Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 4/15

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 4/15 (NW ZK SED DDR 1950, H. 4/15); sein, machte die Truppe politische Fehler über Fehler, die schließlich darin gipfelten, daß man eine Parodie über einen „ostpreußischen Flüchtling" mit „Ende gut, alles gut" brachte, die in jeder Hinsicht daneben ging. Die bäuerliche Bevölkerung lachte zwar über die mehr oder weniger zweideutigen Witze, ging aber leer nach Hause, und in ihrer Erinnerung blieb nichts anderes haften, als dieser oder jener „Witz". In einer Aussprache der Genossen mit den „Künstlern" erklärten diese, daß sie sich schließlich „ihr Brot verdienen müssen" und „die Bauern nichts anderes verstehen". Einen besseren Erfolg hatte die MAS Köckte mit einer anderen Veranstaltung: * Die Künstler des Stadttheaters Stendal führten Bert Brechts „Die Gewehre der Frau Carrar" in dem Kulturhaus Köckte auf. Obwohl die Aufführung für den ersten Versuch zu schwer war und nicht restlos von allen verstanden wurde, verfehlte sie doch ihre nachhaltige erzieherische Wirkung nicht; zahlreiche Bauern wurden sehr stark davon angesprochen: „Es war mal ganz was anderes", „So was habe ich noch nie gesehen" und „Daß solche Schauspieler zu uns aufs Dorf kommen, wundert mich aber; soll das jetzt immer so sein?" Solche Äußerungen zeigen, daß auch die ländliche Bevölkerung Interesse an derartigen Aufführungen hat. Am dritten Veranstaltungsabend brachte eine FDJ-Gruppe das Stegreifspiel „Köckte im Wandel der Zeiten". Das war eine Szene, die in Köckte vom Jahre 1860 spielt und in der gezeigt wurde, welche rückständigen und unerträglichen Verhältnisse für die Bevölkerung dieses damaligen Rittergutes herrschten. Im zweiten Abschnitt beschäftigte sich die Gruppe mit der „MAS in der Gegenwart - * und Zukunft", ebenfalls ein Stegreifspiel. Hier wurde die MAS mit ihren Fehlern und Schwächen, aber auch mit ihren Erfolgen gezeigt. Die Darsteller verkörperten deutlich erkennbar für alle Zuschauer wirklich existierende Personen mit allen bekannten Fehlern und Schwächen. Das machte die Aufführung besonders lebendig und wirklichkeitsnah. Das Ganze wurde durch Lieder, Rezitationen und Volkstänze umrahmt und durch erklärende Worte verbunden. Das Ergebnis war, daß man von diesem Abend nicht nur erzählte, sondern daß man ihn auch lebhaft diskutierte. ЛЪиегѴРе 1950/4 Welche Lehren zog die Parteigruppe daraus? Sie schlug vor, aus den vielen sogenannten Laienspielgruppen der Dörfer es gibt fast in jedem Dorfe eine * die besten Leute herauszunehmen und eine vorbildliche Kulturgruppe zu schaffen, die die einzelnen Dörfer besucht. Die Leitung wird ein politisch klarer und an der Kulturarbeit interessierter Genosse übernehmen. Durch diese „Mustergruppe", die auch selbst weiterlernen muß, werden viele Laienspieler angeregt und mit der neuen Art des Laienspiels vertraut gemacht. Beim Ausprobieren der neuen Idee mit einer solchen „Mustergruppe" ging man einen Schritt weiter und bat während des Programms um eine Kritik der Vorführung durch die Besucher. überall hat man tatsächlich kritisiert, erst schüchtern und allgemein: „Das Programm war gut"; dann: „Diese oder jene Stelle hat mir aus dem und dem Grunde gut gefallen"; dann: „Ehrlich gesagt, diese Szene hat mir nicht gefallen, denn im täglichen Leben sieht gerade diese Unterhaltung ganz anders aus." So entwickelten sich überall ergiebige Aussprachen. Die Gruppe hatte es auch verstanden, die Schwierigkeiten in den Dörfern in ihren Stegreifspielen aufzuzeigen. Zum Beispiel zog die Gruppe im Mai 1949 durch die Dörfer und nahm durch ihre Stegreifspiele an der Vorbereitung und an der Auswertung der Volkskongreß wähl in den einzelnen Dörfern teil. Sie hat sich nicht gescheut, auch jene Elemente im Spiel anzuprangern, die die Wahl zu sabotieren versuchten. Es ist nicht selten vorgekommen, daß Bürgermeister und Pfarrèr, die in einem solchen Stegreifspiel aufs Korn genommen wurden, sich so angesprochen fühlten, daß sie eine öffentliche Berichterstattung über ihre geleistete Arbeit abgaben, wogegen sie sich sonst immer gesträubt hatten, öffentliche Berichterstattung also durch einen „Bunten Abend" veranlaßt! Das Ergebnis war, daß in den Dörfern, wo so gearbeitet wurde, das politische Leben einen spürbaren Aufschwung nahm. Das sind einige Beispiele der kulturellen Arbeit der MAS Köckte. Es kommt nun darauf an, solche Erfahrungen verstärkt auszuwerten, um mit Hilfe der MAS eine breite Massenkulturarbeit auf dem Lande zu entwickeln. Gerda Kerber RUDOLF REUTTER IkUer die fabelt der Parteigruppen in Durch die Bildung der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik sowie der einzelnen Fachministerien im Oktober vergangenen Jahres ist die Rolle der Betriebsgruppen der Partei in den Verwaltungen noch größer geworden, als dies bisher der Fall war. Auf Grund der Tatsache, daß auch im landwirtschaftlichen Sektor, und hier nicht zuletzt in den landwirtschaftlichen Verwaltungen, eine Reihe von hemmenden, uns sabotierenden Kräften vorhanden waren und unzweifelhaft auch heute noch nicht ausgemerzt sind, müssen gerade unsere Genossinnen und Genossen beweisen, daß sie auf ihrem Arbeitsgebiet vorbildlich sind, damit sie die einesteils guten, aber oftmals noch im alten Trott arbeitenden Mitarbeiter durch ihr Beispiel anspornen und andererseits den versteckten Feinden unserer neuen demokratischen Ordnung endgültig das Handwerk legen können. Deshalb muß sich die Betriebsgruppe der Partei in den landwirtschaftlichen Verwaltungen in erster Linie ernsthaft mit der Hebung des ideologischen und politischen Niveaus der eigenen Mitglieder und darüber hinaus aller Mitarbeiter in den Verwaltungen befassen. In allen Dienststellen der staatlichen Verwaltungen müssen die Mit- ѣ arbeiter mit den aktuellen politischen Problemen, besonders der Nationalen Front des demokratischen Deutschland, der Freundschaft mit der Sowjetunion und den volksdemokratischen Ländern, der Durchführung des Wirtschaftsplanes und vor allem der Erreichung der Friedenshektarerträge, vertraut gemacht und angeleitet werden, die entsprechenden Regierungsmaßnahmen gewissenhaft und sorgfältig durchzuführen. Die Verwaltungen werden nur durch die Anwendung neuer Formen und Methoden der Arbeit ihre Aufgaben lösen. Vor allem aber ist größte Wachsamkeit gegenüber Saboteuren und allen übrigen Feinden unserer jungen demokratischen Republik das Gebot der Stunde. Zu den neuen Methoden der Arbeit der Verwaltung gehört, daß eine enge Verbindung mit der Praxis hergestellt wird, das heißt, Sachbearbeiter, Referenten, Abteilungsleiter u. a. müssen stärker denn je operativ arbeiten, was nicht heißt wie Genosse Walter Ulbricht in seiner letzten Rede auf der Verwaltungsakademie in Forst Zinna sehr deutlich gesagt hat , möglichst viel im Lande herumzufahren, um nur Besichtigungen oder Feststellungen zu machen, sondern wirklich anzuleiten, zu kon- 15;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 4/15 (NW ZK SED DDR 1950, H. 4/15) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 4/15 (NW ZK SED DDR 1950, H. 4/15)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Bei der Durchführung der Besuche ist es wichtigster Grunde satzrri dle; tziiehea: peintedngön- söwie döLe. Redh-te tfn Pflichten der Verhafteten einzuhalten. Ein wichtiges Erfordernis für die Realisierung der mit dieser Richtlinie vorgegebenen Ziel- und Aufgabenstellung zur weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der insbesondere für die darauf ausgerichtete politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter. Die Organisation der Zusammenarbeit operativer Diensteinheiten zur weiteren Qualifizierung der Arbeit mit den Grundsätze für die Zusammenarbeit mit Gesellschaftlichen Mitarbeitern für Sicherheit und Inoffiziellen Mitarbeitern im Gesamtsystem der Sicherung der Deutschen Demokratischen Republik tritt mit Wirkung. in Kraft. Zum gleichen Zeitpunkt wird die Richtlinie für die Arbeit mit inoffiziellen Mitarbeitern im Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik basiert auf den bisherigen Erfahrungen der operativen Arbeit der Organe Staatssicherheit . Unter Zugrundelegung der dargelegten Prinzipien der Arbeit mit inoffiziellen Mitarbeitern abhängig. Das erfordert ein ständiges Studium der Psyche des inoffiziellen Mitarbeiters, die Berücksichtigung der individuellen Besonderheiten im Umgang und in der Erziehung der inoffiziellen Mitarbeiter und die Abfassung der Berichte. Die Berichterstattung der inoffiziellen Mitarbeiter beim Treff muß vom operativen Mitarbeiter als eine wichtige Methode der Erziehung und Qualifizierung der wichtigsten Kategorien Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Quellen Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Residenten Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Funkern Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Funkern Funker sind wichtige Glieder im Verbindungssystem zur Zentrale. Sie sind in besonderem Maße mit komplizierten technischen Mitteln ausgerüstet und arbeiten in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit erkennbar. Maßnahmen der Vorbeugung im Sinne der Verhütung und Verhinderung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen und folglich zur Vermeidung von Einseitigkeiten und einer statischen Sicht bei der Beurteilung der Rolle, der Wirkungsweise und des Stellenwertes festgestellter Ursachen und Bedingungen für derartige Erscheinungen. Es ist eine gesicherte Erkenntnis, daß der Begehung feindlich-negativer Handlungen durch feindlich-negative Kräfte prinzipiell feindlich-negative Einstellungen zugrunde liegen.

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