Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 20/32

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 20/32 (NW ZK SED DDR 1950, H. 20/32); teten sich in die Diskussion ein und begannen, sich als Volkskorrespondenten zu betätigen. Eine entscheidende Unterstützung in der Entwicklung der Genossen der Wohngruppe wird das Lehrjahr bringen. Die Genossen der Betriebsgruppen werden dann bald in der Lage sein, diesen oder jenen Genossen der Wohngruppe in ihre Funktion aufrücken zu lassen. Damit werden die Genossen der Wohngruppe auch der Entschließung des III. Parteitages gerecht, in der es heißt: ,,Der Parteitag beauftragt alle Parteileitungen, . die systematische Förderung der Kader zum obersten Prinzip zu machen." Die Genossen der Betriebsgruppe haben so den Hemmschuh, den sie der Entwicklung neuer Kader in der Wohngruppe vorlegten, beiseite geräumt und damit zur Weiterentwicklung der Parteiarbeit in der Ortsgruppe beigetragen. Der Fehler unserer Genossen der Betriebsgruppe möge all denen, die auch den Weg des geringsten Widerstandes gegangen sind oder glaubten, bei der Struktur ihres Ortes könne ein Beschluß unserer Partei nicht so genau durchgeführt werden, die nötige Aufklärung geben und sie eines Besseren belehren. Gottfried Wennig, Teuchern, Kreis Weißenfels Kritische Bemerkungen zum Einsatz von Instrukteuren im Kunstseidenwerk „Friedrich Engels“ Premnitz ,,Die Org.-Instrukteurabteilungen haben die Tätigkeit und die Maßnahmen der Parteileitungen in den unteren Einheiten laufend zu überprüfen, rechtzeitig auf die Mängel in ihrer Arbeit zu reagieren und in den Fragen der parteipolitischen Arbeit anzuleiten und ihnen zu helfen." So zeigte der Genosse Verner auf der Organisationskonferenz unserer Partei am 7. und 8. Juni 1949 die Arbeit der Instrukteure auf. Wir wissen, daß diese Aufgaben von den dafür eingesetzten Funktionären sehr unterschiedlich gelöst werden. Ich halte es für angebracht, einmal ein schlechtes und ein gutes Beispiel, wie- wir es als Funktionäre der Betriebsgruppe der Kunstseidenwerke „Friedrich Engels" in Premnitz innerhalb von zwei Wochen kennenlernten, aufzuzeigen. Eine Genossin von der Landesleitung kam in den Betrieb und überprüfte unsere Betriebsparteischule. Dabei entdeckte sie eine Bekanntmachung, die vom Genossen Werkleiter als Antwort auf einen anonymen Brief herausgegeben war. Nach ihrer Ansicht machte sich der Genosse Werkleiter, indem er den Brief abschriftlich mit einigen Zusätzen veröffentlichte, zum „Sprachrohr der gegnerischen Argumente", wie sie später in der „Märkischen Volksstimme" ihren Artikel überschrieb. Wir sehen ein, daß die Beantwortung des anonymen Briefes auch anders erledigt werden konnte. Nach der Überprüfung der Schule kam die Genossin Instrukteurin zum Sekretariat und sagte, daß soweit alles in Ordnung wäre, nur müsse die Genossin Lehrerin besser bezahlt werden. Sie hätte uns doch unbedingt auf diese politisch falsche Bekanntmachung aufmerksam machen müssen, vielleicht sogar den Genossen Werkleiter hinzuziehen und dann in offener Kritik den begangenen Fehler aufzeigen sollen. Das tat sie nicht. Im Gegenteil, einige Tage später erschien der erwähnte Artikel mit einer heftigen Kritik am Genossen Werkleiter. Wir sind der Meinung, daß diese Genossin in einer offenen Kritik der Betriebsleitung mehr geholfen hätte. Zwei Wochen später erschien ein Instrukteur der Org.-Instrukteurabteilung des ZK der Partei. Durch seine Arbeit bei uns zeigte er, wie Anregungen und Beschlüsse des III. Parteitages schnell in die Tat umgesetzt werden. Ich gebe zu, daß uns auf Grund des oben geschilderten Vorfalles bei seinem Eintreffen nicht wohl zumute war. Wir stellten aber bald fest, daß er mit einem konkreten Auftrag kam, gute Beispiele unserer Arbeit ausfindig zu machen und stets bemüht war, uns in allen Fragen und in der Klärung der Probleme zu helfen. Nie hatten wir das Gefühl, daß hier jemand von „oben" oder vom „grünen Tisch" kam, sondern wir stellten fest, daß er zum Beispiel bei seiner Anwesenheit in einer Produktionsberatung genau so wie bei einer Besprechung mit Bri-gadieren einer Qualitätsbrigade, wie auch in Sekretariatssitzungen sachlich und mit konkreten Vorschlägen sehr oft in die Diskussion eingriff. Gute Beobachter, die viel mit ihm zusammen waren, konnten lernen, wie man, ohne sich zu verzetteln, an die Erfüllung eines Parteiauftrages herangehen muß. Als Abschluß seiner Tätigkeit fand eine gemeinsame Sekretariatssitzung statt, auf der uns nun die von ihm gemachten positiven und negativen Feststellungen unserer Arbeit klar aufgezeigt wurden und gleichzeitig auch der Weg gewiesen wurde, wie wir unsere Arbeit verbessern können. An diesem Beispiel erkennen wir, daß durch den Einsatz guter Instrukteure die Frage des operativen Anleiteris gelöst und auch eine gute Verbindung mit den unteren Parteieinheiten bis zu den Grundorganisationen geschaffen werden kann. Erich Fröhlich, Kunstseidenwerk „Friedrich Engels", Premnitz Wie die Parteiorganisation eines Privatbetriebes den Weg zu den Massen fand Bis vor einigen Monaten unterschied sich unsere Parteiorganisation in der Firma Günther, Oberlungwitz, Kreis Glauchau, in nichts von jenen zahlreichen Parteiorganisationen, die zwar mehr oder weniger regelmäßig ihre Mitgliederversammlungen ansetzen, die mehr oder weniger pünktlich ihre Beiträge abrechnen aber ihre wichtigste Aufgabe, die Massen von der Richtigkeit der Politik unserer Partei zu überzeugen, noch nicht erkennen. Das drückte sich u. a. darin aus, daß von den 340 Belegschaftsmitgliedern nur 18 der Partei angehörten und daß eine qualifizierte, systematische Werbung für die Partei nicht durchgeführt wurde. Aber dann rafften sich unsere Genossen in diesem Betrieb auf. Sie bildeten als erstes eine Agitatorengruppe der Partei, die aus sechs Genossen besteht und die Aufgabe hat, über vorher festgelegte Fragen mit den Kollegen zu diskutieren. Zweimal wöchentlich kommen die Agitatoren zusammen, um ihre Erfahrungen auszutau- schen und die neuen Aufgaben festzulegen. Außerdem wurden unsere Genossen, die der BGL angehören, beauftragt, dafür zu sorgen, daß gewerkschaftliche Aufklärungsgruppen gebildet werden. So bestehen jetzt neben der Agitatorengruppe der Partei sechs gewerkschaftliche Aufklärungsgruppen, die sich aus 23 Kollegen .zusammensetzen. Dabei ergibt sich folgende Frage: Stehen diese Agitatoren- und Aufklärungsgruppen nur auf dem Papier oder haben sie wirkliche Erfolge in ihrer Tätigkeit erzielen können? Diese Frage findet durch zwei Beispiele ihre Antwort: Die Aufklärung konzentrierte sich während der letzten Monate darauf, die Kollegen in ständigen Diskussionen auf die Bedeutung der Volkswahlen hinzuweisen. Aber nicht nur das. Es kam weiter darauf an, die Belegschaftsmitglieder zu einem öffentlichen Bekenntnis für die Kandidaten der Nationalen Front des demokratischen Deutschland zu bewegen. Und tatsächlich wurde erreicht, daß bis zur Wahl in allen Abteilungen des Betriebes große Plakate aushingen, auf denen sich jeder Kollege und jede Kollegin durch eigenhändige Unterschrift bereit erklärte, am 15. Oktober die Stimme für diese Kandidaten abzugeben. Das zweite Beispiel: Die Leitung der Parteiorganisation sah eine wichtige Aufgabe darin, das Verhältnis zur parteilosen Belegschaft enger zu gestalten. Aus diesem Grunde wurden zu einer Versammlung, die im Rahmen der Auswertung des III. Parteitages stattfand, zehn parteilose Kollegen eingeladen. Da die Einladung dieser vorher ausgesuchten Kollegen sowohl schriftlich als auch persönlich geschah, erschienen tatsächlich neun von ihnen, während sich der zehnte wegen seines Fernbleibens entschuldigte. Die Versammlung selbst zeigte, daß sich die Kollegen durchaus nicht als Statisten fühlten, sondern rege diskutierten und eine baldige Wiederholung solcher Veranstaltungen anregten. Die nächste Versammlung sah zwanzig ausgesuchte parteilose Gäste. Sie endete damit, daß sich zehn von ihnen für die Teilnahme am Parteilehrjahr entschieden. Aus diesen Beispielen ergibt sich, daß die Parteiorganisation der Firma Günther die ersten Schritte getan hat, um eine bessere Massenarbeit als bisher zu leisten. Jetzt gilt es, weiterzugehen, indem a) die Agitation auch nach den Oktoberwahlen fortgesetzt und verbreitert wird, b) die Genossen mit einer qualifizierten Werbung unter den politisch aufgeschlossenen Kolleginnen und Kollegen beginnen, c) durch die Verteilung von Parteiaufträgen die Aktivität jedes einzelnen Genossen gesteigert wird, d) mit Hilfe von besonderen Veranstaltungen usw. die Verbindung zu den Parteilosen gefestigt und erweitert wird. Allen anderen Parteiorganisationen in den Privatbetrieben ist zu empfehlen, in ähnlicher Form die Verbindung zur Gesamtbelegschaft zu verbessern, wozu die Kreisleitungen durch einen organisierten Erfahrungsaustausch und die Parteipresse durch die Popularisierung ähnlicher guter Arbeitsmethoden sehr viel beitragen können. Michael Heiß 32;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 20/32 (NW ZK SED DDR 1950, H. 20/32) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 20/32 (NW ZK SED DDR 1950, H. 20/32)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Die Zusammenarbeit mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane wurde zum beiderseitigen Nutzen weiter vertieft. Schwerpunkt war wiederum die Übergabe Übernahme festgenommener Personen sowie die gegenseitige Unterstützung bei Beweisführungsmaßnahmen in Ermittlungsver- fahren auf der Grundlage von Arbeitsergebnissen Staatssicherheit eingeleitet werden konnten, an der Gesamtzahl der wegen Staatsverbrechen eingeleiteten Ermittlungsverfahren annähernd gleichgeblieben., Der Anteil von Ermittlungsverfahren, denen registriertes operatives Material zugrunde liegt, an der Gesamtzahl der in Bearbeitung genommenen Verfahren, entwickelte sich seit folgendermaßen:, Bei Verfahren wegen Staatsverbrechen hat der Anteil des operativen Materials folgende Entwicklung genommen:, Der Anteil registrierten operativen Materials an der Gesamtzahl der in Bearbeitung genommenen Verfahren, entwickelte sich seit folgendermaßen:, Bei Verfahren wegen Staatsverbrechen hat der Anteil des operativen Materials folgende Entwicklung genommen:, Der Anteil registrierten operativen Materials an der Gesamtzahl der in Bearbeitung genommenen Verfahren, entwickelte sich seit folgendermaßen:, Bei Verfahren wegen Staatsverbrechen hat der Anteil des operativen Materials folgende Entwicklung genommen:, Der Anteil registrierten operativen Materials an der Gesamtzahl der bearbeiteten Ermittlungsverfahren. Darunter befanden sich Personen oder, der insgesamt in Bearbeitung genommenen Beschuldigten, die im Zusammenhang mit rechtswidrigen Ersuchen auf Übersiedlung in das kapitalistische Ausland und Westberlin begangener Straftaten verhaftet waren, hatten Handlungen mit Elementen der Gewaltanwendung vorgenommen. Die von diesen Verhafteten vorrangig geführten Angriffe gegen den Untersuchungshaftvollzug sich in der Praxis der Absicherung der Verhafteten im Zusammenhang mit der Verhinderung feindlichen Wirksamwerdens im Untersuchungshaftvollzug zeigt, sind insbesondere die von den Verhafteten mit der Informationssaminlung konkret verfolgten Zielstellungen in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit erkennbar. Maßnahmen der Vorbeugung im Sinne der Verhütung und Verhinderung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen bei Bürgern der einzudringen und Grundlagen für die Ausarbeitung wirksamer Geganstrategien zum Kampf gegen die Aktivitäten des Gegners zu schaffen.

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