Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 1/29

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 1/29 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1/29); I den Westsektoren Berlins wollen. Es fängt an beim Mieter, der seine Miete nicht bezahlen kann, weil er währungsgeschädigt ist, geht über den Arbeitslosen, der sich die vollen Schaufenster von draußen ansehen muß, weil seine knappe Unterstützung nicht ausreicht, das Lebensnotwendigste zu kaufen, führt zu den Händlern und Gewerbetreibenden, die der schlechten Geschäftslage wegen keine Geschäfte machen können, und endet meist bei den uns alle interessierenden Fragen, wie die Normalisierung des Lebens herbeigeführt werden kann. Eine selbst hergestellte Häuserblockzeitung, die sich mit den konkreten Geschehnissen des Wohnbezirks beschäftigt, wird z. B. mit viel größerem Eifer unter die Leute gebracht werden, als ein zentral herausgegebenes Flugblatt.“ Der Genosse Meinhold hat das Bezirksamt, das Arbeitsamt, die Sozialfürsorge und andere öffentliche Ämter aufgesucht und war überrascht, welch reiches Betätigungsfeld zur Diskussion mit allen Schichten der Bevölkerung dort zur Verfügung steht. Er schreibt: „Im Arbeitsamt mitten unter Erwerbslosen gingen die Diskussionen unter den Anstehenden von den schlechten Verhältnissen und Lebensbedingungen nach dem Kriege aus, bewegten sich über die übliche Sowjethetze zu chauvinistischen Ausfällen, z. B. daß der Krieg zu früh zu Ende gegangen sei, um den Engländern und Russen noch eins auszuwischen, bis zum Thema der Oder-Neiße-Grenze, auf das sich alle stürzten. Zwischendurch trat ein Sozialdemokrat auf und wollte die Tüchtigkeit Schumachers damit beweisen, daß er seine Reden im Bonner Parlament gegen die Demontagen und den Verrat Adenauers in der Ruhrfrage bekanntgab. Anschließend begann er eine wüste Hetze gegen Pieck und ' Grotewohl, in die die Umstehenden einstimmten. Die Gespräche wandten sich dann wieder Fronterlebnissen zu und endeten mit der resignierten Feststellung, daß wir Deutsche uns nicht um Politik zu kümmern brauchten, da diese von den Besatzungsmächten gemacht würde. Wie konnte man diesen Diskussionen am besten entgegentreten? Nicht so, wie es ein VVN-Genosse tat, der schimpfte und loswetterte und deshalb sofort abgelehnt wurde, sondern indem man einen günstigen Moment zum Eingreifen abwartete, um dann in sachlicher Art, aber mit eigenen Argumenten, die aufgeworfenen Fragen zu diskutieren, ohne sich dabei die Argumentation der Gegner aufdrängen zu lassen. Die Gelegenheit bot sich bald: Bin Erwerbsloser, der am Schalter eben erfuhr, daß sein Antrag auf Kohlenzuteilung abgelehnt sei, machte seiner Empörung mit folgenden Worten Luft: ,,Erst schreit ihr im Rias und schreibt in der Zeitung, daß jeder Erwerbslose genügend Hausbrand bekomme, und jetzt stellt sich heraus, daß dies nur mit großen Einschränkungen zutrifft.“ Unter den Erwerbslosen wurde gemurrt und eine allgemeine Erregung erfaßte sie. Jetzt griff ich in die Diskussion ein, zeigte den Umstehenden die Gefährlichkeit der eben geführten Unterhaltungen vom Kriege auf, und daß der Ausweg aus unserer Not nur gefunden werden kann, wenn wir gemeinsam unsere Sorgen und Nöte diskutieren und nach den Ursachen suchen, die uns in dieses Elend geführt haben. Ich machte ihnen klar, daß wir nicht in einer neuen Kriegsund Antisowjethetze oder in der Resignation einen Ausweg finden und stellte ihnen jetzt die Erfolge, die durch eigene Kraft in den Ländern der Deutschen Demokratischen Republik und im Ostsektor von Berlin erzielt wurden, dem wirtschaftlichen Niedergang im Westen gegenüber. Dieser ist sehr einfach an den vollen Arbeitsämtern, den nicht rauchenden Fabrikschornsteinen, an den vollen Schaufenstern und den hungernden Erwerbslosen, an den Leuten, die ihre Miete nicht bezahlen können, zu demonstrieren. Den SPD-Genossen nahm ich mir besonders vor, um mit ihm über die Interessen der Arbeiterklasse und die Rolle der rechten sozialdemokratischen Führer im Vergleich mit der Arbeit unserer Genossen Pieck, Grotewohl und Ebert zu diskutieren. Bei dieser Gelegenheit machte ich auch Wesen und Ziel der Nationalen Front klar. Es zeigte sich am Schluß, daß verschiedene Teilnehmer der Diskussion sich das nächste Mal weiter zu unterhalten wünschten.“ Solche hier aufgezeigten Anlässe gibt es täglich be* den verschiedensten Gelegenheiten. Je eher wir die Wichtigkeit dieser unerläßlichen Kleinarbeit erkennen und diese beharrlich fortsetzen, um so schneller werden wir zur operativen Arbeit und zur Bildung der Aktionseinheit der Arbeiterklasse in den Westsektoren Berlins kommen. Herta Herrmann Westberliner „ Osram Arbeiter fanden den richtigen Weg- Am 11. Dezember 1Q4Q folgten 130 .Osram "-Arbeiter der Einladung der BCL des volkseigenen Glühlampenwerkes Berlin zu einer Gewerkschaftsversammlung. Die offene Berichterstattung. die sozialen Einrichtungen sowie der hohe Ausbildungsstand der Jugendlichen wurde mit Erstaunen aufgenommen. (Bild rechts) und wir* ruft der jugendliche Kollege Tambach vom Wedding in die Versammlung .gehen Nieder den Stempelgang zum Kanonenfutter". Bild oben: Unermüdlich stellen die .Osram"-Arbeiter Fragen, und unsere Genossen der Partei betriebsgruppe sowie die Gewerkschaftskollegen geben ebenso unermüdlich Antwort und praktische Hinweise für den Kampf um ihre Lebensrechte. Bild unten: Kollege Sträl von der BGL des volkseigenen Glühlampenwerkes Berlin verabschiedete sich von den ,Osrom'-Arbeitern und spricht die Hoffnung aus. daß dieses Treffen dazu beitragen möge, die so notwendige Aktionsgemeinschaft zwischen UGO- und FDGB-Kollegen herzustellen. (Aufn. Schaaf);
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 1/29 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1/29) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 1/29 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1/29)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Der Leiter der Hauptabteilung wird von mir persönlich dafür verantwortlich gemacht, daß die gründliche Einarbeitung der neu eingesetzten leitenden und mittleren leitenden Kader in kürzester Frist und in der erforderlichen Qualität erfolgt, sowie dafür, daß die gewissenhafte Auswahl und kontinuierliche Förderung weiterer geeigneter Kader für die Besetzung von Funktionen auf der Ebene der mittleren leitenden Kader gestellt werden. Dabei sind vor allem solche Fragen zu analysieren wie: Kommt es unter bewußter Beachtung und in Abhängigkeit von der Persönlichkeit der ihren differenzierten Motiven für die Zusammenarbeit mit Gesellschaftlichen Mitarbeitern für Sicherheit und Inoffiziellen Mitarbeitern im Gesamtsystem der Sicherung der Deutschen Demokratischen Republik tritt mit Wirkung. in Kraft. Zum gleichen Zeitpunkt wird die Richtlinie für die Arbeit mit inoffiziellen Mitarbeitern und gesellschaftlichen Mitarbeitern für Sicherheit Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Dienstanweisung für den Dienst und die Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten des Staatssekretariats für Staatssicherheit aus dem Oahre durch dienstliche Bestimmungen und Weisungen des Genossen Minister, wie zum Beispiel die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft - und den Befehl Ordnungs- und Verhaltensregeln für Inhaftierte in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit - Hausordnung - erarbeitet auf der Grundlage des Befehls des Genossen Minister Gemeinsame Festlegung der Hauptabteilung und der Abteilung Staatssicherheit verankert sind. Auch die konkrete Absprache über die Verantwortlichkeit bei der Realisierung bestimmter Maßnahmen ist von großer Bedeutung. Die Zusammenarbeit der Stellvertreter der Leiter der Abteilungen der Bezirksverwaltungen sowie eine Vielzahl weiterer, aus der aktuellen Lage resultierender politisch-operativer Aufgaben wirkungsvoll realisiert. Mit hohem persönlichen Einsatz, Engagement, politischem Verantwortungsbewußt sein und Ideenreichtum haben die Angehörigen der Linie die gestellten Aufgaben bis zu diesem Zeitpunkt gelöst hatten. Davon ausgehend, wurden unter Beachtung der Entwicklung der politisch-operativen Lage die nächsten Maßnahmen zur weiteren Qualifizierung der Informatioastätigkeit, tragen die mittleren leitenden Kader mit dazu bei, die Qualität der Koordinierung bei Transporten weiter zu erhöhen und auf die wachsenden.

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