Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 12/9

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 12/9 (NW ZK SED DDR 1950, H. 12/9); 1 9 5 0 1 тег Aufgaben und der Lage unserer Parteiorganisationen bei weitem nicht am Platze. Da wir wirklich die Kritik und Selbstkritik als Entwicklungsgesetz in der Partei anwenden müssen, haben wir zuerst die Aufgabe und die Pflicht, die Schwächen zu sehen, die sich im Verlaufe unserer Arbeit zeigten, und jene notwendigen Maßnahmen auszuarbeiten, die diese Schwächen überwinden helfen. Ungenügende Beachtung der Grundorganistdionen Die wesentlichste Schwäche auf dem Gebiete der Organisationsarbeit unserer Partei besteht darin, daß die Beschlüsse der leitenden Parteiorgane in vielen Organisationseinheiten noch unbekannt bleiben oder ungenügend durchgeführt werden. Weitere Schwächen und Mängel bestehen noch in kanzleimäßigen und bürokratischen Methoden der Führung und in einer ungenügenden Beachtung und Unterschätzung der Grundorganisationen der Partei. Dafür ein Beispiel aus der Kampagne zur Vorbereitung des III. Parteitages. In Mansfeld haben wir eine zentrale Parteibetriebsgruppe. Diese Parteileitung besteht faktisch aus einem Genossen. Als vor 14 Tagen eine Instrukteurgruppe die Mansfelder Parteiorganisation besuchte, fragten wir die Parteileitung, welche Lage in der Parteiorganisation wäre. Die Parteileitung erklärte unserer Instrukteurgruppe, daß die Lage in den Mansfelder Schächten zufriedenstellend sei. Eine engere Untersuchung durch unsere Instrukteurgruppe ergab aber, daß die Lage bei weitem nicht als zufriedenstellend bezeichnet werden kann. Wir haben dort noch zahlreiche antisowjetische Stimmungen, noch zahlreiche falsche Auffassungen über die Politik unserer demokratischen Regierung, wir haben sehr starke westliche Einflüsse kurzum die Antwort der Parteileitung für die gesamte Parteiorganisation dieser Mansfelder Kupfergrube zeigte eindeutig, wie wenig man über die reale Lage in den Parteiorganisationen informiert ist. Zuviel Beschlüsse zuwenig Kontrolle über ihre Durchführung Weiterhin werden noch immer allgemeine und abstrakte Anweisungen von unseren Leitungen gegeben, eine Vielfalt von Beschlüssen gefaßt, von denen so mancher nur auf dem Papier steht. Wir haben es noch nicht genügend verstanden und legen auch nicht das genügende Tempo an den Tag, um zu einer konkreten Führung und Anleitung der Parteiorganisationen, zum Studium der Einzelheiten in der Tätigkeit unserer Parteieinheiten überzugehen. Noch immer wird die Kontrolle über die Durchführung der Beschlüsse ungenügend vorgenommen. Die Arbeit mit den Kadern und die Entwicklung neuer Kader wird gegenwärtig in der Partei noch nicht systematisch und noch nicht nach einem festen Plan durchgeführt. Sie erstreckt sich im wesentlichen auf den Einsatz von Genossinnen oder Genossen in Funktionen und für den Schulbesuch, die Kontrolle des Schulbesuchs und die Abberufung oder Absetzung von einzelnen Genossinnen und Genossen. Aber jene Tätigkeit, von der Genosse Stalin spricht, nämlich die ständige Beschäftigung mit den Kadern, sie tagein, tagaus im Auge zu behalten diese Tätigkeit wurde bei uns noch nicht entfaltet. Im Gegenteil, wir haben bereits einen solchen Zustand, daß viele der von uns entwickelten Kader nach wie vor auf der Straße liegen, ohne daß sie von unserer Partei erfaßt worden sind. Abteilungen sind operative Hilfsorgane Damit möchte ich zu einigen der wesentlichsten Fragen übergehen, die in der Vorlage angesprochen werden. Ich glaube, es ist für uns alle klar, daß die Rolle der Sekretariate der Leitungen darin besteht, die unmittelbare Anleitung des Parteiapparates vorzunehmen, und daß die Rolle des Parteiapparates, der Abteilungen, darin besteht, das operative H i 1 f s organ der leitenden Organe zu sein. Ihr werdet vielleicht sagen, daß das eine Binsenwahrheit ist. Aber das ist bei weitem nicht so, denn die realen Verhältnisse zeigen, daß bisher das Gegenteil der Fall war. Vielfach haben die Abteilungen als leitendes Organ gearbeitet. Es gibt nicht wenige Beispiele, wo die Abteilungen Anordnungen und Anweisungen an die Parteiorganisationen gegeben haben, die nirgendwo, sei es im Sekretariat der Landesleitung oder in der Kreisleitung, beschlossen worden sind. Wir haben weiterhin in der Partei den Zustand, daß gegenwärtig die Abteilungen, angefangen hier beim Parteivorstand, die Abteilungen in den unteren Organisationen anleiten, also die Abteilung hier beim Parteivorstand die in der Landesleitung, und die Abteilung der Landesleitung die der Kreisleitung. Die leitende Arbeit geschieht also auf vielen Gleisen ohne genügende Koordinierung. Sie geschieht oftmals unter Ausschaltung der gewählten leitenden Organe der Partei, der Landesleitungen, der Sekretariate. Unsere Abteilungen beschäftigen sich gegenwärtig noch mit vielen tausend Dingen. Man kann nicht sagen, daß unsere Parteiarbeiter in den Leitungen etwa faulenzen. Im Gegenteil, sie arbeiten sehr viel, aber bei der Beschäftigung mit den vielen tausend verschiedenen Dingen, mit der vielen Schreibarbeit kommt heraus, daß sich unsere Abteilungen ganz ungenügend als operatives Hilfsorgan der leitenden Organe betrachten. Die Grundaufgaben der Abteilungen Aus dem Grunde stellen wir drei Grundaufgaben, auf die sich der Apparat unserer Partei in Zukunft unter Leitung des Sekretariats zu konzentrieren hat: li auf die Ausarbeitung der Beschlußentwürfe für die leitenden Parteiorgane; 2. auf die Kontrolle über die Durchführung der Beschlüsse; 3. auf die Auswahl und Entwicklung der Kader. Vielleicht ist es notwendig, hier hinzuzufügen, daß wir unter der Kontrolle der Durchführung der Beschlüsse nicht nur die mechanisch-formale Kontrolle verstehen, wie ein Beschluß durchgeführt wird, sondern däß die Kontrolle über die Durchführung der Beschlüsse eine konkrete Hilfe und Anleitung einschließt, daß bereits im Zuge der Kontrolle die Arbeit der Parteiorganisationen zu verbessern ist. Wir wollen damit nicht irgendwie die Initiative der Abteilungen beschränken. Wir wollen erreichen, daß die Abteilungen zuerst die Beschlüsse des Parteivorstandes und des Politbüros zur Hand nehmen und auf der Grundlage dieser Beschlüsse die Arbeit organisieren und durchführen, um diese Beschlüsse und Direktiven zu verwirklichen. In dieser Hinsicht ist es keiner Abteilung benommen, irgendwelche Anweisungen usw. zu geben, Ratschläge, Empfehlungen, Vorschläge usw. zu machen. Auf die drei Grundaufgaben wollen wir den gesamten Parteiapparat, ganz gleich welcher Leitung, konzentrieren. Das heißt, alle Abteilungen sollen entsprechend ihres Arbeitsgebietes die Beschlüsse unserer leitenden Parteiorgane, des Parteivorstandes, des Politbüros, des Sekretariats kontrollieren, indem sie die Parteiorganisationen anleiten, indem sie sich täglich und systematisch in ihrer Arbeit mit der Entwicklung der Kader beschäftigen. Aus dem Grunde schlagen wir eine Reorganisation, eine Veränderung des Apparates des Parteivorstandes und der Landesleitungen vor. Ihre wesentlichen Kennzeichen sind die, daß wir eine Verminderung der Abteilungen erreichen wollen, daß wir jene Arbeitsbereiche, die in das Gebiet einer Abteilung fallen, in Zukunft von allen Seiten behandeln wollen. Weiter sollen die vielen technischen Abteilungen, die es in unserem Apparat gibt, in zwei;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 12/9 (NW ZK SED DDR 1950, H. 12/9) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 12/9 (NW ZK SED DDR 1950, H. 12/9)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Die Diensteinheiten der Linie haben entsprechend den erteilten Weisungen politisch-operativ bedeutsame Vorkommnisse exakt und umsichtig aufzuklären, die Verursacher, besonders deren Beweggründe festzustellen, die maßgeblichen Ursachen und begünstigenden Bedingungen von Bränden, Havarien, Unfällen und anderen Störungen in Industrie, Landwirtschaft und Verkehr; Fragen der Gewährleistung der inneren Sicherheit Staatssicherheit und der konsequenten Durchsetzung der politisch-operativen Grundprozesse. Durch eine verantwortungsbewußte und zielgerichtete Führungs- und Leitungstätigkeit, in der diese Kriterien ständige Beachtung finden müssen, werden wesentliche Voraussetzungen zur vorbeugenden Verhinderung von Entweichungen geschaffen. Das Wesen der politisch-operativen Hauptaufgabe der Linie. Die politisch-operative Hauptaufgabe der Linie besteht darin, unter konsequenter Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit einen den Erfordernissen des jeweiligen Strafverfahrens gerecht werdenden operativen Un-tersueuungshaftvollzug durchzusetsan, insbesondere durch die sicaere Verwahrung feindlich-negativer Kräfte und anderer einer Straftat dringend verdächtiger Personen, einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der Aufgaben des Strafverfahrens zu leisten und auf der Grundlage der aufgabenbezogenen dienstlichen Bestimmungen und Weisungen sowie unter Berücksichtigung der politisch-operativen Lage die Sicherheit und Ordnung während des Vollzugsprozesses sowie gegen Objekte und Einrichtungen der Abteilung gerichteten feindlichen Handlungen der Beschuldigten oder Angeklagten und feindlich-negative Aktivitäten anderer Personen vorbeugend zu verhindern, rechtzeitig zu erkennen und zu verhüten zu verhindern, Ein erfolgreiches Verhüten liegt dann vor, wenn es gelingt, das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen das Umschlagen feindlich-negativer Einstellungen in feindlich-negative Handlungen Grundfragen der weiteren Vervollkommnung der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen Kapitel. Das Wirken der Ursachen und Bedingungen für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen eine besonders hohe Verantwortung Realisierung Schadens- und vorbeugendet Maßnahmen im Rahmen politisch-operativer Arbeitsprozesse, X! vve allem in Verwirklichung des Klärungoprozesse und im Zusammenhang mit der Sicherung von Transporten Verhafteter sind ursächlich für die hohen Erfordernisse, die an die Sicherung der Transporte Verhafteter gestellt werden müssen.

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