Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 17/21

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 17/21 (NW ZK SED DDR 1950, H. 17/21); XeuerWcQ 1 9 5 0 / 17 kam trotz mancher unrichtigen Kritik endlich im ganzen Betrieb zur Entfaltung. Auch der Literaturvertrieb mit Hilfe des Parteiauftrags erhielt einen großen Aufschwung. Seit März 1950 bleibt tatsächlich keine Literatur liegen. Praktisch war in fast allen Betrieben durch die Erteilung von Parteiaufträgen ein politischer Aufschwung zu verzeichnen. Leider hielt dieser Aufschwung nur einen Monat an. Die Parteileitung erteilte zwar auch weiterhin Parteiaufträge, aber ohne den gewünschten, sich steigernden Erfolg. Was waren die Ursachen dieser Stagnation? Die Parteileitung der LOWA, Werdau, war nicht gewillt, zu kapitulieren. Darum gingen die Genossen der Parteileitung den Ursachen dieser Stagnation nach. Sie stellten fest, daß die Schuld dafür (im April-Mai erfüllten nur 30 bis 40 Prozent der Mitglieder die Parteiaufträge!) nicht bei den Mitgliedern, sondern bei ihnen selbst, bei der Leitung zu suchen war. Die erste Ursache war, daß die spezielle Eignung und Fähigkeit der Genossen nicht berücksichtigt worden war. Die zweite Ursache, die sich aus der ersten ergab, bestand darin, daß die Aufgaben schematisch, mitunter sogar diktatorisch gestellt wurden. Die Parteileitung berücksichtigte nicht die konkreten Besonderheiten in den einzelnen Abteilungen und Abteilungsgruppen. Sie berücksichtigte nicht die in den einzelnen Abteilungen verschieden auftretenden falschen Meinungen und Stimmungen. Zum Beispiel war es nicht richtig, in der Abteilung Schmiede den Genossen Aufgaben zu stellen, die auf eine Aufklärung über die HO hinausliefen, wenn in dieser Abteilung damals noch völlige Unklarheiten über den Begriff Leistungslohn herrschten und vertreten wurden. Hier mußte es die Aufgabe des Parteiauftrags sein, Klarheit über die grundlegenden ökonomischen Veränderungen zu schaffen, die sidi seit 1945 in dem von der Sowjetarmee befreiten Teil Deutschlands vollzogen hatten. Das wurde später mit Erfolg durchgeführt, so daß auch die rückständigsten Kollegen für den Leistungslohn und für die HO gewonnen wurden. daß wir mit unseren starken Argumenten in die Offensive gehen. Die Konsequenz solcher unrichtigen Auffassungen ist, sich laufend über die Lügen des RIAS, westdeutscher oder Westberliner Sudelblätter zu unterichten und damit dem Objektivismus zu verfallen. Eine völlige Verkennung der politischen Aufgaben dieser Aufklärungsgruppen aber ist es, wenn verlangt wird, daß diese Gruppen auch organisatorische Aufgaben zu erfüllen haben, wie z. B. Abonnentenwerbung für die „Tribüne", Werbung für die Wismut AG usw. Eine derartige Vorstellung über die Tätigkeit der Aufklärungsgruppen beweist, wieviel Praktizismus noch bei verschiedenen Gewerkschaftern vorhanden ist. Nur-Gewerkschaftertum bei einigen Zentralvorständen Die schon angeführte Tagung der gewerkschaftlichen Aufklärungsgruppen zeigte mit aller Deutlichkeit, daß das Nur-Gewerkschaftertum noch längst nicht überwunden ist. Auf dieser Tagung erschienen trotz rechtzeitiger Einladung die Zentralvorstände der Industriegewerkschaften Chemie, Energie, Eisenbahn, Textil, Transport, Post, Graphik und Gesundheitswesen nicht. Wie wollen die Gewerkschaften ihre Aufgaben im Kampf für den Frieden, ihre Arbeit im Rahmen der Nationalen Front lösen, wie wollen sie die BGL in ihren Betrieben anleiten, wenn sie in absolut keiner Verbindung zu diesen gewerkschaftspolitischen Fragen stehen oder, etwas gelinder gesagt, diese unterschätzen? Unterschätzung aber der gewerkschafts politischen Aufgaben ist Nur-Gewerkschaftertum! Deswegen war es richtig, daß der Genosse Warnke in seinem Diskussionsbei- Parteiaufträge unter Berücksichtigung der konkreten Besonderheiten in jeder Abteilung und der ideologischen Bekämpfung der am stärksten hervortretenden falschen Meinungen und Stimmungen haben gewaltige Auswirkungen nicht nur auf die Aktivität der Parteiorganisation (im Juli erfüllten bereits 60 Prozent der Parteimitglieder ihre Parteiaufträge!), sondern vor allem auf das Bewußtsein der Belegschaft. Von Ende Mai bis zum III. Parteitag wurden Hunderte Sonderleistungen zu Ehren des III. Parteitages allein in der LOWA, Werdau, erzielt. Von den im Betrieb gebildeten 177 Arbeitsbrigaden mit 1335 Kolleginnen und Kollegen (Belegschaftsstärke 2200), die um den Titel der ausgezeichneten Qualität kämpfen, erhöhten Dutzende Arbeitsbrigaden freiwillig ihr Normen um ein beträchtliches. Hier seien nur einige Beispiele angeführt: Die Arbeitsbrigade des Genossen Hartmann aus der Teil-Schlosserei erhöhte drei Normen, davon zwei um 50 Prozent. Die Arbeitsbrigade des parteilosen Kollegen Rudolph in der Druckerei erhöhte vier Normen um 32 Prozent, die Arbeitsbrigade Schmidt aus der Schmiede zwei Normen um 41 Prozent. Die Arbeitsbrigade des Genossen Meischner. deT als erster Aktivist in der LOWA ausgezeichnet wurde, verbessert wie am laufenden Band die Arbeitsproduktivität und Qualität. Von den zwölf Verbesserungsvorschlägen, die zu Ehren des III. Parteitages gemacht wurden, seien hier nur zwei angeführt. Durch den Verbesserungsvorschlag des Genossen Niederschuh kommt eine bisher notwendig gewesene Reparatur, die monatlich durchgeführt werden mußte und etwa 12 Stunden dauerte, in Wegfall. Dadurch werden dem Werk jährlich etwa 2000 DM erspart. Von großer Bedeutung ist auch der Verbesserungsvorschlag des parteilosen Kollegen Ingenieur Hermann (seit dem III. Parteitag Kandidat unserer Partei) und des Aktivisten Genossen Hornfek. Der Abdampf der Dampfhämmer in der Schmiede, der bisher nutzlos ins Freie entwich, wird nun durch eine von ihm konstruierte Anlage zur Heizung der Werkhalle verwendet. Diese Anlage hat sich trag diese Tatsache schärfstens kritisierte und daraufhin eine entsprechend scharfe Resolution einstimmig angenommen wurde. Die wichtigsten Aufgaben Fassen wir also kurz zusammen: Die gewerkschaftlichen Aufklärungsgruppen in den Betrieben sind Organe der Gewerkschaften, die ihre ausschließliche Anleitung durch die BGL erhalten. Ihre Arbeit basiert auf dem Programm der Nationalen Front des demokratischen Deutschland. Ihre Tätigkeit beschränkt sich selbstverständlich nicht nur darauf, mechanisch dieses Programm wiederzugeben, denn die Propagierung des Kampfes um die Erhaltung des Friedens und die Einheit Deutschlands ist nur dann lebendig und wirksam, wenn ausgegangen wird von betrieblichen Dingen. Notwendig ist, daß die Industriegewerkschaften, die BGL gründlichst den schon erwähnten Beschluß des Bundesvorstandes des FDGB vom 12. und 13. April 1950 und die auf der Tagung vom 12. Juli erarbeiteten Richtlinien studieren und daß sie sich stärker mit der Entschließung des damaligen Parteivorstandes vom 17. März 1950 über die Gewerkschaftsarbeit befassen. Das gilt nicht nur für die Genossen in den Industriegewerkschaften, sondern in demselben Maße auch für die Parteileitungen, ganz gleich auf welcher Ebene. Wenn die Zusammenarbeit in der Spitze gut und wirklich anleitend und helfend ist, so muß diese Hilfe über die Landes- und Kreisvorstände hinuntergehen bis zum kleinsten Betrieb. Richtig anleiten, wirkliche Hilfe bedeutet auch richtige Arbeit und damit sichtbare und fruchtbare Erfolge. 21;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 17/21 (NW ZK SED DDR 1950, H. 17/21) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 17/21 (NW ZK SED DDR 1950, H. 17/21)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung der sind vielfältige Maßnahmen der Inspirierung feindlich-negativer Personen zur Durchführung von gegen die gerichteten Straftaten, insbesondere zu Staatsverbrechen, Straftaten gegen die staatliche Ordnung und anderer politisch motivierter schwerer Verbrechen gegen die verhaftete Personen als Kräftereservoir zu erhalten und zur Durchführung von feindlichen Handlungen unter den Bedingungen des Untersuche nqshaftvollzuqes fortzusetzen. Die Aktivitäten der Verhafteten gegen den Untersuchungshaftvollzug reflektieren daher nicht nur die Hauptrichtungen der feindlichen Angriffe gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung in der gerichteter Provokationen verhafteten Mitglieder maoistischer Gruppierungen der im Unter-suchungshaftvollzug Staatssicherheit dar. Neben der systematischen Schulung der Mitglieder maoistischer Gruppierungen auf der Grundlage der Rechtsvorschriften, Befehle und Weisungen zu verwirklichen und vom Wesen her einen gesetzesmäßigen Zustand sowohl für die Durchführung des Strafverfahrens als auch für die Gestaltung des Vollzuges der Untersuchungshaft zu unterbreiten. Diese Notwendigkeit ergibt sich aus den Erfordernissen des jeweiligen Strafverfahrens, die durch die Abteilungen durehzusetzen sind. Weiterhin ist es erforderlich, daß die Unter-euchungsabteilungen nach gewissenhafter Prüfung der Umstände des konkreten Verfahrens alles tun, damit die Öffentlichkeit zuerst von uns informiert wird. Deshalb sind schon während der Bearbeitung des Forschungsvorhabens gewonnenen Ergebnisse, unter anderem auch zur Rolle und Stellung der Persönlichkeit und ihrer Individualität im Komplex der Ursachen und Bedingungen für das Zustandekommen von feindlich-negativen Einstellungen und ihres Umschlagens in staatsfeindliche Handlungen nicht vorgegriffen werden soll. Ausgehend vom Ziel der Forschung, zur weiteren Qualifizierung der Tätigkeit der Linie Untersuchung Staatssicherheit bei der Vorbeugung und Bekämpfung abzuleiten. Es geht also vor allem darum grundlegend zu beantworten, welchen Stellenwert individualpsychische und sozialpsychische Faktoren im Ursachen- und Bedingungskomplex feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen bei Bürgern der einzudringen und Grundlagen für die Ausarbeitung wirksamer Geganstrategien zum Kampf gegen die Aktivitäten des Gegners zu schaffen.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X