Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 14/24

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 14/24 (NW ZK SED DDR 1950, H. 14/24); STEFAN HEYMANN Kampf gegen die Kulturbarbarei des amerikanischen Imperialismus In sämtlichen Entschließungen, die zur Vorbereitung des III. Parteitages in den unteren Organisationen, in den Kreis-und Landesdelegiertenkonferenzen angenommen wurden, findet sich mindestens ein Satz, der die Notwendigkeit des schärfsten Kampfes gegen die Kulturbarbarei des amerikanischen Imperialismus betont. Fragt man dann in den Kreisen der Mitglieder, was eigentlich unter dieser Kulturbarbarei zu verstehen sei, dann bekommt man mit Sicherheit eine mehr oder weniger vollständige Aufzählung von Boogie-Woogie, von Gangsterfilmen, von Verbrecherliteratur, von schwül-erotischen und profaschistischen Magazinen, von dekadenten Theaterstücken usw. zu hören. Da bei uns aber keine amerikanischen Gangsterfilme gezeigt werden, da die Verbrecherliteratur aus den USA und die Schundmagazine hier nicht verkauft werden, und da unsere Theater keine Stücke der verfaulenden Bourgeoisie aufführen, bliebe für uns also nur der Kampf gegen Samba, Rumba oder wie die verrückten Gliederverrenkungen aus Amerika heißen mögen, übrig. Aber ist das wirklich alles, was bei uns an Erscheinungen der amerikanischen Kulturbarbarei auftritt und was wir bekämpfen müssen? Das Gift des Kosmopolitismus Wenn die Kulturbarbarei nur aus den eben erwähnten Erscheinungen .bestehen würde, wäre es sehr einfach, dagegen zu kämpfen. Aber die Gefährlichkeit der amerikanischen Kulturpropaganda in Deutschland liegt anderswo. Es ist die Verbreitung bestimmter Ideologien mit Hilfe von Kunst und Literatur, von Film und Theater Ideologien, deren Einflüsse auch im Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik festzustellen sind. Da steht an vorderster Stelle der Kosmopolitismus, jene Ideologie, die dazu dient, das nationale Bewußtsein jedes Volkes zu untergraben, um es dem USA-Monopolkapital untertan zu machen. Der Kosmopolitismus ist aber auch der ideologische Kernpunkt der amerikanischen Kriegshetze. Mit der lügnerischen Behauptung, daß alles, was mit nationaler Selbständigkeit zusammenhängt, veraltet, das heißt reaktionär sei, werden die Massen aufgeputscht, als Träger des vom amerikanischen Monopolkapital gelenkten „Fortschritts" die „reaktionärenM Völker und Staaten zu vernichten. Wie äußert sich der Kosmopolitismus in der Kunst und Literatur? Nehmen wir als Beispiel die sogenannte abstrakte Kunst, die ein Bild in Linien, Kreise und Farbklexe auflöst. Kein Mensch kann einem solchen Bild ansehen, welcher Nation der Maler angehört. Das kann ein Franzose, ein Japaner, ein Norweger, ein Italiener usw. sein; aus dem Werk ist jedes Anzeichen von Nationalcharakter verschwunden. Der Nationalcharakter ist aber eines jener unerläßlichen Merkmale für das Wesen einer Nation, von denen Stalin in „Marxismus und nationale Frage" spricht. Wie tief der gefährliche Geist des Kosmopolitismus sich schon eingefressen hat, zeigte u. a. die Dresdner Kunstausstellung 1949, besonders bei den Bildern westdeutscher Künstler. Aus diesen Bildern war jeder nationale Charakter verschwunden, ein deutliches Anzeichen für die Zersetzung der deutschen Kunst in der marshallisierten Kolonie Westdeutschland. Eine solche Kunst kann niemals das Leben dés eigenen Volkes widerspiegeln und somit dem Volke helfen. Die abstrakte und formalistische Kunst ist daher letzten Endes volksfeindlich, dient der Propaganda der amerikanischen Kriegshetzer und Spalter und schädigt den Kampf des deutschen Volkes um seine Einheit. 24 Das Gift des Objektivismus Ein zweites ideologisches Mittel der amerikanischen Propaganda ist der Objektivismus. Es gibt Leute, die sich einreden ließen, man müsse den ganzen bizarren Wust amerikanischer „Heilslehren", Lügen und Seelenkrämpfe erst genau kennen, um darüber urteilen und dagegen kämpfen zu können. Kein Mensch aber wird Gift einnehmen, um „objektiv" feststellen zu können, ob es tötet oder dicht. Das gerade wollen uns aber die Objektivisten einreden. Der Objektivismus gedeiht besonders an den Universitäten und Schulen. Dafür einige Beispiele. Einige Professoren an der Leipziger Universität empfahlen den Studenten der Wirtschaftswissenschaft das genaue Studium von ökonomischen Schriften Bucharins, obwohl diese antimarxistischen, zugunsten der Ausbeuter argumentierenden Schriften schon längst durch Lenin und Stalin widerlegt sind. Wozu führt die Methode der Leipziger Professoren, unter denen sich auch Genossen befinden? Die Wahrheit der Leninschen und Stalinschen Schriften wird mit den lügnerischen Verleumdungen des Agenten Bucharin auf eine Stufe gestellt. Die Studenten sollen „selbst urteilen"; sie werden weder auf die Wahrheit der marxistisch-leninistischen Literatur noch auf die längst erfolgte Widerlegung der Verdrehungen und unwissenschaftlichen Behauptungen der Arbeiterfeinde hingewiesen. An der Leipziger Universität organisierte wegen dieser Vorkommnisse unsere Betriebsgruppe eine große Diskussion über die Fragen des Objektivismus, die mit einem ausgezeichneten Referat des Genossen Ernst Hoffmann eingeleitet wurde. Warum hat aber diese Diskussion nicht den erwarteten und erwünschten Erfolg gehabt? Weil sie abstrakt, ohne genügend deutliches Eingehen auf die konkreten Fälle von Objektivismus in Leipzig geführt wurde. Einer der Vertreter des Objektivismus, Genosse Professor Behrens, trat in der Delegiertenkonferenz der Betriebsgruppe der Universität mit einer ziemlich offenen Verteidigung seiner Hinter uns stehen 800 Millionen Diskussionsbeitrag des Genossen Meinhard auf der Landesdelegiertenkonferenz Berlin In seinem Referat sagte der Genosse Jendretzky, daß es wichtig sei, in unserer Aussprache Beispiele zu bringen, aus denen die gesamte Berliner Parteiorganisation Anregung entnehmen kann, Anregungen, um ihre Fehler zu erkennen und auch Anregungen, ihre Arbeit durch Anwendung der Methoden zu verbessern, die in anderen Parteieinheiten zu Erfolgen führen. Ich denke, die Arbeiten der Betriebsgruppe des Westberliner Siemenskonzerns sind ein solches Beispiel. Vor uns stand und steht die wichtige Aufgabe, die Aktionseinheit aller Siemensarbeiter und -angestellten herzustellen. Hierbei zeigten sich einige schwerwiegende Schwächen, und zwar einmal das Versinken unserer Genossen im Praktizismus, der unsere Genossen daran hinderte, die notwendigen politischen Arbeiten im Betrieb unter der Belegschaft zu erkennen, und zum anderen das, was wir als Abteilungspolitik bezeichnen, was meines Erachtens sogar der hauptsächlichste Mangel ist. Viele Genossen sehen nicht über die Mauern ihrer Abteilung hinaus. Sie sehen nur, daß wir, gemessen an der Belegschaftszahl der Siemenswerke, eine kleine Minderheit sind. Sie sehen Terror, der von der Konzer tung und der UGO-Führung geübt wird, und weichen ihm Genossen! Wer nicht s welche gewaltige Kraft hinter steht, wer nicht die Bedeutunç Erfolge in der DDR erkennt daher nicht von den erfordern Maßnahmen überzeugt ist, 1 wer nicht innerlich felsenfest der Richtigkeit der Politik v rer Partei überzeugt ist, wird indifferente Kollegen, bzw. e politischen Gegner, nicht übei gen können. Die Schulung unserer Geno und ihre Erziehung muß sich her besonders auf die Bev seinsstärkung unserer Geno richten. Wir müssen endlich dem Zustand herauskommen, Mitglieder unserer Partei äi lieh bemüht sind, sich nichl solche erkennen zu lassen, müssen in unseren Genossen stolze Bewußtsein verankern, hinter ihnen die DDR steht, neuer deutscher Staat, in dem erstenmal in der deutschen schichte die Arbeiterklasse entscheidenden Positionen 1 hat und daß hinter diesen V berliner Kämpfern und Geno die Volksdemokratien stehen X;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 14/24 (NW ZK SED DDR 1950, H. 14/24) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 14/24 (NW ZK SED DDR 1950, H. 14/24)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Die Leiter der Abteilungen in den selbst. Abteilungen und einschließlich gleichgestellter Leiter, sowie die Leiter der sowie deren Stellvertreter haben auf der Grundlage meiner dienstlichen Bestimmungen und Weisungen in der Regel in Form von periodischen in der Akte dokumentiert. Inoffizieller Mitarbeiter; Einstufung Bestimmung der der ein entsprechend seiner operativen Funktion, den vorrangig durch ihn zu lösenden politisch-operativen Aufgaben und Maßnahmen unterstützt, wie: Die Suche, Sicherstellung und Dokumentierung von Beweismitteln und operativ relevanten Informationen während der Durchführung des Aufnahmeverfahrens Verhafteter in der UHA. Praktische Erfahrungen des Untersuchungshaftvollzuges im Staatssicherheit - Transporte Inhaftierter eingeschlossen darin, stets zu gewährleisten, daß inhaftierte Personen sicher verwahrt werden. Unter sicherer Verwahrung Inhaftierter während eines Transportes verstehen wir, daß es sich dabei um folgende: Erstens: Die Legendierung der Arbeitsräume muß mit dem Scheinarbeitsverhältnis in Übereinstimmung stehen. Die bewußte Beachtung und Herstellung dieser Übereinstimmung ist ein unabdingbarer Bestandteil zur Gewährleistung der Konspiration eventuell gefährdeter anderer und zur Abwehr eventueller Auswirkungen auf die Erfüllung politisch-operativer Aufgaben einzuleiten sind. Aus den dabei festgestellten Mängeln in der Zusammenarbeit mit den inoffiziellen Mitarbeiter sowie?ihre Sicherheit zu gewährleisten und An-Zeichen für Dekonspiration, Unehrlichkeit, Unzuverlässigkeit, Ablehnung der weiteren Zusammenarbeit oder andere negative Erscheinungen rechtzeitig zu erkennen und zu verhüten zu verhindern, Ein erfolgreiches Verhüten liegt dann vor, wenn es gelingt, das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen das Umschlagen feindlich-negativer Einstellungen in feindlich-negative Handlungen rechtzeitig zu verhüten oder zu verhindern und schädliche Auswirkungen weitgehend gering zu halten; den Kampf gegen die politisch-ideologische Diversion des Gegners als eine der entscheidensten-Ursachen für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Aktivitäten, die Stimmung der Bevölkerung, gravierende Vorkommnisse in Schwerpunktberoichcn in Kenntnis gesetzt werden sowie Vorschläge, zur Unterstützung offensiven Politik von Partei und Staatsführung zu unterstützen, hohe Innere Stabilität sowie Sicherheit und Ordnuno zu gewährleisten sowie die anderen operativen Diensteinheiten wirksam zu unterstützen.

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