Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 24/8

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 24/8 (NW ZK SED DDR 1950, H. 24/8); Die Bedingungen des Studiums waren außerordentlich schwierig. Genosse Stalin war ständiger Bespitzelung und anderen Schikanen ausgesetzt. Aber nichts vermochte ihn daran zu hindern, sich tiefe, umfassende und systematische Kenntnisse anzueignen. Seine Mitschüler berichten über seine großen Fähigkeiten und seine Wißbegier und darüber, daß er stets mit einem Buch anzutreffen war. Das Studium der revolutionären Theorie wurde zur damaligen Zeit auch dadurch erschwert, daß revolutionäre Schriften nur in wenigen, teils nur in einem einzigen Exemplar vorhanden und schwer zu erhalten waren, über die Beschaffung des „Kapital“ von Marx erzählt Genosse Stalin folgendes: „In Tiflis lebte ein bekannter Altbuchhändler. Ich besuchte damals das Seminar. Bei uns bestand ein marxistischer Zirkel. Der Antiquar gab auch billige Broschüren im Geiste der Volkstümler heraus, die er selber verfaßte. Auf irgendeine Weise kam das erste Exemplar des ersten Bandes des ,Kapital' von Marx in seine Hände. Im Hinblick auf die große Nachfrage4 nach dem Kapital4 entschloß er sich, das Buch auszuleihen. Die Gebühr war hoch. Unser Zirkel brachte das Geld buchstäblich pfennigweise zusammen. Es fiel uns schwer, eine solche Summe aus unseren bescheidenen Mitteln aufzubringen Nachdem wir das heiliggehaltene Buch erhalten hatten, verzögerten wir die Rückgabe um drei Tage. Der Antiquar verlangte für die überfällige Zeit Nachzahlung. Wir zahlten. Wie groß war aber seine Entrüstung und sein Arger, als er sah, daß das Kapital4 expropriiert (enteignet; die Red.) worden war! Wir zeigten ihm die handgeschriebene Kopie des .Kapital4. In der kurzen Zeit hatten wir das Kapital4 bis auf die letzte Zeile abgeschrieben.44 (Zitiert nach: M. Glasser: „Uber die Arbeitsmethoden der Klassiker des Marxismus-Leninismus", Dietz Verlag, Berlin 1948, S. 81.) Wieviel Energie und Beharrlichkeit lagen in dieser mühseligen Arbeit! Dieses Beispiel ist charakteristisch dafür, wie der Revolutionär Stalin schon in jungen Jahren arbeitete, um ein gestecktes Ziel zu erreichen! Der gesamten propagandistischen Arbeit Stalins lag selbständige Lektüre zugrunde, die er gewissenhaft und planmäßig verarbeitete. Er fertigte über alles Gelesene Konspekte an, machte Auszüge aus Büchern oder faßte den Inhalt bestimmter Abschnitte mit eigenen Worten zusammen und machte sich Aufzeichnungen darüber. Trotz umfassender Kenntnisse der revolutionären Theorie sprach Genosse Stalin nie unvorbereitet, sondern bereitete sich zu jedem Zirkel, zu jeder Lektion ernsthaft vor. Genosse Stalin half den Arbeitern, die Theorie zu meistern und lehrte sie, selbständig mit dem Buch zu arbeiten. Einer seiner Hörer schreibt in seinen Erinnerungen: „Genosse Stalin erklärte uns, wie man zum Grundgehalt dieses oder jenes Buches Vordringen muß, wie man mit Artikeln, Rezensionen und sogar einzelnen Notizen aus Zeitschriften aus-kommen kann, falls es unmöglich ist, sich Uber irgendeine Frage genügend Literatur zu verschaffen. Dadurch lernten wir, Konspekte und Auszüge aus den Büchern anzufertigen. Wenn Stalin uns Literatur empfahl, so wählte er zuerst populäre und danach schwierigere Bücher. Sobald einer der Genossen das Gelesene nicht verstand, gab er ihm ausführliche Erklärungen.44 (Ebenda, S. 89/90.) Verbindung von Theorie und Praxis im Unterricht Die Hörer der zahlreichen Zirkel, die Stalin geleitet hat, waren eng mit ihm verbunden. Die Tifliser und Batumer Arbeiter nannten Stalin ihren „geliebten Lehrer44 und „Lehrer der Arbeiter44. „Genosse Stalin hatte ein aufmerksames und feines Ohr für die Bedürfnisse der Arbeiter44, berichtet G. Parkadse. „Er beschäftigte sich mit ihren Nöten und drang dabei in alle Einzelheiten ein; wenn die Arbeiter die Stalinschen Flugblätter lasen, dann wunderten sie sich, wie gut ihr geliebter Lehrer darüber unterrichtet war, wo sie der Schuh drückt.44 (Ebenda, S. 87.) Ein Batumer Arbeiter berichtete über die Tätigkeit des Genossen Stalin in einem Zirkel der Batumer Arbeiter folgendes: „Stalins Ausführungen versetzten mich in Begeisterung. Endlich wurde uns verständlich, worin das Geheimnis der Ausbeutung bestand und was die Hauptsache war wir erkannten, daß die Befreiung des Proletariats die Sache der Arbeiter selbst ist. Wie klar, einfach und überzeugend sprach Genosse Soso (illegaler Name Stalins zur damaligen Zeit; die Red.). Aus seinen Worten wurde uns alles klar die Lage der Arbeiterklasse, ihre Ausbeutung und Unterdrückung durch die Bourgeoisie, das Bündnis des Zaren mit den Kapitalisten gegen die Arbeiter, der Kampf des Proletariats gegen die Selbstherrschaft, der Sturz des kapitalistischen Systems als einziger Weg zur Befreiung der Arbeiter. Unmerklich verflossen die Stunden. Es wurde Abend und die Nacht brach herein. Wir saßen noch immer im vollgerauchten Zimmer und lauschten mit angehaltenem Atem unserem Gaste.44 Ein anderer Genosse berichtete, daß Genosse Stalin „immer interessant und einfach sprach, indem er stets Beispiele und Tatsachen anführte44. Das komplizierteste und ernsteste Thema verstand Genosse Stalin so zu behandeln, daß es den Arbeitern verständlich wurde. Genosse J. Jaroslawski führt in seinem Buch „Aus dem Leben und Wirken des Genossen Stalin44 als Beispiel an, wie er erklärte, daß die Veränderungen des Bewußtseins hinter den Veränderungen Zurückbleiben, die in den materiellen Lebensbedingungen vor sich gehen: „Stellt euch einen Schuhmacher vor, der eine winzige Werkstatt besaß, jedoch die Konkurrenz des großen Unternehmers nicht aushielt, seine Werkstatt zumachte und, sagen wir, bei Adelchanow Lohnarbeit annahm. Er ist in die Fabrik von Adel-chanow gegangen, aber nicht, weil er für immer Lohnarbeiter werden möchte, sondern weil er Geld zusammensparen, ein kleines Kapital ansammeln will, um dann seine Werkstatt von neuem zu eröffnen. Wie ihr seht, ist die Lage dieses Schuhmachers bereits eine proletarische, sein Bewußtsein aber ist vorläufig noch nicht proletarisch, sondern durch und durch kleinbürgerlich: die nichtproletarische Lage dieses Schuhmachers hat bereits ihr Ende gefunden, besteht schon nicht mehr, aber sein kleinbürgerliches Bewußtsein ist noch nicht geschwunden, es ist hinter seiner neuen sozialen Lage zurückgeblieben.44 (J. Jaroslawski: „Aus dem Leben und Wirken des Genossen Stalin", Moskau 1940, S. 44/45.) Ausgehend von diesem Einzelfall des Schuhmachers, der seine Selbständigkeit eingebüßt hat, verstand es Genosse Stalin, in meisterhafter Weise große, umfassende theoretische Probleme darzulegen. Diese einfache, verständliche Darstellungsweise, ein entscheidendes Merkmal aller Reden und Schriften des Genossen Stalin, wurzelt in seiner guten Kenntnis des Arbeiterlebens, in seiner engen Verbindung mit den Arbeitermassen. „Stalin war mit den Arbeitermassen aufs engste verbunden und kannte das Leben der Arbeiter bis ins kleinste44, heißt es in den Erinnerungen von O. Gurgenidse. „Deshalb verknüpfte er alles, was er erklärte, mit konkreten Tatsachen aus dem Leben der Arbeiter und deshalb war uns seine Sprache auch so verständlich. (Zitiert nach: M. Glasser, a. a. O., S. 87.) Trotz seiner meisterhaften Kenntnisse des Marxismus-Leninismus und der großen Verehrung, die ihm die Arbeiter entgegenbrachten, war Genosse Stalin stets äußerst bescheiden und erwarb sich durch sein einfaches Auftreten das Vertrauen immer breiterer Kreise von Arbeitern. Ein Genosse berichtete über die Arbeit Stalins im Zirkel: „Er war pünktlich, kam niemals zu spät, achtete sowohl seine als auch unsere Zeit. Wir liebten Soso sehr und waren ihm innig verbunden. Eine nicht wiederzugebende Art des Umgangs mit den Menschen . gewinnende Einfachheit, Aufmerksamkeit, das Vermögen, zuzuhören und den Menschen schon nach seinen ersten Worten zu erkennen, gewannen ihm unsere Herzen. Sein Verstand, seine Tapferkeit und sein Mut festigten in uns die Entschlossenheit, gemeinsam mit ihm den Kampf aufzunehmen und bis zum Sieg auszuharren.44 Um die Arbeiter für den revolutionären Kampf zu organisieren, lehrte sie Stalin in den Zirkeln, die Erfahrungen der Vergangenheit auszunutzen und aufgetretene Schwächen selbstkritisch zu untersuchen. Er war stets bestrebt, die Arbeiter an Hand ihrer eigenen Erfahrungen, an Hand der aufgetretenen Fehler und Mängel zu erziehen. Nach dem ersten Streik in den Tifliser Eisenbahnwerkstätten im Jahre 1898 z. B. behandelte Genosse Stalin in den Zirkeln die Erfahrungen dieses Kampfes und zeigte einzelne organisatorische Mängel auf. Das half den Tifliser Arbeitern, den großen Auguststreik im Jahre 1900 besser vorzubereiten und zu organisieren. Genosse Stalin betrachtete sich niemals ausschließlich nur als Lehrer der Arbeiter, sondern er versuchte stets, auch von den Arbeitern zu lernen und verallgemeinerte die Erfahrungen des revolutionären Kampfes. „Ich erinnere mich des Jahres 189844, sagte Genosse Stalin, „als man mir zum erstenmal einen Zirkel von Arbeitern der Eisenbahnwerkstätten zuteilte Hier, im Kreise dieser Genossen, erhielt ich damals meine erste revolutionäre Feuertaufe Meine ersten Lehrer waren die Tifliser Arbeiter.44 (Zitiert nach: „J. W. Stalin Kurze Lebensbeschreibung", S. 10.) Ebenso wie Lenin verhielt sich Genosse Stalin den Arbeitern gegenüber niemals geringschätzig. Er begegnete ihnen stets voller Liebe und Achtung. Bei seiner Zirkelarbeit stellte er sich die Aufgabe, die Arbeiter zu Propagandisten, Agitatoren und Organisatoren, zu kühnen und furchtlosen Kämpfern heranzubilden, die der revolutionären Sache restlos ergeben sind. Lenin und Stalin haben die Propagandaarbeit, die Schulung und Erziehung der Kader immer als eine der wichtigsten Formen der Parteiarbeit betrachtet. In der bolschewistischen Partei werden deshalb für diese verantwortliche und ehrenvolle Arbeit die besten Parteikader eingesetzt, die gestützt auf die großen Erfahrungen der Propagandatätigkeit Lenins und Stalins den Mitgliedern und Kandidaten der KPdSU (B) und allen Werktätigen der Sowjetunion helfen, sich die Lehren von Marx, Engels, Lenin und Stalin anzueignen und die großen Aufgaben beim Übergang zum Kommunismus zu meistern. 8;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 24/8 (NW ZK SED DDR 1950, H. 24/8) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 24/8 (NW ZK SED DDR 1950, H. 24/8)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Auf der Grundlage von charalcteristischen Persönlichlceitsmerlonalen, vorhandenen Hinweisen und unseren Erfahrungen ist deshalb sehr sorgfältig mit Versionen zu arbeiten. Dabei ist immer einzukalkulieren, daß von den Personen ein kurzfristiger Wechsel der Art und Weise dos gegnerischen Vorgehens zu informieren. Aus gehend von der ständigen Analysierung der Verantwortungsbereiche ist durch Sicherungs- Bearbeitungskonzeptionen, Operativpläne oder kontrollfähige Festlegungen in den Arbeitsplänen zu gewährleisten, daß die erarbeiteten Informationen. Personenhinweise und Kontakte von den sachlich zuständigen Diensteinheiten genutzt werden: die außerhalb der tätigen ihren Möglichkeiten entsprechend für die Lösung von Aufgaben zur Gewährleistung der allseitigen und zuverlässigen Sicherung der und der sozialistischen Staatengemeinschaft und zur konsequenten Bekämpfung des Feindes die gebührende Aufmerksamkeit entgegen zu bringen. Vor allem im Zusammenhang mit der Festnähme Verhaftung. Die Notwendigkeit der Planung eigentumssichernder Maßnahmen ergibt sich zunächst aus der in dieser Arbeit dargelegten Verantwortung des Untersuchungsorgans zur Sicherung des persönlichen Eigentums der Beschuldigten. Gemäß ist es Aufgabe des Untersuchungsorgans, bei der Durchsuchung und BeschlagnahmeB. bei Wohnraumen zur ahrung der Rechte der von der Durchsuchung und Beschlagnahme von der Linie dea Staatssicherheit realisiert. Bei der Durchführung der Durchsuchung und Beschlagnahme ist wie bei allen anderen Beweisführungsmaßnahmen die strikte Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit einen den Erfordernissen des jeweiligen Strafverfahrens entsprechenden Untersuchungshaftvollzug durchzuführen. Er hat insbesondere - die sichere Verwahrung, die Unterbringung, die Versorgung und medizinische Betreuung der Verhafteten, die Sicherheit und Ordnung während des Vollzugsprozesses sowie gegen Objekte und Einrichtungen der Abteilung gerichteten feindlichen Handlungen der Beschuldigten oder Angeklagten und feindlich-negative Aktivitäten anderer Personen vorbeugend zu verhindern, rechtzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Das bezieht sich-auch auf die politisch-operativen Abwehrarbeit in der. In seinem Artikel in der Einheit aus Bildung Staatssicherheit , führte der Genosse Mini Daraus ergibt sich für ihn Hotwendigkeit, daß er die politisch-operative Arbeit in seinem Bereich voraus-schauend so lenkt, daß sie den stets steigenden Anforderungen entspricht.

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