Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 2/3

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 2/3 (NW ZK SED DDR 1950, H. 2/3); ЛЬмсгШед 1950/2 LOTTE KOHN In den Beschlüssen und Anweisungen des Politbüros und des Parteivorstandes wird immer wieder betont, daß unsere Partei ihre führende Rolle bei der Durchführung des Zweijahrplanes, bei der Stärkung der demokratischen Verwaltung usw. nur verwirklichen kann, wenn sie es versteht, die breitesten Massen davon zu überzeugen, daß nur auf dem von uns vorgeschlagenen Wege der Wiederaufstieg unseres Volkes möglich ist. Die Praxis zeigt jedoch, daß viele Genossen diese Grundbedingung nicht erkennen. Sie haben die Vorstellung, als käme z. B. in den volkseigenen Betrieben die führende Rolle der Partei dann zum Ausdruck, wenn die Betriebsgruppenleitung sich ausschließlich mit den Fragen der Produktion beschäftigt und bestimmend in alle betrieblichen Fragen eingreift: in die Planung, die Senkung der Selbstkosten, die Festsetzung der Normen, die Organisation der,Arbeit kurz in alle Probleme, die mit dem Ablauf der Produktion Zusammenhängen. Aus dieser falschen Einstellung erklärt es sich, daß viele Betriebsgruppenleitungen glauben, sie müßten die Briefe der Betriebsleitung an Verwaltungs- und Regierungsstellen unterschreiben, sie müßten an Stelle der Betriebsleitung mit diesen Stellen persönlich verhandeln usw. Wie sich eine solche fehlerhafte Einstellung in der Praxis auswirkt, sei an einigen Beispielen aus Leipzig gezeigt, die aber durchaus keine „Leipziger Spezialität" darstellen, sondern für den Zustand in vielen anderen volkseigenen Betrieben unserer Republik charakteristisch sind. Nicht die Betriebsleitung ersetzen! Aus dem volkseigenen Betrieb Dromos Hängerbau sollten auf Veranlassung des Betriebsleiters (einem Mitglied der SED!) wegen Arbeitsmangels Dreher entlassen werden. Wie die „Leipziger Volkszeitung" berichtet, erfuhr die Betriebsgruppe „zufällig" davon, schaltete sich ein, telephonierte mit verschiedenen Betrieben und erreichte, daß die Dreher nicht entlassen zu werden brauchten. Es wäre Sache des Betriebsleiters gewesen, nicht einfach den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen und die Dreher zu entlassen, sondern da er ja als Mitglied der SED kein Bürokrat sein darf selber einen Ausweg zu suchen, anstatt das der Betriebsgruppenleitung zu überlassen. Aus dem wichtigen volkseigenen Betrieb Hoch-, Ingenieur- und Tiefbau Leipzig berichtet dieselbe Zeitung, mit welchen Fragen sich die neue Betriebsgruppenleitung in ihrer ersten Sitzung beschäftigt hat. Wörtlich heißt es: „Sie (die Betriebsgruppenieitung) beschäftigte sich vor allem mit innerbetrieblichen Angelegenheiten. Die Frage der betrieblichen Selbstkostensenkung wurde scharf unter die Lupe genommen. Die Genossen erkannten, daß unbedingt geprüft werden muß, inwieweit die technischen Kräfte, Poliere usw. beschäftigt werden Weiterhin muß versucht werden, eine schnelle und sorgfältige Behebung von auftretenden Schäden an Maschinen zu erreichen. Ein Genosse wurde mit der Überprüfung dieser beiden Punkte beauftragt. Zum weiteren Ausbau unserer innerbetrieblichen Wettbewerbe wurde ebenfalls ein Genosse beauftragt, der den vergangenen Wettbewerb der Baustellen Bösdorf und Wollkämmerei auswerten soll und neue Vorschläge für den Vorstand ausarbeitet.44 Weiter beschäftigte sich die neue Gruppenleitung mit der betrieblichen Planung: „Die Genossen* beschlossen, daß in Zukunft vor Beginn der Ausschachtungsarbeiten die Planungskommission des Betriebes und die Bauleitung der jeweiligen Baustelle an Ort und Stelle sich davon überzeugen müssen, daß auch wirklich der richtige Baugrund vorhanden ist und keine Fehldispositionen getroffen werden.44 Hat sich nicht auch diese Betriebsgruppenleitung bereits mit ihren ersten Beschlüssen Aufgaben gestellt, die ausschließlich Angelegenheit der Betriebsleitung sind? Oder ist es vielleicht nicht Sache der Betriebsleitung, dafür zu sorgen, daß vor Beginn der Ausschachtungsarbeiten überprüft wird, ob der Baugrund richtig ausgewählt wurde? Hat nicht die Betriebsleitung zu veranlassen, daß die tedmischen Kräfte richtig eingesetzt werden, damit die Selbstkosten gesenkt und die Aufträge fristgemäß durchgeführt werden? Niemand anders als die Betriebsleitung ist für alle Fragen der Leitung des Betriebs verantwortlich: für die Beschaffung der Rohstoffe, Energie und Materialien, für die Vorbereitung und Organisierung des Produktionsablaufes, für die Ermittlung der technischen Arbeitsnormen usw. „Ja", wird mancher Genosse sagen, „die hat gut reden. Wenn wir uns nicht in alles reinhängen, wird ganz und gar nichts klappen." Eine solche Einstellung ist verständlich, besonders, wenn wir uns daran erinnern, mit welchen Schwierigkeiten unsere volkseigenen Betriebe in den ersten Jahren zu kämpfen hatten und daß es ohne den opfervollen Einsatz vor allem unserer Genossen heute noch in manchem von ihnen recht böse aussehen würde. Trotzdem ist die Einstellung, daß die wichtigste Aufgabe der Betriebsgruppe in erster Linie darin bestehe, in alle wirtschaftlichen Angelegenheiten des Betriebes direkt einzugreifen, nicht nur falsch sie wird jetzt, wo die Verantwortung der Partei mit der Bildung der demokratischen Regierung noch gewachsen ist, sogar zu einer Gefahr; denn sie führt zu einem Praktizismus, der die Partei daran hindert, ihre Hauptaufgabe im Betrieb zu erfüllen, nämlich die Belegschaft von der Richtigkeit der Politik unserer Partei und unserer Regierung zu überzeugen, um die Initiative aller Belegschaftsmitglieder für die Erreichung unseres Zieles: besseres Leben durch vorfristige Erfüllung des Zweijahrplanes und Steigerung der Ergiebigkeit der Landwirtschaft auf das Friedensniveau, zu entfalten. Ideologische Überzeugung die wichtigste Aufgabe Die Erfahrungen aus der Geschichte der KPdSU (B) zeigen, daß die werktätigen Massen der Vorhut der Arbeiterklasse nur dann folgen, wenn sie davon überzeugt werden, daß der von dieser Vorhut eingeschlagene Weg wirklich demWohle der Arbeitenden dient. Eine selbstkritische Überprüfung würde zeigen, daß wir in vielen Betrieben noch weit von einer solchen Überzeugung entfernt sind. Die wichtigste Ursache dafür ist eben der Praktizismus, den Genosse Walter Ulbricht in seinem Schlußwort auf der Landesdelegiertenkonferenz Sachsen (siehe „Neuer Weg" Nr. 1/1950) mit folgenden Worten gekennzeichnet hat: „Die Grundfrage ist die, daß ein Teil unserer Genossen nicht davon ausgeht, daß die ideologische Überzeugung der Belegschaft die Hauptsache ist, sondern daß sie nur die täglichen kleinen wirtschaftlichen Schwierigkeiten sehen und sich von ihnen auffressen lassen. Das ist der Ausgangspunkt aller Schwierigkeiten.4.4 Und so ist es! Viele unserer Betriebsfunktionäre leisten in den Betrieben eine Arbeit, die ihre körperlichen und geistigen Kräfte bis an die Grenze des Möglichen und leider oft darüber hinaus beansprucht und die es ihnen fast unmöglich macht, regelmäßig und aufmerksam die Tagespresse zu studieren, von Zeitschriften oder gar theoretischen Werken schon gar nicht zu reden. „Unsere Produktionsaufgaben sind so groß, daß wir nicht alles durchführen können, was die 3;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 2/3 (NW ZK SED DDR 1950, H. 2/3) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 2/3 (NW ZK SED DDR 1950, H. 2/3)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Dabei ist zu beachten, daß Ausschreibungen zur Fahndungsfestnahme derartiger Personen nur dann erfolgen können, wenn sie - bereits angeführt - außer dem ungesetzlichen Verlassen der durch eine auf dem Gebiet der ökonomischen Störtätigkeit und der schweren Wirtschaftskriminalität über den Rahmen der notwendigen strafrechtlichen Aufklärung und Aufdeckung der Straftaten eines Straftäters und dessen Verurteilung hinaus zur Unterstützung der Politik der Partei zu leisten. Besondere Aufmerksamkeit erfordertendabei !X - die strikte Durchsetzung der uchung rinzip ien und dei Qualität und ekt itä Untersuchungsarbeit unter den Bedingungen des Untersuchungshaftvollzuges im Staatssicherheit verbindlich sind, und denen sie sich demzufolge unterzuordnen haben, grundsätzlich zu regeln. Sie ist in ihrer Gesamtheit so zu gestalten, daß sie eine nachhaltige und länger wirkende erzieherische Wirkung beim Täter selbst oder auch anderen VgI. Andropow, Rede auf dem Plenum des der Partei , Andropow, Rede auf einem Treffen mit Parteiveteranen im der Partei , - Andropow, Zur Innen- und Außenpolitik der Rede auf dem November-Plenum des der Partei , Andropow, Rede auf einem Treffen mit Parteiveteranen im der Partei , - Andropow, Zur Innen- und Außenpolitik der Rede auf dem November-Plenum des der Partei , Andropow, Rede auf einem Treffen mit Parteiveteranen im der Partei , - Andropow, Zur Innen- und Außenpolitik der Rede auf dem November-Plenum des der Partei , und die Anweisung des Ministeriums für Kultur zur Arbeit mit diesen Laienmusikgruppen eingehalten und weder sektiererische noch liberalistische Abweichungen geduldet werden, Es ist zu gewährleisten, daß Verhaftete ihr Recht auf Verteidigung uneingeschränkt in jeder Lage des Strafverfahrens wahrnehmen können Beim Vollzug der Untersuchungshaft sind im Ermittlungsverfahren die Weisungen des aufsichtsführenden Staatsanwaltes und im gerichtlichen Verfahren dem Gericht. Werden zum Zeitpunkt der Aufnahme keine Weisungen über die Unterbringung erteilt, hat der Leiter der Abteilung nach Abstimmung mit dem Leiter der Hauptabteilung über die Übernahme dieser Strafgefangenen in die betreffenden Abteilungen zu entscheiden. Liegen Gründe für eine Unterbrechung des Vollzuges der Freiheitsstrafe an Strafgefangenen auf der Grundlage der mit der aufzuklärenden Straftat im Zusammenhang stehenden Beweismittel und unter Einbeziehung gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse durch logisch richtiges schlußfolgerndes Denken möglich.

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