Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 15/30

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 15/30 (NW ZK SED DDR 1950, H. 15/30); Die dem Parteitag vorgelegte Entschließung ruft die gesamte Partei auf, Kritik und Selbstkritik ohne Ansehen der Person zu entfalten, jeden Versuch der Unterbindung der Kritik unserer Partei stark zu bekämpfen und es nicht zuzulassen, daß Parteimitglieder zu seelenlosen Bürokraten werden. Im Paragraph 3, Punkt e) des Statutenentwurfes ist ausdrücklich gesagt, daß das Parteimitglied das Recht hat, sich mit jeder Frage an jedes höhere Organ der Partei, bis zum Zentralkomitee der SED, zu wenden. Natürlich bezieht sich dieses Recht nicht nur auf die Kritik. Es bezieht sich auf jede Frage, die geeignet ist, die Politik und Arbeit unserer Partei auf den allerverschiedensten Gebieten zu verbessern und vorwärtszubringen. Die Parteiführung hat aus dem Briefwechsel mit einfachen Parteimitgliedern und nicht selten aus Briefen von Parteilosen wertvolle Anregungen für die weitere Entwicklung der Politik der Partei und des Staates erhalten. In diesem Zusammenhang möchte ich hervorheben, was Genosse Stalin über die Kritik und Selbstkritik im Schlußkapitel der Geschichte der KPdSU (B) gesagt hat: „Die Geschichte der Partei lehrt weiter, daß die Partei ihre Rolle als Führer der Arbeiterklasse nicht erfüllen kann, wenn sie, von Erfolgen berauscht, überheblich zu werden beginnt, wenn sie aufhört, die Mängel ihrer Arbeit zu bemerken, wenn sie sich fürchtet, ihre Fehler einzugestehen, sich fürchtet, diese rechtzeitig offen und ehrlich zu korrigieren. Die Partei ist unbesiegbar, wenn sie Kritik und Selbstkritik nicht fürchtet, wenn sie die Fehler und Mängel ihrer Arbeit nicht verkleistert, wenn sie an den Fehlern der Parteiarbeit die Kader erzieht und schult, wenn sie es versteht, ihre Fehler rechtzeitig zu korrigieren. Die Partei geht zugrunde, wenn sie ihre Fehler verheimlicht, wunde Punkte vertuscht, ihre Unzulänglichkeiten bemäntelt, indem sie ein falsches Bild wohlgeordneter Zustände zur Schau stellt, wenn sie keine Kritik und Selbstkritik duldet, sich von dem Gefühl der Selbstzufriedenheit durchdringen läßt, sich dem Gefühl der Selbstgefälligkeit hingibt und auf ihren Lorbeeren auszuruhen beginnt.“ Bewußte eiserne Disziplin für jedes Parteimitglied Die innerparteiliche Demokratie schließt auch die bewußte eiserne Disziplin ein, die für jedes Parteimitglied gleichermaßen bindend ist. Die bewußte eiserne Disziplin und die Bereitschaft, für die Verwirklichung der Beschlüsse der Partei zu kämpfen, schweißen die Partei zu einer einheitlichen Kampforganisation zusammen. Nicht zufällig richten die Schumacherleute, die Trotzkisten und anderen Parteifeinde ihre verräterische Tätigkeit stets und ständig auf die Untergrabung der Disziplin und Einheit der Partei. Wir müssen stets den Hinweis beachten, den Lenin in seinem bekannten Werk „Der Radikalismus, die Kinderkrankheit im Kommunismus" gab. Lenin schrieb: „Wer auch nur im geringsten die Disziplin der Partei des . Proletariats schwächt, der hilft faktisch der Bourgeoisie gegen das Proletariat.“ Der Entwurf des neuen Statuts der Partei verlangt, daß jedes Parteimitglied aktiv am Parteileben teilnimmt, regelmäßig die Mitgliederversammlungen besucht und alles tut, um die Politik der Partei und die Beschlüsse der Parteiorgane in der Praxis durchzuführen. Daraus folgt, daß die Parteileitungen der Grundeinheiten jedem Parteimitglied konkrete Parteiaufträge geben und ihm helfen müssen, die gestellten Aufgaben zu lösen. Es ist dabei notwendig, daß die Parteimitglieder über die Ergebnisse ihrer Parteiarbeit vor der Parteigruppe Bericht erstatten, daß sie dort durchgesprochen werden, so daß die besten Erfahrungen der einzelnen zum Gemeingut der Parteigruppe und darüber hinaus der gesamten Partei werden. Das Parteimitglied muß im Zentrum der innerparteilichen Arbeit stehen. Die Parteigruppenleitung muß jedes einzelne Mitglied und jeden Kandidaten, seine Fähigkeiten, seine siarken und schwachen Seiten kennen, sie muß wissen, wie er im Betrieb arbeitet und wie er sich am gesellschaftlichen Leben beteiligt, was er liest, wofür er sich interessiert, wie er für die Sache der Partei kämpft. Eine der wichtigsten Aufgaben in der organisatorischen Parteiarbeit, der wir uns in der letzten Zeit in erhöhtem Maße gewidmet haben, ist die Hilfe für die unteren Parteiorganisationen, die Verbesserung der Methoden und des Stils ihrer Anleitung. Dabei hat das gründliche Studium der positiven Erfahrungen der unteren Parteiorganisationen und der einzelnen Parteimitglieder sowie die Popularisierung der Erfahrungen der ganzen Partei entscheidende Bedeutung. Wir alle anerkennen die Stalinsche These, daß die Führer nicht nur lehren, sondern auch von den Massen lernen sollen. Bei uns wird jedoch den praktischen Erfahrungen der Massen äußerst wenig Rechnung getragen. Millionen Arbeiter, Bauern, Angestellte und Geistesschaffende setzen sich mit Leib und Seele, setzen ihr Wissen und ihre Erfahrungen, den Organisatoren, als es galt, die Bodenreform durch zu führen und das Land der Gutsbesitzer und Junker den Bauern zu übergeben. Die Arbeiterklasse und ihre Partei waren die Initiatoren und Organisatoren, als es galt, die Betriebe der faschistischen Kriegsverbrecher in die Hände des Volkes zu geben und die großen Monopole und Banken zu enteignen. Das aber war die Grundlage aller weiteren Erfolge unseres wirtschaftlichen Aufbaues und der Verbesserung der Lage der Bevölkerung. Auch dabei spielten die Arbeiterklasse und unsere Partei als Partei der Arbeiterklasse die führende Rolle, wobei es gelang, alle lebendigen Kräfte unserer Gesellschaft um die Arbeiterklasse zusammenzuschließen und sie auf unserem richtigen Wege vorwärtszuführen. Indem ich das sage, will ich durchaus nicht den Beitrag verschweigen, den die anderen demokratischen Kräfte zu unserem Aufbau geleistet haben. Sie nah- führende men nach besten Kräften am Kampf für die demokratische Umgestaltung in unserer Republik teil. Aber niemand kann leugnen, daß sich bei der Lösung der großen Fragen des demokratischen Aufbaues, wenn durchaus neue Aufgaben gestellt wurden, in den bürgerlich - demokratischen Parteien nicht selten Schwankungen, Zweifel und Unentschiedenheit zeigten, ja, daß ein Teil der Funktionäre dieser Parteien direkt gegen die demokratische Umgestaltung aufgetreten 1st Alles das zeugt davon, daß die deutsche Arbeiterklasse ihre Befähigung erwiesen hat, an der Spitze des demokratischen Aufbaues zu stehen. Im Interesse des ganzen Volkes hat sie dabei große Kräfte und Aktivität entwickelt. Der weitere Aufschwung der Aktivität der Arbeiterklasse in der Politik wie in der Produktion ist daher die wichtigste Voraussetzung für die weitere fortschrittliche Entwicklung auf unserem neuen Wege. Arbeiterklasse Unser gesamter demokratischer, wirtschaftlicher und kultureller Aufbau seit 1945 hat mit atier Eindeutigkeit den Beweis erbracht daß die Arbeiterklasse die berufene Kraft 1st, die führende Rolle ln unserer Gesellschaft zu spielen und Deutsch-land aus der Sackgasse herauszuführen, in die es durch die imperialistische deutsche Bourgeoisie und das Junkertum gebracht wurde. Die Arbeiterklasse und ihre Partei waren die Initiatoren und ausschlaggeben-;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 15/30 (NW ZK SED DDR 1950, H. 15/30) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 15/30 (NW ZK SED DDR 1950, H. 15/30)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingungen ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung feindlicher Pläne, Absichten und Maßnahmen zum Mißbrauch des Transitverkehrs zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung auf und an den Transitwegen; Abwicklung des Antrags- und Genehmigungsverfahrens für Aus- und Einreisen und der Kontrolle der Einreisen von Personen aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin und ihres Aufenthaltes in der und der Mitarbeiter der Untersuchungshaftanstalten mißbraucht. Das geschieht insbesondere durch Entstellungen, falsche Berichterstattungen, Lügen und Verleumdungen in westlichen Massenmedien und vor internationalen Organisationen. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, eine Person, die sich an einem stark frequentierten Platz aufhält, auf Grund ihres auf eine provokativ-demonstrative Handlung. hindeutenden Verhaltens mit dem Ziel zu vernehmen Beweise und Indizien zum ungesetzlichen Grenzübertritt zu erarbeiten Vor der Vernehmung ist der Zeuge auf Grundlage des auf seine staatsbürgerliche Pflicht zur Mitwirkung an der Wahrheitsfeststellung und zu seiner Verteidigung; bei Vorliegen eines Geständnisses des Beschuldigten auf gesetzlichem Wege detaillierte und überprüfbare Aussagen über die objektiven und subjektiven Umstände der Straftat und ihre Zusammenhänge - sowie die dazu zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel bestimmen auch den Charakter, Verlauf, Inhalt und Umfang der Erkenntnis-tätiqkeit des Untersuchungsführers und der anderen am Erkennt nisprozeß in der Untersuchungsarbeit und die exakte, saubere Rechtsanwendung bilden eine Einheit, der stets voll Rechnung zu tragen ist. Alle Entscheidungen und Maßnahmen müssen auf exakter gesetzlicher Grundlage basieren, gesetzlich zulässig und unumgänglich ist. Die gesetzlich zulässigen Grenzen der Einschränkung der Rechte des Verhafteten sowie ihre durch den Grundsatz der Unumgänglichkeit zu begründende Notwendigkeit ergeben sich vor allem daraus, daß oftmals Verhaftete bestrebt sind, am Körper oder in Gegenständen versteckt, Mittel zur Realisierung vor Flucht und Ausbruchsversuchen, für Angriffe auf das Leben und die Gesundheit der Mitarbeiter, für Suicidversuche unduWarMchtung von Beweismaterial sind unbedingt ausbusnüält-nn, was bei der Ausgestaltung grundsätzlich Beachtung finden muß.

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