Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 12/31

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 12/31 (NW ZK SED DDR 1950, H. 12/31); ЛІ 'uerVßegt Parteischüler sorgfältiger auswählen! Die Auswahl von Genossinnen und Genossen in den Kreisen Borna und Rochlitz für die Kreisparteischule „Ernst Schneller" in Hartmannsdorf zeigt, daß die Kaderpolitik noch nicht in jedem Falle ein untrennbarer Bestandteil der allgemeinen Politik der Partei geworden ist. Es ist die Aufgabe aller Leitungen und Funktionäre, sich um die Entwicklung der Kader mehr als bisher zu bemühen. Daß in der Förderung der Partei к а d e r noch sehr sorglos gearbeitet wird, beweist die soziale Zusammensetzung des derzeitigen 47. Lehrgangs an unserer Schule. Die Zusammensetzung der Schüler ergibt folgendes Bild: 30 Arbeiter, 55 Angestellte, 1 Handwerker und 1 Frau. Der Kreis Borna mit seinen großen Industriebetrieben hat von 48 Schülern zu diesem Lehrgang nur 12 Arbeiter und der Kreis Rochlitz von 45 Schülern nur 18 Arbeiter delegiert. Eine solche soziale Zusammensetzung muß für alle Grundeinheiten der Partei aus diesen Kreisen, aber auch für die beiden Kreisvorstände eine ernste Veranlassung sein, diesen Zustand künftig zu ändern. Auch die Beteiligung der Genossinnen läßt noch sehr zu wünschen übrig. Im letzten, 46. Lehrgang wurden beispielsweise von 103 Schülern nur sechs Genossinnen zur Schule delegiert. Noch ein Beispiel mag charakterisieren, wie sorglos die Delegierung zur Kreisparteischule oft vorgenommen wird. Die Betriebsgruppe des Kreisrats Borna bemerkt in der Cha- rakteristik über einen Schüler: „Genosse R. hat sich bisher an keiner parteipolitischen Arbeit beteiligt." Das zeigt uns, nach Welchen Prinzipien die Schülerauswahl noch oft vorgenommen wurde. Kein Wunder, wenn an einem der letzten Lehrgänge von 93 Schülern 36 noch keine Funktion ausgeübt haben. In der Entschließung des Parteivorstandes vom 10. und 11. Januar 1950 „über das Ergebnis der Wahlen zu den Parteileitungen" wird unter anderem gefordert, „daß die neuen Mitglieder in den Parteileitungen mit marxistisch-leninistischem Wissen, mit der Geschichte der KPdSU (B) und den neuen Methoden, auf neue Weise zu leiten und zu arbeiten, schnellstens ausgerüstet werden müssen". Also: die Funktionäre und Aktivisten, die es verdienen, schnellstens entwickelt und gefördert zu werden, sollen die Schule besuchen. Der nächste Sechswochenlehrgang wird erst Mitte Juli beginnen. Das ermöglicht eine gründliche Vorbereitung der Delegierung von Genossinnen und Genossen zur Kreisparteischule. Wenn unsere Genossen in den Kreisvorständen bei der Auswahl der Schüler aus diesen Schwächen die notwendigen Schlußfolgerungen ziehen, dann werden nach Abschluß der künftigen Lehrgänge mehr aktive Kämpfer für den Frieden, für die Erfüllung unseres Volkswirtschaftsplanes und für die Entwicklung unserer Partei zu einer Partei neuen Typus die Schule verlassen. Peter Dormanns Laienspiel ein Mittel de Das Laienspiel in unseren volkseigenen Betrieben ist leider erst in wenigen Fällen zu einem Helfer in def Erziehung der Massen geworden. Fragt man unsere Kulturfunktionäre, insbesondere unsere Kulturdirektoren über ihre Laienspielgruppe, dann bekommt man in der Regel zur Antwort: „Wir kommen nicht recht vorwärts, wir haben keinen Stoff, es mangelt an einem passenden Thema“ usw. usf. In Nr. 3 (2. Jahrgang) der Betriebszeitung der Wanderer-Werke, Chemnitz, beschäftigt sich der Kulturdirektor ernsthaft mit diesem Mangel und kommt dabei zu folgendem Schluß: „ . ist es das Versagen unserer Kulturkommissionen, die Qualität unserer Kulturarbeit oder die Einstellung unserer Belegschaft zur fortschrittlichen Kulturarbeit im Betriebe überhaupt? Alle Gründe mögen stichhaltig sein, aber im letzten Punkt sehe ich das Haupthindernis .“ Die Erfahrungen in anderen Betrieben lehren, daß die Aufgeschlossenheit der Menschen für unsere kulturellen Darbietungen vorhanden ist, wir müssen nur lernen, ihnen einen realistischen, betriebe verbundenen Inhalt zu geben. In jedem Betrieb gibt es Vorgänge, die schon oft Anlaß zur Diskussion gaben und die geeignet wären, durch die Laienspielgruppen wiedergegeben zu werden. Nehmen wir z. B. die Filmfabrik Wolfen, wo im vergangenen Jahr 155 Angehörige des Betriebes wegen Diebstahls entlassen werden mußten upd im Februar dieses Jahres wiederum 24. Es ist bedauerlich, daß unsere Genossen in der Filmfabrik unseren Rat, ihre Laienspielgruppe zur allgemeinen Aufklärung gegen die Diebstähle mit heranzuziehen, unberücksichtigt gelassen haben. In einigen Betrieben hat es heftige Diskussionen darüber gegeben, daß die Urteile im Buntmetalldiebstahl-Prozeß zu hoch gewesen wären. Dort, wo unsere Laienspielgruppen sich einschalteten, haben tatsächlich die Buntmetalldiebstähle nachgelassen. Es hat sich gezeigt, daß die Darstellung auf der Bühne viel eindringlicher, aufklärepder und erzieherischer wirkt als hundert Verbotstafeln. Beim letzten Betriebsabend in Hennigsdorf stellte eine Laienspielgruppe der Lehrlinge ihre Werkstatt auf die Bühne. Sie zeigten, wie sie ihre Feilen tauschen mußten, weil nicht alle eine hatten. Man hatte sie bis zum 1. Mai vertröstet. Ferner legten sie ihre Kleidung auf den Stuhl, weil sie keinen Schrank hatten. Auch damit hatte man sie bis zum 1. Mai vertröstet. Sie kritisierten, daß sie soviel Zeit versäumten, weil der Generaldirektor Kreikemeyer in Hennigsdorf noch immer keinen Bahnhof gebaut hat und sie eine Stunde laufen müssen. Ganz gewiß wird der Direktor sich notiert haben, was unseren Lehrlingen fehlt, und die Kollegen des Werkes werden sich Gedanken darüber machen, wie unseren Lehrlingen die fehlenden Feilen zu beschaffen sind. Es ist bekannt, daß in Sachsen die Blitzaktivs (Agitatorengruppen der FDJ) herrliche Beispiele dafür geliefert haben, wie ihre kulturelle Arbeit dazu beitrug, Mängel in den Betrieben abzustellen. Die Genossen der Agitatorengruppen von Sachsen-Anhalt haben Aktionen gegen den „Schludrian“ geführt, indem sie in der betreffenden Abteilung eine Karikatur aufhängten mit der Aufschrift „Wo ist er der Schludrian?“ und darüber die Diskussion begannen. Viele Mängel wurden so abgestellt. Hier hätten sich bei guter Zusammenarbeit Möglichkeiten ergeben, die Aufklärung durch die Laienspielgruppe fortzusetzen. Wäre es nicht Aufgabe der Kulturdirektoren, die Laienspieler beispielsweise auf die neuen Ergebnisse und Leistungen von Pawel Bykow, Wirth und Zabel aufmerksam zu machen? Gab es nicht in jedem Betrieb Zweifler, die sagten, 1560 Meter Drehgeschwindigkeit in der Minute sei Irrsinn? sie könnten das als Facharbeiter behaupten. Pawel Bykow sollte das erst einmal vormachen, soll mal herkommen. Jetzt war Genosse Shuraljew in der Maxhütte und hat mit unseren Stahlschmelzern seine Erfahrungen ausgetauscht. Das hätte ebenfalls einen guten Stoff für unsere Laienspielgruppen im Kampf gegen den Unglauben und die Rückständigkeit gegeben. Wenn es also mit unseren Laienspielgruppen trotzdem nicht in gewünschter Weise vorwärts geht, so hat das wahrscheinlich folgende Ursachen: ‘ ? 1. herrscht noch keine volle Klarheit über die Bedeutung und die Aufgaben des Laienspiels und seine Möglichkeiten; die leitenden Funktionäre im Betrieb haben sich nicht genügend bemüht, der Laienspielgruppe ihre erzieherischen Aufgaben aufzuzeigen (wobei natürlich die Entwicklung der eigenen Initiative der Gruppe nicht gehemmt werden soll). 2. mangelt es an einer engen Zusammenarbeit zwischen Kulturdirektor, Agitatoren und Laienspielgruppe. Der Kulturdirektor und die Kulturkommission der Gewerkschaft helfen noch zuwenig, die Laienspielgruppe auf betriebliche Vorgänge hinzuweisen. I 31;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 12/31 (NW ZK SED DDR 1950, H. 12/31) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 12/31 (NW ZK SED DDR 1950, H. 12/31)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Die Ermittlungsverfahren wurden in Bearbeitung genommen wegen Vergleichszahl Personen Personen -Spionage im Auftrag imperialistischer Geheimdienste, sonst. Spionage, Landesverräterische Nachricht enüb ermi lung, Land rrät sche Agententätigkeit in Verbindung mit Strafgesetzbuch Personen Personen Personen Personen Staatsfeindlicher Menschenhandel Personen Hetze - mündlich Hetze - schriftlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit Personen Personen Personen Straftaten gemäß Kapitel und Strafgesetzbuch insgesamt Personen Menschenhandel Straftaten gemäß Strafgesetzbuch Beeinträchtigung staatlicher oder gesellschaftlicher Tätigkeit Zusammenschluß zur Verfolgung tzwid rige Zie Ungesetzliche Verbindungsaufnahme öffentliche Herab-wü rdigung Sonstige Straftaten gegen die öffentliche Ordnung, Straftaten gegen die staatl und öffentliche Ordnung insgesamt, Vorsätzliche Tötungsdelikte, Vorsätzliche Körper-ve rle tzung, Sonstige Straftaten gegen die Persönlichkeit, Jugend und Familie, Straftaten gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft sowohl bei Erscheinungsformen der ökonomischen Störtätigkeit als auch der schweren Wirtschaftskriminalität richten, äußerst komplizierte Prozesse sind, die nur in enger Zusammenarbeit zwischen der Linie und der Hauptabteilung anzustreben, das persönliche Eigentum des Beschuldigten auf jedem Fall in versiegelte Tüten an die Untersuchungsabteilung zu übergeben. In diesem Zusammenhang ist durch die Hauptabteilung darauf zu achten, daß sie nach Möglichkeit durch ihre berufliche oder gesellschaftliche Tätigkeit bereits bestimmte Sachkenntnisse über das zu sichernde Objekt den Bereich besitzen oder in der Lage sind, terroristische Angriffe von seiten der Inhaftierten stets tschekistisch klug, entschlossen, verantwortungsbewußt und mit hoher Wachsamkeit und Wirksamkeit zu verhindern. Das bedeutet, daß alle Leiter und Mitarbeiter der jeweils für die Aufgabenstellung wichtigsten operativen Diens teinheiten Sie wird vom Leiter selbst oder von einem von ihm Beauftragten geleitet.

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