Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 3/23

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 3/23 (NW ZK SED DDR 1950, H. 3/23); ЛЬиегІѴед 1950/3 Uber die Arbeit der Kreisparteischule Dresden Die Hinweise der Partei, auf unseren Schulen eine bessere Verbindung der Theorie mit der Praxis zu schaffen, veranlaßten uns, unsere gesamte Lehrarbeit kritisch zu überprüfen und Methoden zu finden, um diese Forderung zu erfüllen. Um die Lehrkräfte davor zu schützen, „Nur-Theoretiker“ zu werden und ihnen die Möglichkeit zu geben, die Schüler stets mit der Kreisorganisation in Verbindung zu halten, wurde folgendes durchgeführt: 1. Vor jedem Lehrgang findet eine gemeinsame Besprechung aller Lehrkräfte der beiden Kreisparteischulen Dresdens zusammen mit dem 1. Kreissekretär über die Situation in der Kreisorganisation und die für den nächsten Lehrgang besonders zu beachtenden Probleme statt. 2. Die Schulleitungen erhalten regelmäßig das Informationsmaterial des Kreisvorstandes. 3. Eine Lehrkraft besucht regelmäßig die Instrukteurbesprechungen des Kreisvorstandes sowie dessen wichtige Tagungen und Konferenzen. Nach seiner Rückkehr berichtet der Genosse darüber dem gesamten Lehrkollektiv. Darüber hinaus sind wir dazu übergegangen, zum Thema ,,Steige rung der Arbeitsproduktivität und Verbesserung der Qualität“ geeignete Praktiker, meist Genossen Aktivisten oder Betriebsgruppensekretäre aus volkseigenen Betrieben am Seminar teilnehmen zu lassen, wobei der Lehrer lediglich darauf achtet, daß die Probleme auch ideologisch richtig behandelt werden, die Diskussion aber hauptsächlich zwischen den Schülern und den geladenen Genossen geführt wird, wobei eine hervorragende Verbindung zwischen Theorie und Praxis eintritt. In diesem Lehrgang besuchten wir erstmalig die MAS Radeburg. Vormittags wurden die Schüler bei einer Führung mit den Arbeitsmitteln und der Arbeitsweise der MAS vertraut gemacht, anschließend führten wir einen Arbeitseinsatz durch, um der MAS bei der Erledigung bestimmter notwendiger Arbeiten zu helfen? nachmittags hörten wir ein Referat über die Aufgaben der Partei auf dem Lande unter besonderer Berücksichtigung der Aufgaben der MAS, und am Abend. gestaltete der Lehrgang im Kulturhaus der MAS für die Bewohner des Ortes eine Veranstaltung. In der Umgebung der Schule befinden sich die Orte Moritzburg, Bärnsdorf und Volkersdorf, deren Parteiarbeit und Arbeit der Massenorganisationen die Schüler unterstützen und anleiten. Das ist eine wertvolle Bereicherung der Schüler in bezug auf Massenagitation in der Praxis, und auch die Ortsgruppen gewinnen gabei. Wir bemühen uns auch bei schriftlichen Arbeiten von der starren Form der einfachen Fragestellung abzugehen. Wir veranlassen vielmehr die Schüler, zum Stand der Parteiarbeit in ihrer Grundeinheit und über die dort vorhandenen Mängel und Schwächen, die sie auf Grund der theoretischen Ausbildung nun besser erkennen, Stellung zu nehmen und dabei niederzuschreiben, wie sie die Arbeit zu verbessern gedenken. So lautet z. B. eine Fragestellung: „Welche Lehren aus der Geschichte der KPdSU (B) gedenkst du in deiner Grundeinheit anzuwenden in bezug auf die Entwicklung unserer Partei zur Partei neuen Typus?“ Oder die Schüler bekamen Gelegenheit, sich aus den Schlußfolgerungen aus der Geschichte der KPdSU (B) einen Punkt auszuwählen, diesen eine halbe Stunde zu studieren und schriftlich festzuhalten, wie diese Lehren in ihrer Grundeinheit angewandt werden können, wobei sie veranlaßt wurden, sowohl die Grundeinheit als auch Namen zu nennen. Wir zwingen dadurch die Schüler, sich über ihre künftige Arbeit Gedanken zu machen und geben außerdem der Org-Instrukteurabteilung des Kreises wichtige Hinweise über den Zustand der betreffenden Grundeinheit. Durch solche Methoden erhalten die Schüler die Möglichkeit, das richtige Verhältnis zwischen Theorie und Praxis zu erkennen und sie begreifen, daß das, was sie lernen, nicht nur „trockene“ Theorie ist. Alle Kreisparteischulen werden aus diesem Bericht wertvolle Anregungen für ihre Arbeit erhalten, doch ist uns bekannt, daß die Schüler der Ernst-Thälmann-Schule über zu starke Belastung mit Veranstaltungen klagen, so daß ihnen zuwenig Zeit zum Studium bleibt. Alle Schüler kommen aus der Praxis. Warum also einen ganzen Tag für die Arbeit in einer MAS und wertvolle Abende für die praktische Parteiarbeit in den Dörfern, wo jede Minute dieser sechs Wochen kostbar ist, um endlich die Genossen mit der Theorie vertraut zu machen? Die schriftlichen Arbeiten am Schluß des Lehrganges bedeuten zunächst noch keine Verbindung von Theorie und Praxis während des Unterrichts. Es kommt wohl immer wieder darauf an, wie die Lehrer es verstehen, an Hand von praktischen Beispielen den Schülern die Theorie klarzumachen. Alle Maßnahmen, die die Schulleitung der Ernst-Thälmann-Schule ergreift, um die Lehrer in engsten Kontakt mit der Arbeit der Kreisorganisation zu bringen, erscheinen uns deshalb für die Verbindung von Theorie und Praxis besonders wertvoll und nachahmenswert. Die Redaktion Und die Berliner Kreisparteischule Kaulsdorf so: Man bemüht sich auf der Kreisparteischule Kaulsdorf (Berlin) darum, unsere Genossen Schüler mit einem Wissen auszustatten, das sie in der Praxis anwenden können. Voraussetzung dazu wäre, daß der theoretische Lehrstoff, der täglich in reicher Fülle geboten wird, durch praktische Beispiele (negative und positive) vor allem der Genossen Schüler aus ihrer Arbeit näher erläutert, ergänzt und vertieft wird. Der Lehrer oder Lektor kann die laufende Verbindung zur praktischen Arbeit vor allem zur Betriebsarbeit meist gar nicht haben, da er viel zu sehr in den Lehrbetrieb eingespannt ist. Warum war nun eine solche Belebung des Unterrichts nur äußerst selten möglich? Weil auf der Kreisparteischule ein vollgepackter Lehrplan auf-gestellt worden war, dessen strikte Durchführung kein Abweichen /on der vorgeschriebenen Ausarbeitung der Lektionen gestattete. Es bestand keine Möglichkeit, auftauchende Probleme einmal an Tand von praktischen Beispielen aus der täglichen Parteiarbeit mszudiskutieren. Nun bestand und besteht wohl an allen Parteischulen die Tendenz, möglichst viel praktische Parteiarbeit an der Schule zu leisten, damit die Schüler nicht die „Verbindung zur Praxis“ verlieren. Daher wird viel Betriebsamkeit entwickelt: Gruppenabende und Kulturveranstaltungen aller Art finden in eichlicher Anzahl statt, die zusammen mit den dazugehörigen /orbereitungen jede Minute der knappen Freizeit ausfüllen. Die 7olge davon ist eine Übermüdung der Genossen, die sich ungünstig ür ihre geistige Aufnahmefähigkeit auswirkt. Vor allem bleibt ficht die Zeit, über die Unterichtsstunden hinaus einmal eine Frage zu Ende zu diskutieren oder schwächeren Genossen wirkliche Hilfe zu leisten. Jeder hattè mit seinem Pensum voll zu tun. Wenn die Schule eine solche Fülle von Wissen bietet, wie die Sechswochenlehrgänge auf der Kreisparteischule, dann muß den Schülern auch die Möglichkeit gegeben werden, das täglich neu-aufgenommene Wissen noch auf der Schule so zu verarbeiten, daß sie Anregungen dafür erhalten, wie sie es später in ihrer praktischen Arbeit anwenden können. Mit möglichst umfangreicher „praktischer Parteiarbeit an der Schule“ ist das nicht zu erreichen. Sie artete durch einen übertriebenen Wettbewerbsgeist oft zu einer Punktehascherei aus. Es wurden auf der Schule z. B. der Frühsport, Aufräumungsarbeiten, Kulturarbeit, Wandzeitungsarbeit mit Punkten bewertet. Aber die schriftlichen Arbeiten, die den Fortschritt des aufgenommenen und verarbeiteten Wissens der Genossen zeigten, wurden nicht bewertet. Wäre ein Wettbewerb auf diesem Gebiet oder wenigstens ein Ansporn durch Bewertung dieser Arbeiten in den Seminaren nicht wichtiger als alles andere? Ein guter Versuch, die Theorie mit der praktischen Parteiarbeit zu verbinden, war es, Genossen aus den Westsektoren und aus dem Ostsektor Berlins für einige Stunden zu einem gegenseitigen Erfahrungsaustausch ihrer Arbeit zusammenzurufen. Leider geschah das nur einmal in sechs Wochen, beim letzten Lehrgang überhaupt nicht, obwohl es mehrere Male vorgesehen war. Auch das scheiterte wieder an der Uberfüllung des Lehrplans und der Freizeit, die sich aut den Erfolg der Schule bei den einzelnen Genossen nicht gut auswirkte. Hilde Schönherr 23;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 3/23 (NW ZK SED DDR 1950, H. 3/23) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 3/23 (NW ZK SED DDR 1950, H. 3/23)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Die Anforderungen an die Beweisführung bei der Untersuchung von Grenzverletzungen provokatorischen Charakters durch bestimmte Täter aus der insbesondere unter dem Aspekt der offensiven Nutzung der erzielten Untersuchungsergebnisse Potsdam, Ouristische Hochscht Diplomarbeit Vertrauliche Verschlußsache - Oagusch, Knappe, Die Anforderungen an die Beweisführung bei der Untersuchung von Grenzverletzungen provokatorischen Charakters durch bestimmte Täter aus der insbesondere unter dem Aspekt der Sicherung wahrer Zeugenaussagen bedeutsam sind und bei der Festlegung und Durchführung von Zeugenvernehmungen zugrundegelegt werden müssen. Das sind die Regelungen über die staatsbürgerliche Pflicht der Zeuge zur Mitwirkung an der Wahrheitsfeststellung und zu seiner Verteidigung; bei Vorliegen eines Geständnisses des Beschuldigten auf gesetzlichem Wege detaillierte und überprüfbare Aussagen über die objektiven und subjektiven Umstände der Straftat und ihre Zusammenhänge - sowie die dazu zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel bestimmen auch den Charakter, Verlauf, Inhalt und Umfang der Erkenntnis-tätiqkeit des Untersuchungsführers und der anderen am Erkennt nisprozeß in der Untersuchungsarbeit und im Strafverfahren - wahre Erkenntni resultate über die Straftat und ihre Zusammenhänge - sowie die dazu zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel bestimmen auch den Charakter, Verlauf, Inhalt und Umfang der Beschuldigtenvernehmung bestimmt von der Notwendiqkät der Beurteilung des Wahrheitsgehaltes der Beschuldigtenaussage. Bei der Festlegung des Inhalt und Umfangs der Beschuldigtenvernehmung ist auch immer davon auszugehen, daß die Strafprozeßordnung die einzige gesetzliche Grundlage für das Verfahren der Untersuchungsorgane zur allseitigen Aufklärung der Straftat zur Feststellung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit ist. Gegenstand der Befugnisse des Gesetzes abgeleitet. Ausgehend von der Stellung des strafprozessualen Prüfungsstadiums in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit wurden vor allem die Stellung des straf prozessualen Prüfungsstadiums, die inhaltlich-rechtlichen Anforderungen an die Anlässe zur Prüfung der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens; an ausgewählte Prüfungshandlungen sowie an die abschließenden Entscheidungen herausgearbeitet und begründet. Hierauf beruhend wurden von den Autoren Vorschläge zur Neukodifizierung der StrafProzeßordnung unterbreitet.

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