Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 13/8

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 13/8 (NW ZK SED DDR 1950, H. 13/8); näre und Mitglieder keine Beziehungen zu parteifeindlichen Elementen unterhalten dürfen. Die Arbeit dieser kleinen Ortsgruppe zeigt, daß man dort schon voll und ganz den Charakter unserer Partei und den konsequenten Kampf gegen alle Parteifeinde begriffen hat. Gute Massenarbeit auch in Betrieben Wir haben aber nicht nur auf den Dörfern gute Massenarbeit. Im Feineisen walzwerk in Hennigsdorf haben unsere Genossen bei der Vorbereitung der Abteilungsmitgliederversammlung ebenfalls die Belegschaft mit dem Entschließungsentwurf und der Bedeutung des III. Parteitages vertraut gemacht. Es zeigt sich auch hier, daß die Belegschaft auf Grund der Agitation unserer Genossen die Dinge nicht nur begriffen hat, sondern daß die Belegschaft sich verpflichtete, dann, wenn die Abteilungsgruppe der SED tagt, eine Sonderschicht zu fahren. In dieser Sonderschicht wurde die bisherige Norm mit 210 Prozent erfüllt. Parteilose Arbeiter haben die Schicht ausgetauscht damit unsere Genossen an ihrer Mitgliederversammlung teilnehmen können. Im Stahl- und Walzwerk Brandenburg, das neu aufgebaut wird, besteht erst seit kurzer Zeit eine arbeitsfähige Parteigruppe. Bisher bestand in der Belegschaft, die dort arbeitete, noch keine richtige klare Einstellung zu diesem großen, gewaltigen Bau, und es wurden dort außerdem noch starke Stimmungen gegen den Leistungslohn laut. Nachdem unsere Parteibetriebsgruppe Abteilungsbetriebsgruppen aufgebaut und sich zur führenden Kraft im Betrieb entwickelt hatte, klärten die Genossen diese Fragen durch Diskussionen und sprachen außerdem über die Bedeutung des III. Parteitages mit den Massen der Belegschaft. Das Ergebnis war, daß der größte Teil der Belegschaft beschloß, nicht erst zum 1. August den ersten Stahl fließen zu lassen, sondern der Losung der Partei zu folgen: „Bis zum III. Parteitag der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands wollen wir uns ’das Ziel stellen, hier den ersten Stahl fließen zu lassen." Das ist heute die Einstellung der gesamten Belegschaft, die sich aus den Diskussionen ergibt, und jeder verspricht, seine Kräfte anzustrengen, um alles zu tun, daß bis zum III. Parteitag in Brandenburg der erste Stahl fließen wird. Zur Rolle der Kirche Besonders in den ländlichen Gebieten wissen unsere Genossen oft noch nicht, wie sie sich gegenüber der Kirche verhalten sollen. Sie sahen, trotz der Hinweise durch die Parteileitungen, zum Beispiel nach der Verlesung des „Hirtenbriefes" nicht immer ein, wie wichtig es ist, sich um die Tätigkeit der Pfarrer in der Kirche zu kümmern. Dabei hatten wir schon einige Beispiele dafür, daß in einigen Fällen, als die Pfarrer diesen Brief verlasen, nicht nur ein Protest in der Kirche zum Ausdruck kam, sondern (in Gollensdorf) sofort die gesamten Kirchenbesucher die Kirche verließen, der Organist sein Orgelspiel einstellte und der Pfarrer einfach nicht weiterpredigen konnte, weil niemand mehr anwesend war. Wir sehen hier also, daß in unserer Bevölkerung schon eine bestimmte gesunde Einstellung gegen die Umtriebe reaktionärer Pfarrer zu bemerken ist. Ein anderes Beispiel haben wir im Kreis Lübben, wo der fortschrittliche Pfarrer Christiani entlassen werden sollte, weil er für den Frieden eintritt, im Friedenskomitee, im Ausschuß der Nationalen Front des demokratischen Deutschland und in der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft mitarbeitet. Der Gemeindekirchenrat beschloß einstimmig, daß der Pfarrer nicht entlassen, sondern beauftragt wird, weiter seine Pflicht als Pfarrer zu erfüllen. Die übergeordnete Kirchenbehörde erklärte sich damit natürlich nicht einverstanden/ und sie beauftragte deshalb einen Superintendenten aus Lübben, ab jetzt die Predigt abzuhalten. Der Gemeindekirchenrat lehnte diese reaktionäre Machenschaft einstimmig mit dem Bemerken ab: „Wir haben unseren Pfarrer", und es wurde nichts vorbereitet. Dieser Superintendent aus Lübben kam, und die Kirche war verschlossen, der Kirchendiener war nicht da. Der Superintendent brach mit einem Dietrich eigenhändig die Tür auf, ging nach oben und läutete die Kirchenglocken. Aber die Bevölkerung im Dorf war durch den Kirchenrat schon darauf vorbereitet. Es kamen nur zwei Erwachsene und drei Kinder in die Kirche. Wir sehen an diesem Beispiel, daß wir mit den fortschrittlichen Pfarrern arbeiten können, daß wir sie und auch den Gemeindekirchenrat für uns im Kampf gegen die reaktionäre Kirchenleitung gewinnen können, wenn wir keine falsche Politik gegenüber der Kirche- machen. Es zeigte sich weiter, daß die umliegenden zwei oder drei Gemeinden sich der Meinung des Gemeindekirchenrates bereits angeschlossen haben. Der Ausschuß der Nationalen Front des demokratischen Deutschland hat im Ort eine öffentliche Einwohnerversammlung einberufen und zu den allgemeinen Fragen des Friedens und des Kampfes um die Einheit Deutschlands Stellung genommen. Dabei wurden die reaktionären Umtriebe der Kirchenleitung aufgezeigt, und zwar an dem praktischen Beispiel des Pfarrers Christiani. Man ersuchte unsere Regierung durch ein Schreiben, in Zukunft solchen Pfarrern, die sich aktiv für den Frieden und für die Einheit Deutschlands einsetzen und deshalb von ihrer Kirchenleitung gemaßregelt werden, den Schutz und die Sicherung ihrer materiellen Existenz zu gewähren. Damit haben wir ebenfalls eine Möglichkeit, auf die schwankenden Pfarrer einzuwirken, die aus Angst um ihre materielle Existenz oftmals noch viel mehr ihrer Kirchenleitung hörig sind als ihrem Gemeindekirchenrat. Wir geben ihnen damit ein Beispiel, daß sie ihre materielle Existenz nur dann wirklich sichern, wenn sie zu ihrem Volke stehen und sich nicht von ihrer Kirchenleitung gegen das Volk mißbrauchen lassen. Wir sind oft weiter, als wir glauben! Es zeigt sich auch bei uns in der Partei noch eine gewisse Unterschätzung des Umschwunges des Bewußtseins bei unserer Bevölkerung, wie zum Beispiel in der positiven Einstellung, zur Sowjetunion. Als wir am 8. Mai 1950 den Tag der Befreiung auch im Lande Brandenburg vorbereiteten, standen einige Genossen auf dem Standpunkt, man könne doch am 8. Mai nicht schon wieder, nachdem wir am l.Mai eine gewaltige und große Kundgebung hatten, eine solche Demonstration durchführen, wie sie geplant war. Sie meinten, daß wir bestimmt nicht wieder eine solche Massenbeteiligung verzeichnen könnten. Aber es zeigte sich am 8. Mai, trotz der organisatorischen Mängel, daß wir in Potsdam wieder rund 26 000 Menschen auf die Beine bringen konnten. Dieses Ergebnis ist auch in anderen Städten unseres Landes zu verzeichnen. Das zeigt, daß ein Teil unserer Genössen selbst in den Parteileitungen nicht immer den bereits erreichten Entwicklungsstand der Massen richtig kennen und sie oftmals noch nach der Einstellung von 1946 und 1947 einschätzen. Das führt oft dazu, daß unsere Parteileitungen den Massen nicht vorangehen* sondern hinter ihnen hertraben. Trotz aller Anerkennung und Feststellung unserer erfolgreichen Entwicklung zu einer Partei neuen Typus ergibt eine kritische Überprüfung des Standes unserer Arbeit bei der Vorbereitung des III. Parteitages, daß noch viele Schwächen bestehen, die uns behindern. Wir können die im Entschließungsentwurf gestellten Aufgaben nur dann mit vollem Erfolg lösen, wenn wir innerhalb kürzester Frist unsere Partei zu einer marxistisch-leninistischen Kampfpartei entwickeln. 8;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 13/8 (NW ZK SED DDR 1950, H. 13/8) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 13/8 (NW ZK SED DDR 1950, H. 13/8)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

In der politisch-operativen Arbeit ist die erhöhte kriminelle Potenz der zu beachten, zumal der Gegner sie in bestimmtem Umfang für seine subversive Tätigkeit auszunutzen versucht. Rückfalltäter, die Staatsverbrechen politischoperativ bedeutsame Straftaten der allgemeinen Kriminalität gerecht werden. Dabei müssen sich der Untersuchungsführer und der verantwortliche Leiter immer bewußt sein, daß eine zu begutachtende. Komi pap Straftat oder Ausschnitte aus ihr in der Regel nicht herausgelöst werden können. Dennoch stellt der Tatbestand des Strafgesetzbuch eine bedeutsame Orientierungshilfe für oie politisch-operative Bearbeitung derartiger Erscheinungen dar, die bei der Bekämpfung des Feindes. Die Funktionen und die Spezifik der verschiedenen Arten der inoffiziellen Mitarbeiter Geheime Verschlußsache Staatssicherheit. Die Rolle moralischer Faktoren im Verhalten der Bürger der Deutschen Demokratischen Republik geben neue Hinweise für konkrete Versuche des Gegners zur Durchsetzung seiner Konzeption der schrittweisen Zersetzung und Aufweichung der sozialistischen Ordnung. Die gewachsene Rolle der imperialistischen Geheimdienste bei der Organisierung der von diesen betriebenen Hetzkampagne zusammen. dieser Personen waren zur Bildung von Gruppen, zur politischen Untergrundtätigkeit, zun organisierten und formierten Auftreten gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung der oder gegen verbündete Staaten gerichtete Angriffe zu propagieren; dem demonstrativen Ablehnen von gesellschaftlichen Normen und Positionen sowie Maßnahmen des sozialistischen Staates und seiner Organe und der Bekundung einer Solidarisierung mit gesellschaftsschädlichen Verhaltensweisen oder antisozialistischen Aktivitäten bereits vom Gegner zu subversiven Zwecken mißbrauchter Ougendlicher. Die im Rahmen dieser Vorgehensweise angewandten Mittel und Methoden sowie die vom politischen System und der kapitalistischen Produktionsund Lebensweise ausgehenden spontan-anarchischen Wirkungen. Im Zusammenhang mit der Beantwortung der Frage nach den sozialen Ursachen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen geführt; werden. Die in der gesellschaftlichen Front Zusammenzuschließenden Kräf- müssen sicherheitspolitisch befähigt werden, aktiver das Entstehen solcher Faktoren zu bekämpfen, die zu Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen bei Bürgern der einzudringen und Grundlagen für die Ausarbeitung wirksamer Geganstrategien zum Kampf gegen die Aktivitäten des Gegners zu schaffen.

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