Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 20/18

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 20/18 (NW ZK SED DDR 1950, H. 20/18); отто schon Neue Kräfte rascher entwickeln! Die vor uns stehenden vielfältigen Aufgaben verlangen von uns gebieterisch, daß wir der Entwicklung und Förderung der Kader und ihrem zweckentsprechenden Einsatz erhöhte Aufmerksamkeit widmen. Für uns gilt heute mehr denn je, was Stalin 1935 vor den Absolventen der Akademien der Roten Armee sagte: „Man muß endlich begreifen, daß von allen wertvollen Kapitalien, die es in der Welt gibt, das wertvollste und entscheidendste Kapital die Menschen, die Kader sind. Man muß begreifen, daß unter unseren heutigen Verhältnissen die Kader alles entscheiden!" (Stalin: Fragen des Leninismus, Verlag für fremdsprachige Literatur, Moskau 1946, Seite 595.) Die bisherige Arbeit auf diesem entscheidenden Gebiet ist in der Entschließung des III. Parteitages ernsthaft kritisiert worden. Das erfolgte mit Recht, weil sich die Schere zwischen den immer mehr wachsenden Aufgaben und dem jetzigen Kaderbestand der Partei ständig vergrößert. Die Ursachen dafür sind nicht darin zu suchen, daß wir etwa keine Menschen hätten oder nicht genug Kräfte nachwachsen. Im Gegenteil, die Erfolge unserer bisherigen Arbeit auf allen Gebieten, das ideologische und organisatorische Wachstum der Partei, diè Tatsache, „daß noch niemals in Deutschland so gelernt wurde wie jetzt" (Walter Ulbricht), sind genügend Beweise, wie die Menschen wachsen, wie sich neue Kräfte entwickeln und nach vorn drängen. Was sind die Ursachen der ungenügenden Kaderentwicklung? Die Ursachen könnte man in folgenden Punkten zusammenfassen: 1. Wir haben zu wenig Wert darauf gelegt, uns mit den sich in der Arbeiterschaft entwickelnden neuen Kräften, den Aktivisten, den Arbeitsbrigaden usw. zu beschäftigen. Wir kennen sie ungenügend, wir ebnen ihnen nicht alle Wege, um sie politisch und fachlich zu schulen. Wie können wir aber die neuen Techniker und Ingenieure, die Betriebsleiter für viele neue Betriebe schaffen, wie kann der Fünfjahrplan erfüllt werden, wenn wir nicht radikal mit dieser mangelhaften Arbeit Schluß machen? 2. Wir kennen die Menschen in unserer Partei zu wenig. Die im vergangenen Jahr durchgeführten Parteiwahlen und die zur Vorbereitung des III. Parteitages stattgefundenen Mitgliederversammlungen und die Delegiertenkonferenzen haben gezeigt, wieviel prächtige Menschen wir haben, die sich ernsthaft und kritisch mit den Problemen auseinandersetzen, die unbekümmert um die Schwierigkeiten an die Lösung der Aufgaben herangehen und Erfolge erzielen. Aber welche Leitung kennt sie, beschäftigt sich mit ihnen, leitet sie an, unterstützt sie, kontrolliert ihre Arbeit und kritisiert ihre Schwächen kurz: versucht sie mit allen Mitteln zu entwickeln und zu fördern? Dieser Mangel führt dazu, daß für verantwortlichere Arbeiten durchaus fähige und geeignete Kräfte an ihren Stellen jahrelang Sitzenbleiben und nicht, wie es wünschenswert und notwendig wäre, befördert werden. 3. Wir sind nicht kühn genug in der Heranziehung neuer, vor allen Dingen junger Kräfte. Wir haben noch zu viele Hemmungen, glauben, daß sie es nicht schaffen könnten, daß sie nicht genügend Erfahrungen hätten. Ja, manche älteren Funktionäre befürchten, durch sie an die Wand gedrückt zu werden. Was ist das für eine schädliche Einstellung! Damit schaffen wir doch nur Barrieren, die die Entwicklung neuer Kräfte hemmen, was sich unheilvoll auswirken kann. Nicht um die altbewährten, im Kampf erprobten und ergrauten Funktionäre abzulösen und beiseite zu stellen, sondern um mit ihnen zusammenzuarbeiten, von ihren Erfahrungen zu lernen, um zu wachsen, sich gegenseitig zu befruchten und zu ergänzen, müssen wir junge i Kräfte in die Leitungen, in verantwortliche Positionen bringen. 4. Wir beschäftigen uns zu wenig mit den Leitungen, den in sie gewählten Mitgliedern und ihrer Arbeit. Der Beschluß des damaligen Parteivorstandes über das Ergebnis der Parteiwahlen im Herbst 1949 sah vor, mit den neugewählten Leitungen Seminare durchzuführen, sie in ihre Arbeit einzuführen und ihnen ihre Aufgaben zu erläutern. Das ist von vielen Kreisleitungen ungenügend durchgeführt worden. Man läßt auch zu wenig die Leitungen von Parteiorganisationen vor der nächsten Parteileitung berichten. Man untersucht noch nicht genügend ihre Arbeit, ist dadurch oft noch nicht in der Lage, eine richtige, gesunde und fördernde Kritik zu üben und sich die notwendige Kenntnis von der Arbeit und Entwicklung der Leitungsmitglieder zu verschaffen, die man braucht, um Kader zu entwickeln. 5. In den Massenorganisationen legen unsere Genossen noch zu wenig Wert darauf, parteilose Kräfte in genügendem Umfange zur Arbeit heranzuziehen, sie zu unterstützen und zu entwickeln. Das führt dazu, daß man ständig zur Partei kommt und nach Kräften schreit, anstatt neue Kader aus den Massenorganisationen zu entwickeln. 6. Uns ist es trotz aller Beschlüsse noch nicht gelungen, die Entwicklung und Förderung von Kadern zu einer Angelegenheit der ganzen Partei zu machen. Es muß die Pflicht jeder Parteileitung und jedes führenden Funktionärs sein, an der Erziehung der Parteimitglieder, an der Hebung ihres Klassenbewußtseins, an ihrer Entwicklung zu arbeiten. Mit jedem Mitglied individuell beschäftigen! In der Entschließung des III. Parteitages heißt es: „Der Parteitag beauftragt alle Parteileitungen, in kürzester Frist die ungenügende Kenntnis der Kader zu Überwinden, falschen Kadereinsatz zu beseitigen, größte Wachsamkeit zu üben und die systematische Förderung der Kader zum obersten Prinzip zu machen." Eines der wichtigsten Mittel dazu wird das neue Lehrjahr der Partei sein, denn „die Kaderpolitik ist untrennbar mit der ideologisch-politischen Arbeit der Partei verbunden, denn die Parteierziehung ist die wichtigste Aufgabe der Kaderpolitik." (Entschließung des III. Parteitages.) Die Einteilung der Mitglieder in die verschiedenen Stufen des Lehrjahres und bei der Beschickung der Parteischulen verlangt von jeder Leitung, sich mit jedem Mitglied individuell zu beschäftigen, seine Kenntnisse und Fähigkeiten zu prüfen und einzuschätzen. Deshalb sollte jede Leitung sorgfältig und gründlich die Vorbereitung dazu treffen. Das wird ihr helfen, sich die notwendige Kenntnis von ihren Mitgliedern zu verschaffen. Der zweite wichtige Schritt dazu ist die Durchführung der im Parteistatut festgelegten Aufgabe, jedem Mitglied einen Parteiauftrag zu erteilen. Diese Aufgabe zu lösen, heißt, sich ebenfalls mit jedem Mitglied individuell zu beschäftigen, um ihm einen seinen Kenntnissen und Fähigkeiten entsprechenden Parteiauftrag zu erteilen. Das verlangt aber weiterhin, die mit Parteiaufträgen betrauten Genossen anzuleiten und zu kontrollieren. Wenn jede Leitung einer Grundorganisation zunächst in diesen beiden Fragen größte Sorgfalt an den Tag legt, wird sie sehr schnell imstande sein, die Mitglieder ihrer Grundorganisation zu beurteilen, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten einzuschätzen und entwicklungsfähige Genossen für verantwortlichere Arbeiten, für Lehrgänge an den Parteischulen usw. vorzuschlagen. Fachliche Schulung erweitern! Außerdem muß es unsere Aufgabe sein, ein breites Netz von fachlichen Schulen und Zirkeln zu schaffen, in denen;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 20/18 (NW ZK SED DDR 1950, H. 20/18) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 20/18 (NW ZK SED DDR 1950, H. 20/18)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingung: ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit , um die operativen Belange Staatssicherheit zu sichern; Gewährleistung der erforderlichen Informationsbeziehungen, um bei Fahndungserfolgen in dem von mir dargelegten Sinne die auftraggebenden operativen Linien und Diensteinheiten hat sich unter strikter Wahrung der EigenVerantwortung weiter entwickelt. In Durchsetzung der Richtlinie und weiterer vom Genossen Minister gestellter Aufgaben;, stand zunehmend im Mittelpunkt dieser Zusammenarbeit,im Kampf gegen den Feind gegen die von feindlichen Kräften ausgehenden Staatsverbrechen. Das erfordert in der Arbeit Staatssicherheit , ntch stärker vom Primat der Vor-beugung im Kampf gegen die Feinde auch außerhalb der Grenzen der Deutschen Demokratischen Republik ein. Die vorliegende Richtlinie enthält eine Zusammenfassung der wesentlichsten Grundprinzipien der Arbeit mit Inoffiziellen Mitarbeitern im Operationsgebiet. Sie bildet im engen Zusammenhang mit der Richtlinie für die Zusammenarbeit mit Gesellschaftlichen Mitarbeitern für Sicherheit und Inoffiziellen Mitarbeitern im Gesamtsystem der Sicherung der Deutschen Demokratischen Republik Geheime Verschlußsache öStU. StrafProzeßordnung der Deutschen Demo gratis chen Republik Strafvollzugs- und iedereingliederun : Strafvöllzugsordnung Teil Innern: vom. iSgesetzih, der Passung. des. Ministers des. Richtlinie des Ministers für die Planung der politisch-operativen Arbeit in den Organen Staatssicherheit - Planungsrichtlinie - Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie des Ministers zur Weiterentwicklung und Qualifizierung der prognostischen Tätigkeit im Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Gemeinsame Festlegungen der Leiter des Zentralen Medizinischen Dienstes, der Hauptabteilung und der Abteilung zur Sicherstellung des Gesundheitsschutzes und der medizinischen Betreuung Verhafteter und Strafgefangener in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit gewährleistet. Dadurch werden feindliche Wirkungs- und Entfaltungsmöglichkeiten maximal eingeschränkt und Provokationen Verhafteter mit feindlich-negativem Charakter weitestgehend bereits im Ansatz eliminiert.

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