Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 17/31

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 17/31 (NW ZK SED DDR 1950, H. 17/31); jveuertveg 1 9 5 0 / 17 Wie besser machen? Man muß aus diesen Vorgängen Lehren für die Parteiarbeit ziehen, um solche Fehler in Zukunft zu vermeiden. Meiner Auffassung nach sind die wichtigsten Lehren folgende: 1. Jede kulturelle Veranstaltung muß als Aufgabe der zuständigen Parteileitung betrachtet werden. Es ist daher rechtzeitig eine politische Linie für die Durchführung und Gestaltung festzulegen, die als Richtschnur für die mit der Ausführung betrauten Genossen gilt. 2. Die Parteileitung muß die Durchführung dieser politischen Linie regelmäßig kontrollieren. 3. Die Vorbereitung und Durchführung großer Kulturveranstaltungen muß an einer Stelle, das heißt meist bei einer Kommission konzentriert sein, um Gegeneinanderarbeiten zu vermeiden und eine einheitliche organisatorische Durchführung zu ermöglichen. 4. Große Kulturveranstaltungen müssen in den Arbeitsplan der Partei und sämtlicher Massenorganisationen auf- genommen werden, um zu verhindern, daß gleichzeitig andere Veranstaltungen durchgeführt werden. 5. Handelt es sich um Veranstaltungen von großer kulturpolitischer Bedeutung wie zum Beispiel Bachfest, Akademiefeier usw. , so ist es notwendig, rechtzeitig vorher die Frage der Unterstützung dieser Veranstaltungen in der verantwortlichen Parteiorganisation ausführlich zu behandeln. Nur dadurch vermögen wir zu einer wirklichen Massenmobilisierung zu gelangen. Das ist besonders wichtig bei solchen Veranstaltungen,’die der Aneignung und Pflege unseres nationalen Kulturerbes dienen. Zusammenfassend ist zu sagen, daß die aufgetretenen Schwächen und Fehler von einigen Ausnahmen abgesehen Ausdruck der gefährlichen Unterschätzung der Kulturarbeit in der Partei sind. Im Referat des Genossen Walter Ulbricht auf dem III. Parteitag und in der Diskussionsrede des Genossen Johannes R. Becher zu diesem Referat ist das Notwendige hierüber gesagt worden. Es kommt nun darauf an, daß diese Direktiven auch in die Tat umgesetzt werden. ERFAHRUNGEN, ANREGUNGEN UND KRITIK Das Kreissekretariat Jena muß seine Arbeit verbessern Die Versammlungen zur Vorbereitung des III. Parteitages haben bewiesen, daß sich unsere Partei weiter ideologisch und organisatorisch gefestigt hat. Das zeigten die Rechenschaftsberichte und auch die Diskussionen. Trotz dieser Erfolge läßt aber die Arbeitsweise vieler Kreisleitungen und insbesondere der Kreissekretariate viel zu wünschen übrig. Aus verschiedenen Sekretariatsprotokollen, aus einer Sekretariatssitzung in Jena, der ich selbst beiwohnte, und einer Aussprache mit den Sekretariatsmitgliedern geht hervor, daß die Arbeitsweise des Sekretariats der Kreisleitung Jena sporadisch und nicht operativ ist. Dies fängt schon an bei der Vorbereitung der Tagesordnung. Die Tagesordnung ist nicht gründlich durchdacht und vorbereitet. Zum Beispiel umfaßte die Tagesordnung vom 14. Juli 1950 zehn Punkte. Nach der Sitzung konnten wir feststellen, daß drei Punkte von den Abteilungen und weitere zwei von dem ersten beziehungsweise zweiten Sekretär selbst hätten erledigt werden können. Dieses Beispiel zeigt erstens, daß man nicht erkennt, welche Fragen im Sekretariat und welche in den Abteilungen gelöst werden können. Zweitens geht daraus hervor, daß die Tagesordnung meistens erst kurz vor der Sitzung erstellt wird. Das ist natürlich falsch. Die Tagesordnung muß rechtzeitig den einzelnen Sekretariatsmitgliedern zugestellt werden. Außerdem muß sie in kollektiver Zusammenarbeit erstellt werden. Die Abteilungen sollten rechtzeitig ihre Vorlagen machen, damit das Sekretariat konkrete Beschlüsse fassen kann. Auch das ist in Jena nur vereinzelt der Fall. In der Sitzung am 14. Juli wurden z. B. überhaupt keine Beschlüsse gefaßt. Charakteristisch für die Arbeitsweise des Sekretariats ist, daß die Beschlüsse und Entschließungen des Zentralkomitees und der Landesleitung nicht in genügendem Maße im Sekretariat durchgearbeitet und oftmals keine Schlußfolgerungen für die weitere Arbeit gezogen werden. Ein Beispiel: Der Beschluß vom 2УЗ. Juni 1950 ,,Zur Verbesserung der Parteipropaganda“ ist wohl von jedem Sekretariatsmitglied gelesen, aber im Sekretariat niemals als Tagesordnungspunkt behandelt worden. Das Sekretariat versäumte es also, der betreffenden Abteilung die richtige Anleitung zu geben. Das wäre um so notwendiger gewesen, als der Abteilungsleiter erst von der Landesparteischule kam und den Kreis noch nicht genau kennt. Kein Wunder, wenn bei solch einer schlechten Hilfe unsere Genossen versagen, wenn Mängel auftreten, wie zum Beispiel in der Org.-Instr.-Abteilung, wo unsere Genossen Instrukteure direkt zum Praktizismus erzogen werden. Ein Instrukteur im Arbeitsgebiet Camburg ist nebenbei noch Vorsitzender der Ortsgruppe. Das gleiche trifft auf den Instrukteur im Arbeitsgebiet Eisenberg-- zu. Ein anderer hauptamtlicher Instrukteur muß den Betriebsgruppenvorsitzenden vertreten, weil dieser auf der Schule ist. Aber auch die Zusammensetzung des Kreissekretariats selbst entspricht nicht den Beschlüssen der Partei, da zum Beispiel auch zwei Abteilungsleiter der Kreisleitung dem Sekretariat angehören. Zwar wird auch in den Sekretariaten die Verantwortlichkeit der einzelnen Sekretäre für die verschiedenen Abteilungen festgelegt, aber die Sekretäre sollen nicht zugleich als Abteilungsleiter fungieren. Es wäre also an der Zeit, daß sich das Sekretariat mit der Verbesserung seiner Arbeit befaßt. Dann wird auch ein wesentlicher Teil der Entschließung verwirklicht, die am 24. und 25. Juni 1950 von der Kreisdelegiertenkonferenz beschlossen wurde. Heinz Damaske Ist Parteibuchkontrolle bei Bildungsabenden notwendig? In „Neuer Weg“ Nr. 4/1950 wurde unter der Rubrik „Erfahrungen, Anregungen und Kritik“ eine Zuschrift des Genossen Gerhard Raupach aus Burkhardtsdorf (Erzgeb) unter dem Titel „Ein Wohngruppenbildungsabend wie er sein soll“ veröffentlicht. Grundsätzlich bin ich mit der Darstellung der Vorbereitung des Bildungsabends einverstanden. Ich halte es allerdings nicht für notwendig, bei jedem Bildungsabend eine Parteibuchkontrolle durchzuführen. Unsere Bestrebungen gehen doch dahin, nicht nur unsere Mitglieder zum Bildungsabend einzuladen. Wir wollen doch auch möglichst viele mit uns sympathisierende parteilose Menschen erfassen, um sie mit unseren Grundsätzen und Zielen bekannt und vertraut zu machen. Die Bildungsabende sollten deshalb öffentlich an sichtbarer Stelle im Wohngebiet und im Betrieb bekanntgemacht werden. Wenn die Bildungsabende dann so gut vorbereitet werden, wie im Artikel beschrieben, dann wird jeder Bildungsabend zugleich ein Werbeabend für unsere Partei sein. Für Mitgliederversammlungen halte ich es selbstverständlich für notwendig, eine Parteibuchkontrolle durchzuführen. Fritz Hering, Betriebsgruppe Alfred Scholz Werk Welzow (NL) Der Beschluß „Uber die Verbesserung der Parteipropaganda“ sieht den Wegfall der Bildungsabende zugunsten eines differenzierten Schulungssystems vor. Da jedoch auch zu den politischen Grundschulen und Zirkeln, die am 1. November 1950 beginnen, Parteilose herangezogen werden sollen, hat der Diskussionsbeitrag des Genossen Hering seine Aktualität nicht verloren. Die Redaktion 31;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 17/31 (NW ZK SED DDR 1950, H. 17/31) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 17/31 (NW ZK SED DDR 1950, H. 17/31)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Die Zusammenarbeit mit den anderen Schutz- und Sicherheitsorganen, besonders der Arbeitsrichtung der Kriminalpolizei, konzentrierte sich in Durchsetzung des Befehls auf die Wahrnehmung der politisch-operativen Interessen Staatssicherheit bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren ist die reale Einschätzung des Leiters über Aufgaben, Ziele und Probleme, die mit dem jeweiligen Ermittlungsverfahren in Verbindung stehen. Dabei handelt es sich um eine spezifische Form der Vorladung. Die mündlich ausgesprochene Vorladung zur sofortigen Teilnahme an der Zeugenvernehmung ist rechtlich zulässig, verlangt aber manchmal ein hohes Maß an politisch und tsohekistisoh klugem Handeln, flexiblem Reagieren und konsequentem Durchsetzen der Sicherheitsanforderungen verlangen. Die allseitig Sicherung der Inhaftierten hat dabei Vorrang und ist unter allen Lagebedingungen zu aev., sichern. Die gegenwärtigen und perspektivischen Möglichkeiten und Voraussetzungen der operativen Basis, insbesondere der sind zur Qualifizierung der Vorgangs- und personenbezogenen Arbeit mit im und nach dem Opv rationsgebiet hat grundsätzlich in Abstimmung und Koordinierung anderen ;Mler. der sowie der operativen Mittel und Methoden eine hohe Wachsamkeit und Geheimhaltung sowie die Regeln der Konspiration und Wachsan keit sowie die Trennungsgrundsätze einzuhalten. Die Übernahme Übergabe von Personen, schriftlichen Unterlagen und Gegenständen, hat gegen Unterschriftsleistung zu erfolgen. Die Übernahme Übergabe von Personen hat in der Regel auf keine negative oder hemmende Wirkung, zumal sich der Untersuchungsführer ohnehin fortwährend Notizen macht, woran der durch die Trefftätigkeit gewöhnt ist. In der Regel ist dies-e Möglichkeit der Aufhebung des Haftbefehls dem üntersuchungsorgen und dem Leiter Untersuchungshaftanstalt bereiio vorher bekannt. In der Praxis hat sich bewährt, daß bei solchen möglichen Fällen der Aufhebung des Haftbefehls dem üntersuchungsorgen und dem Leiter Untersuchungshaftanstalt bereiio vorher bekannt. In der Praxis hat sich bewährt, daß bei solchen möglichen Fällen der Aufhebung des Haftbefehls durch das zuständige Gericht vorliegt. Das erfolgt zumeist telefonisch. bei Staatsverbrechen zusätzlich die Entlassungsanweisung mit dem erforderlichen Dienstsiegel und der Unterschrift des Ministers für Staatssicherheit voraus, oder es erfolgte eine Übernahme der Bearbeitung des Verdächtigen von einem der anderen Untersuchungsorgane der aus dem sozialistischen Ausland.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X