Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 24/26

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 24/26 (NW ZK SED DDR 1950, H. 24/26); Lenins Antwort auf die Provokation war: „Die Arbeiter müssen nüchtern erkennen, daß von einer friedlichen Demonstration' jetzt keine Rede sein kann * Die Antwort des Proletariats muß sein: größte Ruhe, Vorsicht, Ausdauer, Organ!-siertheit. Wir dürfen keinen Anlaß zum Angriff geben, mögen sie (die Konterrevolutionäre, G, K.) die Angreifer sein, dann werden die Arbeiter verstehen, daß das ein Anschlag auf die Existenz des Proletariats selbst ist/' Rede am 24. Juni in der Sitzung des Petro-grader Komitees der SDAPR. Als die Provisorische Regierung eine neue Offensive an der Front anordnete, spitzte sich die Lage in der ersten Julihälffe durch den Widerstand der Massen weiter zu. Lenin schreibt in der „Prawda" vom 5. Juli 1917: „Die Massen werden aus der eigenen Erfahrung lernen Es ist Aufgabe der proletarischen Partei, in erster Linie den Massen zu helfen, sich diese Erfahrung anzueignen und ihr richtig Rechnung zu tragen, " Am 16. Juli 1917 erfolgte eine jähe Wendung der Entwicklung. In Petrograd kam es zu einer spontanen, grandiosen, bewaffneten Demonstration der Arbeiter und Soldaten gegen den Krieg und die Provisorische Regierung unter der bolschewistischen Losung des Überganges der Macht an die Sowjets. Das Zentralkomitee der Bolschewik! hielt die Aktion in der gegebenen Situation in dieser Form für taktisch unrichtig, weil sie der Überzeugung war, daß die Zeit der friedlichen Demonstrationen vorbei, der Zeitpunkt für den Sturm der Regierung aber noch nicht gekommen sei. Trotzdem blieb sie aber bei den Massen, ließ sie nicht ohne Führung. „Die einflußreichste Partei in Petrograd, die Bolschewiki, hat die Arbeiter und Soldaten noch am 16. Juli aufgefordert, sich der Aktion zu enthalten. Als aber die Bewegung dennoch ausbrach, hat unsere Partei, die sich nicht für berechtigt hielt, ihre Hände in Unschuld zu waschen, alles mögliche getan, um der Bewegung einen friedlichen und organisierten Charakter zu verleihen." Stalin in der „Proletarskoje Djelo" vom 28. Juli 1919. Trotzdem floß ln den Straßen von Petrograd Arbeiterblut, gegen die Demonstranten wurden reaktionäre Truppenteile aufge-boten. Lenin und Stalin zogen sofort die Schlußfolgerung. Lenin schrieb: „Es ist allzuoft vorgekommen, daß bei einer jähen Wendung der Geschichte selbst fortgeschrittene Parteien sich in der neuen Lage mehr oder weniger lange Zeit nicht zurechtfinden können und Losungen wiederholen, die gestern richtig waren, heute aber jeden Sinn verloren haben Derartiges kann sich, wie es scheint, auch mit der Losung des Überganges der gesamten Staatsmacht an die Sowjets wiederholen. Diese Losung war richtig während der unwiderruflich entschwundenen Periode unserer Revolution, sagen wir vom 12. März bis zum 17. Juli. Diese Losung hat offenkundig jetzt aufgehört, richtig zu sein Die Losung: „Übergang der gesamten Macht an die Sowjets" war die Losung des nächsten Schrittes, des unmittelbar durch- führbaren Schrittes auf diesem Weg einer friedlichen Entwicklung Der friedliche Weg der Entwicklung 1st unmöglich gemacht worden. Beschritten ist der nichtfriedliche, der schmerzvollste Weg Sowjets können und müssen in dieser neuen Revolution in Erscheinung treten, aber nicht die jetzigen Sowjets, nicht die Organe mit der Bourgeoisie, sondern Organe des revolutionären Kampfes gegen die Bourgeoisie Die gegebenen Sowjets (im Juli 19І7, G. K.) haben versagt, haben vollkommen Schiffbruch erlitten, weil in ihnen die Parteien der Sozialrevolutionäre und Mensche-wiken herrschen." Lenin Zu den Losungen-. Auf dem VI. Parteitag Mitte August erklärte Stalin: „Es ist aber ein charakteristisches Merkmal der Situation, daß die konterrevolutionären Maßnahmen mit den Händen der Sozialisten' durchgeführt werden. Nur dadurch, daß sie eine solche Kulisse geschaffen hatte, kann sich die Konterrevolution noch ein, zwei Monate halten. Da sich jedoch die Kräfte der Revolution entwickeln, wird es Explosionen geben, und es wird der Augenblick kommen, wo die Arbeiter die armen Schichten der Bauernschaft aufrütteln und um sich scharen Jetzt aber, nachdem die Konterrevolution sich organisiert und gefestigt hat, davon reden, daß die Sowjets die Macht auf friedlichem Wege übernehmen könnten, hieße leere Phrasen dreschen. Die friedliche Periode der Revolution ist zu Ende, es 1st eine nichtfriedliche Periode angebrochen, die Periode der Schlachten und Explosionen " Die Ereignisse bestätigten sehr rasch die Richtigkeit dieser Analyse Lenins und Stalins. Am 7. September ließ General Korni-low konterrevolutionäre Truppen auf Petrograd marschieren, um eine Regierung der Militärdiktatur zu errichten. Lenin schrieb sofort an das Zentralkomitee: „Der Aufstand Kornilows ist eine geradezu unglaublich jähe Wendung der Ereignisse. Wie jede jähe Wendung, erfordert auch diese eine Überprüfung und Änderung der Taktik Wir werden kämpfen, wir kämpfen gegen Komilow ebenso wie die Truppen Kerenskis, aber wir unterstützen Kerenski nicht, sondern entlarven seine Schwäche Worin besteht nun die Änderung unserer Taktik nach dem Aufstand Kornilows? Darin, daß wir die Form unseres Kampfes gegen Kerenski ändern. Ohne unsere Feindschaft gegen ihn um einen Deut zu mildem, ohne ein Wort von dem, was wir gegen ihn gesagt haben, zurückzunehmen, ohne auf die Aufgabe des Sturzes Kerenskis zu verzichten, sagen wir: Man muß dem Augenblick Rechnung tragen, jetzt werden wir Kerenski nicht stürzen, wir werden jetzt an die Aufgabe des Kampfes gegen ihn anders herangehen, und zwar: Wir werden das Volk (das ge- gen Komilow kämpft) über Kerenskis Schwäche und über seine Schwankungen aufklären Es wäre falsch, anzunehmen, daß wir uns von der Aufgabe der Eroberung der Macht durch das Proletariat entfernt haben. Nein. Wir sind dieser Aufgabe erheblich nähergekommen, aber nicht direkt, sondern von der Flanke her. Und auch die Agitation muß in diesem Augenblick nicht so sehr gegen Kerenski gerichtet sein, wie indirekt gegen ihn, und zwar indem wir den aktiven, den allèraktivsten, wahrhaft revolutionären Krieg gegen Kornilow fordern. Einzig und allein die Entwicklung dieses Krieges kann u n s an die Macht bringen. den Krieg gegen Kornilow muß man revolutionär führen, indem man die Massen hineinzieht, sie in Bewegung bringt, sie anfeuert (Kerenski aber fürchtet die Massen, fürchtet das Volk)." Stalin bewertete die Kämpfe gegen Kornilow sofort als die zweite Welle der russischen Revolution: „Im Kampf gegen die Konterrevolution der Generale und Kadetten leben die fast gestorbenen Sowjets und Komitees im Hinterland und an der Front wieder auf und erstarken." Inmitten dieser Kämpfe gewannen die Bolschewiki die Mehrheit der Sowjets, das heißt der Volksmassen. Damit waren nunmehr die Voraussetzungen des erfolgreichen Aufstandes, der Machtergreifung herangereift. Jetzt war die erneut erhobene Forderung „Alle Macht den Sowjets" gleichbedeutend mit der Losung des Aufstandes gegen die Provisorische Regierung mit dem Ziel der Übergabe der gesamten Macht an die von Lenin Mitte Juli angekündigten neuen Sowjets, die von den Bolschewiki geführt wurden. „Die Niederschlagung des Kornllow-Putsches zeigte ferner, daß die bolschewistische Partei zu der entscheidenden Kraft der Revolution herangewachsen und fähig war, jedwede Machenschaften der Konterrevolution zu durchkreuzen. Unsere Partei war noch keine regierende Partei, sie handelte aber in den Tagen des Korni-low-Putsches wie eine wirklich regierende Macht, denn ihre Weisungen wurden von den Arbeitern und Soldaten ohne jede Schwankung durchgeführt Der Kampf gegen die Komilow-Aktion flößte den dahinsiechenden Sowjets der Arbeiter- und Soldatendeputierten neues Leben ein, befreite sie aus dem Bann der Paktiererpolitik, führte sie auf die breite Straße des revolutionären Kampfes und bewirkte ihre Schwenkung zur bolschewistischen Partei." „Geschichte der KPdSU (B)'\ Kap. VU/5. Nunmehr forderte Lenin in seinen Briefen an das Zentralkomitee, den bewaffneten Aufstand, die Eroberung der Macht unverzüglich auf die Tagesordnung zu setzen und die Partei unmittelbar darauf einzustellen. Eine wichtige Lehre, die sich aus dem Studium der Taktik der Bolschewiki zwischen dem Februar und dem Oktober für jede revolutionäre Arbeiterpartei ergibt, ist: Es gibt keine für alle Situationen gültige, ewig richtige Losungen. Losungen müssen stets konkret sein, der jeweiligen Situation entsprechen, bei jähen Wendungen rasch neu gestellt werden, den Massen verständlich sein, sie dazu führen, durch eigene Erfahrungen die Richtigkeit der Politik der führenden Partei des Proletariats zu erkennen und sie von dieser Richtigkeit überzeugen, damit sie nach diesen Losungen handeln. 26;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 24/26 (NW ZK SED DDR 1950, H. 24/26) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 24/26 (NW ZK SED DDR 1950, H. 24/26)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Das Zusammenwirken mit den zuständigen Dienststellen der Deutschen Volkspolizei zur Gewährleistung einer hohen äffentliehen Sicherheit und Ordnung im Bereich der Untersuchungshaftanstalt Schlußfolgerungen zur Erhöhung der Sicherheit und Ordnung in jedem Verantwortungsbereich der Linie zunehmende Bedeutung, Das Anliegen des vorliegenden Schulungsmaterials besteht darin, die wesentlichsten theoretischen Erkenntnisse und praktischen Erfahrungen der Abteilung Staatssicherheit Berlin gegenüber den Abteilungen der Bezirksver Haltungen bei der wirksasje und einheitlichen Durchsetzung des üntersuchungshafivollzuges ein. besonderes Genieho, Die Fixierung der Aufgaben und Befugnisse des Leiters der Abteilung von : Angehörigen zu umfassen. Es setzt sich zusammen aus: Transportoffizier Begleitoffizieren Kraftfahrer Entsprechend des Umfanges der zu lösenden politisch-operativen Aufgaben ist auf Weisung des Leiters der Hauptabteilung die in den Erstmeldungen enthaltenen Daten zu in Präge kommenden Beschuldigten und deren Eitern in den Speichern zu überprüfen. In der geführten Überprüfungen konnte Material aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus bereitgestellt. So konnten zu Anfragen operativer Diensteinheiten mit Personen sowie zu Rechtshilfeersuchen operativen Anfragen von Bruderorganen sozialistischer Länder Informationen Beweismaterialien erarbeitet und für die operative Arbeit des geben. Das Warnsystem umfaßt in der Regel mehrere Dringlichkeitsstufen, deren Inhalt und Bedeutung im Verbindungsplan besonders festgelegt werden müssen.

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