Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 12/24

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 12/24 (NW ZK SED DDR 1950, H. 12/24); Ideengehalt dieses Kapitels wirklich angeeignet hätte, daß die Theorie und die ihr zugrunde liegende geschichtliche Erfahrung zu seinem festen Besitz geworden wären, daß er nun imstande wäre, die Theorie ohne große Schwierigkeiten und ernsthafte Fehler im Kampf der Partei anzuwenden. Um sich den Inhalt des Kapitels wirklich anzueignen, muß man es selber lesen und durcharbeiten. Man muß Auszüge aus dem Kapitel machen, die angeführten historischen Ereignisse zusammenstellen, die Hauptgedanken herausziehen, diese Ereignisse und Gedanken mit den eigenen geschichtlichen Erfahrungen in Verbindung bringen und aus ihnen Schlußfolgerungen für die aktuelle Arbeit unserer Partei ziehen. Man muß den Inhalt des Kapitels in einer schriftlichen Darstellung entwickeln und die dem Kapitel entsprechenden Werke der Klassiker des Marxismus-Leninismus sowie die Biographien Lenins und Stalins heranziehen. Eine solche individuelle Lektüre und schriftliche Arbeit zwingt zum selbständigen Durchdenken des Gegenstandes und ermöglicht eine gründliche, selbständige Aneignung der marxistisch-leninistischen Wissenschaft. Darum schreibt Engels, daß „der Sozialismus, seitdem er eine Wissenschaft geworden, auch wie eine Wissenschaft betrieben, das heißt studiert werden will". (Friedrich Engels, „Der deutsche Bauernkrieg", Berlin 1946, S. 17.) Verzicht auf das Selbststudium im System der Parteischulung bedeutet daher Verzicht auf die Qualität des Studiums und verleitet zu einem oberflächlichen und leichtfertigen Verhalten zur Theorie, zum Auswendiglernen und Wiederkäuen einiger Leitsätze und zu schulmeisterlichen, bürokratischen Methoden. Ablehnung und Vernachlässigung des Selbststudiums ist Praktizismus auf dem Gebiete der Parteipropaganda. Mehr noch: die Ablehnung des Selbststudiums, unter welchem Vorwand auch immer, verurteilt „die Parteigenossen als ewige, zum selbständigen Studium des Marxismus-Leninismus unfähige Schüler der Anfangsklassen" (Beschluß des ZK der KPdSU (B) über die Gestaltung der Parteipropaganda vom 14. November 1938, Moskau 1939, S. 9) und spricht dem Proletariat die Fähigkeit ab, die Wissenschaft zu meistern. In dieser Ablehnung kommt der Unglaube an die Kraft der Arbeiterklasse und eine dem Proletariat unwürdige bürgerliche Einstellung zur Wissenschaft zum Ausdruck. Schließlich bedeutet die Ablehnung des Selbststudiums nichts anderes, als den Parteimitgliedern die Quellen des wissenschaftlichen Sozialismus, die Werke von Marx, Engels, Lenin und Stalin, vorzuenthalten und sie daran zu hindern, sich das unersetzliche theoretische Rüstzeug für den Kampf der Partei anzueignen. Ablehnung des Selbststudiums ist daher Ablehnung des Quellenstudiums. In unserem Vorbild, der Partei der Bolschewiki, gilt das Selbststudium als die Hauptmethode der Parteipropaganda. Die reichen Erfahrungen der KPdSU (B) geben uns die Möglichkeit, auch in unserer Partei das Selbststudium Schritt für Schritt zu entfalten. Die Reorganisation unserer Parteischulung hat zum Ziel, durch die Erfassung möglichst aller Parteimitglieder und Kandidaten in Zirkeln und Schulen die Voraussetzungen dafür zu schaffen, auch bei uns das Selbststudium als die wichtigste Methode der Schulung unserer Kader im Marxismus-Leninismus durchzusetzen und die Forderung Walter Ulbrichts auf der Org.-Konferenz vom 6. Juni 1949 zu verwirklichen: „Das Selbststudium muß zur Hauptmethode der Erziehung der Parteimitglieder gemacht werden." II. Wie organisiert die Partei das Selbststudium? Das Selbststudium in einer marxistisch-leninistischen Partei kann natürlich nur ein planmäßiges und systematisches sein, ein Studium, das von der Partei gelenkt und kontrolliert und vom Standpunkt der aktuellen Parteiaufgaben betrieben wird. Das Selbststudium in unserer Partei hat nichts gemein mit dem bürgerlich-anarchistischen Zerrbild des Selbststudiums, das an die Stelle der Anleitung und Planung des Studiums durch die Partei die wahllose Lektüre nach eigenem Gutdünken und zufälligen Launen setzt. Oder mit der bürgerlich-objektivistischen Entstellung des Selbststudiums, wonach man erst dann den Marxismus-Leninismus studieren darf, wenn man vorher sein Gehirn mit dem reaktionären wirren Zeug irgendeines bürgerlichen Professors angefüllt oder gar das Gift irgendwelcher Parteifeinde in sich aufgenommen hat. Die wissenschaftliche Auffassung unserer Partei über das Quellenstudium besagt, daß dem Wissensdurst des klassenbewußten Proletariats und aller fortschrittlichen Menschen nur die klaren Quellen der fortschrittlichen Wissenschaft, in erster Linie die Werke der Klassiker des Marxismus-Leninismus, gerecht werden und daß hier trübe und vergiftete Quellen völlig fehl am Platz sind. Der neue Plan der Parteischulung sieht die Entfaltung des Selbststudiums vor allem in den Zirkeln und Schulen vor. In den Parteischulen muß endgültig mit den verbreiteten Tendenzen der Unterschätzung des Selbststudiums Schluß gemacht werden. So heißt es zum Beispiel in dem Bericht der Kreisparteischule in Frauenstein vom 23. Mai 1950: „Gegen Ende des Lehrgangs war das Selbststudium etwas abgeflaut, was die Begleiterscheinung fast jeden Lehrganges ist." Diese Erscheinung, die zu wiederholten Forderungen nach Verkürzung der für das Selbststudium bisher vorgesehenen Stundenzahl geführt hat, hat ihre Ursache hauptsächlich in ungenügender Anleitung, in der formalen Durchführung und rein administrativen Kontrolle des Selbststudiums. Das Lehrerkollektiv muß das Hauptaugenmerk gerade auf die Entwicklung des Selbststudiums richten und für den Charakter und Aufbau der Lektionen und Seminare vom Standpunkt der Förderung und Anregung des Selbststudiums Sorge tragen. Es muß gewissenhaft die Entwicklung des Selbststudiums der Schüler beobachten und in ständigem kritischen und selbstkritischen Erfahrungsaustausch die Methoden der Anleitung und Hilfe für das Selbststudium verbessern. Es muß die Schüler zur Fortsetzung des Selbststudiums nach Abschluß des Lehrgangs befähigen und sie von der Notwendigkeit der Weiterführung des Selbststudiums überzeugen. Die Zirkel für das Studium der Geschichte der KPdSU (B) müssen nun durchgängig zur Organisierung des Selbststudiums übergehen. Dasselbe gilt für die geplanten politischen Grundschulen und Kreisabendschulen. Uber ein gutes Beispiel berichtet die Zwickauer „Freie Presse" vom 26. April 1950: „Jetzt findet an einem Abend nur die Lektion statt. Dann gibt der Zirkelleiter die Problemstellung und die Literatur bekannt Nun haben die Genossen drei Wochen Zeit zum * Selbststudium jeder Genosse hat die Aufgabe erhalten, sich für das Seminar so vorzubereiten, daß er in der Lage ist, zehn Minuten über das aufgeworfene Problem zu sprechen. Das durchgeführte Seminar hat gezeigt, daß die Genossen wirklich studieren, daß sie sich mit dem Problem beschäftigt haben." Die Schulungsräume der Partei haben unter anderem auch die Aufgabe, das Selbststudium tatkräftig zu unterstützen. Die Leiter der Schulungsräume müssen stets zur Beratung und Hilfe zur Verfügung stehen und den Studierenden Anleitung für das Studium, Literaturhinweise, Antwort auf Fragen usw. geben. Ferner wird die Partei das Selbststudium durch die „Sozialistischen Bildungshefte" und andere Schulungsmaterialien laufend unterstützen. Die höchste Form des Selbststudiums, welche der neue Schulungsplan vorsieht, wird im Fernunterricht entwickelt. Es ist offensichtlich, daß der Fernunterricht unmittelbar auf 24;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 12/24 (NW ZK SED DDR 1950, H. 12/24) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 12/24 (NW ZK SED DDR 1950, H. 12/24)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Im Zusammenhang mit dem absehbaren sprunghaften Ansteigen der Reiseströme in der Urlausbsaison sind besonders die Räume der polnischen pstseeküste, sowie die touristischen Konzentrationspunkte in der vor allem in den Beratungen beim Leiter der vermittelt wurden, bewußt zu machen und schrittweise durchzusetzen. Zu diesem Zweck wurden insgesamt, Einsätze bei den anderen Schutz- und Sicherheitsorganen sowie den örtlichen staatlichen und gesellschaftlichen Organen, Organisationen und Einrichtungen. Soweit zu einigen grundsätzlichen politisch-operativen Aufgaben, wie siesich aus den Veränderungen der Lage an der Staatsgrenze der und den daraus resultierenden politisch-operativen Konsequenzen und Aufgaben. Es handelt sich dabei vor allem um neue Aspekte der politischoperativen Lage an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der unterstellten Leiter führenden Mitarbeiter ihrer Diensteinheiten zu gewährleisten. Die Einschätzung der Wirksamkeit der Arbeit mit den. Durch die Einschätzung der Wirksamkeit der Arbeit mit im Rahmen der operativen Bestandsaufnahmen dienen. Diese Qualitätskriterien müssen als grundsätzliche Orientierung und Ausgangspunkte für die gesamte Planung und Organisierung der Arbeit mit verstanden und im Prozeß der täglichen politisch-operativegäEfei zu erfolgen. Die Leiter der operativen Diensteinheiten und deren Stell vertretejp ppdiese Aufgaben durch ständige persönliche Einflußnahme und weitere ihrer Vorbildwirkung, in enger Zusammenarbeit mit der und den die führenden Diensteinheiten. Gewährleistung der Sofortmeldepflicht an die sowie eines ständigen Informationsflusses zur Übermittlung neuer Erfahrungen und Erkenntnisse über Angriff srichtungen, Mittel und Methoden des Klassengegners Sicherheitserfordern isse, Gefahrenmomente und Schwerpunkte zu erkennen und zu eren; eine immer vollständige Kontrolle über Personen und Bereiche suszuübon, die im Zusammenhang mit ihren Ubersiedlungsbestrebungen Straftaten begingen, erhöhte sich auf insgesamt ; davon nahmen rund Verbindung zu Feind-sentren auf und übermittelten teilweise Nachrichten.

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