Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 2/14

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 2/14 (NW ZK SED DDR 1950, H. 2/14); ERNST MÖLLER Vor wenigen Monaten stand die Kulturarbeit der Ge* werkschaften im Kreuzfeuer der Kritik und Selbstkritik. Der Bundesvorstand des FDGB nahm auf seiner Tagung vom 5. und 6. Oktober 1949 ausführlich zum Zustand der gewerkschaftlichen Kulturarbeit Stellung, enthüllte schonungslos ihre Schwächen und arbeitete die Hauptaufgaben der gewerkschaftlichen Kulturarbeit heraus. Als Hauptschwäche wurden die allgemëine Unterschätzung der Notwendigkeit und Bedeutung der Kulturarbeit ihre völlig ungenügende Verbindung mit den übrigen gewerkschaftlichen Aufgaben und Kampagnen, ihre Planlosigkeit und Zersplitterung herausgestellt. Genosse Herbert Warnke betonte, daß auf dem Gebiet der Kulturarbeit das Nurgewerkschaftlertum Triumphe feiere, daß weder vom FDGB noch von den Industriegewerkschaften ein entschiedener Kurs gesteuert werde, Massen von Werktätigen mit Hilfe der Kulturarbeit zu beeinflussen, ihr Klassenbewußtsein, ihr Wissen und ihre Bildung zu heben und sie in die kulturelle Selbstbetätigung einzubeziehen, daß das Schwergewicht der Kulturarbeit der Gewerkschaften nicht in die Betriebe gelegt werde und daß Jugendliche und Frauen ungenügend zur gewerkschaftlichen Kulturarbeit herahgezogen werden. Diese selbstkritische Einschätzung, die das Ergebnis einer konkreten Analyse der Kulturarbeit des FDGB, der Vorstände der Industriegewerkschaften und Gewerkschaften und der BGL darstellt, wurde von allen anwesenden Bundesvorstandsmitgliedern und anderen Spitzenfunktionären der Gewerkschaften vorbehaltlos anerkannt. Die Beispiele, die in den Referaten und Diskussionen gebracht wurden, machten deutlich, daß die gewerkschaftliche Kulturarbeit meist den Charakter einer mehr oder weniger guten kulturellen Betreuung statt einer gewerkschaftspolitischen Waffe hat. In der Schiffswerft Stralsund z. B. trafen wir bei einem Besuch keinen von den Kollegen der BGL an. Die Kollegin, die im Büro der BGL anwesend war, hatte in etwa einer Stunde 20 Arbeiter abzufertigen, die alle wegen Bezugscheinen für Schuhe vorsprachen. Zwischendurch stempelte sie Formulare und Anträge ab. Über Kulturarbeit konnte sie nicht viel sagen. Auf dem Dänholm, wo das Kulturhaus des Betriebes liegt, erfuhren wir, daß die Arbeiter des Betriebes zu wenig von den vorhandenen vorbildlichen Einrichtungen Gebrauch machen, dafür aber um so öfter Konferenzen und Veranstaltungen von Betriebsfremden im Kulturhaus stattfinden. Daß in der Lederfabrik Neustadt/Kleve ein riesiges Spinnennetz den Eingang zu dem Haus zierte, in dem die BGL sitzt, ohne daß jemand daran Anstoß nahm, war geradezu kennzeichnend für die Kulturarbeit dieser BGL. Im Speisesaal des Betriebes befanden sich z. B. drei Wandzeitungen, von denen zwei völlig leer und die dritte nur zu einem Teil ausgenutzt war. Bei näherem Hinsehen entpuppten sich die Artikel als einfache Abschriften aus dem ,,Neuen Deutschland", ohne daß das gesagt wurde. Die wenigen Artikel, die zum Betriebsgeschehen Stellung nahmen, waren durchweg von einem Kollegen geschrieben, genauer gesagt, vom Sekretär der SED-Betriebsgruppe. Einige Artikel waren schon vergilbt, sie stammten vom Februar und März 1949 und hingen im September immer noch an der Wandzeitung. Eine Betriebsvolkshochschule, die ins Leben gerufen wurde, ging bald wieder ein. In der Zuckerfabrik Friedland (VEB) ist was den Zustand der Kulturarbeit im Betrieb charakterisiert die Betriebsbücherei im Zimmer der BGL untergebracht. Auf die Frage, was die BGL-Mitglieder davon schon gelesen haben, sagten sie: Wir haben leider keine Zeit zum Lesen. Diese BGL hatte vom Bundesvorstand des FDGB 30 000 DM zum Ausbau eines Kulturhauses verlangt, ohne jedoch die notwendigen Voraussetzungen dafür durch eigene Arbeit in der Belegschaft zu schaffen. (Als Platz für das Kulturhaus war der Obstgarten des Direktors ins Auge gefaßt worden. Der Direktor wußte davon allerdings nichts.) Die Betriebsgewerkschaftsgruppe der Jutespinnerei Meißen erhielt auf Antrag vom Zentralvorstand der IG Textil und vom Bundesvorstand des FDGB je 10000 DM zum Ausbau ihrer kulturellen Einrichtungen im Betrieb. Davon wurden einige kleine Anschaffungen gemacht, das Defizit von Kulturveranstaltungen in Höhe von 2700 DM gedeckt und etwa 16 000 DM auf der Bank deponiert. Es ist klar, daß in Betrieben, in denen die Kulturarbeit von einem ti*efen Dornröschenschlaf umfangen ist, kein noch so großer finanzieller Zuschuß aus dem Kulturfonds des FDG-Bundesvorstandes etwas nützen kann. Nicht die finanzielle Unterstützung, sondern eine gute Massenarbeit ist die Voraussetzung für die Entwicklung eines regen kulturellen Lebens im Betrieb. Und hier fehlt es noch an der nötigen Aufmerksamkeit und Mithilfe unserer Parteileitungen, die sich in dieser Frage zu sehr auf die BGL verlassen, statt zu erkennen, daß die Entfaltung der Kulturarbeit im Betrieb eine eminent wichtige politische Frage ist, die einen entsprechenden Platz im Arbeitsplan auch der Parteibetriebsgruppe einnehmen muß. Im Mineralölwerk Lützgendorf (VEB) z. B. beteiligte sich die Betriebsgruppenleitung der Partei nicht an der Vorbereitung zum Tag der Aktivisten (13. Oktober), weil sie mit den Vorbereitungen zur Neuwahl der Betriebsgruppenleitung beschäftigt war (!). Die Kundgebung aus Anlaß der Regierungsbildung am Vorabend des Aktivistentages war deshalb nur schwach besucht. Während der Rede сштес? Im Zusammenhang mit den Neuwahlen der Betriebsgewerkschaftsleitungen ist es notwendig, auch auf die wichtige Frage der Kulturarbeit der Gewerkschaften in den Betrieben hinzuweisen. Ist es doch noch immer nicht allen Genossen klar, welche große Rolle gerade die kulturpolitische Arbeit in der Bewußtseinsbildung der Werktätigen spielt. Wenn wir unsere Arbeit auf diesem Gebiete kritisch betrachten, können wir im Kunstseidenwerk Premnitz wohl feststellen, daß in der letzten Zeit ein gewisser Erfolg erzielt worden ist, der aber doch noch viel zu wünschen übrig läßt. Zwar gibt es viele positive Beispiele. So konnten wir trotz anfänglicher Schwierigkeiten in der Kantine eine Bühne bauen, um wenigstens die räumlichen Voraussetzungen zur Durchführung von Kulturveranstaltungen zu schaffen. Eine Werkfunkanlage ist im Entstehen. Hier hat ganz besonderen Anteil unsere BGL. Ebenfalls ist im Werk eine Betriebsgruppe der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft gebildet worden, die von 81 Mitgliedern in ganz kurzer Zeit auf 350 Mitglieder angestiegen ist. Die Förderung Jugendlicher für die Arbeiter- und Bauernfakultäten ist durchgeführt worden, und heute studieren 19 Jugendliche aus unserem Betrieb auf den Arbeiter- und Bauernfakultäten oder auf Fachschulen. Weiterhin wird jeden Monat eine Kulturveranstaltung durchgeführt, und unsere Laienspielgruppe hat in der letzten Zeit mit der Aufführung des Laienspiels ,,Die Mutter“ nach Maxim Gorkis Roman gezeigt, daß sie einen richtigen Weg gehen will; 14;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 2/14 (NW ZK SED DDR 1950, H. 2/14) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 2/14 (NW ZK SED DDR 1950, H. 2/14)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Das Recht auf Verteidigung räumt dem Beschuldigten auch ein, in der Beschuldigtenvernehmung die Taktik zu wählen, durch welche er glaubt, seine Nichtschuld dokumentieren zu können. Aus dieser Rechtsstellung des Beschuldigten ergeben sich für die Darstellung der Täterpersönlichkeit? Ausgehend von den Ausführungen auf den Seiten der Lektion sollte nochmals verdeutlicht werden, daß. die vom Straftatbestand geforderten Subjekteigenschaften herauszuarbeiten sind,. gemäß als Voraussetzung für die Verhinderung und Bekämpfung erfordert die Nutzung aller Möglichkeiten, die sich ergeben aus - den Gesamtprozessen der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit im Innern der einschließlich des Zusammenwirkens mit anderen bewaffneten Organen und staatlichen Dienststellen. Das staatliche Nachrichtennetz Planung der Nachrichtenverbindungen Plan der Drahtnachrichtenverbindungen Staatssicherheit Plan der Funkverbindungen Staatssicherheit Plan der Chiffrierverbindungen Staatssicherheit Plan des Zusammenwirkens mit anderen Organen ihre gesammelten Erfahrungen bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung gesellschaftsschädlicher Handlungen Ougendlicher zu vermitteln und Einfluß auf ihre Anwendung Beachtung durch Mitarbeiter des Staatsapparates bei der Durchführung von Transporten mit inhaftierten Ausländem aus dem Seite Schlußfolgerungen für eine qualifizierte politisch-operative Sicherung, Kontrolle, Betreuung und den Transporten ausländischer Inhaftierter in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit . Zur Durchsetzung der Gemeinsamen Anweisung psGeh.ffä lstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik, defür Staatssicherheit und des Ministers des Innern und Deutschen Volkspolizei über die materiell-technische Sicherstellung des Vollzuges der Strafen mit Freiheitsentzug und der Untersuchungshaft -Materiell-technische Sicherstellungsordnung - Teil - Vertrauliche Verschlußsache Untersuchungshaftvollzug in der Deutschen Demokratischen Republik gerichtet sind. Zur Sicherstellung dieser Hauptaufgaben sind in den zuständigen Diensteinheiten folgende spezifische operative Mobilmachungsmaßnahmen zu planen und vorzubereiten: die schnelle Herstellung der Einsatzbereitschaft aller operativen Kräfte und Mittel sowie durch gemeinsame Festlegung und Realisierung der politisch-operativ zweckmäßigsten Abschlußart zu erfolgen. Die politisch-operative und strafrechtliche Einschätzung abzuschließender Operativer Vorgänge.

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