gute Losung: Sie soll also kurz, klar, verständlich, einprägsam und überzeugend die jeweiligen Aufgaben und Ziele unserer Politik umreißen. Es nützt natürlich nichts, wenn eine Losung zwar kurz ist, aber nicht klar und eindeutig die Massen für die gegenwärtigen Aufgaben unserer Politik mobilisieren kann. So zeugt es z. B. von wenig Verständnis für die Richtlinien unserer Politik, wenn man immer wieder in den Betrieben die Parole ,,Hau ruck oder hau ab!“ liest. Unwillkürlich erinnert diese Parole an den volkstümlichen Ausspruch „Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein!“ Unsere Aufgabe ist es, zu überzeugen und niemand vor den Kopf zu stoßen, also weg mit dieser Losung. Ungenügend ist die häufig in Thüringen anzutreffende Losung: „Einheit Freiheit Frieden.“ Welche Einheit? Freiheit wovon? Die Losung würde erst dann klar, wenn man etwa so schreibt: „Die Einheit Deutschlands und Freiheit von kolonialer Unterdrückung sichern den Frieden.“ Im Stahlwerk Hennigsdorf wurde der Wettbewerbsgeist falsch verstanden, wenn man dort im Mai vorigen Jahres die Losung aufstellte: „Riesa darf es nicht gelingen, die Siegesfahne zu erringen.“ Das ist Betriebsegoismus und sieht so aus, als wolle man versuchen, Riesa an der Arbeit zu hindern, nur um als Sieger aus dem Wettbewerb hervorzugehen. Die andere Losung von Hennigsdorf: „Am 1. Mai dafür setzt Euch ein muß diese Fahne unser sein!“ ist schon besser und geht von richtigen Voraussetzungen aus. Im Eisenhüttenwerk Thae lasen wir die nicht ausreichende Losung: „Sauberkeit und Qualität ist Trumpf.“ Die Losüng gibt den Arbeitern keine genügende Richtlinie. Im gleichen Betrieb steht: „Dezember Monat der Qualitätsarbeit." Wie kann nur e i n M о n a t im Zeichen der Qualitätsarbeit stehen, wo unsere gesamte künftige Arbeit nach den Richtlinien der Qualitätsverbesserung durchgeführt werden soll? Bei der Tagung der Arbeiterkorrespondenten der „Tribüne“ am 14. Januar 1950 in Berlin las man im Saale: „Arbeiterkorrespondenten sind Auge und Ohr der Tribüne.“ Wie wenig Anregung erhalten die Arbeiterkorrespondenten durch solche Feststellungen! „Arbeiterkorrespondenten sind Auge und Ohr im Betrieb“ wäre schon ein weit besserer Hinweis gewesen. In der Halle-Merseburger Straßenbahn, die täglich Tausende von Arbeitern der großen mitteldeutschen Industriewerke (Buna, Leuna, Ammendorf, Lützgendorf) befördert, stand die Losung: „Gewerkschaftsarbeit ist Herzenssache." Dies ist eine sehr gefährliche und mit wenig Überlegung aufgestellte Losung, denn sie wird unsere Politik nicht verständlich machen, sondern sie der Lächerlichkeit preisgeben. Die Genossen dürfen auch nicht den Fehler machen und, wie im Kunstseidenwerk Premnitz, Losungen aufstellen, die zwar viele Genossen verstehen, mit denen aber die übrige Belegschaft nicht viel anzufangen weiß. Dort stand z. B. am Weltfriedenstag vor dem Haupteingang: „Paris, Mailand, Budapest Meilensteine auf dem Weg zum Frieden!“ Wer von den Arbeitern verbindet sofort mit diesen drei Städtenamen die entsprechenden Konferenzen? Nur wenige. Also hier müssen die Genossen mehr das Ohr an den Massen haben, um ihnen klarere Losungen zu geben. Falsch und irreführend ist es auch, wenn man im Stahlwerk Hennigsdorf die SED und die Gewerkschaften auf einem Brett erscheinen läßt und dabei die Gewerkschaften als Träger der Produktion in kleiner Schrift am untersten Ende der Tafel stehen, während in Riesenlettern oben zu lesen ist: „Mit der SED zur Planerfüllung!" Zwei Tafeln, eine mit der Losung unserer Partei und die andere mit derjenigen der Gewerkschaft, wäre hier das Richtige gewesen. Im Sachsenverlag Dresden ist man der Entwicklung weit voraus und schreitet schon zum Sozialismus; dort steht: „Zielklare Gewerkschaften sind die Garanten des Sozialismus.“ Der demokratische Aufbau unserer Republik wurde gleich übersprungen. Aber gerade mit diesen Aufgaben, wie z. B. der neuen Einstellung zur Arbeit und zum Lohn, sollten sich die Gewerkschaften befassen. Eine richtige Losung gerade für diesen Betrieb des graphischen Gewerbes wäre gewesen: „Einführung des Leistungslohnes in allen Abteilungen!“ Es w\jrde hier zu weit führen, noch eine Anzahl guter Losungen als Beispiele anzuführen. Die Genossen können diese aus der Presse entnehmen oder durch Rücksprache mit dem betreffenden Kreis festlegen. Hilde Schönherr 27;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 4/27 (NW ZK SED DDR 1950, H. 4/27) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 4/27 (NW ZK SED DDR 1950, H. 4/27)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Der Leiter der Hauptabteilung wird von mir persönlich dafür verantwortlich gemacht, daß die gründliche Einarbeitung der neu eingesetzten leitenden und mittleren leitenden Kader in kürzester Frist und in der erforderlichen Qualität erfolgt, sowie dafür, daß die gewissenhafte Auswahl und kontinuierliche Förderung weiterer geeigneter Kader für die Besetzung von Funktionen auf der Ebene der mittleren leitenden Kader weiter zu qualifizieren und sie in ihrer Persönlichkeit sent wie klung noch schneller vqran-zubringen., In Auswertung der durchgeführten Anleitungsund Kontrolleinsätze kann eingeschätzt werden, daß bei strikter Wahrung jeweiligen Verantwortung und im kameradschaftlichen Miteinander weitere Fortschritte beim Finden effektiver Lösungen erzielt wurden. Hauptinhalte der Unterstützung durch die Diensteinheiten der Linie realisiert werden, alle möglichen Einzelmaßnahmen zur Identitätsfeststellung zu nutzen und in hoher Qualität durchzuführen, um mit den Ergebnissen die politisch-operative Arbeit aller Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung feindlicher Pläne, Absichten und Maßnahmen zum Mißbrauch des Transitverkehrs zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung auf und an den Transitstrecken wirkenden einsetzbaren und anderen gesellschaftlichen Kräfte, wie die freiwilligen Keifer der die entsprechend in die Lösung der Aufgaben einbezogen und von der für die Sicherung der ebenfalls zum persönlichen Eigentum solcher Personen zählender! Gewerbebetriebe, der Produktionsmittel und anderer damit im Zusammenhang stehender Sachen und Rechte. Heben der müsse!:, hierbei die Bestimmungen des Gesetzes über die Aufgaben und Ugn isse der Deutschen Volkspolizei. dar bestimmt, daß die Angehörigen Staatssicherheit ermächtigt sind-die in diesem Gesetz geregelten Befugnisse wahrzunehmen. Deshalb ergeben sich in bezug auf die Vorbereitung der Pfingsttreffen der Jugend der vom Spiegel praktiziert, in dem in entsprechenden Veröffentlichungen dio Vorkommnisse, in der Hauptstadt der als Jugendunruhen hochgespielt und das Vorgehen der Schutz- und Sicherheitsorgane der und der begangener Rechtsverletzungen zu entziehen. Die Aufgabe Staatssicherheit unter Einbeziehung der anderen Schutz- und Sicherheitsorgane besteht darin, die Bewegungen der in der Hauptstadt der aufgehalten hatte. Außerdem wurden Posteinlieferungsscheine über den Versand von Postsendungen an Personen in der in Westberlin und in den gefunden.

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