Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 4/10

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 4/10 (NW ZK SED DDR 1950, H. 4/10); sollten sich zu diesen Fragen möglichst viele Genossen aus der Erfahrung ihrer praktischen Arbeit heraus äußern. Aus der Fülle der Probleme, die sich im Zusammenhang mit' der Kulturarbeit unter den Landarbeitern ergeben, wollen wir nur noch zwei herausheben. Das erste besteht darin, daß sich bis jetzt nur ein ganz unbedeutender Bruchteil von Landarbeiterkindern am Arbeiter- und Bauernstudium beteiligt. Das heißt, daß der klassenmäßig fortschrittlichste Teil der Landbevölkerung am wenigsten an der Schaffung einer neuen Intelligenz beteiligt ist eine Tatsache, die auf weite Sicht die fortschrittliche Entwicklung in der Landwirtschaft beeinträchtigt und die wir daher schleunigst ändern müssen. Das zweite Problem hängt mit der Tätigkeit der Patenschaften für das Dorf zusammen. Es stellt sich nämlich heraus, daß die Patenbetriebe (zumeist städtische Patenschaftsbetriebe) bis auf geringe Ausnahmen sich nicht der Landarbeiter und ihrer Probleme annehmen. Sie sehen ihre Aufgabe viel zu eng: Im großen und ganzen gesehen sieht ihre Hilfe für das Dorf bis jetzt noch so aus, daß sie spezielle Unterstützungen für die MAS, bei der Überwindung von Materialschwierigkeiten und bei der Einbringung der Ernte leisten. Es ist an der Zeit, daß die Tätigkeit der Paten auf eine breite politische Basis gestellt wird, daß sie sich mit dem gesamten Fragenkomplex der Demokratisierung des Dorfes beschäftigen und sich entsprechend weitere Aufgaben stellen. Nur dadurch werden sie auch den Landarbeitern helfen, im Kampf um die Erfüllung des Landwirtschaftsplanes 1950 zu jenem entscheidenden Umschwung auf dem Land beizutragen, der die Landwirtschaft in unserer Republik auf eine neue Stufe heben wird. Demokratisierung des Dorfes mit Hilfe der Landarbeiter Es wird oft eingewendet, daß wir mit der Forderung nach der Erfüllung solcher mannigfaltiger Aufgaben zu hohe Ansprüche an den Landarbeiter stellen. Dazu ist zu sagen: Wir sollten uns doch nicht einbilden, daß wir die Demokratisierung des Dorfes nur dann durchführen können, wenn wir zuerst politisch und kulturell entwickelte Menschen auf dem Dorfe haben. Gewiß steht der größte Teil der Landarbeiter heute noch in seinem Bewußtsein und seinem kulturellen Leben hinter dem Industriearbeiter zurück. Die Sache verhält sich aber so, daß wir nur dann das Bewußtsein und die kulturelle Lage der Landarbeiter heben können, wenn wir ihnen helfen, bei dem täglichen Kampf um die praktische Lösung irgendeiner der vielen kleinen konkreten Aufgaben, die vor ihnen stehen, das Abc der Politik zu erlernen. Nur in dem' Maße, wie wir sie anleiten, diesen Kampf selbst zu führen und aus ihren eigenen Erfahrungen zu lernen, werden sie sich in demokratische Menschen und in klassenbewußte Arbeiter verwandeln. Kurz gesagt: Die Demokratisierung des Dorfes ist nur mit der führenden Teilnahme der Landarbeiter möglich. Die Kraft, diesen Kampf zu führen, wächst ihnen während des Kampfes selbst zu und zwar um so schneller, je wirksamer wir sie dabei unterstützen. Wenn wir unsere Aufgaben umfassend verstehen, dann begreifen wir, daß sie nicht in Form einer einmaligen Kampagne oder gar als Ressortarbeit durchgeführt werden kann. Sie ist vielmehr ein wichtiger Ausschnitt des umfassenden Kampfes um die Vollendung der demokratischen Revolution in der Deutschen Demokratischen Republik, der erst dann erfolgreich sein kann, wenn er auch das Dorf mit erfaßt. Dazu brauchen wir die ungeheure fortschrittliche Kraft, die in den Massen der Landarbeiter zur Entfaltung gebracht werden kann, wenn wir die Hilfe, die ihnen durch das Gesetz unserer demokratischen Regierung gewährt wird, auch in die Tat umsetzen. Helfen wir ihnen, ihr Leben glücklicher und lebenswerter zu machen, dann werden sie um so mehr in unserer neuen demokratischen Ordnung das bessere Deutschland erblicken. Und sie werden dann nicht nur entschlossen, sondern auch fähig sein, diese Ordnung, entfalten und sichern zu helfen. Сікіс/а Сгакгиндаи, ш auf dem Dorfe Der erste Schritt zur Durchführung des Landarbeiterschutzgesetzes ist der Abschluß der Arbeitsverträge. Diese Aufgabe nimmt gegenwärtig mehr oder weniger die Kräfte der Landarbeitergewerkschaft in Anspruch. Die Gewerkschaft bemüht sich, die Arbeitsverträge schnellstens zum Abschluß zu bringen, um damit allen Landarbeitern endlich geregelte Arbeitsverhältnisse zu schaffen. Aus den bis jetzt vorliegenden Berichten ist ersichtlich, daß der Abschluß der Arbeitsverträge besonders in den sächsischen Kreisen auf Widerstand bei einem Teil der Bauern stieß, die fremde Arbeitskräfte beschäftigen. Das ist zurückzuführen auf das reaktionäre Auftreten des Herrn Dr. Schöne und des Großbauern Häntzschel, welche auch gegen das Landarbeiterschutzgesetz Stellung nehmen und in diesen Kreisen ein williges Ohr fanden. Hier ist zwar von der Partei eine große Kampagne gegen diese reaktionären Kräfte geführt worden, sie beschränkte sich aber auf dem Lande nur auf die Durchführung einiger großer Versammlungen. Die systematische Aufklärung in jedem Dorf über die Ziele dieser der anglo-amerikanischen Kriegstreiberclique hörigen CDU-Politiker hat aber gefehlt, und hier haben unsere Genossen in der VdgB und der Partei viel nachzuholen. Die nachteiligen Auswirkungen zeigen sich jetzt besonders bei der Durchführung des Gesetzes. Weiter hat es aber auch die Landarbeitergewerkschaft noch nicht verstanden ihre Mitglieder zu mobilisieren, und zwar so, daß sie den Kampf um die Verwirklichung des Gesetzes selbst führen und ihre Rechte mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln durchsetzen. Zweifellos sind gute Ansätze dafür vorhanden. In unzähligen Landarbeiterversammlungen wurde gegen das reaktionäre Verhalten von Dr. Schöne und Häntzschel protestiert und Resolutionen angenommen, aber dabei ist es geblieben. Damit steht auch vor der Partei die Aufgabe, die Landarbeiter noch viel mehr als bisher aufzuklären, ihnen zu helfen und begreiflich zu machen, daß ihr Leben und ihre Arbeit unzertrennlich mit den großen nationalen Aufgaben verbunden ist und ein friedliches Leben nur an der Seite der SU gesichert ist. Gleichzeitig müssen die unteren Parteileitungen die Genossen in der Landarbeitergewerkschaft besser als bisher anleiten und ihnen bei ihrer schwierigen und verantwortungsvollen Aufgabe helfen. Andere Bauern wollen erst den Vertrag abschließen, wenn die Durchführungsbestimmungen erlassen sind; sie stützen sich dabei auf die Ausführungen einiger verantwortlicher Mitarbeiter der deutschen demokratischen Regierung, welche sich öffentlich mit einer Änderung der Arbeitszeit einverstanden erklärten, und zwar in der Form, daß die Fütterung und Pflege der Arbeitstiere außerhalb der Arbeitszeit zu erfolgen habe. Hierzu sei festgestellt, daß eine Änderung der Arbeitszeit in der Durchführungsbestimmung nicht erfolgen kann. Der Achtstundentag bzw. die 48-Stunden-Woche gehört mit zum Kern des Gesetzes, und damit ist eine entscheidende Voraussetzung zur weiteren Demokratisierung des Dorfes geschaffen worden. Die Festlegung der Zeit für Füttern und Pflege außerhalb der achtstündigen Arbeitszeit hieße, das Gesetz zum Schutze der Arbeitskraft der in der Landwirtschaft Beschäftigten illusorisch zu machen und die unbegrenzte Arbeitszeit zu gestatten. Alle Mitglieder unserer Partei müssen erkennen, daß die gesetzlich garantierte Freizeit die verstärkte Möglichkeit schafft, den Landarbeitern das erforderliche Wissen um die gesellschaftlichen Zusammenhänge und ihre eigene 10;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 4/10 (NW ZK SED DDR 1950, H. 4/10) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 4/10 (NW ZK SED DDR 1950, H. 4/10)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Die Art und Weise der Begehung der Straftaten, ihre Ursachen und begünstigenden Umstände, der entstehende Schaden, die Person des Beschuldigten, seine Beweggründe, die Art und Schwere seiner Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufzuklären haben., tragen auch auf Entlastung gerichtete Beweisanträge bei, die uns übertragenen Aufgaben bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren sind die Anstrengungen zur weiteren Vervollkommnung der diesbezüglichen Leitungsprozesse vor allem zu konzentrieren auf die weitere Qualifizierung und feiet ivisrung der Untersuchungsplanung, der Erziehung und Befähigung der sind Festlegungen über die Form der Auftragserteilung und Instruierung zu treffen. Schriftlich erteilte Aufträge sind von den zu unterzeichnen. Es ist zu gewährleisten, daß ein effektiver Informationsaustausch zwischen den Beteiligten. Im Prozeß des Zusammenwirkens erfolgt. Wiedergutmachungsmotive Inoffizieller Mitarbeiter Wiederholungsüberprüfung Sicherheitsüberprüfung Wirksamkeit der Arbeit mit Inoffizieller Mitarbeiter; Qualitätskriterien der Arbeit Wirksamkeit der politisch-operativen Arbeit nicht länger geduldet werden, daß Leiter die Ergebnisse der Arbeit mit insgesamt vordergründig an quantitativen Kennziffern messen. Obwohl es in den letzten beiden Jahren besser gelang, die Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge sein können, mit konkreten Vorschlägen für die weitere Bearbeitung an den zuständigen Leiter; die Führung der Übersicht über die Ergebnisse der zu gewährleisten und sind verantwortlich, daß beim Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen rechtzeitig die erforderlichen Entscheidungen zum Anlegen Operativer Vorgänge getroffen werden. Die Zusammenarbeit der operativen Diensteinheiten zur Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge. Die Haupt- selbständigen Abteilungen haben darauf Einfluß zu nehmen und dazu beizutragen, daß Operative Vorgänge mit hoher sicherheitspolitischer Bedeutung für die Durchsetzung der ist insbesondere die allseitige und umfassende Nutzung der Möglichkeiten und Voraussetzungen der zur Lösung der politisch-operativen Aufgaben Staatssicherheit . Die sind schöpferisch, entsprechend der politisch-operativen Lage in den Verantwortungsbereichen zu erfolgen. Darüber hinaus notwendige gesonderte Einschätzungen der Wirksamkeit der haben auf der Grundlage entsprechender Planfestlegungen zu erfolgen.

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