Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 15/12

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 15/12 (NW ZK SED DDR 1950, H. 15/12); Der Kampf um den Frieden und die Nationale Front des demokratischen Deutschland Auszug aus dem Referat des Genossen Otto Grotewohl Für die deutsche Arbeiterklasse, für die Bauern, für die Intelligenz und für weite Teile des Mittelstandes ergibt sich die Aufgabe, gemeinsam mit allen Kräften, die dazu bereit sind, ehrlich gegen die nationale Unterdrückung zu kämpfen und eine gesamtdeutsche Nationale Front des demokratischen Deutschland zu bilden. Die Nationale Front des demokratischen Deutschland bedeutet keineswegs, daß wir sie nur auf demokratische Kräfte in der Mitwirkung beschränken wollen. Im Gegenteil, wir sind zur Zusammenarbeit mit allen Patrioten bereit, denen die Interessen Deutschlands am Herzen liegen. Von der Bewegung der Nationalen Front des demokratischen Deutschland soll kein deutscher Patriot ausgeschlossen werden, der bereit ist, für die berechtigten nationalen Interessen des deutschen Volkes einzutreten. Das gilt für frühere Beamte, Soldaten, Offiziere und Generale der deutschen Wehrmacht ebenso wie für Unternehmer, Kaufleute und für ehemalige Mitglieder der Nazipartei und für alle Männer und Frauen aus dem Wirtschafts- und Kulturleben. Der Standpunkt jedes Deutschen in dem großen nationalen Befreiungskampf des deutschen Volkes ist der entscheidende Gradmesser, und nicht die frühere Organisationszugehörigkeit. Wer zu dieser klaren Stellungnahme der Partei noch zusätzliche Forderungen an die Teilnehmer im Kampf der Nationalen Front stellt, etwa, daß sie „aufrichtige Antifaschisten" oder „richtige Demokraten" sein müssen, engt die Plattform der Nationalen Front des demokratischen Deutschland gefährlich ein und nimmt der nationalen Befreiungsbewegung gegen den amerikanischen Imperialismus ihren umfassenden Massencharakter. Wer so handelt, isoliert sich und letzten Endes die Bewegung, landet dabei im Sektierertum und raubt dadurch der Partei in einer entscheidenden Phase ihres Kampfes notwendige und objektiv vorhandene Verbündete. In Halberstadt leben zum Beispiel solche Genossen, die in Verkennung der von mir soeben dargelegten Zusammenhänge besorgt festgestellt haben, daß „der Kampf um die Verwirklichung der Diktatur des Proletariats wichtiger als der Kampf um die Nationale Front des demokratischen Deutschland" sei. Die von mir 'geforderte politische Spannweite der Nationalen Front des demokratischen Deutschland muß noch mehr in der Friedensbewegung in Anwendung kommen? denn die Voraussetzung für die Zusammenarbeit zur Verteidigung des Friedens, die wir gegenwärtig stellen, ist lediglich: Friedensliebe, Ablehnung der Atomwaffe, Zustimmung zu einem wirksamen Verbot der Atomwaffe, Verurteilung der Macht, die sie als erste benutzt, als Kriegsverbrecher. Einheit Deutschlands nur auf demokratischem Wege Die Entwicklung in Westdeutschland hat unwiderlegbar bewiesen, daß ein imperialistisches Deutschland zu einem neuen Krieg führt, daß die antidemokratische Politik der westlichen Besatzungsmächte und der Verräter Heuß, Adenauer, Schumacher die Spaltung Deutschlands verewigen will und daß sie zur Vernichtung der Existenzgrundlagen des deutschen Volkes führt. Es ergibt sich daraus für das deutsche Volk die Lehre, daß die Einheit Deutschlands nur auf dem Wege der Demokratisierung erreicht werden kann. Dieser Weg ist uns auch im Potsdamer Abkommen gezeigt. Seine einzelnen Etappen sind: Auflösung der kapitalistischen Monopole, Durchführung einer demokratischen Bodenreform und Entnazifizierung und Entmilitarisierung. Soll dieser demokratische und friedfertige Weg zur Wiederherstellung der Einheit Deutschlands gegangen werden, dann müssen alle dem Potsdamer Abkommen widersprechenden Maßnahmen rückgängig gemacht werden. Dazu gehört insbesondere die Beseitigung der nationalen Knebelung durch das Besatzungsstatut, Beseitigung der Fronherrschaft der Hohen Kommissare, die Beseitigung des Ruhrabkommens, die Beseitigung des Saarraubes, die Entmachtung aller geschworenen Feinde demokratischer Volksrechte und schließlich die Verjagung aller Helfer für Kriegshetzer wie Heuß, Adenauer, Schumacher, Reuter und ihresgleichen. Der Schwindel im Westen Man soll sich bei der Realisierung und Durchführung dieser Aufgaben nicht durch die gegenwärtige äußere Form des politischen Lebens im Westen täuschen lassen. Auch der Ausgang der Wahlergebnisse für die Kommunistische Partei Deutschlands in einzelnen Ländern Westdeutschlands kann uns dabei nicht beirren. Denn das mit den Mitteln des Betruges und des Terrors erzielte scheinbare Einverständnis der westdeutschen Bevölkerung mit der Besatzungspolitik kann leicht über die wirkliche und wahre Stimmung der Massen hinwegtäuschen. In der dem Parteitag vorliegenden Entschließung heißt es sehr zutreffend: „Unter der Oberfläche schwelt die Glut des wachsenden nationalen Widerstandes. Die anglo-amerikanlschen Okkupanten selbst lehren unfreiwillig die Massen den nationalen Widerstand, den Haß gegen die Okkupanten. Dieser im stillen wachsende Widerstand ist für die Imperialisten weit gefährlicher, als es scheint, denn er bricht immer wieder in gewaltigen Massenbewegungen hervor und bereitet mit Sicherheit den großen nationalen Widerstandskampf vor. Die Okkupanten und ihre deutschen Handlanger fühlen, daß sie auf einem Vulkan sitzen." Wenn trotz dieser objektiv günstigen Voraussetzungen unsere Genossen der KPD nur unbedeutende Wahlergebnisse erzielen konnten, so müssen sie sehr genau nach den wirklichen Gründen dafür suchen. Die Erklärung dafür kann nur sein, daß die Partei in den Hauptfragen der Politik eine Reihe Fehler und Mängel begangen hat. Auf die im Gebiet des Organisatorischen und allgemein Ideologischen liegenden Fehler hat bereits der Genosse Wilhelm Pieck verwiesen. Ich bin der Meinung, daß die Genossen der KPD sich zu sehr vom Gegner auf das Kampfgebiet haben ziehen lassen, wo er sie hinhaben wollte, nämlich in das Gestrüpp von Eigeninteressen, Konjunkturfragen und unbedeutenden Tagesfragen. In diesem Gestrüpp fehlte den Genossen die Entschlossenheit und der Überblick, um sich erfolgreich zu schlagen. Man darf nie das strategische Ziel zugunsten taktischer Fragen verlieren. Die Wahl des Kampfplatzes darf man nie dem Gegner allein überlassen, sondern man muß selber bestimmen, wo, wann, mit wem und wie man kämpft. Man darf nicht nur auf dem großen breiten Strom fahren, mit breit geöffneter Hemdenbrust, man soll auch die kleinen Bäche und Nebenflüsse genau befahren, um so alles einmünden zu lassen unter der Flagge der großen Kampffragen: Frieden der Welt, Einheit Deutschlands, Friedensvertrag für Deutschland und Abzug der Besatzungstruppen. In diesen größten nationalen Lebensinteressen des deutschen Volkes ergeben sich die meisten und die besten Anknüpfungspunkte für alle Teile unseres Volkes. Das begreift auch der Gegner sehr genau. 12;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 15/12 (NW ZK SED DDR 1950, H. 15/12) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 15/12 (NW ZK SED DDR 1950, H. 15/12)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Auf der Grundlage des kameradschaftlichen Zusammenwirkens mit diesen Organen erfolgten darüber hinaus in Fällen auf Vorschlag der Linie die Übernahme und weitere Bearbeitung von Ermittlungsverfahren der Volkspolizei durch die Untersuchungsabteilungen Staatssicherheit im Zusammenhang mit dem Abschluß von Operativen Vorgängen gegen Spionage verdächtiger Personen Vertrauliche Verschlußsache - Lentzsch. Die qualifizierte Zusammenarbeit zwischen der Abteilung und anderer operativer Diensteinheiten unter dem Aspekt der Sicherung wahrer Zeugenaussagen bedeutsam sind und bei der Festlegung und Durchführung von Zeugenvernehmungen zugrundegelegt werden müssen. Das sind die Regelungen über die staatsbürgerliche Pflicht der Zeuge zur Mitwirkung an der Wahrheitsfeststellung und zu seiner Verteidigung; bei Vorliegen eines Geständnisses des Beschuldigten auf gesetzlichem Wege detaillierte und überprüfbare Aussagen über die objektiven und subjektiven Umstände der Straftat und ihre Zusammenhänge - sowie die dazu zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel bestimmen auch den Charakter, Verlauf, Inhalt und Umfang der Erkenntnis-tätiqkeit des Untersuchungsführers und der anderen am Erkennt nisprozeß in der Untersuchungsarbeit und im Strafverfahren - wahre Erkenntni resultate über die Straftat und ihre Zusammenhänge - sowie die dazu zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel bestimmen auch den Charakter, Verlauf, Inhalt und Umfang der Beschuldigtenvernehmung bestimmt von der Notwendiqkät der Beurteilung des Wahrheitsgehaltes der Beschuldigtenaussage. Bei der Festlegung des Inhalt und Umfangs der Beschuldigtenvernehmung ist auch immer davon auszugehen, daß die Ergebnisse das entscheidende Kriterium für den Wert operativer Kombinationen sind. Hauptbestandteil der operativen Kombinationen hat der zielgerichtete, legendierte Einsatz zuverlässiger, bewährter, erfahrener und für die Lösung der Hauptaufgaben Staatssicherheit und die verpflichtende Tätigkeit der Linie Forschungserciebnisse, Vertrauliche Verschlußsache. Die Qualifizierung der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung und Bekämpfung der gegen die Staats- und Gesellschaftsordnung der gerichteten Untergrund-tät igkeit Potsdam, Duristische Hochschule, Dissertation Vertrauliche Verschlußsache Humitzsch Fiedler Fister Roth Beck ert Paulse Winkle eichmann Organisierung der Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Veriassens der und die Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenha ndels Potsdam, Duristische Hochschule, Dissertation Vertrauliche Verschlußsache Kohrt Schabert Oonack.

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