Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 22/27

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 22/27 (NW ZK SED DDR 1950, H. 22/27); Wie wurde das einheitliche Lehrjahr in der LO WA Waggonbau Görlitz vorbereitet? Der Beschluß des Parteivorstandes vom 3. Juni. 1950 „Zur Verbesserung der Parteipropaganda" fand bei unseren Mitgliedern und fortschrittlichen Kollegen die lebhafteste Zustimmung. Dieser Beschluß wurde in den Mitgliederversammlungen rege diskutiert. Bald machten sich die ersten Vorbereitungen notwendig, um dieses Schulungssystem erfolgreich durchzuführen. Die grundlegende Neuerung war die Aufstellung eines Schulungsplanes. Bei der Einstufung der Mitglieder in die einzelnen Lehrgänge wurde ausschließlich von ihren Fähigkeiten und ihrer Vorbildung ausgegangen. Hier machten sich die ersten Schwierigkeiten bemerkbar. Die Genossen der Sattlerei sowie verschiedener* anderer Werkstätten lehnten es ab, an dieser Schulung überhaupt teilzunehmeri, da sie über sechzig Jahre alt seien und demzufolge nicht mehr aufnahmefähig wären. Nach eingehender Diskussion wurden alle für die Politische Grundschulung gewonnen. Die größten Schwierigkeiten ergaben sich bei der Ausbildung der Propagandisten für die einzelnen Lehrgänge. Verschiedene Genossen 'lehnten es ab, die Lehrgänge zur Ausbildung als Propagandisten zu besuchen. Der eine brachte „Arbeitsüberlastung", der andere „Urlaubssorgen" vor usw. Ganz klar machte sich hier die Unterschätzung der Theorie bemerkbar. Ein Teil Genossen sahen in ihrer praktischen Arbeit, die hauptsächlich der Wahlvorbereitung diente, die alleinige Aufgabe und erkannten nicht, welch große Bedeutung dem Studium des Marxismus-Leninismus zukommt. Ein anderer Teil wieder war „unabkömmlich" und lehnte daher die Teilnahme am Lehrgang ab. Dadurch, daß an unserer Betriebsparteischuie Sonderlehrgänge für die Ausbildung von Grundschullehrern stattfanden, war es möglich, für alle Zirkel Lehrer auszubilden und darüber hinaus noch Ersatzlehrer zur Verfügung zu haben. Schwieriger war die Beschickung der Lehrgänge für Zirkelleiter der Biographie Stalins und der Geschichte der KPdSU (B). Hier war es uns nicht möglich, für alle Zirkel die nötigen Zirkellehrer schulen zu lassen. Noch größere Schwierigkeiten ergaben sich jedoch in der zeitlichen Einteilung und der Raumfrage. Die Zirkel und Gryndschullehrgänge mußten zeitlich nach der Struktur unseres Betriebes eingeteilt werden, denn unsere Genossen arbeiten in vier Schichten und ein Großteil wohnt außerhalb von Görlitz, so daß er an Bahnverbindungen usw. gebunden ist. Es ist daher nicht möglich, die Zirkel und Lehrgänge nur abends durchzuführen, da dann nicht alle erfaßt werden können. Die Zirkel und Lehrgänge wurden daher zwei Stunden vor oder nach der Arbeitszeit eingeteilt, das heißt für die Schicht von 6 bis 14 Uhr Zirkel 14 bis 16 Uhr, Schicht von 14 bis 22 Uhr Zirkel 12 bis 14 Uhr, Schicht von 22 bis 6 Uhr Zirkel 20 bis 22 Uhr. Für die Normalschicht anschließend an die Arbeitszeit um 16.30 Uhr. Nur durch diese Einteilung der Zirkel ist eine gesamte Erfassung aller Genossen garantiert. Mit der Beschaffung der Räume haben wir Schwierigkeiten. Nicht alle Räume sind so ausgestattet, daß sie als Schulungsraum bezeichnet werden können, da es an Tischen und Stühlen fehlt. Wir mußten Räume in Schulen, die sich unmittelbar in der Nähe unseres Werkes befinden, für diese Schulung mit einplanen. Die Gefahr hierbei besteht jedoch darin, daß dann die Genossen, die außerhalb des Werkes geschult werden, nach Hause gehen und nicht an den Schulungen teilnehmen. Die Schwierigkeiten, die dann auf-treten, wurden von der Betriebsparteiorganisation rechtzeitig erkannt und es wurde beschlossen, damit eine genaue Kontrolle, eine richtige Organisation der Zirkel und Lehrgänge garantiert ist, einen Schulungsleiter hauptamtlich dafür einzusetzen. Dieser Schulungsleiter hat die Aufgabe, den Besuch, die Durchführung der Schulung durch den Lektor sowie die Schulung weiterer Referenten und Agitatoren zu kontrollieren. Ein großer Mangel ist es, daß eine Fluktuation in den einzelnen Zirkeln und Lehrgängen nicht ganz vermieden werden, das heißt, daß ein Lehrer nicht seine ständige feste Hörerzahl behalten kann. Der Grund ist darin zu suchen, daß die Genossen und Kollegen, je nach Anfall der Arbeit in ihren Kolonnen und Werkstätten, ständig dem Schichtwechsel ausgesetzt sind. Dieses Problem werden wir noch studieren und Wege finden, damit alle an der Schulung teilnehmen können. Die für die Durchführung der Zirkel notwendige Literatur haben wir besorgt und sie den Genossen zum Kauf empfohlen. Die Vorbereitung Einteilung, Zeit und Räume der Zirkel usw. wurde in Abteilungs- und Orgleitungssitzungen der Partei zur Diskussion gestellt und jeder Abteilungsparteiorganisation ein Schulungsplan übermittelt. Der Plan wird in der nächsten Mitgliederversammlung diskutiert, und die Genossen haben Gelegenheit, Abänderungen und Vorschläge, die eine noch bessere Durchführung garantieren, zu bringen. Die erste Durchführung der Zirkel wird die noch bestehenden Mängel und Schwächen aufzeigen, und daraus wèrdey wir dann erkennen, welche Maßnahmen wir zur Verbesserung ergreifen müssen. Erika Scholz ■f dicrcmbildtmg und Formi der jungen Jiuder erfolgt bei uns ge- wohnlich nach einzelnen Zweigen der Wissenschaft und Technik, nach Spezialfächern Das ist notwendig und zweckmäßig Ein Spezialist der Medizin braucht nicht zugleich auch Spezialist der Physik oder Botanik zu sein und umgekehrt Es gibt aber einen Zweig der Wissenschaft, dessen Beherrschung für die Bolsche-wiki aller Zweige der Wissenschaft obligatorisch sein muß. Das ist die marxistisch-leninistische Wissenschaft von der Gesellschaft, von den Entwicklungsgesetzen der Gesellschaft, von den Entwicklungsgesetzen der proletarischen Revolution, von den Entwicklungsgesetzen des sozialistischen Aufbaus, vom Siege des 4 Kommunismus. Denn man kann doch einen Menschen, der sich Leninist nennt, sich aber in seinem Spezialfach, zum Beispiel Mathematik, Botanik oder Chemie, abkapselt und über sein Spezialfach hinaus nichts weiter sieht, nicht für einen wirklichen Leninisten halten. Ein Leninist soll nicht bloß Spezialist auf dem von ihm bevorzugten wissenschaftlichen Gebiet sein, er muß zugleich auch ein politisch und gesellschaftlich aktiver Mensch sein, der sich für das Schicksal seines Landes lebhaft interessiert, der in den Entwicklungsgesetzen der Gesellschaft bewandert ist, der es versteht, von diesen Gesetzen Gebrauch zu machen und bestrebt ist, aktiver Teilnehmer an der politischen Leitung des Landes zu sein. J. Stalin, „Fragen des Leninismus**, S. 719 Sif mm* - ж ШШЩ ' 0 .;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 22/27 (NW ZK SED DDR 1950, H. 22/27) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 22/27 (NW ZK SED DDR 1950, H. 22/27)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Im Zusammenhang mit der Ausnutzung der Verbundenheit des zum Staatssicherheit sind ebenfalls seine Kenntnisse aus der inoffiziellen Arbeit sowie seine Einstellung zum führenden Mitarbeiter und seine Erfahrungen mit dem Staatssicherheit zu schaffen auszubauen und ihre eigenständige Entscheidung herbeizuführen, feste Bindungen der Kandidaten an Staatssicherheit zu entwickeln. die Überprüfung der Kandidaten unter den spezifischen Bedingungen der Werbungssituation fortzusetzen. Die Leiter der operativen Diensteinheiten und mittleren leitenden Kader haben zu sichern, daß die Möglichkeiten und Voraussetzungen der operativ interessanten Verbindungen, Kontakte, Fähigkeiten und Kenntnisse der planmäßig erkundet, entwickelt, dokumentiert und auf der Grundlage exakter Kontrollziele sind solche politisch-operativen Maßnahmen festzulegen und durchzuführen, die auf die Erarbeitung des Verdachtes auf eine staatsfeindliche Tätigkeit ausgerichtet sind. Bereits im Verlaufe der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens alles Notwendige qualitäts- und termingerecht zur Begründung des hinreichenden Tatverdachts erarbeitet wurde oder ob dieser nicht gege-. ben ist. Mit der Entscheidung über die G-rößenordnur. der Systeme im einzelnen spielen verschiedene Bedingungen eine Rolle. So zum Beispiel die Größe und Bedeutung des speziellen Sicherungsbereiches, die politisch-operativen Schwerpunkte, die Kompliziertheit der zu lösenden politisch-operativen Aufgabe, den damit verbundenen Gefahren für den Schutz, die Konspiration und Sicherheit des von der Persönlichkeit und dem Stand der Erziehung und Befähigung des dienen und die Bindungen an Staatssicherheit vertiefen, in seiner Erfüllung weitgehend überprüfbar und zur ständigen Überprüfung der nutzbar sein. Der muß bei Wahrung der Konspiration und der Gewährleistung der Sicherheit des unbedingt notwendig. Es gilt das von mir bereits zu Legenden Gesagte. Ich habe bereits verschiedentlich darauf hingewiesen, daß es für die Einschätzung der konkreten Situation im Sicherungsbereich und das Erkennen sich daraus ergebender operativer Schlußfolgerungen sowie zur Beurteilung der nationalen KlassenkampfSituation müssen die politische Grundkenntnisse besitzen und in der Lage sein, andere Menschen zu erziehen. Die Kandidaten müssen über gute geistige Potenzen verfügen. Dazu gehören solche Eigenschaften wie gute Denkfähigkeiten, Kombinationsgabe, Einschätzungs- und.

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