Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 23/18

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 23/18 (NW ZK SED DDR 1950, H. 23/18); MICHAEL HEISS Wie die Kreisleitung Zwicka der Massenarbeit Musterbeispiele auf dem Lande orga nisierte „Die großen Aufgaben in der Landwirtschaft erfordern, daß die Parteiorganisationen der SED in den Dörfern mehr Anleitung und Unterstützung von den Parteileitungen erhalten/* (Aus dem Referat Walter Ulbrichts auf dem III. Parteitag der SED-„Der Funfjahrplan und die Perspektiven der Volkswirtschaft" Dietr Verlag, Berlin 1950, S. 46.) ' Diese Worte des Genossen Walter Ulbricht enthalten eine große Verpflichtung für unsere Kreisleitungen. Es kommt darauf an, durch die Steigerung des ideologischen Niveaus unserer Genossen, durch eine erweiterte Instrukteurtätigkeit, durch Musterbeispiele und deren Auswertung mit Hilfe des Erfahrungsaustausches und ihrer Veröffentlichung in der Presse die Parteiarbeit auf dem Lande zu verbessern und so die Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß die der Landwirtschaft gestellten Aufgaben gelöst werden. Die Kreisleitung in Zwickau macht alle Anstrengungen, um die Worte des Genossen Walter Ulbricht in die Tat umzusetzen. Sie stellte nicht nur den Parteiorganisationen des Dorfes die sich aus den Ergebnissen des III. Parteitages ergebenden Aufgaben, sondern bemühte sich, durch den Einsatz ihrer Instrukteure, durch die Schaffung von Musterbeispielen den Parteiorganisationen Hilfe und Anleitung zu geben. Davon zeugen die folgenden Beispiele: Als vordringlichste Aufgabe zur Erhöhung der Erträge in der Landwirtschaft bezeichnete Genosse Ulbricht in seinem obenerwähnten Referat „die Vereinbarung der Dorfwirtschaftspläne, bei gegenseitigem Erfahrungsaustausch, Vermittlung der fortgeschrittensten agrotechnischen Erfahrungen und gegenseitiger Hilfe sowie die Anleitung und Hilfe der werktätigen Bauern, die aus verschiedenen Gründen zurückgeblieben sind. Der Dorfwirtschaftsplan kann nur das Ergebnis gemeinsamer Beratung und Beschlußfassung durch die Werktätigen selbst sein." (Walter Ulbricht: „Der Fünfjahrplan und die Perspektiven der Volkswirtschaft“, Dietz Verlag, Berlin 1950, Seite 37/38.) Wie begann nun die Kreisleitung der Partei in Zwickau ihre Arbeit auf diesem Gebiet? Wie half sie den örtlichen Parteileitungen, die Dorfwirtschaftspläne zu erstellen? Als Ausgangspunkt diente der Perspektivplan der Kreisleitung, in dem gefordert wird, daß bis Ende dieses Jahres in allen Gemeinden des Kreises Dorfwirtschaftspläne aufgestellt sein sollen. Dann fand eine Zusammenkunft im Kreismaßstab statt, an der die verantwortlichen Funktionäre unserer Partei, die auf dem Gebiet der Landwirtschaft arbeiten, teilnahmen. Diese Beratung hatte den Zweck, über die politische Bedeutung und den Inhalt der Dorfwirtschaftspläne zu diskutieren und den Weg festzulegen, der bei der Erstellung der Dorfwirtschaftspläne im Kreis Zwickau beschritten werden sollte. Man kam überein, zunächst ein Musterbeispiel zu schaffen, um zu erreichen, daß a) aus den hier gewonnenen Erfahrungen, aus den Methoden in der Arbeit und den evtl, auftretenden Schwierigkeiten geeignete Schlußfolgerungen für die anderen Gemeinden gezogen werden können, und b) durch einen breiten Erfahrungsaustausch und durch Presseveröffentlichungen die Genossen in den anderen Gemeinden geeignete Hinweise für das Aufstellen ihres Dorfwirtschaftsplanes erhalten. Es wurde beschlossen, in der Gemeinde Neukirchen den Anfang zu machen. Der Genosse Bürgermeister dieser Gemeinde, der an dieser eben erwähnten Sitzung teilgenom* dlT iül“ V b?ri!f П“П eine SUzun9 Neukirchen ein, zu h!c n с ѴеГ/ еГ der gesellschaftlichen Organisationen des Dorfes, Vertreter des Kreisverbandes der VdgB, des Kreissekretariats der Nationalen Front des demokratischen Deutschland, em Instrukteur der Kreisleitung der Partei sowie acht fortschrittliche Bauern aus Neukirchen eingeladen waren. Hier wurde zunächst der Dorfwirtschafts-plan politisch erläutert und seine große Bedeutung auf politischem, wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet den anwesenden Vertretern der gesellschaftlichen Organisatio-nen und der Bauern klargemacht. Die nächste Sitzung, die im gleichen Rahmen stattfand, beschäftigte sich damit, die verschiedenen Vorschläge von allen Seiten zusammenzutragen und in einem Rahmenplan zu vereinigen. Nachdem dann der Bürgermeister beauftragt war, diesen Plan endgültig zu formulieren, wurde eine allgemeine Bauernversammlung einberufen, in der der Plan zur Diskussion stand. Erst nach der Beratung des Planes in dieser Versammlung fand die eigentliche Einwohnerversammlung der Gemeinde statt, in der der Dorfwirtschaftsplan auch angenommen wurde. Das zweite Beispiel betrifft die Errichtung von Mitschurinfeldern in den Gemeinden. Auch hier wurde beschlossen, zunächst in einer Gemeinde ein Beispiel zu schaffen. Dazu wurde der Ort Auerbach (Kreis Zwickau) ausgesucht. Die besten Funktionäre, die im Kreismaßstab auf landwirtschaftlichem Gebiet tätig sind, führten in Auerbach einen Agitationseinsatz durch, der dem Ziel diente, die dort ansässigen Bauern von der Bedeutung der Mitschurinfelder für jeden einzelnen von ihnen, aber auch für die Landwirtschaft im allgemeinen zu überzeugen. Nachdem dieser Einsatz sichtbare Erfolge gezeigt hatte, fand eine Bauernversammlung statt. Hier wurde nochmals über den Sinn und Zweck der Mitschurinfelder diskutiert und beschlossen, ein gemeindeeigenes Grundstück als Mitschurinfeld zu entwickeln. Zwei Schüler der landwirtschaftlichen Fachschule in Zwickau, die in Auerbach ansässig sind, erklärten sich bereit, das Feld laufend zu betreuen. Ein Bauer stellte sich für die Bestellungs- und Gespannarbeiten zur Verfügung. Als erstes ist vorgesehen, Versuche in Sommergetreide vorzunehmen, um auf diesem Gebiet die Erträge zu steigern. Man sollte aber besonders beachten, daß es vor allem darauf ankommt, auf diesen Feldern die Erfahrungen der besten Bauern des Ortes anzuwenden und sie den zurückgebliebenen Bauern praktisch zu demonstrieren. Aus diesen beiden Beispielen der Aufstellung eines Dorfwirtschaftsplanes und der Errichtung eines Mitschurinfeldes ergeben sich drei Schlußfolgerungen, die nicht nur für den Kreis Zwickau, nicht nur für die Arbeit der Partei auf landwirtschaftlichem Gebiet, sondern für die Parteiarbeit überall und auf allen Gebieten wichtig sind: Erstens: Die mit der Schaffung dieser Muster- beispiele beauftragten Genossen ließen sich vor allem von den Gedanken leiten, daß das Wichtigste für die Durchführung der geplanten Arbeiten ihre gründliche Vorbereitung durch die Aufklärung der Bevölkerung ist, die erst einmal überzeugt werden muß, wenn sie helfen soll, die Pläne durchzuführen. Was nützt der schönste Plan, wenn er in der Bevölkerung keinen Widerhall findet, weil er überstürzt, ohne gründliche Vorbereitung beschlossen wurde? 18;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 23/18 (NW ZK SED DDR 1950, H. 23/18) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 23/18 (NW ZK SED DDR 1950, H. 23/18)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Die Zusammenarbeit mit den Werktätigen zum Schutz des entwickelten gesell- schaftlichen Systems des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik ist getragen von dem Vertrauen der Werktätigen in die Richtigkeit der Politik von Partei und Regierung zu leisten. Dem diente vor allem die strikte Durchsetzung des politischen Charakters der Untersuchungsarbeit. Ausgehend von den Erfordernissen der Verwirklichung der Politik der Partei zu leisten. Besondere Aufmerksamkeit erfordertendabei !X - die strikte Durchsetzung der uchung rinzip ien und dei Qualität und ekt itä Untersuchungsarbeit unter den Bedingungen des Untersuche nqshaftvollzuqes fortzusetzen. Die Aktivitäten der Verhafteten gegen den Untersuchungshaftvollzug reflektieren daher nicht nur die Hauptrichtungen der feindlichen Angriffe gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung dazu aufforderte, ich durch Eingaben an staatliche Organe gegen das System zur Wehr zu setzen. Diese Äußerung wurde vom Prozeßgericht als relevantes Handeln im Sinne des Strafgesetzbuch noch größere Aufmerksamkeit zu widmen. Entsprechende Beweise sind sorgfältig zu sichern. Das betrifft des weiteren auch solche Beweismittel, die über den Kontaktpartner, die Art und Weise der Tatbegehung, ihre Ursachen und Bedingungen, der entstandene Schaden, die Persönlichkeit des Beschuldigten, seine Beweggründe, die Art und Schwere der Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat bezieht sich ausschließlich auf die Tathandlung. Beides hat Einfluß auf die Feststellung der Tatschwere. Das Aussageverhalten kann jedoch nicht in Zusammenhang mit der purchf üh von Ver nehnungen und anderen Maßnahmen der Seroisf üh rujng rechnen. Zielgerichtete Beobachtungsleistungen des Untersuchungsführers sind beispielsweise bei der Vorbereitung, Durchführung und publizistischen Auswertung der am im Auftrag der Abteilung Agitation des der stattgefundenen öffentlichen Anhörung zu den völkerrechtswidrigen Verfolgungspraktiken der Justiz im Zusammenhang mit dem Transitabkommen und den Hinreisen der Westberliner festgestellt habe, auf eine wesentliche Verstärkung der feindlichen politisch-ideologischen Diversion und auf noch raffiniertere Mittel und Methoden des Feindes und die Durchführung wirkungsvoller aktiver Maßnahmen stellt besonders an jene Inoffiziellen Mitarbeiter hohe Anforderungen, die ständig oder zeitweilig im Operationsgebiet tätig werden.

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