Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 24/24

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 24/24 (NW ZK SED DDR 1950, H. 24/24); rekturen selbst. Es gibt selten eine Nummer der „Iskra“ ohne einen Beitrag Lenins, es gibt keine einzige bedeutende Frage, zu der Lenin in der „Iskra" nicht Stellung genommen hätte, fast alle grundsätzlichen Artikel stammen von ihm. Darüber hinaus treibt Lenin das Geld auf, organisiert den Versand und unterhält die Verbindung mit den Korrespondenten und Berichterstattern. Es ist rührend und belehrend, wie sich Lenin dabei um jedes Detail kümmert, wie er in seinen Briefen immer wieder bittet, man möge ihm genauestens mitteilen, wie die Verteilung und Verwertung der ,,Iskra" organisiert wird und wie sie funktioniert, wo die „Iskra“ gelesen wird, wer sie liest, was die Arbeiter dazu sagen, welche Wünsche, Anregungen usw. sie haben. Nur durch diese überaus enge Verbindung der „Iskra“ mit deii kämpfenden Arbeitern in Rußland, nur dank der rührenden Sorge Lenins um jedes Detail ihrer Herausgabe, Verteilung und Verwertung, konnte die „Iskra“ trotz aller Schwierigkeiten mit überraschender Regelmäßigkeit und Promptheit erscheinen und die ihr gestellten Aufgaben erfüllen. Das Werk der „Iskra“ Unter den zahlreichen Artikeln Lenins in der „Iskra“, die klassische Beispiele revolutionärer Publizistik darstellen, haben einige historische Bedeutung erlangt. Vor allem der berühmte Artikel Lenins „Womit beginnen“, der die traditionellen Vorstellungen der Sozialdemokratie von Organisation und Taktik revolutionierte und die Grundzüge der bolschewistischen Organisation und Taktik erarbeitete, bildet ein wichtiges Dokument des Leninismus. Eine entscheidende Rolle spielt in den „Iskra“-Artikeln Lenins die Entlarvung der Ökonomisten als des wichtigsten Hindernisses bei der Vorbereitung der Partei. In der Auseinandersetzung mit ihren Argumenten löst Lenin so entscheidende Fragen wie die Frage der Wechselbeziehungen zwischen spontaner Arbeiterbewegung und wissenschaftlichem Sozialismus; betont die Rolle der Bewußtheit und der revolutionären Theorie für die Arbeiterbewegung; beweist die Notwendigkeit der Verschmelzung 4 von revolutionärer Theorie und Arbeiterbewegung, die Notwendigkeit, die revolutionäre Theorie von außen in die Arbeiterbewegung hineinzutragen, da sie sich in ihr nicht einfach spontan entwickelt; erarbeitet die Probleme des Charakters, der Aufgaben und Ziele der zu schaffenden Partei und zeigt die Mittel und Wege ihrer Gründung. All das, was Lenin 1902 in seinem berühmten Buch „Was tun?“ zusammengefaßt hat, hat er im Detail schon vorher in „Iskra“-Artikeln entwickelt. Im besonderen spielen natürlich die unmittelbaren Aufgaben, die vor der russischen Arbeiterbewegung stehen, in den Artikeln Lenins eine große Rolle. An Hand der Frage des Sturzes des Zarismus, der nach Lenins Worten „derzeit die revolutionärste Aufgabe“ ist und für deren Erfüllung es alle oppositionellen Kräfte zusammenzufassen und vorwärtszuführen gilt, entwickelt Lenin Georg krauss Wie die Bolschewiki die taktische Kunst der Massen-fiihrung zwischen Februar und Oktober 1917 meisterten Die Taktik der Bolschewiki unter der Führung Lenins und Stalins in der Periode der Überleitung der bürgerlich-demokratischen in die sozialistische Revolution im Jahre 1917 ist ein vorbildliches Beispiel kühner, rascher Schlußfolgerungen aus jähen, oft ruckartigen Wendungen der Lage, der nüchternen Abwägung der Veränderungen in den Kräfteverhältnissen und in der Kampfbereitschaft der Massen. Sie zeigt die bolschewistische Kunst der Gewinnung und Führung der Massen durch Losungen und Aktionen, die der konkreten Situation angepaßt sind und die Massen mobilisieren. Stalin kennzeichnet die Partei des Leninismus mit „einer Kampfpartei, einer revolutionären Partei, die kühn genug ist, die Proletarier in den Kampf um die Macht zu führen, die genügend Erfahrung hat, um sich in den komplizierten Verhältnissen der revolutionären Situation zurechtzufinden und genügend Elastizität besitzt, um Klippen jeder Art auf dem Wege zum Ziel zu umgehen.“ „über die Grundlagen des Leninismus" Im nachfolgenden soll an Beispielen gezeigt werden, wie die bolschewistische Partei diese Kunst der Massenführung und Taktik beherrschte, wie sie, den Massen stets führend voranschreitend, keinen Augenblick die Verbindung mit ihnen verlor, sie mit Hilfe der von ihnen selbst gemachten Erfahrungen von den Paktiererparteien loslöste, sie ihre Schwankungen überwinden lehrte und zum Siege führte. „Die Eigenart der gegenwärtigen Lage in Rußland besteht im Übergang von der ersten Etappe der Revolution, die infolge des ungenügend entwickelten Klassenbewußtseins und der ungenügenden Orga-nislertheit des Proletariats der Bourgeoisie die Macht gab, zurzweiten Etappe der Revolution, die die Macht in die Hände des Proletariats und der ärmsten Schichten der Bauernschaft legen muß.“ Mit diesen Worten kennzeichnete Lenin in seinen „Aprilthesen“ die Aufgabe der Überleitung der bürgerlich-demokratischen Revolution vom Februar 1917 in die sozialistische Revolution. Ausgehend von der Tatsache, daß die Bolschewiki in den Sowjets noch in der Minderheit waren, stellte Lenin die Aufgabe: „Aufklärung der Massen darüber, daß die Sowjets der Arbeiterdeputierten die einzig mögliche Form der revolutionären Regierung sind, und daß daher unsere Aufgabe, solange sich diese Regierung von der Bourgeoisie beeinflussen läßt, nur in geduldiger, systematischer, beharrlicher, besonders den praktischen Bedürfnissen der Massen angepaßter Aufklärung über die Fehler ihrer Taktik bestehen kann. Solange wir in der Minderheit sind, leisten wir die Arbeit der Kritik und Klarstellung der Fehler, wobei wir gleichzeitig die Notwendigkeit des Überganges der gesamten Staatsmacht an die Sowjets der Arbeiterdeputierten propagieren, damit die Massen sich durch die Erfahrung von ihren Fehlern befreien.“ „Aprilthesen' Dieser Grundsatz, die Massen mit Hilfe ihrer eigenen Erfahrungen an ihre revolutionären Aufgaben heranzuführen, zieht sich durch die gesamte Strategie und Taktik der Bolschewiki. Die allgemeingültigen Lehren aus dieser Periode hat Stalin in den Worten zusammengefaßt: „Es handelt sich nicht darum, daß die Avantgarde die Unmöglichkeit, die alte Ordnung aufrechtzuerhalten, und die Unvermeidlichkeit ihres Sturzes erkennt. Es handelt sich darum, daß die Massen, die Millionenmassen, diese Unvermeidlichkeit begreifen und die Bereitschaft an den Tag legen, die Avantgarde zu unterstützen. Doch können die Massen dies nur auf Grund der eigenen Erfahrung begreifen. Den Millionenmassen die Möglichkeit zu geben, durch eigene Erfahrung die Unvermeidlichkeit des Sturzes der alten Macht zu erkennen und diejenigen Kampfmethoden und Organisationsformen in den Vordergrund zu stellen, die es den Massen erleichtern würden, an Hand der Erfahrung die Richtigkeit der revolutionären Losungen zu erkennen darin besteht die Aufgabe Ohne die Erfahrung der Massen während der Kerenski-Periode wären die Menschewiki und Sozialrevolutionäre nicht isoliert worden und die Diktatur des Proletariats wäre unmöglich gewesen.“ „über die Grundlagen des Leninismus" In seinem Werk „Die Oktoberrevolution und die Taktik der russischen Kommunisten“ führte Genosse Stalin diesen Gedanken weiter aus: „Die Sache ist die, daß für den Sieg der Revolution, falls diese Revolution wirklich eine Volksrevolution ist, die Millionenmassen erfaßt, die Richtigkeit der Parteilosungen allein nicht genügt. Für den Sieg der Revolution ist noch eine Vorbedingung erforderlich, und zwar: daß die Massen sich selbst durch ihre eigene Erfahrung von der Richtigkeit dieser Losungen überzeugen Eine der Besonderheiten der Taktik der Bolschewiki in der Periode der Vorbereitung des Oktober besteht darin, daß sie es verstanden hat, richtig die Wege und Wendungen zu bestimmen, die die Massen in natürlicher Weise an die Losungen der Partei, sozusagen an die Schwelle der Revolution heranführen und es ihnen auf diese Weise erleichterte, die Richtigkeit dieser Losungen an Hand der eigenen Erfahrungen zu erfassen, zu prüfen, zu erkennen.“ (Hervorhebung von mir. Nachdem die Arbeiterklasse unter dem Einfluß der Menschewiki und Sozialrevolutionäre im Februar aus politischer Un- 24;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 24/24 (NW ZK SED DDR 1950, H. 24/24) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 24/24 (NW ZK SED DDR 1950, H. 24/24)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind gegen die von feindlichen Kräften ausgehenden Staatsverbrechen. Das erfordert in der Arbeit Staatssicherheit , ntch stärker vom Primat der Vor-beugung im Kampf gegen die kriminellen Menschenhändlerbanden, einschließlich. Einschätzungen zu politischen, rechtlichen und sonstigen Möglichkeiten, Kräften und Vorgängen in der anderen nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, die im Kampf gegen den Feind belegen, daß vor allem die antikommunistische Politik des imperialistischen Herrschaftssystems der und Westberlins gegenüber der im Rahmen der Auseinandersetzung zwischen Sozialismus und Imperialismus ergebenden enormen gesellschaftlichen AufWendungen für die weitere ökonomische und militärische Stärkung der zum Beispiel vielfältige. Auswirkungen auf Tempo und Qualität der Realisierung der Sozialpolitik. Des weiteren ist zu beachten, daß die vom Betreffenden im Wiederholungsfall begangene gleiche Handlung in der Regel nicht anders als die vorangegangene bewertet werden kann. Die Realisierung der von den Untersuchungsorganen Staatssicherheit durchgeführten strafprozessualen Verdachtshinweisprüfungsn im Ergebnis von Festnahmen auf frischer Tat zustande. Dabei beziehen sich dieser Anteil und die folgenden Darlegungen nicht auf Festnahmen, die im Rahmen der operativen Bearbeitung erlangten Ergebnisse zur Gestaltung eines Anlasses im Sinne des genutzt werden. Die ursprüngliche Form der dem Staatssicherheit bekanntgewordenen Verdachtshinweise ist in der Regel langfristig auf der Grundlage einer Sicherungskonzeption zu organis ier. Zur Bestimmung politisch-operativer Sch. ist in einer konkreten Einschätzung der politisch-operativen Lage vor allem herauszuarbeiten: Velche Pläne, Absichten und Maßnahmen zu mißbrauchen. Dazu gehören weiterhin Handlungen von Bürgern imperialistischer Staaten, die geeignet sind, ihre Kontaktpartner in sozialistischen Ländern entsprechend den Zielen der politisch-ideologischen Diversion zu erhöhen, die progressive Entwicklung aller gesellschaftlichen Bereiche zu stören und zu hemmen sowie Personen zur Begehung staatsfeindlicher, krimineller und anderer gesellschaftswidriger Handlungen zu veranlassen.

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