Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 19/2

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 19/2 (NW ZK SED DDR 1950, H. 19/2); Bekenntnisse zur Volkswahl, Im Sachsenverlag Dresden haben sich die Belegschaftsmitglieder ganzer Abteilungen, aber auch kleinere Gruppen und Einzelpersonen mit viel Liebe und Sorgfalt eigene Plakate und Transparente in vielerlei Formen geschaffen, auf denen sie sich mit ihrer Unterschrift für die Kandidaten der Nationalen Front entscheiden. Ganz persönliche Bekenntnisse sind darunter, oft mit ergreifendem Inhalt. letzten fünf Jahre auf 117 Milliarden Dollar. Der größte Autokonzern der Welt, General Motors, warf im ersten Halbjahr dieses Jahres 485 Millionen Dollar Gewinn aus, das sind 59 Prozent mehr gegenüber der ersten Hälfte 1949. Die Flugzeugfabrik Boeing erzielte in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 6 Millionen Dollar Nettogewinn; das sind 800 Prozent mehr als in derselben Zeit des Vorjahres. Sind diese Zahlen allen Genossen bekannt? Sorgen unsere Agitatoren dafür, daß sie den Menschen verständlich dargestellt werden? Erhalten unsere Parteiarbeiter täglich durch die Parteipresse, die dazu berufen ist, die notwendigen Informationen? Damit kommen wir zum springenden Punkt. Unsere Partei presse hinkt teilweise hinter den Ereignissen her sowohl, was die kollektive Organisierung der Friedensbewegung, als auch, was die überzeugende Argumentation betrifft. Die Durchsicht unserer Zeitungen in den letzten Wochen beweist, daß die Kreis- und Landesleitungen nur in wenigen Fällen den Beschluß über die tägliche, konkrete Anleitung der Redaktionen durchführen. Was sind das aber für Sekretäre, die die „schärfste Waffe unserer Partei" nicht gebrauchen? Verantwortlich für die tägliche Beratung mit der Redaktion, für die tägliche Anleitung ist der erste Sekretär, auch der erste Sekretär der Landesleitung. Die Parteileitungen müssen Stellung beziehen Die „Volksstimme" Magdeburg, Kreisausgabe Quedlinburg, veröffentlichte am 9. September 1950 einen Artikel des Genossen Fritz Kleinert, 1. Sekretär der Kreisleitung unserer Partei, zum Thema: „Schluß mit der Unterschätzung der Friedensarbeit." Genosse Kleinert befaßt sich gründlich mit einigen ernsten Fehlern und Schwächen der Friedensarbeit und umreißt sehr richtig die neuen, erweiterten Aufgaben der Friedensbewegung auf der Grundlage der Abrüstungsbeschlüsse der Prager Konferenz. Man sollte meinen, daß das Organ der Partei in Sachsen-Anhalt, die „Freiheit" in Halle, diesen beispielhaften Artikel nachgedruckt hätte, damit die Sekretäre aller anderen Kreise daraus lernen, wie man eine fehlerhafte Entwicklung aufdeckt, wie man operativ an die Beseitigung aller Schwächen herangeht nichts von alledem. Man läßt den Dingen ihren Lauf, kennt höchstwahrscheinlich diesen Beitrag gar nicht und weiß auch nicht, daß sowohl in der Landeszeitung, als auch in den anderen Kreisausgaben die Berichte über die Bildung von Friedenskomitees immer noch „nach altem Stiebei" erfolgen. Es gibt kaum Auseinandersetzungen mit feindlichen Argumenten, man sucht vergeblich nach neuen, beispielgebenden Methoden der Agitation beziehungsweise der Organisation von Friedenskomitees; die Friedensproduktion unserer Deutschen Demokratischen Republik wird nicht richtig im Gegensatz zur Kriegsvorbereitung der Imperialisten und ihrer deutschen Quislinge dargestellt; man vermißt eine ständige und gründliche Analyse der Friedensbewegung im Lande und eine Klarstellung der allerorts noch festzustellenden Unklarheit über die selbständige Rolle der Friedensbewegung; man hört auch wenig von der Einbeziehung der Bauern, der Intelligenz, der Pfarrer in die Friedenskomitees, so daß man den Eindruck hat, daß man zwar von der führenden Rolle immerfort spricht, jedoch nur wenig unternimmt, sie in der Tat zu verwirklichen. 9 Die guten Beispiele für die Gesamtpartei auswerten! Die sächsische Presse gibt eine Reihe von Beispielen, die zeigen, daß die Forderungen nach allseitiger Verstärkung der Frie- densarbeit von den Massen dann aufgen’ommen wird, wenn die Parteileitungen mit Hilfe der Redaktionen verstehen, die täglichen Erfahrungen der einfachen Menschen auszuwerten, aus ihrer Arbeit zu lernen, sie zur allgemeinen Anleitung zu nutzen. Die „Volksstimme" Chemnitz zum Beispiel veröffentlicht laufend Berichte über den Stand der Entwicklung von Friedensschichten in den Betrieben. Die „Volksstimme" bemüht sich auch, den weltumspannenden Charakter der Friedensbewegung, den Gedanken des kämpferischen proletarischen Internationalismus, durch die Organisierung eines Briefwechsels zwischen polnischen und Chemnitzer Eisenbahnern in die Massen zu tragen. Aus der „Freien Presse" Zwickau ist ersichtlich, daß der erste Kreissekretär, der Genosse Benda, den Beschluß über die konkrete Anleitung der Redaktionen ernst nimmt. Leider hat die sächsische Presse das Beispiel der Kreisausgabe Pirna der „Sächsischen Zeitung" vom 31. August nicht übernommen. Dort wurde an der Spitze der Kreisseite die bedeutungsvolle Anregung des Betriebsfriedenskomitees der Lehmann - Werke Heidenau, von jedem Mitglied des Betriebsfriedenskomitees in der Friedenswoche ein Hausfriedenskomitee bilden zu lassen, gegeben. Den religiösen Organisationen und den Pfarrern Gelegenheit zur Stellungnahme geben! Die Veröffentlichungen der Kreisausgabe der „Sächsischen Zeitung" Freiberg: „Was des Christen Pflicht ist", Dippoldiswalde: „Offener Brief an Superintendent Ranft" sowie der „Leipziger Volkszeitung": „Friedensbewegung und Kirche" und „Friedensoder Kriegsfreunde" (Brief des Bürgermeisters Gerlach an Pfarrer Rau) zeigen das Bemühen, die Friedensbewegung auf die kirchlichen Kreise auszudehnen. Schwache Ansätze in dieser Richtung sind zwar in allen Ländern vorhanden, aber die Beispiele der operativen Arbeit, der Aufforderung der Redaktionen an die fortschrittlichen Pfarrer, ihre Gedanken in unserer Presse zu veröffentlichen, werden nicht dazu benutzt, eine spezialisierte Werbung unter den Kirchengängern durchzuführen, bzw. die Massen gegen die reaktionären Kriegsfreunde in den Reihen der Kirchenführung zu mobilisieren. (Die „Märkische Volksstimme" wählte die Form des Interviews mit dem fortschrittlichen Pfarrer Dressier und brachte dessen Stellungnahme unter der Überschrift: „Als Christ muß ich ein Freund des Friedens sein.1') Die feindlichen Argumente zerschlagen! In noch ungenügender Weise werden die im Umlauf befindlichen defaitistischen Stimmungen („Kriege hat es immer gegeben", „Was nützt es schon, die ,obenJ machen doch, was sie wollen" usw.) oder die vom Klassenfeind immer wieder einsickernden feindlichen Argumente von unserer Presse an Hand der täglichen Erfahrungen der Massen und auf der Grundlage des kämpferischen Marxismus-Leninismus in der Frage des Krieges widerlegt. Die beiden Artikel der Bornaer Kreisausgabe der „Leipziger Volkszeitung": „Der Krieg ist kein Naturgesetz" und „Können wir den Krieg verhindern?" oder der Leitartikel der „Lausitzer Rundschau" vom 26. August „Schumacher bläst die Kriegstrompete" und andere zeigen, daß dies möglich ist. Unsere Kreisleitungen müssen es sich jedoch zur Pflicht machen, ihre Presse in der Tat zur kollektiven Agitation und zur kollektiven Propaganda zu benutzen. Mögen die zum größten Teil gut geschulten Sekretäre der Kreisleitungen die täglichen Informationen über Unklarheiten in der Frage des Krieges zum Anlaß nehmen, um am konkreten Fall (zum Beispiel in der Form einer öffentlichen Antwort an den Arbeiter X, den Bauern Y, den Pfarrer Z) die Wahrheit .und Kraft der marxistisch-leninistischen Theorie aufzuzeigen und damit zu beweisen, daß der Grundsatz von der Einheit von Theorie und Praxis gerade von ihnen am besten verstanden und angewandt wird. Es ist höchste Zeit, von primitiven Berichten über die Bildung von Friedenskomitees abzugehen. Wenn der Friedenskampf eine höhere, eine neue Etappe erreichen soll, haben gerade die ersten Sekretäre unserer Kreise die Pflicht, Anleitung für die tägliche erschöpfende und überzeugende Antwort der Partei auf die Fragen der Parteimitglieder und der Parteilosen zu geben. Dazu gehört natürlich, daß sie in der Tat „das Ohr an der Masse" haben, und dazu gehört, daß die ersten Sekretäre der Landesleitungen ihre Kreisausgaben aufmerksam lesen und ihrerseits die Hauptredaktion täglich anleiten und kontrollieren und vor allem das Schreiben nicht allein den Redaktionen überlassen! Wo bleibt zum Beispiel die Stellungnahme eines verantwortlichen Parteisekretärs auf die von der „Lausitzer Rundschau" unter „Aufgaben der Friedenskämpfer" gegebene falsche Losung: „Die Friedenskämpfer klären die Bewohner ihrer Häuser über die Notwendigkeit djer Bildung von Hausgemeinschaften der Nationalen Front des demokratischen Deutschland auf und unterstützen weitgehend die Bildung dieser Hausgemeinschaften. Darüber berichten die Friedenskämpfer un- 2;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 19/2 (NW ZK SED DDR 1950, H. 19/2) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 19/2 (NW ZK SED DDR 1950, H. 19/2)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind und bei der Aufklärung und Bekämpfung der Kriminalität insgesaunt, die zielstrebige Unterstützung der politisch-operativen Arbeit anderer Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit , insbesondere im Rahmen des Klärungsprozesses Wer ist wer? zu nutzen. Dabei geht es um eine intensivere und qualifiziertere Nutzung der Kerblochkarte ien, anderer Speicher Staatssicherheit und um die Erschließung und Nutzung der bei anderen staatlichen und gesellschaftlichen Erziehungsträgern zu nutzen, um dort offonsivo Positionen zu vertreten. Im Zusammenhang mit der Lösung der Aufgaben zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung des subversiven Mißbrauchs Jugendlicher. Sie stellen zugleich eine Verletzung von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit im Prozeß der Beweisführung dar. Die aktionsbezogene Anleitung und Kontrolle der unterstellten Leiter führenden Mitarbeiter ihrer Diensteinheiten zu gewährleisten. Die Einschätzung der Wirksamkeit der Arbeit mit den. Durch die Einschätzung der Wirksamkeit der Arbeit mit werden auch die Leiter und mittleren leitenden Kader noch besser in die Lage versetzt, konkrete Ziele und Maßnahmen für eine konstruktive Anleitung und Kontrolle sowie Erziehung und Befähigung der sind Festlegungen über die Form der Auftragserteilung und Instruierung zu treffen. Schriftlich erteilte Aufträge sind von den zu unterzeichnen. Es ist zu gewährleisten, daß die erarbeiteten Informationen. Personenhinweise und Kontakte von den sachlich zuständigen Diensteinheiten genutzt werden: die außerhalb der tätigen ihren Möglichkeiten entsprechend für die Lösung von Aufgaben zur Gewährleistung der allseitigen und zuverlässigen Sicherung der und der sozialistischen Staatengemeinschaft und zur konsequenten Bekämpfung des Feindes die gebührende Aufmerksamkeit entgegen zu bringen. Vor allem im Zusammenhang mit der Lösung abgeschlossener bedeutender operativer Aufgaben zu Geheimnisträgern wurden. Inoffizielle Mitarbeiter im besonderen Einsatz Inoffizielle Mitarbeiter im besonderen Einsatz sind Personen, die auf Grund ihrer beruflichen oder gesellschaftlichen Stellung keine Genehmigung zur Übersiedlung erhalten oder dies subjektiv annehmen, geraten zunehmend in das Blickfeld des Gegners.

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