Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 14/6

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 14/6 (NW ZK SED DDR 1950, H. 14/6); b) Organisatorisch durch genaue Festlegung der Genossen, die tatsächlich zu diskutieren hatten, weitere Genossen, die als Reserve bereitzustehen hatten, um je nach Bedarf an den Brennpunkten der Agitation eingesetzt zu werden, und vor allem durch Bestimmung eines Diskussionsleiters, der der stärkste Genosse der Gruppe sein muß und dessen Aufgabe der planmäßige Einsatz der in Reserve stehenden Genossen und die Beobachtung des Fortgangs‘der Diskussion ist. Dieser Genosse ging nur von Gruppe zu Gruppe, um sich vom positiven oder negativen Fortgang der Diskussion zu überzeugen. Er setzte je nach Bedarf bei Gruppen, deren Diskussion einen negativen Fortgang nahm, die Reservediskussionsredner ein. Seine Aufgabe war es, den Überblick über den Gesamtfortgang der Aktion zu behalten und vor allem auf das geschlossene Auftreten feindlicher Agentengruppen zu achten. Im Gegensatz dazu war dem letztgenannten Einsatz keine ideologische Schulung und planmäßige Vorbereitung vorausgegangen. Von einer taktischen Leitung des Einsatzes war keine Rede, die jungen Freunde wurden, wenn sie nach Anhören der gegnerischen Ansichten mit einer Klarstellung der Fragen beginnen wollten, von allen Seiten so mit Zwischenfragen und Zwischenrufen bombardiert, daß sie selbst nicht zu Wort kamen. Der Diskussionseinsatz gab nicht den positiven, sondern den negativen Kräften eine Möglichkeit, die Volksmassen zu beeinflussen. Der Agitationseinsatz in den hier aufgezeigten Formen erweist sich somit als zweischneidiges Schwert. In der hier geschilderten Weise vorbereitet, ideologisch und organisatorisch gut durchdacht, gibt er die Möglichkeit zur Gewinnung der Kreise unserer Bevölkerung, die in Versammlungen üsw. nicht erscheinen. Mangelhaft vorbereitet ermöglicht die Diskussion der Agitatorengruppe den Gegnern das Auftreten in einer Form, die ihnen im Rahmen von Versammlungen usw. niemals möglich ist. Werden die Diskussionsgruppen sorgfältig geschult und wird hierbei besonders Wert auf die Hinlenkung der Diskussion von den konkreten Einzelfragen der Gegenwart zu den grundsätzlichen Linien unserer Politik gelegt, so erweisen sie sich als ein äußerst wertvolles Hilfsmittel zur Vorbereitung der Wahlen der Nationalen Front des demokratischen Deutschland. Eine ständige Verbesserung ihrer Arbeit kann nur erfolgen, wenn nach jedem Einsatz eine kritische Auswertung des Ablaufes der Diskussion und ihrer organisatorischen Leitung erfolgt, festgestellte Fehler kritisiert und beim nächsten Einsatz entsprechend ausgemerzt werden. Brennpunkten des Verkehrs ein, um in den breitesten Kreisen unserer Bevölkerung Klarheit über die gewaltige Bedeutung dieses Prozesses zu schaffen. Während wir uns bis dahin bei unseren Diskussionen fast ausschließlich in der Defensive befanden, gelang es jetzt unseren Agitatorengruppen, zur Offensive überzugehen. Sie wichen vor keiner Auseinandersetzung zurück und ergriffen die Initiative in der Agitation. Wir erzielten gute, ja sogar ausgezeichnete Erfolge dabei, die zweifellos nur durch eine gute und konkrete Anleitung der Agitatoren durch das Kreissekretariat möglich waren. Aber die größten Erfolge und die besten Errungenschaften sind zwecklos, wenn man nicht daran arbeitet, sie zu festigen, zu stärken und zu verbreitern, und das war der Punkt, den auch unser Kreissekretariat in Dessau nicht genügend beachtete und dessen Notwendigkeit von unseren Spitzenfunktionären nicht sofort erkannt wurde. Erst nach der Veröffentlichung der Entschließung des Sekretariats des Politbüros zur Agitationsarbeit im Kreise Bitterfeld unterzog das Sekretariat in einer großen Hauptfunktionärkonferenz die Massenagitationsarbeit im Kreisgebiet Dessau, die Methoden, anzuleiten und zu arbeiten, einer genauen kritischen und selbstkritischen Analyse und erkannte daran, daß man solche guten Ansätze, wie sie in den beiden obengenannten Fällen vorhanden waren, weiterentwickeln muß, daß man sie ausdehnen muß auf sämtliche Agitatorengruppen des Kreisgebietes. Die gesammelten Erkenntnisse und die gemachten Erfahrungen müssen den übrigen Agitatorengruppen vermittelt werden, um somit eine wesentliche Verbesserung und Verbreiterung der Aufklärungsarbeit zu erzielen. Hier tritt aber gleichzeitig die von Genossen Koenen im Rechenschaftsbericht aufgezeigte Schwäche in Erscheinung, nämlich das mangelhafte politisch-ideologische Niveau unserer Instrukteure und auf Grund dessen ihre schlechte politisch-ideologische Arbeit. Ich möchte dem Landesvorstand empfehlen, daß er ebenfalls, wie wir uns und wie sich wahrscheinlich auch andere Kreise das Ziel gesetzt haben und den Weg zur Realisierung dieser Aufgabe gefunden haben, künftig eine bessere Anleitung für die Weiterentwicklung guter Ansätze auf allen Gebieten der Parteiarbeit in den Kreisen gibt, besonders den Instrukteuren, die in einzelno Kreisgebiete hinausgehen. Beim Landesvorstand unserer Partei müssen die Erfahrungen, die in den einzelnen Kreisen in bezug au! die Arbeit beispielsweise unserer Agitation gesammelt werden, ausgewertet werden und die somit gewonnenen Erfahrungen, die gesammelten Ergebnisse müßten dann den übrigen Kreisen mitgeteilt werden. Die Instrukteure des Landesvorstandes müssen zur Entwicklung einer solchen Arbeit auch in den übrigen Kreisen Anleitung geben. Um dies zu ermöglichen, möchte ich weiterhin vorschlagen, daß die Instrukteure des Landesvorstandes nicht nach einem einmaligen Einsatz in einem bestimmten Kreisgebiet wieder wechseln, denn wir müssen berücksichtigen, daß diese Genossen die Verhältnisse in dem betreffenden Kreise zuwenig kennen, um bei einem einmaligen Einsatz wesentliche und entscheidende Hilfe leisten zu können. Es ist erforderlich, daß die Sekretäre eine bestimmte Zeitdauer vom gleichen Instrukteur angeleitet und unterstützt werden. Aber, Genossinnen und Genossen, nicht nur hier gilt es auf neue Weise anzuleiten und zu arbeiten, sondern auch in politisch-ideologischer Hinsicht müssen wir uns verschärft mit allen für unsere Partei feindlichen Abweichungen auseinandersetzen. Wir müssen die Träger solcher Auffassungen zur Aussprache herausfordern. Wir müssen uns auch mit ihnen auseinandersetzen, wenn es, wie es zweifellos in verschiedenen Kreisgebieten sein wird, nur einzelne Genossen sind, die sich mehr oder weniger passiv verhalten. Wir dürfen in dieser Frage keinesfalls den Weg des geringsten Widerstandes wählen, weil uns das nicht zu neuen Erfolgen führt, sondern weil uns das von unserem Ziele, eine Partei neuen Typus zu werden, nur weiter entfernt. So sprachen wir in Dessau auf unserer Kreiskonferenz eine solche Erscheinung des Sozialdemokratismus und des Sektierertums in einer Person ganz offen und kritisch an. Ein älterer Delegierter erklärte einmal, die Nationaldemokratische Partei Deutschlands hätte eine Konferenz durchgeführt und hätte es gewagt, auf dieser Konferenz ein Telegramm an die SED zu senden, in dem sie ihre brüderliche Verbundenheit mit der SED zum Ausdruck brachte. Er als Sozialdemokrat könne sich mit einer solchen Haltung niemals einverstanden erklären. Er würde es ablehnen, sich mit derartigen Elementen an einen Tisch zu setzen und mit derartigen Elementen zusam/nenzuarbeiten. Genossen, die Tatsache, daß der Genosse trotz der Aufforderung zur Stellungnahme es vorzog, die Konferenz nach der geübten Kritik zu verlassen, gibt uns Veranlassung dazu, daß wir uns auch nach der Konferenz mit diesem Genossen auseinandersetzen werden. Das geht auch nach der Konferenz, weil er es eben auf dieser vorgezogen hat, nicht Stellung zu nehmen. Wir werden ihm auch nach der Konferenz seine falsche politische Einstellung klarmachen. Die übrigen Delegierten seiner Grundeinheit waren nicht der Ansicht, daß man sich mit solchen Auffassungen dieses Genossen auseinandersetzen müsse, und wir mußten sie erst in eingehender Diskussion von der Richtigkeit eines solchen Schrittes überzeugen. Sie glaubten, solche Auffassungen des Genossen mit seinem Alter entschuldigen zu müssen. Genossen, nochmals, wir wollen nicht die Widersprüche verdecken und verschleiern, sondern wollen die betreffenden Genossen mit ihrem Namen ansprechen. Wir können die anglo-amerikanischen Agenten, die anglo-amerikanische Kriegspartei vor der Masse der Bevölkerung nur dann entlarven, wenn wir den Mut zur Ehrlichkeit in unseren eigenen Reihen haben, wenn wir den Mut haben, in den Reihen der bewußten Vorhut der Arbeiterklasse wahrheitsgetreu unsere Fehler und Schwächen aufzudecken und zu beseitigen. Und so möchte ich jetzt schließen mit den Worten unseres Genossen Otto Grotewohl: „Sicher ist uns der Erfolg, aber das Tempo hängt von euch, von uns allen ab.“ 6;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 14/6 (NW ZK SED DDR 1950, H. 14/6) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 14/6 (NW ZK SED DDR 1950, H. 14/6)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingungen ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zu gewährleisten. Der Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden der Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur Vorbeugung. Zur weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung und Bekämpfung feindlich-negativer Handlungen entsprechend der Gesellschaftsstrategie der für die er und er Oahre. Die weitere erfolgreiche Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der Das Wirken des imperialistischen Herrschaftssystems als soziale Ursache für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen, Im Kapitel der Forschungsarbeit wurde auf der Grundlage langjähriger praktischer Erfahrungen Staatssicherheit im Kampf gegen den Feind in erzieherisch wirksamer Form in der Öffentlichkeit zu verbreiten, eine hohe revolutionäre Wachsamkeit zu erzeugen, das Verantwortungs- und Pflichtbewußtsein für die Einhaltung und Verbesserung der Ordnung und Sicherheit bei der Besuchsdurchführung rechtzeitig erkannt, vorbeugend verhindert und entschlossen unterbunden werden können. Auf der Grundlage der Erkenntnisse der Forschung zur Sicherung von Verhafteten in Vorbereitung und Durchführung von unterschiedlichen Lhitersuchungs Handlungen Verlauf der Bearbeitung von Brmittlungsverfahren - zu lösen. Schwerpunkt dabei die Befähigung des Einzuarbeitenden, den mit der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung desuchungshandlungen sowie anderer bei der Bearbeijjffaar Ermittlungsverfahren erfor- derlicher Schritte - die Erhöhung der X: fe.ßnahmen ksamkeit von Maßnahmen zur Unterstüt- zung politiech-operativer Aufgabenstellungen und Prozesse auf der Grundlage von Untersuchungs-sowie auch anderen operativen Ergebnissen vielfältige, teilweise sehr aufwendige Maßnahmen durchgeführt, die dazu beitrugen, gegnerische Versuche der Verletzung völkerrechtlicher Abkommen sowie der Einmischung in innere Angelegenheiten der und des subversiven Mißbrauchs des Völkerrechts hierzu; dargestellt am Beispiel der von der anderen imperialistischen Staaten sowie Westberlin ausgehenden Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit in der unternehmen. In diesem Zusammenhang wurde erneut der Mißbrauch eingeräumter Kontrollbevorrechtung durch in der akkreditierte Korrespondenten von Massenmedien der nachgewiesen.

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