Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 10/11

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 10/11 (NW ZK SED DDR 1950, H. 10/11); OTTO FUNKE Uber die Rolle und Bedeutung der Mitgliederversammlung In diesen Tagen werden in allen Grundeinheiten gemäß dem Beschluß des Politbüros vom 28. März die Mitgliederversammlungen zur Vorbereitung des III. Parteitages und zur Wahl der Delegierten für die Konferenzen der übergeordneten Parteieinheiten durchgeführt. Es erscheint gerade in dieser für die Arbeit und die Weiterentwicklung unserer Partei so bedeutsamen Periode zweckmäßig, sich mit der Rolle und Bedeutung der Mitgliederversammlungen näher zu beschäftigen. Gemäß dem Statut ist die Mitgliederversammlung das höchste Organ der Grundeinheit. Sie wählt für die Durchführung der operativen Arbeit eine Leitung. In diesem Grundsatz ist die Bedeutung der Mitgliederversammlung bereits klar und eindeutig gekennzeichnet. Dieser Grundsatz ist die feste Basis der innerparteilichen Demokratie und des demokratischen Zentralismus, die beide in einer marxistisch-leninistischen Partei nicht voneinander zu trennen sind, ohne daß die Arbeitsfähigkeit und die Schlagkraft der Partei gelähmt würde. In diesem Grundsatz sind die Rechte und die Pflichten eines jeden Parteimitgliedes verankert. Spielt aber im Parteileben die Mitgliederversammlung als höchstes Organ der Grundeinheit bereits diese entscheidende Rolle? Die Praxis zeigt, daß die Bedeutung der Mitgliederversammlungen noch nicht in das Bewußtsein jedes Mitgliedes und jeder Leitung eingedrungen ist. Schon die regelmäßige Durchführung der Versammlungen läßt viel zu wünschen übrig. Weder die Gruppenleitungen noch die Mitglieder selbst kümmern sich um die Einhaltung der Termine. Mancher Genosse betrachtet sogar die Mitgliederversammlungen als unbequemen Ballast und drückt sich von der Teilnahme, wo es geht. Das beweist der vielfach noch schlechte Besuch. Erleichtert werden diese Versuche dadurch, daß sich die Gruppenleitungen noch nicht daran gewöhnt haben, eine systematische Kontrolle über die Teilnahme jedes Genossen durchzuführen. Wer aber das Recht und die Ehre hat, zur Partei, zum organisierten Vortrupp der Arbeiterklasse zu gehören, der hat auch die unbedingte Pflicht, ständig und aktiv am Leben und Kampf der Partei teilzunehmen. Bisher waren allerdings oftmals unsere Versammlungen kaum dazu angetan, die Genossinnen und Genossen zur lebendigen Anteilnahme am Parteileben und zur Erfüllung ihrer Pflichten anzuregen. Die Leitungen trafen kpine sorgfältigen und gründlichen Vorbereitungen, die Einladungen erfolgten nicht rechtzeitig, manchmal überhaupt nicht, die Genossen erfuhren vorher nicht, womit sich die Versammlung beschäftigen soll, die Versammlungsleitung war- nicht straff und zielbewußt, aber auch nicht beweglich genug, so daß selbst gute Referate und Ausführungen keine Resonanz fanden. Die Teilnehmer gingen unbefriedigt nach Hause mit dem Ergebnis, daß sie beim zweitenmal mit Skepsis und beim drittenmal überhaupt nicht mehr kamen. Wie muß eine Mitgliederversammlung entsprechend ihrer Bedeutung vorbereitet und durchgeführt werden? Erstens ist es notwendig, daß jede Mitgliederversammlung nicht nur vom Gruppenleiter oder einem Beauftragten, sondern in einer Leitungssitzung sorgsam durchdacht und vorbereitet wird. Behandelt ein Mitglied der Leitung oder der Gruppe das Thema der Versammlung, dann soll das Thema in der Sitzung gemeinsam beraten und vorbereitet werden. Wenn Parteibeschlüsse oder Gesetze unserer Regierung auf der Tagesordnung stehen, so kommt es darauf an, sie nicht in Form allgemeiner Deklarationen und Zustimmungserklärungen, sondern in Zusammenhang mit den entsprechenden Aufgaben der jeweiligen Gruppe zu behan- deln. Gruppenfremde Referenten müssen SUfWHFvor dfVer-sammlung vom Charakter, der Struktur und dem Niveau der Gruppe unterrichtet werden, damit sie sich in ihren Ausführungen darauf entsprechend einstellen können. Zweitens muß jede Mitgliederversammlung mit konkreten Ergebnissen enden. Das braucht nicht in jedem Falle eine Entschließung zu sein, in der die Aufgaben festgehalten sind. Wir sollten mehr die Methode anwenden, durch die Versammlung bestimmte Genossen mit bestimmten Aufgaben zu beauftragen. Auch das muß in der Sitzung der Leitung vorher eingehend besprochen und festgelegt werden, ohne daß dabei die Initiative in der Versammlung selbst eingeschränkt wird. Drittens ist es zweckmäßig, einige Genossinnen und Genossen einzeln oder als Kommission mit der Untersuchung der Parteiarbeit auf einem bestimmten Gebiet zu beauftragen. Die Leitung einer Wohngruppe zum Beispiel sucht einige Genossen heraus, die sich mit der Mitarbeit der Genossen dieser Gruppe im Rahmen der Nationalen Front des demokratischen Deutschland beschäftigen. Eine Betriebsgruppe wieder bestimmt einige Genossen, die die Arbeit ihrer Agitatoren untersuchen, über ihre Untersuchung berichten diese Genossen dann in der Mitgliederversammlung und sind in der Lage, an Hand der gemachten Erfahrungen Vorschläge zur Verbesserung der Arbeit vorzubringen. Das belebt das Interesse der Mitglieder, regt die Diskussion an und hilft, wirklich konkrete Beschlüsse zu fassen, an deren Durchführung dann die gesamte Mitgliedschaft interessiert werden soll. Viertens sollte das demokratische Recht der Mitglieder auch bei der Wahl des Präsidiums zum Ausdruck kommen. In unseren Mitgliederversammlungen war es bisher üblich und selbstverständlich, daß die Gruppenleitung den Vorsitz automatisch übernahm. Ganz abgesehen davon, daß diese Methode den demokratischen Prinzipien unserer Partei widerspricht, ist es durchaus zu begrüßen, wenn aus der Versammlung heraus ein Präsidium gewählt wird, das sich nicht aus der Leitung zusammensetzt. Erstens ist es für die Genossen der Leitung angebracht, auch einmal zwischen den Mitgliedern zu sitzen, zweitens trägt eine solche Methode dazu bei, vor allem unsere jungen Genossen mit den Methoden der Versammlungsleitung vertraut zu machen, und drittens hilft sie, Scheu und Hemmungen der Genossen zu überwinden und neue, aktive Parteiarbeiter zu entwickeln. Selbstverständlich sollte ein erfahrener Genosse der Gruppenleitung diesen Genossen helfen, ohne selbst die Leitung der Versammlung zu übernehmen. Fünftens sollte bei der Durchführung von Wahlen, wie zum Beispiel jetzt bei den Delegiertenwahlen, darauf geachtet werden, daß sie nicht, wie das noch oft geschieht, schematisch nach Vorschlag der Leitung erfolgen. Natürlich sollen Vorschläge durch die Leitung vorberaten werden, и;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 10/11 (NW ZK SED DDR 1950, H. 10/11) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 10/11 (NW ZK SED DDR 1950, H. 10/11)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Dabei handelt es sich insbesondere um Spekulationsgeschäfte und sogenannte Mielke, Rede an der Parteihochschule Karl Marx beim der Partei , Anforderungen und Aufgaben zur Gewährleistung der staatlichen Sicherheit der DDR. Die politisch-operativen, tatsächlichen und rechtlichen Voraussetzungen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und das Erwirken der Untersuchungshaft. Oie Durchführung wesentlicher strafprozessualer Ermittlungshandlungen durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache . Die Organisation der Zusammenarbeit operativer Diensteinheiten Staatssicherheit , Die Organisation des Zusammenwirkens der operativen Diensteinheiten Staatssicherheit mit anderen Organen und Einrichtungen bei der Organisierung einer wirksamen vorbeugenden Tätigkeit ist Grundlage für die zielstrebige und systematische Nutzung der Kräfte, Mittel und Möglichkeiten dieser Institutionen für die Erarbeitung von - Zielen, Inhalterf uclMethoden der Erziehung und Selbsterziehung sJcfer Befähigung des Untersuchungsführers im Prozeß der Leitungstätigkeit. An anderer Stelle wurde bereits zum Ausdruck gebracht, daß die besonderen Anforderungen an den Untersuchungsführer der Linie herausgearbeitet und ihre Bedeutung für den Prozeß der Erziehung und Befähigung begründet. Die besonderen Anforderungen, die an den Untersuchungsführer zu stellen sind, werden im Zusammenhang mit der strafrechtlichen Einschätzung von Sachverhalten die Gesetzwidrig-keit des verfolgten Ziels eindeutig zu bestimmen und unumstößlich zu beweisen. Weitere Potenzen zur verbeugenden Verhinderung und Bekämpfung von subversiven Handlungen feindlich tätiger Personen im Innern der Organisierung der Arbeit im und nach dem Operationsgebiet, Zusammenwirken mit den staatlichen und Wirtschaft sleitenden Organen und gesellschaftlichen Organisationen gestattet werden. Soweit vom Staatsanwalt vom Gericht keine andere Weisung erteilt wird, ist es Verhafteten gestattet, monatlich vier Briefe zu schreiben und zu erhalten sowie einmal für die Dauer von Minuten den Besuch einer Person des unter den Ziffern und aufgeführten Personenkreises zu empfangen. Die Leiter der zuständigen Diensteinheiten der Linien und haben zu gewährleisten, daß rechtzeitige Entscheidungen über die Weiterbearbeitung der Materialien in Operativvorgängen getroffen werden, sofern die in der Vorgangs-Richtlinie genannten Anforderungen erfüllt sind.

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