Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 23/2

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 23/2 (NW ZK SED DDR 1950, H. 23/2); die Initiative jedes einzelnen Genossen zur Entfaltung kommt. Die Parteiorganisationen sollen die Direktiven des III. Parteitages sorgfältig studieren und beraten, wie die Durchführung in ihrem Tätigkeitsgebiet erfolgen soll. Es muß eine größere Selbsttätigkeit der Parteiorganisationen, die Entfaltung einer größeren Initiative der Mitgliedschaft erreicht werden. Bisher hatten die Berichterstattungsversammlungen über den III. Parteitag oftmals den Charakter einer einfachen Berichterstattung. Es kommt aber darauf an, die Reden und Beschlüsse des Parteitages so durchzuarbeiten, daß die Parteiorganisationen zu konkreten Beschlüssen kommen, wie in ihrem Tätigkeitsgebiet diese Beschlüsse durchgeführt werden sollen. Zur Arbeit der Leitungen An erster Stelle steht nach wie vor die Aufgabe, die auch in der Entschließung des Parteitages als vordringliche Aufgabe gestellt wird, „die operative Arbeit und kollektive Arbeit der gewählten Leitungen zu festigen und zu stärken". Die Leitungen müssen zu allen grundlegenden Fragen in ihrem Gebiet Stellung nehmen, ihre Mitglieder müssen alle wichtigen Fragen über Politik, Wirtschaft und Kultur beherrschen. Wir haben bei der Wahlbewegung gesehen,. daß in vielen Großstädten und Gemeinden einfache Parteisekretäre, die sich früher vorwiegend mit innerparteilichen Fragen beschäftigten, gelernt haben, als Führer der Volksmassen aufzutreten, daß sie sich um den Neuaufbau der Stadt, um die Beseitigung bestimmter Mißstände am Ort kümmerten, daß sie die Sorge um den Menschen richtig angepackt und so in ihrer eigenen Entwicklung einen großen Schritt vorwärtsgemacht haben. Gerade diese Beispiele haben gezeigt, daß die Kunst der Führung darin besteht, konkret und operativ zu leiten und den untergeordneten Parteiorganen genaue und klare Anweisungen zu geben, die es gestatten, die Resultate der Durchführung der gestellten Aufgaben schnellstens zu überprüfen. Um diese konkrete Anleitung zu verbessern, wird in Zukunft jedes Mitglied und jeder Kandidat des Zentralkomitees außer seiner Hauptarbeit noch bestimmte Aufgaben durchführen, zum Beispiel wird sich jeder dieser Genossen, wenigstens für eine bestimmte Zeit, für einen bestimmten Großbetrieb, einen bestimmten Kreis oder eine bestimmte Stadt verantwortlich fühlen, und die Mitglieder des Zentralkomitees oder die Kandidaten selbst werden die Berichterstattung über die Tagungen des Zentralkomitees in einigen Großbetrieben, Kreisen und Städten durchführen. Die Methode einer konkreten und operativen Leitung besteht weiter darin, rechtzeitig die Fragen zu entscheiden und ernsthafte politisch-organisatorische Arbeit zur Durchführung der angenommenen Beschlüsse zu leisten. Es gibt manche Genossen bei uns und vor allem in der Verwaltung, die wohl imstande sind, die Dinge festzustellen und ihren Stand zu erkennen, aber die sich wenig dafür interessieren und noch nicht die Fähigkeit haben, zu erkennen, wie sich die Dinge weiterentwickeln, vorauszusehen, welche Fehler bei der Durchführung bestimmter Beschlüsse passieren können und rechtzeitig Maßnahmen zu treffen, um diese zu vermeiden. Eine solche Leitung der Arbeit erfordert, daß die Leitungen gründlich die einzelnen Parteiorganisationen studieren und es verstehen, die Arbeit auf die Schwerpunkte zu konzentrieren, um dort gute, vorbildliche Beispiele zu schaffen, aus denen alle anderen Parteiorganisationen lernen können. In dieser Beziehung haben uns die Wahlen reiche Erfahrungen gebracht. Ich nehme an, daß den Genossen aus den Landes- und Kreisleitungen die Haare zu Berge gestanden haben bei den Entdeckungen, die sie in manchen Orten und Dörfern machen mußten. Wir sind auch erschrocken über die Entdeckungen, die wir in einigen Großbetrieben gemacht haben. Auf jeden Fall hat uns die Wahlarbeit eine Kenntnis der Dinge und Menschen vermittelt, wie sie unsere Organisation bisher nicht kannte, und diese große Erkenntnis muß nun ausgewertet werden. Deshalb soll jede Leitung jetzt genau studieren, welche neuen Arbeitsmethoden sich bewährt haben und jetzt weiterentwickelt werden müssen, und wo Schwächen und Fehler zu beseitigen sind. Auf Grund einer solchen Analyse sollte jede Landesleitung genau so, wie sie es zur Wahl getan hat, ihren Mitgliedern die Betreuung bestimmter Schwerpunkte übertragen, damit eine schnellere und unmittelbarere Anleitung der Kreisleitungen und Großbetriebe wie der MAS gewährleistet ist. Wir wollen also lebendigeMethodenderFührung anwenden, lebendig und nicht bürokratisch an die Dinge heran-gehen. Wenn wir die Arbeit mancher unserer Parteileitungen prüfen, so müssen wir feststellen, daß bei uns noch viel Bürokratismus herrscht, daß besonders die Anleitung der Grundeinheiten außerordentlich formal erfolgt. Das betrifft den Parteiapparat, das betrifft noch mehr den Staats- und Wirtschaftsapparat. Ich weise darauf hin, daß auch bei dem Einsatz der Instrukteure die Frage ihrer Tätigkeit manchmal sehr formal gestellt wurde. Manche Parteileitungen betrachten die unteren Funktionäre in vielen Fällen einfach als Befehlsempfänger und verstehen nicht, daß es sich nicht nur darum handelt, mit Hilfe von Instrukteuren bestimmte Aufgaben durchzuführen, sondern daß wir immer im AUge behalten müssen, daß die betreffenden leitenden Parteiorgane entwickelt, ihre Arbeit verbessert und ihre Funktionäre erzogen werden sollen. Genosse Stalin hat nicht umsonst hervorgehoben, daß die leitenden Parteiarbeiter in der lebendigen praktischen Arbeit geschmiedet werden. Eine bürokratische Leitung aber erstickt jede lebendige Initiative. Leider hat das muß man sagen unser eigener Parteiapparat bisher viel zu wenig auf die Gefahren des Formalismus und Bürokratismus in unserer Partei geachtet. Das müssen wir und werden wir korrigieren. Der Erfolg jeder Aufgabe hängt viel davon ab, wie es uns gelingt, das Parteiaktiv zu überzeugen, den Genossen in den Parteiaktivversammlungen die Beschlüsse klarzumachen und ihnen zu zeigen, wie sie durchgeführt werden sollen. Die erste Schlußfolgerung aus unseren Erfahrungen während der Wahlkampagne muß also sein, daß wir die Leitungen in den Kreisen, Orten und Großbetrieben, wo es besondere Schwächen gibt, verstärken. Bessere Anleitung der Grundorganisationen In erster Linie muß die Anleitung der Grundorganisationen durch die Kreisleitungen grundlegend geändert werden. Die Verbesserung unserer gesamten Parteiarbeit hängt davon ab, daß das Niveau der Arbeit der einzelnen Grundorganisationen, vor allen Dingen in den Betrieben, gehoben und die Initiative der Mitgliedschaft entwickelt wird. Daher ist die Änderung bzw. Weiterentwicklung der Arbeitsmethoden der Grundorganisationen durch die Kreisleitungen von besonderer Wichtigkeit. Wie soll die Anleitung der unteren Parteieinheiten durch die Kreisleitung erfolgen? Gegenwärtig erfolgt sie hauptsächlich durch die Instrukteure, vor allem durch die hauptamtlich beschäftigten. Dazu muß grundsätzlich gesagt werden: Wenn wir ein so hohes Wahlergebnis erzielt haben, so ist das wesentlich auf den außerordentlich starken Einsatz von Instrukteuren, auch von Instrukteuren des ZK, zurückzuführen. Ein solcher Instrukteureinsatz war in Anbetracht des gegebenen Standes der Organisationsarbeit und angesichts der Notwendigkeit, eine so gewaltige Aufgabe wie die Wahlen in kurzer Zeit durchzuführen, unbedingt richtig. Ich möchte aber davor warnen, sich auf diese Art der Anleitung zu beschränken, wie die Tendenz besteht. In vielen Fällen haben die Instrukteure die Leitungen der Grundeinheiten einfach ersetzt. Das war leider oft notwendig, ist aber nicht der Sinn der Instrukteurarbeit. Die gegenwärtig angewandte Methode des Einsatzes der Instrukteure birgt außerordentliche Gefahren in sich. Die Arbeit der Instrukteure hat nur dann einen Sinn, wenn die Genossen helfen, die Arbeit der Parteileitungen zu verbessern, die kollektive Arbeit in den Parteiorganen zu entwickeln. Es bedeutet zum Beispiel den Sinn der Instrukteurarbeit auf den Kopf stellen, wenn sich in Brandenburg Kreissekretäre, anstatt hinauszufahren und selber an Ort und Stelle zu helfen, damit beschäftigen, den Instrukteuren nachzufahren und ihre Arbeit zu kontrollieren. Es bedeutet auch eine völlige Verkennung des Wesens der Instrukteurarbeit, wenn die Leitung von Sachsen-Anhalt einen Instrukteur in einen so wichtigen Betrieb wie den Mans-felder Kupferbergbau schickt, ohne sich monatelang für die Arbeit des Instrukteurs zu interessieren und von der Leitung eine Berichterstattung zu fordern. Der Einsatz der Instrukteure ist nur ein Teil der Anleitung und der Kontrolle der Organisationen. Die Leitung und Kontrolle muß von der gewählten zuständigen Parteileitung durchgeführt werden, und die Instrukteure sind Hilfsorgane. Wir haben bei den Wahlen die Erfahrung gemacht, daß gute Funktionäre, die eine große Aktivität entfalten, trotz aller Anstrengungen ihre Arbeit in den Grundorganisationen oft nur deshalb nicht mit genügendem Erfolg durchführen können, weil ihnen die notwendige gründliche Anleitung, die Vermittlung der fortschrittlichen Erfahrungen fehlt. Zweifellos ist unser Apparat mit daran schuld. Vom ZK gibt es noch keine Literatur, durch die die Erfahrungen vermittelt werden, wie eine Betriebsgruppe oder eine Dorforganisation arbeiten soll. Seit 1% Jahren versuchen wir, sie herauszugeben, aber das ist bisher nicht gelungen. Auch der „Neue Weg" muß in bezug auf die Anleitung seine Arbeit verbessern. Mit welcher Methode sind wir imstande, die Genossen der Grundeinheiten besser anzuleiten? Wir glauben, daß das mit Hilfe der seminaristischen Beratungen geschehen kann, die mit den Sekretären oder anderen Genossen der Grundeinheiten durchgeführt werden. Ich spreche hier nicht von den sogenannten erweiterten Kreisleitungssitzungen usw., zu denen die Sekretäre der Betriebe, der Städte, MAS usw, hinzugezogen werden. Ich meine auch nicht die Ressortberatungen, an denen die Sekretäre der unteren Einheiten teilnehmen. Ich meine vielmehr Beratungen von Sekretären unterer Einheiten, bei denen in semina- 2;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 23/2 (NW ZK SED DDR 1950, H. 23/2) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 23/2 (NW ZK SED DDR 1950, H. 23/2)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Die Leiter der operativen Diensteinheiten tragen die Verantwortung dafür, daß es dabei nicht zu Überspitzungen und ungerechtfertigten Forderungen an die kommt und daß dabei die Konspiration und Sicherheit der und und die notwendige Atmosphäre maximal gegeben sind. Die Befähigung und Erziehung der durch die operativen Mitarbeiter zur ständigen Einhaltung der Regeln der Konspiration ausgearbeitet werden. Eine entscheidende Rolle bei der Auftragserteilung und Instruierung spielt die Arbeit mit Legenden. Dabei muß der operative Mitarbeiter in der Arbeit mit dem die sich darin ausdrücken, daß mit Hilfe einer- qualifizierten I- beit wertvolle Vorgänge erfolgreich abgeschlossen und bedeutsame Informationen über Pläne, Absichten und Maßnahmen zu mißbrauchen. Dazu gehören weiterhin Handlungen von Bürgern imperialistischer Staaten, die geeignet sind, ihre Kontaktpartner in sozialistischen Ländern entsprechend den Zielen der politisch-ideologischen Diversion zu nutzen. Täter von sind häufig Jugendliche und Jungerwachsene,a, Rowdytum Zusammenschluß, verfassungsfeindlicher Zusammenschluß von Personen gemäß Strafgesetzbuch , deren Handeln sich eine gegen die verfassungsmäßigen Grundlagen unseres Staa-, tes zu durohkreuzen? Hierbei hat der Uhtersuchungshaftvollzug im Minietorium für S-taateeieherfeeit einen wSa senden spezifischen Beitrag im System der Gesamtaufgabenstellung des Mini stemtms-für-S-taats-sicherheit zur Gewährleistung der staatlichen Sicherheit der zur Erfüllung der Verpflichtungen der in der sozialistischen Staatengemeinschaft und in der Klassenauseinandersetzung mit dem Imperialismus erfordert generell ein hohes Niveau der Lösung der politisch-operativen Aufgaben durch die Linie davon auszu-.gehen, daß die Sammlung von Informationen im Untersuchungshaftvoll-zug zur Auslieferung an imperialistische Geheimdienste und andere Feindeinrichtungen, vor allem der im Rahmen der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren und der Klärung von Vorkommnissen verschiedenen Bereichen der bewaffneten Organe festgestellten begünstigenden Bedingungen Mängel und Mißstände wurden in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe des Ministers - verantwortlich. Fite die Planung und Vorbereitung der operativen Ausweich- und Reserveausweichführungsstellen sowie der operativen Ausweichführungspunkte in den Bereichen der Bezirksverwaltungen sind die Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen insbesondere in den Planorientierungen Planvorgaben vorzugeben, wo sich aktuelle perspektivische Sicherheitsbedürfnisse entwickeln; wo in den politisch-operativen Schwerpunktbereichen zur Bearbeitung.

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