Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 2/12

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 2/12 (NW ZK SED DDR 1950, H. 2/12); Selbst die Versuche der zaristischen Regierung, die Tätigkeit der Gewerkschaften einzuschränken, sie zu gewöhnlichen Hilfsorganisationen zu degradieren, konnten die im Kampf erworbenen und von der marxistischen Lehre getragenen gewerkschaftlichen Grundsätze nicht mehr aus der Welt schaffen. Die Führer der bolschewistischen Partei, Lenin und Stalin, hatten die Gewerkschaften gelehrt, auch in der schwersten Zeit der Reaktion die illegalen Kampfmethoden mit den legalen Möglichkeiten zu verbinden, hatten sie gelehrt, ihre gewerkschaftlichen Kämpfe auch politisch zu führen, sich nach der revolutionären Partei der Arbeiterklasse zu orientieren und die Einheit der Gewerkschaften wie ihren Augapfel zu hüten. Ideologisch und organisatorisch gefestigt, konnten die russischen Gewerkschaften beim Sieg der Sozialistischen Oktoberrevolution eine große Rolle spielen. Theoretiker und Cekrerder Nach dem Sieg der Sozialistischen Oktoberrevolution standen die russischen Gewerkschaften vor neuen Aufgaben, für die es in der Geschichte der Arbeiterbewegung noch kein Beispiel gab. Die Gewerkschaften der jungen Sozialistischen Sowjetrepublik waren zu mächtigen Massenorganisationen geworden, von denen Stalin sagte, daß zwar vor der Oktoberrevolution schon ausgeprägte Gewerkschaftsorganisationen vorhanden gewesen seien, die unter den Arbeitern eine große Autorität hatten, daß aber die Gewerkschaften erst nach der Machterobemng die mächtige Entwicklung genommen hätten. „Es unterliegt keinem Zweifel", sagte er, „daß unsere machtvollen Gewerkschaften heute eine der Hauptstützen der Diktatur des Proletariats darstellen." Die Hauptaufgabe der Gewerkschaften bestand unmittelbar nach dem Sieg der Sozialistischen Oktoberrevolution darin, beim Aufbau der Wirtschaft, die sich ja nicht mehr in den Händen der Kapitalisten, sondern in den Händen des Volkes befand, die aber durch Krieg und Bürgerkrieg weitgehend zerrüttet war, aktiv mitzuwirken. Die Gewerkschaften mußten eine Schule der Verwaltung, eine Schule der Wirtschaftsführung sein, d. h., sie mußten die verstärkte Teilnahme der Werktätigen in Verwaltung und Wirtschaft organisieren. Diese große Aufgabe konnte aber nur in Verbindung mit einer tiefgreifenden ideologischen Erziehung der Massen gelöst werden, jener Massen, die neu in die Gewerkschaften strömten und die zum großen Teil aus Schichten kamen, die wenig oder gar kein proletarisches Klassenbewußtsein besaßen und infolgedessen ein günstiger Boden für allerlei bürgerliche Einflüsse waren. Es gab Feinde der Sowjetmacht, die sich mit Vorliebe bei ihrer sowjetfeindlichen Propaganda auf diese Schicht stützten; es gab Menschewiki Sozialrevolutionäre und Trotzkisten, die die Gewerkschaften von der Partei der Arbeiterklasse, der bolschewistischen Partei, loslösen wollten. Sie propagierten einerseits die „Unabhängigkeit" und „Neutralität" der Gewerkschaften, und andererseits wiederum wollten sie, wie es die Trotzkisten taten, die Gewerkschaften zu Zwangsorganisationen machen. In dieser Zeit war es Stalin, der sich in einem Artikel in der „Prawda" am 19. Januar 1921 mit den Trotzkisten in der Frage der Gewerkschaften auseinandersetzte. Stalin überführte die Trotzkisten der Verwechslung der Gewerkschaften mit militärischen Organisationen, des Versuchs, die militaristische Methode des Zwanges in die Gewerkschaften zu übernehmen. Stalin zeigte auf, daß die einzig richtige Methode der Gewerkschaften die Methode der Demokratie ist, deren systematische Anwendung das Bewußtsein von Millionen Arbeitern zu verändern imstande ist. In einer seiner Vorlesungen auf der Swerdlow-Universität er- klärte Stalin zur Frage des Verhältnisses der Partei der Arbeiterklasse zu den Gewerkschaften, daß die Gewerkschaften keine Parteiorganisationen sind, „sie vereinigen dip Arbeiter aller Berufe. Die Gewerkschaften kann man als die allgemeine Organisation der Arbeit unserer herrschenden Arbeiterklasse* bezeichnen. Sie sind die Schule des Kommunismus, sie stellen aus ihren Reihen die besten Leute für die führende Arbeit in allen Verwaltungszweigen. Sie verwirklichen den Kontakt zwischen den fortgeschrittenen und zurückgebliebenen Elementen innerhalb der Arbeiterklasse. Sie verbinden die Arbeiterklasse mit der Avantgarde der Arbeiterklasse." (Stalin: „Fragen des Leninismus", Seite 320.) An anderer Stelle sagte Stalin zu der Frage der Methoden der Führung der Gewerkschaften durch die Partei der Arbeiterklasse, daß es darauf ankommt, die Massen von der Richtigkeit der Politik der Partei zu überzeugen. „Führen heißt" so sagte Stalin , „solche Losungen aufzustellen und durchzuführen, die die Massen dem Standpunkt der Partei näherbringen und ihnen auf Grund ihrer eigenen Erfahrungen das Verständnis für die Richtigkeit der Politik der Partei erleichtern; heißt, die Massen bis zum Niveau des Bewußtseins der Partei erheben und sich somit die Unterstützung der Massen, ihre Bereitschaft zum entscheidenden Kampf sichern. Deshalb ist die Methode der Überzeugung die Grundmethode der Führung der Klasse durch die Partei. Stalin berief sich in diesem Zusammenhang auf Lenin, der sagte: „Wenn wir gegenwärtig in Rußland nach zweieinhalb Jahren unerhörter Siege über die Bourgeoisie Rußlands und der Entente für den Eintritt in die Gewerkschaften die Anerkennung der Diktatur* zur Bedingung machen wollten, so würden wir eine Dummheit begehen, unserem Einfluß auf die Massen Abbruch tun und den Menschewiki helfen, denn die ganze Aufgabe der Kommunisten besteht darin, die Rückständigen zu überzeugen, unter ihnen zu arbeiten, nicht aber, sich von ihnen durch ausgeklügelte kindische ,radikale' Losungen abzusondern." Stalin fuhr fort; „Das bedeutet selbstverständlich nicht, daß die Partei alle Arbeiter bis auf den letzten Mann überzeugen muß, daß man erst, wenn dies erreicht ist, zu Aktionen schreiten, erst dann die Aktionen einleiten darf. Mitnichten. Das bedeutet bloß, daß, wenn die Partei zu entscheidenden politischen Aktionen schreitet, sie sich auf dem Wege der langwierigen revolutionären Arbeit die Unterstützung der Mehrheit der Arbeiterklasse oder wenigstens die wohlwollende Neutralität der Mehrheit der Klasse sichern muß. Andernfalls wäre die Leninsche These, daß die Gewinnung der Mehrheit der Arbeiterklasse für die Partei eine unerläßliche Bedingung der siegreichen Revolution sei, völlig sinnlos." &as UJertvoLlste sind die In welchem Maße Stalin die Durchführung der sozialistischen Industrialisierung und ihre Produktionspläne nicht als eine Sache der Planziffern und Planaufgaben, sondern als eine Sache der Millionen Werktätigen selbst ansah, sagte er am Schluß seiner großen Rede auf der Beratung der Wirtschaftler mit folgenden Worten: „Es wäre töricht zu glauben, der Produktionsplan bestehe in einer Aufstellung von Ziffern und Aufgaben. Der Produktionsplan ist in Wirklichkeit die lebendige und praktische Tätigkeit von Millionen Menschen. Die Rentabilität unseres Produktionsplanes das sind die Millionen Werktätigen, die ein neues Leben schaffen. Die Rentabilität unseres Programms das sind lebendige Menschen, das sind wir alle miteinander, das ist unser Arbeitswille, unsere Bereitschaft, unsere Entschlossenheit, den Plan zu erfüllen. Haben wir diese Entschlossenheit? Jawohl, wir haben sie. Also kann und muß unser Produktionsprogramm verwirklicht werden." Diese Worte Stalins bewahrheiteten sich in der vorfristigen Erfüllung der Fünfjahrpläne. Der erste Fünfjahrplan wurde in 4l/s Jahren, der zweite in 4 Jahren 3 Monaten erfüllt. In dieser Zeit entstanden große und leistungsfähige Werke der sowjetischen Industrie. Stalin selbst war der Initiator und Organisator solcher großen Bauten, wie der Dnjepr-Wasserkraftwerke, der Hüttenwerke von Magnitogorsk und Kusnezk, der LTraler Maschinenbauwerke, der Stalingrader Traktorenwerke, der Saratower Com-binewerke, der Automobilwerke in Moskau und Gorkij und zahlreicher anderer Werke. Diese Werke tragen stolz den Namen Stalins. Von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung der Stacha-nowbewegung war die Rede Stalins auf der ersten Unionsberatung der Stachanowarbeiter im November 1935. Er kennzeichnete die große Bedeutung der Stachanowbewegung, die darin besteht, daß sie „die alten technischen Normen als unzulänglich durchbrach, die Arbeitsproduktivität der fortgeschrittenen kapitalistischen Länder in einer ganzen Reihe von Fällen übertrifft und somit die praktische Möglichkeit eröffnet, den Sozialismus in unserem Lande weiter zu festigen und unser Land zum wohlhabendsten Land zu machen." Er sagte, „daß die Stachanowleute 12;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 2/12 (NW ZK SED DDR 1950, H. 2/12) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 2/12 (NW ZK SED DDR 1950, H. 2/12)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind, beispielsweise durch gerichtliche Hauptverhandlungen vor erweiterter Öffentlichkeit, die Nutzung von Beweismaterialien für außenpolitische Aktivitäten oder für publizistische Maßnahmen; zur weiteren Zurückdrangung der Kriminalität, vor allem durch die qualifizierte und verantwortungsbewußte Wahrnehmung der ihnen übertragenen Rechte und Pflichten im eigenen Verantwortungsbereich. Aus gangs punk und Grundlage dafür sind die im Rahmen der Bestrebungen des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher tätigen feindlichen Zentren, Einrichtungen, Organisationen;nd Kräfte, deren Pläne und Absichten sowie die von ihnen angewandten Mittel und Methoden sowie die vom politischen System und der kapitalistischen Produktionsund Lebensweise ausgehenden spontan-anarchischen Wirkungen. Im Zusammenhang mit der Beantwortung der Frage nach den sozialen Ursachen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen; das rechtzeitige Erkennen und Unwirksammachen der inneren Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen, insbesondere die rechtzeitige Feststellung subjektiv verur-V sachter Fehler, Mängel, Mißstände und Unzulänglichkeiten, die feindlich-negative Einstellungen und Handlungen Ausgewählte spezifische Aufgaben Staatssicherheit auf sozialen Ebene der Vorbeugung feindlich-nega und Handlungen der allgemein tiver Cinsteilun-. Das Staatssicherheit trägt auf beiden Hauptebenen der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen in Rahnen der politisch-operativen Tätigkeit Staatssicherheit Theoretische und praktische Grundlagen der weiteren Vervollkommnung der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen und der ihnen zugrunde liegenden Ursachen und begünstigenden Bedingungen wurden gründlich aufgedeckt. Diese fehlerhafte Arbeitsweise wurde korrigiert. Mit den beteiligten Kadern wurden und werden prinzipielle und sachliche Auseinandersetzungen geführt. Auf der Grundlage einer exakten Analyse des zu erwartenden operativen Nutzens sowie der konkreten Voraussetzungen für die Umstellung des Beziehungspartners zu treffen. Die Besonderheiten der Arbeit mit die Staatsbürger der sind.

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