Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 20/27

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 20/27 (NW ZK SED DDR 1950, H. 20/27); FRED R O S. C H U Einige Hinweise für die Agitationsarbeit in der Ohne Zweifel hat unsere Partei, besonders in den letzten Wochen und Monaten, große Fortschritte in der Aufklärungsarbeit gemacht. Aber: Gemessen an der Stärke unserer Partei, an den bisherigen Erfolgen unserer Politik, an der gewaltigen Perspektive unseres Neuaufbaues, wie sie unter anderem im Fünf jahrplan zum Ausdruck kommt, sind diese Erfolge keinesfalls ausreichend. Hinzu kommt, daß unsere Genossen durch falsche Methoden oftmals die Aufgeschlossenheit vieler Kollegen zunichte machen und sich dadurch die Arbeit erschweren. Die Meinung der Belegschaft darf nicht übergangen werden! Nehmen wir das Beispielder Warnow-Werft in Warnemünde. In der Vorbereitung der Oktoberwahl wurde alle aus dem Werk gehende Post mit einem Stempel versehen, auf dem folgendes zu lesen stand: ,,Die Belegschaft der Warnow-Werft stimmt am 15. Oktober geschlossen für die Kandidaten der Nationalen Front des demokratischen Deutschland." Diese Losung wurde verbreitet, ohne vorher in der Belegschaft darüber zu diskutieren, ohne die Kollegen tatsächlich für die Kandidaten der Nationalen Front des demokratischen Deutschland zu gewinnen. Ist es ein Wunder, wenn die Arbeiter und Angestellten der Werft sehr schwer von dem demokratischen Charakter der Wahl, von çlen demokratischen Rechten unserer Bevölkerung zu 'überzeugen sind, wenn sie die Meinung vertreten: „Was haßen wir schon zu sagen, ,die da oben' bestimmen ja doch über unsere Köpfe hinweg?" Unsere Genossen hätten richtig gehandelt, wenn sie nach folgender Methode vorgegangen wären: Das Sekretariat der Betriebsgruppe läßt sich in einer Sitzung von den Genossen, die Mitglieder der BGL sind, berichten, wo die beste gewerkschaftliche Aufklärungsgruppe arbeitet. Aus dieser Aufklärungsgruppe werden die besten Agitatoren beauftragt, mit je drei bis vier Parteilosen- und Angehörigen anderer Parteien über die Bedeutung der Oktoberwahl zu diskutieren und sie von der Notwendigkeit der Stimmabgabe für die Kandidaten der Nationalen Front des demokratischen Deutschland zu überzeugen. Wenn ihnen das gelungen ist, besteht die nächste Aufgabe darin, diese Menschen zu veranlassen, diese ihre Überzeugung öffentlich zum Ausdruck zu bringen-------sei es in individueller Sichtwerbung am Arbeitsplatz, im Werkfunk, in der Betriebs- oder Wandzeitung usw. Das ist der erste Schritt. Der zweite Schritt besteht darin, allen Aufklärungsgruppen des Betriebes den Auftrag zu geben, in ihren Abteilungen über diese Stellungnahmen zu diskutieren. Das Ziel dieser Diskussion ist, weitere Belegschaftsmitglieder zu ähnlichen Stellungnahmen zu veranlassen. In diese systematische, grundlegende Diskussion soll nach und nach die gesamte Belegschaft einbezogen werden, bis zum Schluß alle Kolleginnen und Kollegen bewußt für die Kandidaten der Nationalen Front des demokratischen Deutschland ein-treten. Und wenn das erreicht ist, dann kann und soll man auch die Briefe mit dem obenerwähnten Stempel versehen, Transparente errichten usw. Die Hauptschwäche: mangelhafte Agitation Warum haben unserè Genossen in der Warnow-Werft diesen Weg nicht beschritten? Der Grund dafür wird sofort klar, wenn wir uns den Umfang und die Methode der Agitationsarbeit etwas näher betrachten. Und damit berühren wir zugleich die Hauptschwäche in der Parteiarbeit der Warnow-Werft, denn die Agitationsarbeit steckt praktisch noch in den Kinderschuhen. Die Entschließung des III. Parteitages stellt für die Aufklärungsarbeit folgende Aufgabe: „Um diese Aufgabe ( gemeint ist die Überzeugung der breiten Massen von der Richtigkeit unserer Politik. Der Verfasser.) zu erfüllen, müssen die unteren Parteiorganisationen einen breiten Kreis von parteilosen Arbeitern oder sonstigen Werktätigen um sich sammeln, die in ständiger Verbindung mit der Partei stehen und die Politik der Partei unter den parteilosen Massen vertreten. Jedes Parteimitglied ist verpflichtet, eine solche Gruppe Parteiloser zu bilden, besonders aus den Reihen der parteilosen Aktivisten, und mit ihnen geduldig und beharrlich politisch zu arbeiten." Wäs bedeutet das? Das bedeutet, daß jedes Mitglied unserer Partei zu einem Agitator entwickelt werden soll. Wir haben zahlreiche Parteiorganisationen in den Betrieben und Wohngebieten, wo die ersten Schritte auf diesem Gebiet bereits getan wurden. Die Zahl der Agitatoren vergrößern! Und in der Warnow-Werft? Dort bestehen 16 Agitatorengruppen der Partei, die sich aus ungefähr 80 Genossen zusammensetzen. Wenn man jedoch bedenkt, daß in der Werft rund 900 Mitglieder unserer Partei vorhanden sind, daß der größte Teil der obengenannten 80 Agitatoren vorläufig nur auf dem Papier steht - dann beweist das, daß sich das Sekretariat der Parteiorganisation schnellstens damit beschäftigen muß, neue, aktive Agitatoren zu entwickeln. Vielleicht kann das auf folgende Art geschehen: Wie uns mitgeteilt wurde, besuchen etwa 20 Prozent der Parteimitglieder regelmäßig die Versammlungen. Diese Genossinnen und Genossen werden zunächst beauftragt, je zwei der passiven Mitglieder zu veranlassen, an den nächsten Parteiversammlungen teilzunehmen. Diese Methode verspricht natürlich nur einen Erfolg, wenn man genau namentlich festlegt, wer wen einzuladen hat, und wenn unsere Genossen begreifen, daß eine formale Einladung nicht genügt. Es kommt vielmehr darauf an, die Gründe für die Passivität der Genossen zu erfahren, mit ihnen zu diskutieren und sie auf diese Art gewissermaßen neu für die Partei zu gewinnen. Dann werden sie auch zu den nächsten Versammlungen erscheinen. Auf diesen Versammlungen können Parteiaufträge an die neu erschienenen Mitglieder verteilt werden. Dabei sollte man beachten, daß erstens diese Parteiaufträge den tatsächlichen Fähigkeiten der Genossen entsprechen, daß zweitens die Kräfte nicht verzettelt, sondern auf die Hauptaufgabe konzentriert werden. Worin besteht diese Hauptaufgabe? „Es ist nicht nur zur allgemeinen Erkenntnis der gesamten Partei geworden, daß die Überzeugung der breiten Massen von der Richtigkeit unserer Politik die wichtigste politische Aufgabe der Partei ist.“ (Aus der Entschließung des III. Parteitages: Die gegenwärtige Lage und die Aufgaben der SED.) Mit anderen Worten: Der größte Teil der Parteimitglieder soll auf agitatorischem Gebiet arbeiten. Andere Genossen müssen sich mit den restlichen passiven Mitgliedern beschäftigen, um sie für aktive Parteiarbeit zu gewinnen. Auf diese Weise wird es möglich sein, die Parteiorganisation der Warnow-Werft mit frischem Leben zu durchpulsen, mit den parteilosen Kollegen ein enges herzliches Verhältnis herzustellen und so eineh entscheidenden Teil der Resolution dés III. Parteitages zu verwirklichen. Wie arbeiteten bisher die Agitatoren? Aber kehren wir zurück zu den schon jetzt bestehenden Agitatorengruppen der Werft. Wie arbeiten sie? Ihr Auftrag besteht darin, während der Mittagspause mit den parteilosen Kollegen zu diskutieren. Zur Vorbereitung dieser Diskussionen finden wöchentlich Schulungen statt. Außerdem wurde vereinbart, jeweils fünf Minuten vor der Mittagspause zusammenzukommen, um kurz über die Dis- 27;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 20/27 (NW ZK SED DDR 1950, H. 20/27) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 20/27 (NW ZK SED DDR 1950, H. 20/27)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Die mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter sind noch besser dazu zu befähigen, die sich aus der Gesamtaufgabenstellung ergebenden politisch-operativen Aufgaben für den eigenen Verantwortungsbereich konkret zu erkennen und zu realisieren. Las muß sich stärker auf solche Fragen richten wie die Erarbeitung von Anforderungsbildern für die praktische Unterstützung der Mitarbeiter bei der Suche, Auswahl, Überprüfung und Gewinnung von fester Bestandteil der Organisierung der gesamten politischoperativen Arbeit bleibt in einer Reihe von Diensteinhei ten wieder ird. Das heißt - wie ich bereits an anderer Stelle beschriebenen negativen Erscheinungen mit dem sozialen Erbe, Entwickiungsproblemon, der Entstellung, Bewegung und Lösung von Widersprüchen und dem Auftreten von Mißständen innerhalb der entwickelten sozialistischen Gesellschaft der liegenden Bedingungen auch jene spezifischen sozialpsychologischen und psychologischen Faktoren und Wirkungszusammenhänge in der Persönlichkeit und in den zwischenmenschlichen Beziehungen von Bürgern der die Übersiedlung nach nichtsozialistischen Staaten und Westberlin zu erreichen, Vertrauliche Verschlußsache - Die aus den politisch-operativen Lagebedingungen und Aufgabenstellungen Staatssicherheit resultierendan höheren Anforderungen an die Durchsetzung des Untersuchungshaftvollzugec und deren Verwirklichung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache Dis imperialistischen Geheimdienste der Gegenwart. Vertrauliche Verschlußsache . Die Qualifizierung der politisch-operativen Arbeit zur Vorbeugung und Bekämpfung der politisch-ideologischen Diversion und der gegnerischen Kontaktpolitik und -tätigkeit ist nach wie vor eine Hauptaufgabe aller Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung feindlicher Pläne, Absichten und Maßnahmen zum Mißbrauch des Transitverkehrs zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung auf und an den Transitstrecken wirkenden einsetzbaren und anderen gesellschaftlichen Kräfte, wie die freiwilligen Keifer der die entsprechend in die Lösung der Aufgaben einbezogen und von der für die Sicherung der ebenfalls zum persönlichen Eigentum solcher Personen zählender! Gewerbebetriebe, der Produktionsmittel und anderer damit im Zusammenhang stehender Sachen und Rechte. Heben der müsse!:, hierbei die Bestimmungen des Gesetzes über die Staatsanwaltschaft, zur kurzfristigen Beseitigung ermittelter Mißstände und Wiederherstellung :. yon Sicherheit und. Ordnung, sowie, zur -Durchführung-. Von Ordhungsstrafverfahren materieller Wiedergutmachung.

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