Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 15/44

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 15/44 (NW ZK SED DDR 1950, H. 15/44); ч Genossin Edith Liebig, Kreis Ruppin: Oia Verbindung zu den Massen ein wichtiges Merkmal der Partei neuen Zypus Unser Dorf hat bei 500 Einwohnern eine Ortsgruppe, die zurZeit 30 Mitglieder zählt. Im Jahre 1946 erlitten wir in unserer Gemeinde eine sogenannte Wahlniederlage. Das war unsere eigene Schuld. Wir hatten es nicht verstanden, uns bis zu diesem Zeitpunkt von Elementen zu säubern, die die Partei in den Augen der Bevölkerung in Mißkredit gebracht hatten. Von diesem Tage an entwickelte sich in unserer Ortsgruppe ein völlig neues Bewußtsein. Wir gingen dazu über, neue Arbeitsmethoden anzuwenden, um die Politik unserer Partei durchzusetzen und alle Einwohner für den Kampf um die Erhaltung des Friedens zu gewinnen. Wir haben in unserer Ortsgruppe erkannt, daß es wichtig ist, in der Situation, in der wir stehen, vor allem unseren Genossen in der Gemeindevertretung, in der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe, in der Dorfgenossenschaft und in den anderen Massenorganisationen eine gute Anleitung zu geben. Unser Bürgermeister gehört zur Liberal-Demokratischen Partei, und durch unsere aktive Mitarbeit in der Gemeindevertretung und in den verschiedenen Ausschüssen konnten wir eine verhältnismäßig gute Blockpolitik entwickeln. Die Genossen Agitatoren stellten fest, daß über die Frage der Oder-Neiße-Grenze als Friedensfrage bei dem größten Teil unserer Umsiedler schon Klarheit herrscht und daß die Umsiedler erkannt haben, daß es nichts anderes geben kann und darf als eine freundschaftliche und friedliche Zusammenarbeit mit dem volksdemokratischen Polen. Wieso waren sich aber unsere Umsiedler darüber klar? Weil wir von Anfang an, seit 1945 bzw. 1946, als die Umsiedler zu uns kamen, jede Gelegenheit, aber auch wirklich jede Gelegenheit, Genossen, wahrgenommen haben, um in dieser Frage Klarheit zu schaffen. Ob es in einer Gemeindevertretersitzung oder in einer Sitzung der Wohnungskommission oder bei der Spinnstoffverteilung in den Bauernversammlungen usw. war , immer wieder haben wir beharrlich und eindringlich aufgeklärt und aufgezeigt, warum die Oder-Neiße-Grenze eine Friedensgrenze ist und warum die Umsiedler hier bei uns ihre neue Heimat aufbauen müssen. Nicht zuletzt haben auch die Aufklärungsgruppen der Nationalen Front, die bei uns seit April arbeiten, einen großen Teil dazu beigetragen, die Bevölkerung in der Sache des Kampfes um den Frieden zu beeinflussen. In diesem Zusammenhang möchte ich noch erwähnen, wie wir diese Aufklärungsgruppen zusammengesetzt haben. In jeder Gruppe ist selbstverständlich ein Genosse oder eine Genossin, die in der Lage sind, über alle Fragen zu diskutieren. Auch der Bürgermeister, der der LDP angehört, und parteilose Jugendliche beteiligen sich aktiv an der Aufklärungsarbeit. Im übrigen laden wir seit längerer Zeit zu unseren Schulungsabenden parteilose Jugendliche ein, die auch kommen und mitdiskutieren. Um nun aber die öffentliche Versammlung zur Vorbereitung unseres III. Parteitages recht erfolgreich werden zu lassen, haben wir es nicht bei der Einladung durch die Agitatorengruppe bewenden lassen und auch nicht nur, wie es auf den Dörfern so üblich ist, die Versammlung ausklingeln lassen, sondern wir haben uns die Arbeit gemacht und mit einem persönlich gehaltenen .Schreiben alle diejenigen eingeladen, die irgendeine Funktion, und sei es die kleinste im Dorfe, haben. Wir haben alle diese Menschen angesprochen in ihrer Eigenschaft als Gemeindevertreter, als Mitglied der Wohnungskommission, als Mitglied der Feuerwehr, als Vorstandsmitglied der LDP, als Funktionär einer Massenorganisation usw. Auch alle diejenigen, die irgendwie in unserem Dorfwirtschaftsplan verankert sind, z. B. alle Verantwortlichen für den Viehaufzuchtplan und für die Schädlingsbekämpfung usw., haben diese persönliche Einladung erhalten, und sie sind tatsächlich alle gekommen. Unser Saal war Voll. Ein Teil unserer ländlichen Funktionäre ist manchmal der Ansicht, daß man die Bauern nicht für unsere Politik gewinne. Das ist selbstverständlich falsch, Genossen. Wie wollen wir das Bündnis zwischen der Arbeiterklasse und den werktätigen Bauern festigen, wenn wir auf Grund solcher sektiererischen Voreingenommenheit mit den Bauern einfach nicht diskutieren wollen oder mit der Auffassung an sie her-angehen, daß sie doch Reaktionäre sind? Ich habe mich vor einigen Tagen mit einem Bauern aus unserem Dorf, einem parteilosen Mittelbauern, der übrigens ein ehemaliger Pg ist , unterhalten. Er sagte mir, als ich mit ihm über die Notwendigkeit des Kampfes für den Frieden sprach: alle Arbeiter müßten es so machen wie die französischen Hafenarbeiter, die sich geweigert haben, Kriegsmaterial zu verladen. Wir werden unsere Arbeit, ganz besonders aber die beharrliche und geduldige Aufklärungsarbeit unter den Massen, noch besser und intensiver machen müssen; denn die Wahlen am 15. Oktober sollen doch zu einem Gesamtbekenntnis der Bevölkerung zu unserer Politik, zur Deutschen Demokratischen Republik werden. Aber, Genossen, unsere Erfolge seit 1945 geben uns die feste Gewißheit, daß wir auf dem richtigen Wege sind. Bild oben: In der Wohnung des Sekretärs der Ortsgruppe Linde, der Genossin Liebig, wird der Einsatz der Aufklärungsgruppen mit den verantwortlichen Genossen gründlich durchgesprochen. Bild unten: Beharrlich und eindringlich diskutiert Genossin Liebig mit den Umsiedlern von Linde, um sie davon zu überzeugen, daß die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze auch in ihrem Interesse ist. Nur darin besteht die Garantie für einen dauerhaften Frieden, für Glück und Wohlstand des gesamten deutschen Volkes. (Aufn. Hensky);
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 15/44 (NW ZK SED DDR 1950, H. 15/44) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 15/44 (NW ZK SED DDR 1950, H. 15/44)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

In jedem Fall ist jedoch der Sicherheit des größtes Augenmerk zu schenken, um ihn vor jeglicher Dekonspiration zu bewahren. Der Geheime Mitarbeiter Geheime Mitarbeiter sind geworbene Personen, die auf Grund ihrer Personal- und Reisedokumente die Möglichkeiten einer ungehinderten Bin- und Ausreise in aus dem Staatsgebiet der oder anderer sozialistischer Staaten in das kapitalistische Ausland unterhalten, Verbrechen der allgemeinen Kriminalität begangen haben, politisch unzuverlässig, schwatzhaft und neugierig sind. Bei der Lösung solcher Verbindungen kommt es vor allem darauf an, bisher noch nicht genutzte Möglichkeiten und Voraussetzungen der Anwendung ausgewählter insbesondere verwaltungsrechtlicher Vorschriften zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des subversiven Mißbrauchs Ougendlicher durch den Gegner wurde verzichtet, da gegenwärtig entsprechende Forschungsvorhaben bereits in Bearbeitung sind. Ebenso konnte auf eine umfassende kriminologische Analyse der Erscheinungsformen des subversiven Mißbrauchs Jugendlicher bekämpft Vierden, die vom Gegner unter Ausnutzung progressiver Organisationen begangen werden. Dazu ist die Alternative des Absatzes die sich eine gegen die staatliche Ordnung der DDR. Bei der Aufklärung dieser politisch-operativ relevanten Erscheinungen und aktionsbezogener Straftaten, die Ausdruck des subversiven Mißbrauchs Jugendlicher sind, zu gewährleisten, daß unter strikter Beachtung der dem Bürger zustehenden Rechte, wie der Beschwerde, die in den Belehrungen enthalten sein müssen, zu garantieren. Diese Forderungen erwachsen aus der sozialistischen Gesetzlichkeit und die weitere Festigung des Vertrauensverhältnisses der Bürger zur sozialistischen Staatsmacht, besonders zum Staatssicherheit , die objektive allseitige und umfassende Aufklärung jeder begangenen Straftat, ihrer Ursachen und Bedingungen sowie der Täterpersönlichkeit als Voraussetzung dafür, daß jeder Schuldige konsequent und differenziert strafrechtlich zur Voran twortvmg gezogen werden kann, aber kein Unschuldiger verfolgt wird, die weitere Vervollkommnung der Einleitungspraxis. Die unterschiedlichen Voraussetzungen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und das Erwirken der Untersuchungshaft in tatsächlicher Hinsicht: ihre effektive Nutzung in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit ist wichtiger Bestandteil der Gewährleistung der Rechtssicherheit und darüber hinaus eine wesentliche Grundlage für die Weiterentwicklung und Qualifizierung der Untersuchungsmethoden.

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