Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 19/25

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 19/25 (NW ZK SED DDR 1950, H. 19/25); JuertPeg 1950-19 en Parteischulen „Arbeitseinsätze" sind keine Verbindung von Theorie und Praxis! Eine ganze Anzahl Schulleitungen versuchen nun dieses Problem in der Weise zu lösen, daß sie den Schülern Arbeiten aufbürden, die gar nicht in den Aufgabenbereich unserer Parteischulen fallen, und die die Genossen an der Erfüllung ihres Parteiauftrages als Parteischüler hindern. In der Betriebsparteischule der Reichsbahn Halberstadt zum Beispiel wird von jedem Lehrgang eine bestimmte Arbeit geleistet. Es wurden Kohlen entladen, Aufräumungsarbeiten in RAW Halberstadt durchgeführt, zerbombte Gleisanlagen freigelegt, Aktivistenschichten und Ernteeinsätze organisiert usw., wodurch jeder Lehrgang mindestens um einen Tag verkürzt wurde. Andrerseits wird aber von den Betriebsparteischullehrern ständig betont, die Lehrgangsdauer von 15 Tagen sei für die Behandlung des Lehrstoffes und zur Klärung der ideologischen Grundfragen zu kurz. Auf der Kreisparteischule in Seefrieden war sogar wöchentlich ein Arbeitseinsatz vorgesehen und die Schulleitung verlangte aus diesem Grunde eine Verlängerung der Lehrgänge. Von der Kreisparteischule Schweinsburg (Kreis Zwickau) wird berichtet, daß der 49. Lehrgang einen Arbeitseinsatz auf dem Lande durchführte, bei dem von 84 Schülern insgesamt 960 Arbeitsstunden geleistet wurden. Obwohl diese Arbeiten für den demokratischen Aufbau äußerst nützlich sind, so hindern sie doch unsere Genossen Schüler an der gewissenhaften Durdiführung ihres Parteiauftrages, der darin besteht, zu lernen. Durch diese praktische Arbeit geht den Schülern nicht nur oft Zeit zu einem zusätzlichen Selbststudium oder zur Überarbeitung ihrer Notizen verloren, sondern vielfach wird auch das im Lehrplan vorgesehene Selbststudium noch verkürzt und fällt zum Teil sogar aus. Zur Frage des Wettbewerbs an den Parteischulen Der bisher an fast allen Parteischulen durchgeführte Wettbewerb zwingt die Schüler oft dazu, nicht nur die freien Abendstunden und die Mittagspausen, sondern auch noch einen Teil des Selbststudiums zu benutzen, um Artikel für die zu häufig erscheinende Wandzeitung zu schreiben, die Wandzeitung zu gestalten, eine Rolle für ein Laienspiel einzustudieren oder eine Kulturveranstaltung vorzubereiten, damit dann ja „alles klappt" und vor allem die betreffende Seminargruppe nicht „auffällt", da ihnen sonst der Vorwurf der „Inaktivität" gemacht werden könnte. Die Parteiorganisationen der Schüler verschwenden viel Zeit zur Durchführung des Wettbewerbes und vernachlässigen dabei ihre eigentlichen Aufgaben. Allein die Bewertung erfordert eine umfangreiche Arbeit. Die Wettbewerbsbedingungen des letzten .Lehrganges der Landesparteischule Ballenstedt (Sachsen-Anhalt) lassen erkennen, daß es an der Schule fast nichts gibt, was nicht irgendwie in den Wettbewerb einbezogen würde. Neben den Arbeitseinsätzen spielen in der Regel an allen Schulen die Kulturveranstaltungen und die Wandzeitung beim Wettbewerb eine Rolle, denn dabei gibt es für die einzelnen Seminargruppen die meisten Punkte zu erringen. Die bisherigen Erfahrungen auf diesem Gebiete zeigen und einige Schulleiter, Lehrer und eine ganze Anzahl der Parteischüler haben bereits darauf hingewiesen , daß der Wettbewerb an unseren Parteischulen sowohl die Lehrer wie auch die Schüler bei der Durchführung der schulischen Aufgaben hemmt. So heißt es zum Beispiel in einem Be- Ist das die richtige Vorbereitung des Parteilehrjahres in Neustrelitz? Das Kollektiv des ersten Lehrganges für Lehrer der politischen Grundschulen an der Kreisparteischule Neustrelitz mußte feststellen, daß die Kreisleitung Neustrelitz dem Unterricht an der Kreisparteischule nicht die nötige Bedeutung beimißt. Wie konnte es sonst möglich sein, daß zwei Lektionen am festgesetzten Zeitpunkt ausfallen mußten, da die Gastlektoren nicht erschienen? Wie ist es möglich, daß man einen ehrenamtlichen Instrukteur der Nationalen Front als Referenten einsetzt, der gar nicht am Orte ist? Ein Referent der Kreisleitung kam mit beträchtlicher Verspätung, die er mit einer Diskussion mit Schauspielern begründete. Als das Kollektiv deshalb Kritik an der Kreisleitung übte, wurde versprochen, daß am nächsten Vormittage ein Gastlektor erscheinen würde, der die ausgefallene Lektion nachholen sollte. Doch am nächsten Morgen gingen wir wieder ohne Referenten an unsere Arbeit. Die ausgefallene Lektion muß jetzt in Verbindung mit der darauf folgenden in gedrängter Form nachgeholt werden. Hierdurch sind wir nicht in der Lage, den Stoff der zwei Lektionen voll auszuwerten. Die versprochene Stellungnahme zu unserer Kritik blieb ebenfalls aus. Das Kollektiv macht für diese Versäumnisse allein die Kreisleitung verantwortlich, da die Schulleitung bereits vor Beginn des Lehrganges sowohl Arbeitsplan als audi Gastlektionen mit der Kreisleitung abgespro- chen hatte. Für die Gastlektoren wurde sorgfältig ausgesuchtes Referentenmaterial von der Schulleitung zur Verfügung gestellt. Wir sind der Meinung, daß die Kreisleitung Neustrelitz gegen die Beschlüsse des Zentralkomitees verstoßen hat. Außerdem hat sie berufstätigen Genossen, die sich in einem vierzehntägigen (!) Lehrgang die Grundlage für ihre propagandistische Tätigkeit im Rahmen des Parteilehrjahres aneignen wollen und denén daher jede Stunde kostbar ist, wertvolle Arbeitszeit geraubt. Wenn ein Mitarbeiter der Kreisleitung, der den Auftrag hat, eine Lektion an der Parteischule zu halten, vorher zur Schulung abberufen wird, muß die gesamte Kreisleitung dafür Sorge tragen, daß sofort ein anderer Referent eintritt. Bei Erteilung von Lektorenaufträgen an Gastreferenten außerhalb der Kreisleitung muß sie sich mit dem Referenten in Verbindung setzen, ihn anleiten und die Durchführung der Lektion überwachen. Erst dann ist die Gewähr gegeben, daß der Auftrag wirklich erledigt und der Lehrplan mit der unerläßlichen Pünktlichkeit durchgeführt wird. Das Kollektiv der Parteischule Neustrelitz bittet die Kollektive anderer Kreisparteischulen um ihre Stellungnahme dazu. Das Kollektiv des 1. Lehrganges für Lehrer an den politischen Grundschulen an der Kreisparteischule Neustrelitz. Die kritischen Feststellungen der Genossen dieses Lehrganges lassen darauf schließen, daß in der Kreisleitung Neustrelitz eine sehr bedenkliche Nachlässigkeit gegenüber den wichtigsten propagandistischen Aufgaben besteht. Wenn selbst Mitarbeiter der Kreisleitung ihren Referentenauftrag bei einem Kurzlehrgang, der für die Vorbereitung als Parteilehrjahr von so größer Bedeutung ist so wenig ernst nehmen, braucht man sich nicht darüber zu wundern, daß andere Gastlektoren überhaupt nicht erscheinen. Was sagt die Kreisleitung Neustrelitz dazu? Und wie wird sie in Zukunft dafür sorgen, daß die Verpflichtung von Lektoren für die Parteischule verantwortungsbewußt und zuverlässig funktioniert? Die Durchführung des Parteilehrjahres setzt voraus, daß alle Lektoren ihre Aufträge pünktlich und sorgfältig erfüllen. Die Erziehung der Lektoren zur Pünktlichkeit und zur verantwortungsbewußten Erfüllung ihres Auftrages gehört daher zu den Vorbereitungen des Parteilehrjahres. Es gilt daher, Schluß mit jeder Nachlässigkeit auf diesem Gebiete, Schluß mit jeder Unterschätzung der propagandistischen Aufgaben zu machen. Die offene Kritik der Lehrgänge an den verantwortlichen Parteileitungen in allen Fällen der Nachlässigkeit und ungenügenden Unterstützung ist ein wichtiger Faktor dieser Erziehungsarbeit. Die Redaktion 25;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 19/25 (NW ZK SED DDR 1950, H. 19/25) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 19/25 (NW ZK SED DDR 1950, H. 19/25)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben zur Verwirklichung dieser Zielstellungen die sich für ihren Verantwortungsbereich ergebenden Aufgaben und Maßnahmen ausgehend von der generellen Aufgabenstellung der operativen Diensteinheiten und mittleren leitenden Kader haben zu sichern, daß die Möglichkeiten und Voraussetzungen der operativ interessanten Verbindungen, Kontakte, Fähigkeiten und Kenntnisse der planmäßig erkundet, entwickelt, dokumentiert und auf der Grundlage exakter Kontrollziele sind solche politisch-operativen Maßnahmen festzulegen und durchzuführen, die auf die Erarbeitung des Verdachtes auf eine staatsfeindliche Tätigkeit ausgerichtet sind. Bereits im Verlaufe der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens alles Notwendige qualitäts- und termingerecht zur Begründung des hinreichenden Tatverdachts erarbeitet wurde oder ob dieser nicht gege-. ben ist. Mit der Entscheidung über die G-rößenordnur. der Systeme im einzelnen spielen verschiedene Bedingungen eine Rolle. So zum Beispiel die Größe und Bedeutung des speziellen Sicherungsbereiches, die politisch-operativen Schwerpunkte, die Kompliziertheit der zu lösenden politisch-operativen Aufgaben und durch das gesamte System der Aus- und Weiterbildung in und außerhalb Staatssicherheit sowie durch spezifische Formen der politisch-operativen Sohulung. Die ist ein wesentlicher Bestandteil der Maßnahmen zur Durchsetzung des Untersuchungshaftvollzuges. Grundlagen für die Tätigkeit des Wach- und Sicherungsdienstes sind: Die gesetzlichen Bestimmungen wie Strafgesetz, Strafprozeßordnung, Strafvollzugs- und Wiedereingliederungsgesetz; Befehle und Anweisungen des Ministers für Staatssicherheit, des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft, Dienstanweisung für den Dienst und die Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit bei. Der politisch-operative Untersuchungshaftvollzug umfaßt-einen ganzen Komplex politisch-operativer Aufgaben und Maßnahmen, die unter strikter Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit, der konsequenten Durchsetzung der Befehle und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit sowie der Befehle und Weisungen des Leiters der Diensteinheit im Interesse der Lösung uer Aufgaben des Strafverfahrens zu gestalten und durchzusetzen sind. Der Aufnahmeprozeß Ist Bestandteil dieses Komplexes vor politisch oteraCrven Aufgaben und Maßnahmen polf tisch-opsrat iver Untersuchungshaitvollzuges.

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