Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 2/32

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 2/32 (NW ZK SED DDR 1950, H. 2/32); antwortlich für den Erfolg der Konferenz, ist verantwortlich seiner Grundeinheit gegenüber, der er das Gehörte weiterzugeben hat. Da nehme ich mich eben einmal zusammen und bleibe sitzen, auch wenn es mir schwerfällt, verkneife mir private Unterhaltungen, und da komme ich vor allen Dingen pünktlich. Dies für die Delegierten. Die für die Durchführung verantwortlichen Genossen sollten beachten: 1. daß mindestens alle zwei, drei Stunden Pausen eingeschaltet werden. Die sonst entstehende Unruhe durch Laufereien macht die scheinbar eingesparte Zeit dreimal zunichte, der Parteivorstand Richtlinien bis ins kleinste gegeben hat. Aber diese studiert nicht jeder, also müssen sich Landes- und Kreisvorstände die Mühe machen, eine gewisse Zeit vorher die Delegierten zu informieren. Und nicht nur informieren, welche Probleme unbedingt diskutiert werden müssen, sondern auch dem Delegierten sagen: Bereite dich nicht schon zu Hause bis aufs kleinste vor, sondern beachte das 4 Referat und die vor dir kommenden Diskussionsreden, streiche bei deinem Beitrag, was schon vorher gesagt wurde, oder setze ein wichtiges Problem hinzu, wenn es noch nicht gekommen ist und unbedingt schon hätte diskutiert werden müssen, achte auf fachen Belastung der Frau unbedingt Rechnung tragen. Welcher Dienstvorgesetzte hat sich schon einmal danach erkundigt, ob die ihm unterstellten Frauen ihren Waschtag regelmäßig nehmen? Meistens-kann man feststellen, daß gerade Frauen in leitenden Positionen glauben, diesen Tag nicht fordern zu können. Lieber benutzen sie den Sonntag oder die Nachtstunden zur Erledigung ihrer Familienpflichten. Das gleiche gilt für den Urlaub. Wir Männer müssen dafür Sorge tragen, daß der berufstätigen Frau Gelegenheit gegeben wird, den Urlaub tatsächlich unbeschwert von ihren alltäglichen häuslichen Pflichten zu verleben. Eine weitere Forderung ist, darauf achtzugeben, daß die Arbeitszeit pünktlich beendet werden kann. Der nach der Arbeitszeit erforderliche politische Einsatz muß so geregelt werden, daß die Frau Zeit hat, allen Anforderungen, die an sie gestellt werden, gerecht zu werden. Erst wenn wir uns dazu aufraffen können, diese geschilderten Übelstände zu beseitigen, werden wir mehr Frauen als bisher im politischen Leben und damit auch in leitenden Positionen antreffen. Walter Brichta, Heringsdorf Lehrlings - „Freisprechung“ unter Ausschluß der Öffentlichkeit? Die Freisprechung der Lehrlinge war besonders im graphischen Gewerbe seit jeher ein Anlaß besonderer Feierlichkeiten. Früher versuchte man auf diesen Veranstaltungen, die jungen Gesellen durch schmalzige Worte des Herrn ,Prinzipals" ihren wahren Klasseninteressen zu entfremden. Um wieviel mehr haben wir heute die Verpflichtung, diesem ganzen Brimborium den Garaus zu machen und Lehrlingsentlassungsfeiern zu schaffen, die unserer gesellschaftlichen Entwicklung entsprechen, die der Jugend im Gedächtnis haften bleiben und auf ihr weiteres Leben einwirken. Nicht so dachte und handelte man im Sachsenverlag Dresden. Am 20. Dezember 1949 sollte die ,,Freisprechung" von etwa 20 Lehrlingen des graphischen Gewerbes stattfinden. Einen Tag vorher ergingen die Einladungen an die einzelnen Abteilungen im Betriebe, nach Ansicht der BGL zeitig genug. Der Tag der Feier kam heran. Man 2. daß in den Pausen aber nur in den Pausen die Delegierten Erfrischungen bekommen können, denn mit quälendem Durst kann man nicht konzentriert zuhören, 3. daß in den Pausen der Konferenzsaal unbedingt gelüftet wird, denn in einer stickigen Luft kann man unmöglich klare Gedanken fassen, und die Aufnahmefähigkeit sinkt rapid. Das sind Kleinigkeiten, die unwesentlich erscheinen, aber es keineswegs sind. Und nun noch ein Wort zur Diskussion: Zu einem guten Diskussionsniveau gehören nicht nur ein gutes Referat und selbstverständlich die nötigen politischen Voraussetzungen bei den Delegierten, sondern auch die richtige Vorbereitung und Lenkung der Diskussion. Jeder Konferenz ist eine längere Zeit der Vorbereitung für die Grundeinheiten vorausgegangen, für die Mehr Hilfe und Unterstützung der berufstätigen Frau! falsche Formulierungen deiner Vorredner und verbessere sie, laß die falsche Ansicht nicht bis zum Ende bestehen, denn das verwirrt nur, womöglich vergißt sie der Redner des Schlußwortes. Da nicht alle Delegierten unermüdlich bei der Sache sind und deshalb nicht mehr konzentriert genug aufpassen, sollte für das eben Gesagte der Delegationsführer verantwortlich gemacht werden. Außerdem würde ich es für richtig halten, daß der Konferenzleiter immer wieder einmal auf die noch zu diskutierenden Probleme aufmerksam macht, aus den Wortmeldungen die wichtigsten herausnimmt und die Konferenz entscheiden läßt, ob man diese der Wichtigkeit wegen eher berücksichtigen sollte. Dies, Genossen, sind einige Vorschläge, die meiner Ansicht nach mit dazu beitragen können, unsere Konferenzen noch erfolgreicher zu gestalten. Elfriede Greiner, Erfurt Die Frage, warum so wenig Frauen in führenden Funktionen zu finden sind, wird immer wieder zur Diskussion gestellt, ohne aber dabei auf die eigentlichen Ursachen einzügehen. Es ist jedem bekannt, daß die berufstätige Frau außer ihrer Arbeit im Betrieb oder im Büro dem Haushalt und ihren Familienmitgliedern gegenüber gewisse Aufgaben zu erfüllen hat. Diese Tatsache allein schon stellt eine nicht unwesentliche Mehrbelastung dar. Dazu kommt noch die durchaus berechtigte Forderung, daß sich Frauen mehr als bisher politisch betätigen müssen. Diese Forderung stößt nicht nur auf den Widerstand vieler Frauen, sondern auch zahlreicher Männer, die die politische Betätigung der Frau ablehnen, weil auf Grund ihrer dreifachen Belastung in den meisten Fällen die Arbeit im Haushalt und das Familienleben zu leiden haben. Was können wir nun tun, um diese Ursachen zu beseitigen? Wir müssen der drei- 32;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 2/32 (NW ZK SED DDR 1950, H. 2/32) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 2/32 (NW ZK SED DDR 1950, H. 2/32)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Die Angehörigen der Linie haben in Vorbereitung des Parte: tages der Partei , bei der Absicherung seiner Durchführung sowie in Auswertung und bei der schrittweisen Verwirklichung seiner Beschlüssen;tsg-reenend den Befehlen und Weisungen des Ministors für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben für die Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher und gesellschaftsschädlicher Handlungen Ougend-licher. Die Befugnisse der Diensteinheiten der Linie Untersuchung zur Rechtsanwendung ergeben sich aus ihrer staatsrechtlichen Stellung und aus ihrer dadurch bestimmten Verantwortung für die Erfüllung der politisch-operativen Aufgaben. Erst aus der Kenntnis der von den jeweils zu lösenden politisch-operativen Aufgaben und wesentlicher Seiten ihrer Persönlichkeit ist eine differenzierte Erziehung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter die objektive Analyse der Wirksamkeit der Arbeit mit und weiterer konkreter politisch-operativer Arbeitsergebnisse bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und wirksamen Bekämpfung der Feinetätigkeit und zur Gewährleistuna des zuverlässigen Schutzes der Staat-liehen Sicherheit unter allen Lagebedingungen. In Einordnung in die Hauptaufgabe Staatssicherheit ist der Vollzug der Untersuchungshaft im Staatssicherheit erfolgst unter konsequenter Beachtung der allgemeingültigen Grundsätze für alle am Strafverfahren beteiligten staatlichen Organe und anderen Verfahrensbeteiligten. Diese in der Verfassung der und im in der Strafprozeßordnung , im und weiter ausgestalteten und rechtlich vsr bindlich fixierten Grundsätze, wie zum Beispiel Humanismus; Achtung der Würde des Menschen ein durchgängiges unverbrüchliches Gebot des Handelns. Das Recht Verhafteter auf aktive Mitwi in dem rechtlich gesicherten Rahmen in und die sich daraus für den Untersucht! rkung im Strafverfahren wird vollem Umfang gewährleistet sha tvcIzug ablei Aufgaben zur Gewährlei tung dieses Rechts werden voll sichergestellt. Das Recht auf Verteidigung räumt dem Beschuldigten auch ein, in der Beschuldigtenvernehmung die Taktik zu wählen, durch welche er glaubt, seine Nichtschuld dokumentieren zu können. Aus dieser Rechtsstellung des Beschuldigten ergeben sich für die Mitarbeiter eine Vielzahl von Aufgaben, deren Lösung in der erforderlichen Qualität nur durch die konsequente Anwendung des Schwerpunktprinzips möglich ist.

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