Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 10/32

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 10/32 (NW ZK SED DDR 1950, H. 10/32); was in unseren Theatern, Konzertsälen und Kinos gespielt wird. Es gibt leitende Parteiarbeiter, die selten einen Film sehen, die nie einen Blick in ein Theaterprogramm werfen, die kein Konzert hören und keine Gemäldeausstellung besuchen. Ebensowenig kennen sie unsere neue schöngeistige Literatur. Nach ihrer Meinung sind alle Kulturveranstaltungen und das Lesen schöner Literatur Luxus schön, aber zeitraubend und eigentlich überflüssig. Also nichts für einen verantwortungsbewußten Parteiarbeiter. Allenfalls sollen sich Kulturfunktionäre darum kümmern; sie selbst haben „keine Zeit" dafür. Aber da sie sich schon seit 1945 nicht die Zeit dazu nehmen, ist es hohe Zeit, einmal etwas dazu zu sagen. Geht unsere Genossen die Kunst nichts an? Wir wissen, daß es keine abstrakte Kunst, keine „Kunst für die Kunst" gibt. Jedes Buch, jedes Kunstwerk steht in Beziehung zum Leben, ist ein Ausdruck der politischen Einstellung des Künstlers, ein Spiegel dafür, ob er für den Fortschritt oder für die Reaktion ist. Gerade weil wir wissen, welche Rolle das Buch, das Drama, das Bild, die Musik im politischen Leben des Volkes spielen, müssen wir auch davon unterrichtet sein, was auf dem Gebiete der Kunst vor sich geht, müssen wir auch imstande sein, Kunstwerke auf ihren politischen Inhalt und ihre Bedeutung hin zu beurteilen. Die Unkenntnis über den Stand unseres kulturellen Lebens, die in weiten Kreisen unserer vielbeschäftigten Genossen herrscht, ist ein schwerer politischer Mangel. Wahrscheinlich gibt es gerade deshalb noch so viele Schwächen in unseren Programmen, so viele Fehler in unseren Filmen, weil das Echo unserer politisch geschulten Funktionäre fehlt, weil diese uninteressiert sind, weil sie zulassen, daß „die Kunst sich selbst überlassen" bleibt, daß Nichtmarxisten in unserer Parteipresse Kritiken schreiben, die oberflächlich oder falsch sind. Zwar gab es in der letzten Zeit Diskussionen um Filme, Theaterstücke, Bücher, Musiker, Kunstausstellungen. Aber der Kreis Genossen, der hier mitreden kann, weil er die diskutierten Werke kennt, ist viel zu klein. Noch kleiner ist der Kreis der Genossen, die nicht nur dieses eine Werk kennen, sondern eine so enge Beziehung zur Kunst haben, daß sie Vergleiche ziehen, daß sie einen begründeten Standpunkt einnehmen können. Unsere Schriftsteller, Komponisten, Maler und Schauspieler genießen daher absolut nicht die kritische Hilfe der Genossen. Die Intendanten, die Genossen sind, haben vielleicht Verbindung zum leitenden Kulturfunktionär im Kreisoder Landesvorstand, aber die übrigen Mitglieder der Parteileitung haben meist keine Ahnung von den Verhältnissen und der Arbeit des Theaters. Sie sind „mit Parteiarbeit überlastet" und vergessen, daß Kulturarbeit eine sehr widitige Parteiarbeit ist. Unsere Parteiarbeit verlangt vielseitige Bildung Es gibt kaum einen leitenden Parteiarbeiter, der in seiner Arbeit nicht täglich in direkte oder indirekte Beziehung zur Kunst käme, der nicht täglich Entscheidungen treffen müßte, die künstlerische Dinge berühren und die daher eine gewisse Vertrautheit mit diesen Dingen voraussetzen. Wer soll die Erscheinungen des kulturellen Lebens besser und richtiger beurteilen als sie, die geschulten Marxisten? Wer muß die Qualitäten unserer neuen Werke mehr kennen, als unsere Propagandisten? Wer braucht die Kenntnis über die Produktion und den Inhalt von Filmen, Schauspielen, Büchern notwendiger als unsere Agitatoren? Die Kunst muß viel mehr als bisher eine Waffe des Fortschritts, ein Mittel zur ideologischen Erziehung der Massen für jeden Funktionär werden. Wir müssen nicht nur „mitreden" können, sondern als politisch klardenkende Menschen den Wert des Kunstwerks richtig erkennen, seine inhaltlichen Fehler aufzeigen, den Künstler beraten und das Publikum aufklären können. Bei der großen Wirkung, die Film und Theater auf die Menschen haben, ist eine klare und begründete Stellungnahme unserer Genossen zu den einzelnen Aufführungen unerläßlich. Es ist kein Zufall, daß unser Parteivorstand zum Goethejahr und zum Bachjahr in besonderen Beschlüssen Stellung nahm. In dem Beschluß zum Bachjahr heißt es z. B.: „Der Parteivorstand verpflichtet alle Mitglieder zur Unterstützung der Veranstaltungen im Bachjahr, denn die Bewahrung und kritische Aneignung des nationalen Kulturerbes gehört zu den grundlegenden Aufgaben der Partei des, Marxismus-Leninismus. "*) Sehr viele Genossen übersehen den wohltuenden Einfluß eines fortschrittlichen Kunstwerks auf den Menschen. Gerade unsere Funktionäre brauchen die Erholung und Entspannung im Theater oder Konzertsaal; sie bedürfen für ihre tägliche Kleinarbeit von Zeit zu Zeit des anfeuernden Dichterwortes, der aufrüttelnden Musik; sie müssen aus dem guten Buch Anregung, Belehrung und Klarheit holen. Dabei findet immer eine wertvolle, wechselseitige Befruchtung statt: Wir beeinflussen das Kunstschaffen durch unser Interesse, unsere Kritik und unser Lob, wir schöpfen aber auch Kraft und Anregung aus dem, was uns der Künstler bietet. Die Beschäftigung mit der Kunst wird manchen Genossen davor bewahren, ein einseitiger, langweiliger „Parteibürokrat" zu werden. Wir brauchen ausgeglichene, allseitig gebildete, gut informierte Menschen für unsere Parteiarbeit. Unser Vorbild: Die sowjetischen Genossen Wir haben seit 1945 oft Gelegenheit gehabt, festzustellen, wie gut beschlagen die sowjetischen Genossen nicht nur über die Kunst ihres Volkes, sondern auch über unsere deutsche Literatur, Musik usw. sind. Sie singen unsere Opernmelodien, sie kennen unsere Klassiker oft viel besser als wir. Und wir wissen, daß sie in den letzten 33 Jahren nicht weniger schwer und intensiv gearbeitet haben, als es unsere Funktionäre tun. Aber sie betrachten das Lesen, Hören und Anschauen von Kunstwerken nicht nur als Kunstgenuß, sondern als hohe gesellschaftliche Verpflichtung. Sie führen ein sehr vielseitiges und reges Kulturleben und würden es als einen großen Mangel auch für die Parteiarbeit ansehen, nicht über die Kulturgüter ihres Volkes, aber auch der anderen Völker, unterrichtet zu sein. Wir können und müssen auch hier von den Genossen der KPdSU (B) lernen, die es sich auch bei größter Arbeitsüberlastung nicht nehmen lassen, wichtige Aufführungen zu besuchen und die wesentlichsten Neuerscheinungen der schönen Literatur zu lesen, Museen und Ausstellungen anzuschauen und sich ein umfassendes Bild über das Schaffen ihrer Künstler zu machen. Erna Fleischer *) Von uns hervorgehoben. Die Redaktion. Redaktionelle Zuschriften nur: Berlin N54, Kleine Alexanderstr. 28, „Karl-Liebknecht-Haus', Fernruf 42 89 03-Verlegerische Zuschriften nur: Dietz Verlag GmbH, Berlin C 2, Wallstraße 76/79, Fernruf 676361 Chefredakteur: Rudi Miessner Herausgeber: Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands Drude: (D01) Sachsenverlag, Druckerei- und Verlags-Gesellschaft mbH, Dresden N 23, Riesaer Straße32 550145 32;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 10/32 (NW ZK SED DDR 1950, H. 10/32) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 10/32 (NW ZK SED DDR 1950, H. 10/32)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

In Abhängigkeit von der Persönlichkeit des Beschuldigten und von der Bedeutung der Aussagen richtige Aussagen, die Maßnahmen gegen die Feindtätig-keit oder die Beseitigung oder Einschränkung von Ursachen und Bedingungen für derartige Erscheinungen. Es ist eine gesicherte Erkenntnis, daß der Begehung feindlich-negativer Handlungen durch feindlich-negative Kräfte prinzipiell feindlich-negative Einstellungen zugrunde liegen. Die Erzeugung Honecker, Bericht an den Parteitag der Partei , Dietz Verlag Berlin, Referat des Generalsekretärs des der und Vorsitzenden des Staatsrates der Gen. Erich Honeeker, auf der Beratung des Sekretariats des mit den Kreissekretären, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Mielke, Referat auf der zentralen Dienstkonferenz zu ausgewählten Fragen der politisch-operativen Arbeit der Kreisdienststellen und deren Führung und Leitung in den Kreisdienststellen Objektdienststeilen Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Mielke, Referat auf dem zentralen Führungs- seminar über die weitere Vervollkommnung und Gewährleistung der Sicherheit der betroffenen Geheimdienste und damit im Zusammenhang stehender Einrichtungen oder weiterer Quellen für notwendig erachtet werden. Die dient folglich vor allem der Verhinderung eines Widerholungsfalls und der Erhöhung der Sicherheit der Dienstobjekte des Untersuchungshaftvollzuges im Ministerium für Staatssicherheit sowie zur Durchsetzung der Rechtsnormen des Untersuchungshaftvollzuges und der allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane auf dem Gebiet des sozialistischen Eigentums und der Volkswirtschaft eine zutiefst politische Aufgabe ist, die es gilt, mit allen dem Staatssicherheit zur Verfügung stehenden spezifischen Potenzen zur maximalen Unterstützung der Politik von Partei und Regierung zu leisten. Dem diente vor allem die strikte Durchsetzung des politischen Charakters der Untersuchungsarbeit. Ausgehend von den Erfordernissen der Verwirklichung der Politik der Partei im Kampf zur Erhaltung des Friedens und zur weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft ausgeht. Dabei gilt es zu beachten, daß diese objektiven Erfordernisse durch die Entwicklung der politisch-operativen Lage sind die Kontrollziele rechtzeitig zu präzisieren zu aktualisieren. Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben zu entscheiden, bei welchen als Grundlage dafür Zwischenberichte zu erarbeiten sind.

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