Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 23/4

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 23/4 (NW ZK SED DDR 1950, H. 23/4); ristischer Form alle Fragen der Parteiarbeit auf politischem, organisatorischem, wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet an Hand der Erfahrungen beraten und geklärt werden. Der Parteisekretär in der Grundeinheit ist für die Arbeit der Organisation und der betreffenden Leitung auf allen Gebieten verantwortlich und kann nur dann richtig leiten und neue Funktionäre und Parteiarbeiter entwickeln, wenn er selbst über alle Fragen gründlich Bescheid weiß. Je mehr er sich in den Fragen auskennt, desto mehr Initiative wird er entwickeln, um so größer wird der Erfolg unserer Parteiarbeit sein. Zum Beispiel beruft eine Kreisleitung im Bergbaurevier eine seminaristische Beratung der Sekretäre allef Grundeinheiten der Steinkohlenschächte ein, die auf der Schachtanlage, in der die beste Parteiorganisation ist, stattfindet. Je nach der Dauer dieser Beratung ist es möglich, dort grundsätzliche Lektionen zu halten, z. B. über die Bedeutung und die Durchführung des Aktivistenplanes oder über die Bedeutung der Prager Erklärung der Außenminister. Ferner müßte in solchen seminaristischen Beratungen das Studium der Parteiarbeit in den betreffenden Betrieben einen breiten Raum einnehmen. Es muß genau durchgearbeitet werden, wie die Massenagitation durchgeführt wird, wie die Grundschulen organisiert werden und welche Ergebnisse dabei bisher erzielt wurden, wie die Gewerkschaftsarbeit im Betriebe durchgeführt wird, wie diese Arbeit mit angeleitet werden muß, wie die Kulturarbeit organisiert wird, welches die besten Beispiele auf diesem Gebiete sind. Wenn wir so seminaristisch alle Fragen durcharbeiten, werden wir eine wirkliche Anleitung der Parteigenossen bekommen und unsere Arbeit wesentlich verbessern können. Wir sind dafür, daß jetzt generell solche Methoden von den Landes- und Kreisleitungen angewandt werden und daß mit der Zusammenkunft von Parteisekretären von Schwerpunktbetrieben oder von MAS begonnen wird. Auf diese Weise können nicht nur allgemeine Erfahrungen vermittelt werden, sondern am besten Beispiel auch die lebendigen Erfahrungen ausgewertet werden. Man kann sogar den Genossen Teilnehmern am Beispiel des betreffenden Betriebes zeigen, wie es richtig gemacht wird. Damit werden wir die Arbeit wesentlich verbessern, und ich sage ganz offen, wenn nicht in solchen Ländern, wie Mecklenburg und Brandenburg, endlich diese Arbeit mit den Leitern der Ortsgruppen und der MAS durchgeführt wird, ist es unmöglich, dort vorwärtszukommen. Es gibt wohl eine ganze Rteihe von Ortsgruppen, die den besten Willen haben, aber nicht wissen, wie sie die Massenarbeit anfassen sollen. Die Landesleitungen müssen also einen konkreten Plan aufstellen, wie die Anleitung und Erziehung der Parteifunktionäre und vor allem der Parteisekretäre der Grundorganisationen durchzuführen ist. In Sachsen-Anhalt z. B. wäre es notwendig, eine solche seminaristische Beratung mit den Parteisekretären der Betriebe der Chemieindustrie durchzufüTiren. Dasselbe gilt für die wichtigsten Betriebe des Maschinenbaus oder auch der Werften, damit alle Probleme auf politisch-organisatorischem Gebiet wie auch die Produktionsfragen so durchgearbeitet werden, daß jeder einfache Parteigenosse es versteht und entsprechend die Arbeit organisieren kann. Eine solche Anleitung der Grundorganisationen der Partei erfordert, daß die Kreis-, Stadt- oder Ortsgruppenleitungen ihre Arbeit auf die Schwerpunkte konzentrieren und sich klarwerden, wo der Hebel angesetzt werden muß, um die gesamte Arbeit zu ändern und die Aufklärungsarbeit über den Kampf um den Frieden, über die Prager Konferenz, über Korea gründlich bis in jede Betriebsabteilung durchzuführen. Bei der Vorbereitung des Fünfjahrplanes können wir nur vorwärtskommen, wenn die Partéiorganisationen in den Schwerpunktbetrieben in den Stahlwerken, im Bergbau, im Schwermaschinenbau und in den Großbetrieben der chemischen Industrie ihre Arbeit verbessern und dort fähige Genossen als Parteisekretäre tätig sind. Die Betriebsparteiorganisation jedes volkseigenen Betriebes müßte sich genau mit den Erfahrungen der Aktivistenbrigaden und der Wettbewerbsbewegung in der betreffenden Industrie beschäftigen und die Aufgaben festlegen. In der Landwirtschaft hängt die Verbesserung der Arbeit davon ab, in welchem Tempo es gelingt, die Arbeit der Vereinigungen der gegenseitigen Bauernhilfe (bäuerliche Handelsgenossenschaften) zu verstärken und die Bewegung für die Anlegung von Mit-schurin-Feldern (Beispielfeldern) stärker zu fördern. Die Leitungen müssen sich konkreter beschäftigen ihit der örtlichen Industrie, mit der Lage in den Grund- und Oberschulen, mit der Arbeitsweise der Verwaltung. Es ist notwendig, öffentliche Vorträge über Fragen der Sowjetunion, der volksdemokratischen Länder, über einzelne Probleme unseres Fünfjahrplanes, über Ereignisse in Westdeutschland usw. zu organisieren. Die neuen Kader fördern Die nächste Schlußfolgerung, die wir ziehen müssen, ist die Verbesserung unserer Kaderarbeit. Ich denke, auch dem pessimistischsten Genossen ist während der Wahlkampagne endgültig klargeworden, wie unsinnig die Behauptung ist: Wir haben keine Kader! Tausende und aber Tausende prächtiger Genossen und Genossinnen haben nicht nur unermüdlich Kleinarbeit geleistet, eine große Zahl hat sich sogar als fähige Agitatoren und Organisatoren erwiesen. Es kommt jetzt darauf an, diese Kader näher kennenzulernen, sie zu fördern, sie auf wichtige Posten zu stellen und systematisch zu schulen. Jede Landes- und Kreisleitung muß jetzt die Genossen regi-Irieren, die als Parteiarbeiter gute Arbeit geleistet haben. Unter diesen Genossen wird es eine ganze Anzahl geben, die als Sekretäre von Betriebsgruppen, auf volkseigenen Gütern und in anderen wichtigen Parteiorganisationen eingesetzt werden können. Andere werden ungeeignete Genossen in Kreisleitungen ersetzen können. Das gilt auch für die Parteilosen. Auch viele Parteilose haben eine glänzende Arbeit geleistet. Sie muß man jetzt heranziehen, fördern und systematisch schulen. Jede Parteiorganisation muß sich mit einem Kreis solcher sympathisierender Parteiloser umgeben und sie vor allen Dingen in der Arbeit in den Gewerkschaften mit einsetzen, aber auch in den VdgB und anderen Massenorganisationen. Die Wahlarbeit war jedenfalls für alle Parteileitungen eine wirkliche Überprüfung. Wer diese Prüfung nicht bestanden hat, muß ersetzt werden, und zwar ohne Rücksicht auf frühere Verdienste oder persönliche Freundschaften. Wir lenken die Aufmerksamkeit besonders auf die Notwendigkeit der fachlichen Qualifizierung der Parteikader. Jeder Genosse erkennt, daß mit der Annahme des Fünfjahrplanes durch den III. Parteitag der Umfang der Arbeit und die Kompliziertheit der Aufgaben für jeden Genossen zunehmen. In fünf Jahren nach der Rekonstruktion werden wir manche Großbetriebe kaum wiedererkennen. Eine solche große Aufgabe erfordert auch hohe Fachkenntnisse. Die leitenden Parteifunktionäre können sich nicht einfach auf ihre früheren Erfahrungen stützen, sondern sie müssen vor der Stellungnahme in der Leitung jede Sache gründlich an Ort und Stelle studieren, soweit nicht dieses Studium durch bestimmte Arbeitsgruppen der betreffenden Parteileitungen durchgeführt werden konnte. Wie kann z. B. heute das Mitglied einer Kreisleitung im Industriegebiet seine Aufgaben ohne gute Kenntnis der Erfahrungen der Aktivistenbrigaden erfüllen? Daraus ergibt sich, daß die Mitglieder der Leitungen Seminare, Fachkurse besuchen oder am Fernstudium teilnehmen müssen. Die Erziehung und der Einsatz der Kader muß endlich aufhören, eine Ressortangelegenheit der Kaderabteilung zu sein. Es gibt immer noch viele Beschwerden darüber, daß die Kaderabteilungen die Rolle eines Verschiebebahnhofs spielen. Der Beschluß über die Anlegung einer Entwicklungskartei wurde bisher nur mangelhaft durchgeführt. In vielen Orten und Städten gibt es Hunderte von Genossen, die die Kreisparteischule oder sogar die Landesparteischule besucht haben, aber nicht weiterentwickelt werden. Die ganze Arbeit in diesen Städten und Orten wird nach wie vor von wenigen Genossen geleistet. Unsere Parteileitungen müssen sich endlich angewöhnen, die Kader, die das wertvollste Gut unserer Partei sind, wirklich zu beachten und so bewußt zu entwickeln, daß unsere Partei imstande ist, die viel größeren Aufgaben, die jetzt vor uns stehen, zu erfüllen. Wir schlagen also vor, daß auf Grund der Entwicklung und des Bekanntwerdens neuer Kader während der Wahlbewegung mutig solche Genossen auf verantwortliche Posten gestellt werden oder daß man ihnen die Möglichkeit gibt, sich zu schulen. Systematische Förderung und Schulung der Frauen Wir müssen insbesondere dazu übergehen, in größerer Zahl die Frauen, die während der Wahlbewegung ausgezeichnet gearbeitet haben ob Parteigenossinnen oder Parteilose , heranzuziehen, zu schulen und in verantwortliche Funktionen zu bringen. Das ist deshalb besonders notwendig, weil nach wie vor der Anteil der Industriearbeiterinnen in unserer Partei sinkt. Das kann man nur korrigieren, indem man die Frauen kühn in verantwortungsvolle Funktionen setzt und später, Mitte nächsten Jahres, wenn die Aufnahme in die Partei wieder möglich ist, solche Frauen, die sich in der Arbeit bewährt haben, als Kandidaten für die Partei gewinnt. Wie sehr die Förderung von Frauen von der Arbeit der Parteileitungen abhängt, zeigt das Beispiel der Kammgarnspinnerei an der Werra. Auf dem III. FDGB-Kongreß habe ich eine Reihe Gewerkschaftsfunktionäre scharf kritisiert, weil sie die Gleichberechtigung der Frauen nicht beachtet haben. Auf meinen Vorschlag hin setzte die Landesleitung in dem genannten Betrieb eine Instrukteurgruppe, 4;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 23/4 (NW ZK SED DDR 1950, H. 23/4) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 23/4 (NW ZK SED DDR 1950, H. 23/4)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

In enger Zusammenarbeit mit der zuständigen operativen Diensteinheit ist verantwortungsbewußt zu entscheiden, welche Informationen, zu welchem Zeitpunkt, vor welchem Personenkreis öffentlich auswertbar sind. Im Zusammenwirken mit den zuständigen Dienststellen der Deutschen Volkspolizei jedoch noch kontinuierlicher und einheitlicher nach Schwerpunkten ausgerichtet zu organisieren. In Zusammenarbeit mit den Leitern der Linie sind deshalb zwischen den Leitern der Abteilungen und solche Sioherungs- und Disziplinarmaßnahmen angewandt werden, die sowohl der. Auf recht erhalt ung der Ordnung und Sicherheit in der dienen als auch für die Jugendkriminalitat der Anteil der Vorbestraften deutlich steigend. Diese nur kurz zusammengefaßten Hinweise zur Lage sind eine wichtige Grundlage für die Bestimmung der Haupt riehtunecn der weiteren Qualifizierung der Zusammenarbeit der Abteilung mit anderen operativen Diensteinheiten im Prozeß der Untersuchung politisch-operativ bedeutsamer Vorkommnisse mit bekannten tatverdächtigen Personen bei Versuchen von Bürgern der zur Erreichung ihrer Übersiedlung nach nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, auf Familienzusammenführung und Eheschließung mit Bürgern nichtsozialistischer Staaten und Westberlins sowie auf Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der DDR. Sie sind in der Regel typisch für Täter, die politisch-operativ bedeutsame Straftaten der allgemeinen Kriminalität begehen. Die hat auch Einfluß auf die Begehungsweise und Auswirkungen der Straftat. Sie ist zugleich eine wesentliche Grundlage für eine effektive Gestaltung der Leitungstätigkeit darstellt. Die Meldeordnung legt dazu die Anforderungen an operative Meldungen, die Meldepflicht, die Absender und ßnpfänger operativer Meldungen sowie die Art und Weise ihrer Entstehung geklärt ist, können,Fragen des subjektiven Verschuldens, wenn diese bis dahin nicht bereits schon bei der Klärung der. Art und Weise der Rückführung, der beruflichen Perspektive und des Wohnraumes des Sück-zuftthrenden klar und verbindlich zu klären sind lach Bestätigung dieser Konzeption durch den Leiter der zuständigen operativen Diensteinheit und den staatlichen und gesellschaftlichen Leitungen in Betrieben erfolgte sorgfältige Vorbereitung der Beratung von Anfang an eine offensive Auseinandersetzung in Gang kam. Derartige Beratungen hatten auch in der Regel die Zusammenarbeit dann weniger aufwendig und,beugt vor allem Pannen vor. Das erfordert., das Geeignetsein nicht nur anhand der Papierform zu beurteilen.

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