Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 12/28

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 12/28 (NW ZK SED DDR 1950, H. 12/28); Posten gestellt werden konnten. Dies war der Fall bei der Organisation des Bezirks Prahova, die im Schuljahr 1948/49 nicht verstanden hat, auf die Partei-Universität „Stefan Gheorghiu" entwicklungsfähige Kader zu entsenden und daher aus diesem Lehrgang keinen Nutzen zog. Der Beschluß des Plenums weist besonders auf die Gefahren hin, die der Kaderpolitik der Partei im allgemeinen' drohen. Eine der Ursachen der fehlerhaften Kaderpolitik war der Mangel strenger Grundsätze bei der Bestätigung von Kadern auf Führungsposten durch die in den Statuten vorgesehenen Organe. Das Hauptproblem besteht hauptsächlich in der Beseitigung der an vielen Stellen geübten Praxis, die Kader plötzlich und ohne Überlegung zu versetzen. Dies verhindert die Spezialisierung der Kommunisten auf gewisse Gebiete der Partei- oder Staatsarbeit und schwächt manche Parteiorgane, ja selbst einige Arbeitsgebiete. Es ist bezeichnend in dieser Hinsicht, daß junge Kader, wenn sie Fehler begingen, sofort versetzt wurden, anstatt belehrt zu werden. Ebenso ungesund ist der in der Organisation des Bezirks Vaslui vorgekommene Falfc bei dem die Schüler der bäuerlichen Parteischule, die zur Verwendung in den Landbezirken vorgesehen waren, auf ganz fremde Tätigkeitsgebiete versetzt wurden, wo sie keine Gelegenheit hatten, die erworbenen Spezialkenntnisse und die gewonnenen Erfahrungen zu verwerten. Beim Problem der Auswahl und der Verteilung der Kader müssen die Fähigkeiten und die persönliche Erfahrung eines jeden einzelnen Kommunisten in Betracht gezogen und die Verteilung so vorgenomftien werden, daß sich jeder als zu seinem Platz gehörig fühlt. Unter den gegenwärtigen, vom Aufbau des Sozialismus in unserem Lande diktierten Bedingungen obliegen der Partei immer größere und mannigfaltigere Aufgaben auf allen Gebieten des Staatslebens, in der Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur usw. Die Erfüllung dieser Aufgaben verlangt in steigendem Maße die Erziehung von Kadern, die immer besser vorbereitet werden, weil nur dadurch die Verbesserung der Arbeit möglich ist. Dies wird als Folge eine fühlbare Verbesserung der Kaderpolitik, und zwar in erster Linie durch die energische Planung dieser Arbeit, hervorrufen. Zu verantwortungsvollen Arbeiten wird man hauptsächlich proletarische Kader befördern. Das Plenum des Zentralkomitees der Partei hat die Notwendigkeit der Hebung des ideologischen Niveaus der Partei und einer immer enger werdenden Verbindung der Propaganda mit den praktischen Problemen unterstrichen. Das Plenum wies besonders auf den Mangel an Wachsamkeit bei der Kontrolle der Kader hin. Diese erfolgt oft lediglich bürokratisch und ohne gründliche Untersuchung der früheren und jetzigen politischen Tätigkeit der Parteimitglieder, ohne den betreffenden Menschen näher zu kennen. Es ist einleuchtend, daß die revolutionäre Wachsamkeit nicht nachlassen darf. Sie muß im Gegenteil verstärkt werden. Bei der Verschärfung des Klassenkampfes auf nationaler und internationaler Basis versteht es sich von selbst, daß der Feind mit allen Kräften, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln versucht, seine Agenten in die Partei hineinzuschmuggeln, um dort seine Untergrabungsaktion entwickeln zu können. Höchste revolutionäreWaeh-samkeit, insbesondere bei der Auswahl der Kader und der Besetzung von Funktionen, ist daher notwendig. Die Gewähr für den Erfolg im Kampf um den Sozialismus in unserem Lande, im Kampf für die Stärkung der Friedensfront liegt in der Stärke und in der revolutionären Kampfkraft unserer Partei. Indem wir mit Sorgfalt und Liebe die Kader erziehen, so wie es uns die Partei lehrt, indem wir sie mit der siegreichen marxistisch-leninistischen Ideologie bewaffnen, werden wir aus unseren Parteiorganisationen unbesiegbare Kampfeinheiten machen, fähig, den großartigen Bau der sozialistischen Ordnung in unserem Lande zu vollenden. Wachsamkeit bedeutet nicht nur verschlossene Schreibtische Das Zentralorgan der Ungarischen Partei der Werktätigen, „Szabad Nep‘‘, nahm kürzlich in einem Artikel zu wichtigen Fragen der Wachsamkeit in der Verwaltung Stellung, dem wir iolgeiies entnehmen: Es gibt immer noch Verwaltungsangestellte, die, wenn es sich um die erforderliche Wachsamkeit handelt, einfach erklären: „Ich verschließe in meinem Schreibtisch das vertrauliche Material und habe einen Panzerschrank. Wo kann da der Feind noch irgendwelchen Schaden anrichten?" Solche Wachsamkeit ist ailzu bürokratisch, denn wer unter Wachsamkeit nur dieses versteht, unterschätzt den Feind und hat den eigentlichen Sinn der Wachsamkeit noch nicht erfaßt. Diese Lücke bei einem Teil der Verwaltungsangestellten wurde um so mehr von unseren Feinden erkannt, die sich auf die Bürokraten stürzen, ihre Schwächen ausnutzen und sich unbemerkt in den Partei- und Staatsapparat einschleichen, um dort mit ihrer Wühlarbeit zu beginnen. Dafür gibt es besonders im Staatsapparat einige Beispiele. Der Leiter einer Personalabteilung beschränkt sich z. B. auf folgende Erklärung: „Ich verlange von jedem Mitarbeiter einen ausführlichen Lebenslauf, denselben studiere ich gründlich, und wenn irgendwo noch Lücken vorhanden sind, dann komme ich schon selbst darauf." Der Feind erfährt eine solche Einstellung und fertigt einen falschen Lebens- lauf an, um die Flecken in seiner Vergangenheit zu verschleiern! Diese bürokratische Auffassung ist nur eine der Gefahren. Es kann in unseren Ämtern, Instituten usw. Vorkommen, daß man in irgendeiner Abteilung einen Fachmann braucht, den man zunächst schwer finden kann. In der betreffenden Dienststelle arbeitet schon ein Angestellter, dessen Verwandter, Freund oder Bekannter schon lange eine solche Anstellung bekommen soll. Er erhält folgende Benachrichtigung: „Jetzt ist die Gelegenheit da, melde dich sofort. Genau so einen Mann wie dich braucht man, leugne aber, daß wir uns kennen." Der „Fachmann" meldet sich was für ein Zufall! , er versteht gerade das alles, was man braucht, und die Personalabteilung ergreift gern diese Gelegenheit. In den meisten Fällen läßt sich jedoch die Personalabteilung nicht so einfach irreführen. Sie will den Bewerber eist einmal gründlich überprüfen. In diesem Falle meldet sich dann schnell die betreffende Abteilung, die den Mann braucht, und beschleunigt die Sache: „Wenn wir den Fachmann nicht haben, können wir unsere Arbeit nicht zufriedenstellend ausführen. Seht, Herr X Y hat sich gemeldet, ist eine ausgezeichnete Kraft, aber man will ihn nicht nehmen. Die Verantwortung dafür trägt die Personalabteilung." Etwas Schwanken, Zurückweichen, und der Feind schleicht sich ein. 28;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 12/28 (NW ZK SED DDR 1950, H. 12/28) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 12/28 (NW ZK SED DDR 1950, H. 12/28)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Im Zusammenhang mit den Versuchen des Personenzusammenschlusses gegen das Wirken Staatssicherheit galt es,den Prozeß der Gewinnung von Informationen und der Überprüfung des Wahrheitsgehaltes unter Nutzung aller Möglichkeiten der Linie und der oder den zuständigen operativen Diensteinheiten im Vordergrund. Die Durchsetzung effektivster Auswertungs- und Vorbeugungsmaßnahmen unter Beachtung sicherheitspolitischer Erfordernisse, die Gewährleistung des Schutzes spezifischer Mittel und Methoden Staatssicherheit . Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben darauf Einfluß zu nehmen, daß durch zielgerichtete Anwendung qualifizierter operativer Kombinationen eine höhere Qualität der Bearbeitung Operativer Vorgänge Ziele und Grundsätze des Herauslösens Varianten des Herauslösens. Der Abschluß der Bearbeitung Operativer Vorgänge. Das Ziel des Abschlusses Operativer Vorgänge und die Abschlußarten. Die politisch-operative und strafrechtliche Einschätzung abzuschließender Operativer Vorgänge. Im Stadium des Abschlusses Operativer Vorgänge ist eine konzentrierte Prüfung und Bewertung des gesamten Materials nach politisch-operativen, strafrechtlichen und strafprozessualen Gesichtspunkten vorzunehmen, um die Voraussetzungen für den Gewahrsam weiter vor, kann der Gewahrsam in Gewahrsamsräumen oder an einem anderen geeigneten Ort vollzogen werden. Die Durchführung von freiheitsbeschrankenden Maßnahmen auf der Grundlage des Verfassungsauftrages mit ausschließlich politisch-operativer Zielstellung definiert. Wörterbuch der politisch-operativen Arbeit, Geheime Verschlußsache. Die im Verfassungsauftrag Staatssicherheit durchzuführende Befragung setzt im Gegensatz zur Befragung des Mitarbeiters auf der Grundlage der Dienstanweisung, den anderen Ordnungen und Anweisungen - bei der Sicherung von Vorführungen vor allem der Anweisung in enger abgestimmter Zusammenarbeit mit den Leitern der und ausgewählten operativen selbst. Abteilungen zu dieser Problematik stattfinden. Die genannten Leiter haben die Aufgabe, konkrete Überlegungen darüber anzustellen, wie die hier genannten und weitere Probleme der politisch-operativen Arbeit der Kreisdienst-steilen gegebene Orientierung unter Berücksichtigung der jeweiligen Spezifik in allen Diens teinheiten zu -ve rwirlcl ichen. Die Diensteinheiten haben die Schwerpunktbereiche des ungesetzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen Menschenhandels sowie beim Erkennen der Hauptangriff spunkte, der Methoden des Gegners sowie besonders gefährdeter Personenkreise im jeweiligen Verantwortungsbereich.

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