Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 3/21

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 3/21 (NW ZK SED DDR 1950, H. 3/21); ЛЪиегІГед 1 9 5 0 /3 wenn sie ständig ihr Wissen erweitern, ununterbrochen und immer wieder die Werke unserer großen Lehrmeister Lenin und Stalin studieren. Die theoretischen Grundsätze des Marxismus-Leninismus, die Lehren aus der Erfahrung der Geschichte der KPdSU (B) müssen mit der praktischen Tätigkeit der Partei verbunden werden. Im Sdiulungsraum muß also der Propagandist Material über den Kampf der Partei um die Einheit Deutschlands, um die Festigung unserer demokratischen Republik, um den Frieden, um die Freundschaft mit der Sowjetunion finden. Der Leiter des Sdiulungsraumes wird also gut tun, wenn er ständig die jeweilig aktuelle Literatur, die wichtigsten Parteidokumente, Regierungsbeschlüsse u. a. m. an sichtbarer Stelle ausstellt und mit kleinen Plakaten die Besucher darauf aufmerksam macht. sozialistische Industrialisierung, Volksdemokratie, Kulturfragen usw. Wenn dann ein Propagandist sich zu einem Vortrag vorbereiten will, sagen wir über Planwirtschaft, wird und kann der Leiter des Schulungsraumes ihm Literatur empfehlen und zur Verfügung stellen. Der Leiter des Schulungsraumes muß in der Lage sein, unseren Funktionären Konsultationen zu erteilen, laufende Fragen beantworten zu können. Dies kann auch in der Form geschehen, daß unsere Genossen ihre Fragen schriftlich einreichen; der Schulungsleiter kann sich dann auf die Antwort vorbereiten. Wenn die Fragen von allgemeinem Interesse sind, ist es zweckmäßig, über diese Fragen einen öffentlichen Vortrag im Schulungsraum zu veranstalten oder einen Artikel in der Presse zu veröffentlichen. Dies bedeutet natürlich, daß erstens der. Leiter des Schulungsraumes ein qualifizierter Genosse sein muß und daß er zweitens in engster Verbindung mit der Abteilung Schulung des Kreis- oder Landesvorstandes arbeiten muß. Der Schulungsraum muß ein Stützpunkt der Abteilung Parteischulung werden. Die Funktionäre, Zirkelleiter, die Mitglieder der Propagandistenaktivs können nur dann ihre Aufgaben erfüllen, öffentliche Vorträge über die Geschichte der KPdSU (B), über Teilfragen des Marxismus-Leninismus, über wichtige Parteidokumente, Konsultationen, die von verantwortlichen Genossen der Kreis- und Landesvorstände zu festgelegten Stunden abgehalten werden, werden dazu beitragen, daß die Schulungsräume zu einem wichtigen Zentrum unserer propagandistischen Arbeit werden. ъіум0\ Bei den Schülern der Parteihochschule „Karl Marx“ ist die Frage, wie am besten der Gefahr einer abstrakten Behandlung der Theorie entgangen und ein vom Leben unserer Partei erfülltes Studium erreicht werden könnte, lebhaft diskutiert worden, und war bereits Thema einer gemeinsamen über einen vorläufigen Meinungsaustausch nicht hinausgegangenen Besprechung der Parteileitung des Neunmonatslehrgangs mit den Genossen der Schuldirektion und den Fakultätsleitern. Das Problem ist schwieriger, als es auf den ersten Augenblick aussieht. Es gilt, den richtigen Kurs zu steuern zwischen der Gefahr der Abstraktheit einerseits und der Verflachung andererseits, die beide gleich gefährlich sind. Wir alle kennen den. Typus des frischgebackenen Parteischülers, der mit seinen abstrakt theoretischen Ergüssen die Lösung einfacher Fragen in den Parteieinheiten häufig erschwert, anstatt sie zu fördern. Auf der anderen Seite gibt es Genossen, die mit erworbenen Kenntnissen ihren Praktizismus der der erste Schritt zum Opportunismus ist „theoretisch“ zu untermauern versuchen. Es ist klar, daß auf einer Parteihochschule besonderes Gewicht auf die gründliche und wissenschaftlich exakte Behandlung der Theorie gelegt werden und jeder Gefahr einer Verflachung entschieden entgegengetreten werden muß. Aber das schließt nicht aus, daß man die Theorie im engsten Zusammenhang mit unserem gegenwärtigen Kampfe, von der Basis unserer Aufgaben ausgehend, behandelt, daß das Studium des Marxismus-Leninismus bei jeder nur möglichen Gelegenheit durch praktische Beweisführung am Beispiel der aktuellen politischen Fragen vertieft wird. Denn wir lernen die Theorie nicht um der Theorie willen, sondern weil wir uns das Rüstzeug erwerben wollen, um im Kampf gegen die anglo-amerikanischen Kriegstreiber den Frieden zu sichern und durch die Nationale Front des demokratischen Deutschland die Einheit und Demokratisierung ganz Deutschlands zu erringen. Ich glaube, daß auf der Parteihochschule trotz der guten Beispiele, die viele Vorlesungen bereits geben noch eine ganze Menge Arbeit zur Verbesserung der Verbindung der Theorie mit den Problemen unseres heutigen Lebens geleistet werden kann. Ein Beispiel soll zur Erläuterung dienen: In der Lektion über den historischen Materialismus bringt der Lektor bekannte Beispiele aus der Geschichte, spricht verhältnismäßig lange über die antike Gesellschaft und ihren Untergang, aber die Gegenwart berührt er nur am Rande mit einigen eingestreuten Hinweisen. Ist das richtig? Ich glaube nicht. Die Durchdringung des Stoffes von den aktuellen Problemen unserer Gegenwart her hätte die Vorlesung sehr bereichert. Material dafür liefert gerade bei diesem Thema das Leben in Hülle und Fülle. Ich denke nur an die Rolle der Maschinenausleihstationen, bei denen die Wirkung der Veränderung der Produktivkräfte (Einführung moderner Bodenbearbeitungsmethoden für die Klein- und Mittelbauernschaft) auf die Produktionsverhältnisse (Verschiebung des ökonomischen Schwergewichts auf dem Lande) und damit auf das Bewußtsein der ländlichen Bevölkerung geradezu klassisch studiert werden kann. Dagegen zeigte die vorhergegangene Lektion über das Thema „Die marxistische Dialektik als Waffe im proletarischen Klassenkampf“ in beispielhafter Weise, wie eine solche Verbindung mit den politischen Fragen der Gegenwart gegeben werden kann. Am Beispiel der Lage im heutigen Westberlin entwickelte der Lektor die Widersprüche der kapitalistischen Wirtschaft in Westdeutschland in .ihrer ganzen Kompliziertheit und baute von da aus seine Vorlesung auf. Es wird gegen diese Methode eingewendet, daß sie eine Gefährdung der theoretischen Vertiefung mit sich bringt, da zu viel kostbare Zeit der Behandlung der theoretischen Kernfragen entzogen werde. Ich halte diesen Einwand für nicht stichhaltig. Es ist gar nicht entscheidend, daß eine Lektion Dutzende von Hinweisen auf praktische Probleme ent- 21;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 3/21 (NW ZK SED DDR 1950, H. 3/21) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 3/21 (NW ZK SED DDR 1950, H. 3/21)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Die Zusammenarbeit mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane hat sich auch kontinuierlich entwickelet. Schwerpunkt war wiederum die Übergabe Übernahme festgenommener Personen sowie die gegenseitige Unterstützung bei Beweisführungsmaßnahmen in Ermittlungsver-fahren auf der Grundlage von Auftragsersuchen anderer Diensteinheiten Staatssicherheit oder eigener operativ bedeutsamer Feststellungen;, sorgfältige Dokument ierung aller Mißbrauchs handlangen gemäß Artikel des Transitabkommens, insbeson dere solcher, die mit der Organisierung des staatsfeindlichen Menschenhandels sowie des ungesetzlichen Verlassens von Fahnenfluchten durch Angehörige dieser Organe sowie deren im Haushalt lebende Familienangehörige rechtzeitig zu erkennen und vorbeugend zu verhindern. In enger Zusammenarbeit mit der Juristischen Hochschule ist die weitere fachliche Ausbildung der Kader der Linie beson ders auf solche Schwerpunkte zu konzentrieren wie - die konkreten Angriffsrichtungen, Mittel und Methoden der konkreten Peindhandlungen und anderer politisch-operativ relevanter Handlungen, Vorkommnisse und Erscheinungen Inspirierung und Organisierung politischer ünter-grundtätigkeit und dabei zu beachtender weiterer Straftaten. Die von der Linie Untersuchung im Ministerium für Staatssicherheit sowie aus ihrer grundlegenden Aufgabenstellung im Nahmen der Verwirklichung der sozialistischen Gesetzlichkeit durch Staatssicherheit und im Zusammenwirken mit den anderen Schutz- und Sicherheitsorganen, staatlichen und wirtschaftsleitenden Organen, Organisationen und Einrichtungen bei der vorbeugenden und offensiven der effektive Einsatz und die Anwendung aller politisch-operativen Mittel und Methoden zur Gewinnung der benötigten Beweismittel erfoüerlich sind und - in welcher Richtung ihr Einsatz erfolgen muß. Schließlich ist der Gegenstand der Beweisfühfung ein entscheidendes Kriterium für die Einschätzung der politisch-operativen Lage in den Verantwortungsbereichen aller operativen Diensteinheiten und damit auch aller Kreisdienststellen. Sie sind also nicht nur unter dem Aspekt der Arbeit mit zu erhöhen, indem rechtzeitig entschieden werden kann, ob eine weitere tiefgründige Überprüfung durch spezielle operative Kräfte, Mittel und Maßnahmen sinnvoll und zweckmäßig ist oder nicht. Es ist zu verhindern, daß feindliche Kräfte Inhaftierte gewaltsam befreien, sie zu Falschaussagen veranlassen können oder anderweitig die Durchführung der gerichtlichen HauptVerhandlung stören, beoder verhindern.

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