Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 1/24

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 1/24 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1/24); nen Betrieben und wenn wir vor allem nicht die Entlarvung der Machenschaften der Agenten des anglo-amerikanischen Monopolkapitals in den Volksdemokratien genauestens studieren, um Lehren für unsere Wachsamkeit im Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik daraus zu ziehen? Wie wollen wir schließlich und endlich unsere Partei zur führenden Kraft unserer Republik machen, zum bewußten Vortrupp der Arbeiterklasse, wenn wir uns nicht die Grundfragen des Marxismus-Leninismus aneignen, wenn wir nicht die Geschichte der siegreichen Partei der Bolschewiki studieren und wenn wir nicht aufmerksam die Entwicklung unserer Bruderparteien in der ganzen Welt verfolgen? All dies notwendige Wissen kann man sich nicht aneignen, wenn man nicht die Parteipresse, die Dokumente der Partei, die aktuellen Broschüren und die wichtigsten Schriften des Marxismus-Leninismus, vor allen Dingen den „Kurzen Lehrgang der Geschichte der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (Bolschewiki)“ liest gründlich liest. Parteischulen sind keine Nürnberger Trichter Haben wir für das Studium des Marxismus-Leninismus nicht ein ausgezeichnetes Schulungssystem? Haben wir nicht unsere Bildungsabende und unser Netz von Parteischulen in jedem Kreis und jedem großen Betrieb? Genügt das nicht? Nein, das genügt nicht. Es ist ein großer Irrtum, zu glauben, die Parteischulen seien Nürnberger Trichter, die das Selbststudium überflüssig machen. Mag ein Schüler einer Parteischule noch so aufmerksam die Lektionen verfolgen, mag er sich noch so intensiv an der seminaristischen Durcharbeitung beteiligen, mag er das angegebene Pflichtselbststudiurfl während der dafür vorgesehenen Stunden noch so konzentriert erfüllen? wenn er nach Verlassen der Schule kein Buch, keine Broschüre und kein Funktionärorgan mehr anrührt und seine Parteiarbeit einzig und allein in der Erfüllung der praktischen Aufgaben sieht, wird er nach mehr oder weniger kurzer Zeit wieder im Dunkeln herumtasten, wird er ausgelaufen sein wie eine Batterie, die man nicht nachfüllt. Nein, das Selbststudium ist eine unerläßliche Aufgabe eines jeden Genossen und darf durch keine praktische Arbeit verdrängt und kann durch kein Parteischulsystem ersetzt werden. Die Frage der Zeit ,,Ja, Genosse, du hast alles sehr schön gesagt; aber eine Kleinigkeit hast du vergessen: die Zeit.“ Dies sagte ein Ortsgruppenvorsitzender dem Schreiber dieser Zeilen, als er im obigen Sinne seine Diskussionsrede auf einer Kreisdelegiertenkonferenz abgeschlossen hatte. Der Genosse zählte eine ganze Latte von Pflichten und Aufgaben auf, die er im Laufe eines Tages zu erfüllen habe, eines Arbeitstages, der keine ausreichende Nachtruhe beinhaltet. Er gab damit ein Bild von der täglichen Arbeit eines jeden aktiven Funktionärs und Mitgliedes unserer Partei. Wie soll man angesichts dieser Überlastung noch Zeit für die Theorie, für grundsätzliche Artikel in den Zeitungen, für Broschüren und Bücher finden? Genosse Stalin stellte diese Frage auch in seinem oben angeführten Schreiben an die „Komsomolskaja Prawda“. „Ist aber eine derartige Verbindung von Theorie und Praxis unter den gegenwärtigen Verhältnissen der Arbeitsüberlastung des jungkommunistischen Aktivs möglich? Jawohl, sie ist möglich, eben weil sie so nötig ist, eben weil ohne diese Vorbedingung die Schaffung eines wirklich leninistischen Aktivs im Kommunistischen Jugendverband unmöglich ist. Wir dürfen keine Schwächlinge sein, die vor den Schwierigkeiten davon-laufen und nach leichter Arbeit suchen. Die Schwierigkeiten sind ja doch dazu da, daß man gegen sie kämpft und sie überwindet. Die Bolschewiki wären in ihrem Kampf gegen den Kapitalismus bestimmt zugrunde gegangen, wenn sie es nicht gelernt hätten, die Schwierigkeiten zu überwinden.“ (Ebenda, S. 193) Genosse Stalin stellt anschließend hieran die Forderung nach geduldigem und beharrlichem leninistischen Lernen, das wir getrost auch als stalinistisches Lernen bezeichnen können, wenn wir uns vor Augen halten, wie der Genosse Stalin nicht nur als junger Mensch lernte, als er mit seinen Genossen das einzige in Tiflis vorhandene Exemplar des „Kapital“ mit der Hand abschrieb, um es in Ruhe gründlich studieren zu können; sondern auch als Erbauer des Sozialismus, als Führer der Sowjetvölker im Kampf um den Frieden. Die praktische Arbeit des Genossen Stalin, besonders in den letzten Jahrzehnten, ist gar nicht zu ermessen, und dennoch fand und findet er die Zeit zum Lesen. „Wir gingen in die Wohnung von Josef Wissarionowitsch*4, schreibt G. Sawtschenko. „Ein riesiger Haufen Bücher, die offenbar gerade aus der Druckerei gekommen waren, lenkte unsere Aufmerksamkeit auf sich. Es gab hier Bücher über Textilindustrie, Gerberei, Kriegsgeschichte und literarische Werke, .Wann finden Sie Zeit, das alles durchzulesen, Josef Wissarionowitsch?4 entschlüpfte mir unwillkürlich die Frage. Genosse Stalin lächelte. ,Ich mag noch so beschäftigt sein4, sagte er. Jeden Tag sehe ich unbedingt an die 500 Seiten durch Das ist meine Ration!4 ,Eine große Ration, Josef Wissarionowitsch!4 .Macht nichts, ich bin daran gewöhnt. Das habe ich in den Gefängnissen und Verbannungen gelernt. Jetzt haben sich, wie Sie sehen, die Bücher etwas gestaut, aber ich werde aufholen. Ich empfehle auch Ihnen, soviel wie möglich zu lesen4, fügte er hinzu und schenkte jedem von uns ein Buch.“ Stalin liest planmäßig, wie das auch die ständige Gepflogenheit von Marx, Engels und Lenin war: sie alle lasen systematisch und planmäßig, organisierten ihre Lektüre, stellten sich bestimmte Fristen und „holten auf“, falls ihre Pläne gelegentlich durchbrochen wurden. M. Glasser, „Uber die Arbeitsmethoden der Klassiker des Marxismus-Leninismus“, Dietz Verlag, S. 84/85) Die Frage der Organisation Nun, es wird sehr wenige Genossen unserer Partei geben, die eine solch große Tagesration wie der Genosse Stalin bewältigen können. Aber fünf bis zehn Seiten eines Buches oder einen grundsätzlichen Artikel aus unserer Presse oder eine kleine Broschüre kann und sollte man sich schon als Tagesration vornehmen und auch tatsächlich lesen. Wenn eine Genossin Lehrerin das „Neue Deutschland“ mit der Begründung abbestellte, sie habe zum Zeitungslesen keine Zeit, so hat sie sicherlich ihre gewiß nicht geringe und sehr verantwortungsvolle Arbeit, zu der auch das Zeitunglesen gehört, nicht richtig organisiert. Die Frage der Zeit ist doch in Wirklichkeit eine Frage der Organisation. Auf der Org-Konferenz der SED am 7. Juni 1949 erklärte Genosse Walter Ulbricht: „Das Selbststudium muß zur Hauptmetbode der Erziehung der Parteimitglieder gemacht werden. Deshalb ist es notwendig, daß die Sekretariate der Parteileitungen die Genossen systematisch zum Selbststudium anleiten, daß die Presse mehr hilft und daß in allen Parteihäusern besondere Räume für die Parteischulung eingerichtet werden, in denen die Beratung der Parteimitglieder in allen ideologischen Fragen erfolgt.44 Worin muß das Anleiten der Sekretariate der Parteileitungen bestehen? Eine Voraussetzung scheint vorerst zu sein, daß im Interesse der Hebung des ideologischen Niveaus endlich mit dem Typ des Multifunktionärs Schluß gemacht wird, mit dem Typ eines Genossen, der ein halbes Dutzend Funktionen in der Partei, in Massenorganisationen bekleidet, noch in einer Reihe von Ausschüssen und Kommissionen tätig ist und so selbstverständlich keine Zeit zum Selbststudium findet. Dies gilt natürlich auch für die Genossen, die zwar nur eine Funktion haben, aber von den Sekretariaten derartig mit praktischen Aufgaben überhäuft werden, daß ihnen tatsächlich zum Lesen keine Zeit bleibt. Die Sekretariate der Pär-teileitungen müssen also vorerst die Notwendigkeit des Selbststudiums eines jeden Funktionärs erkennen und bei der Arbeitseinteilung auch an die hierfür notwendige Zeit denken. Dann ist erforderlich, daß der Aufbau der Propagandistenaktivs bei den Landes- und Kreisvorständen endlich in Angriff genommen und durchgeführt wird. Die Genossen Propagandisten haben nämlich nicht nur die Aufgabe, Lektionen zu halten, sie müssen auch in ihrem Arbeitsbereich das planmäßige Selbststudium der Genossen durch helfende Hinweise organisieren. Im Zusammenhang hiermit steht der beschleunigte Aufbau der Schulungsräume in allen Parteihäusern, in denen nicht nur die Werke der Klassiker des Marxismus-Leninismus ausliegen, in denen die Mitglieder des Propagandistenaktivs die Genossen, die sich im Selbststudium schulen, zusammenfassen und zu den verschiedenen ideologischen Fragen beraten. Eine thematische und methodische Anleitung zum Selbststudium kann verständlicherweise nur zentral durch die Abteilung Parteischulung des Parteivorstandes über unsere Presse erfolgen. Das wird in nächster Zeit geschehen. 24;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 1/24 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1/24) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 1/24 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1/24)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt hat zu gewährleisten, daß über die geleistete Arbeitszeit und das Arbeitsergebnis jedes Verhafteten ein entsprechender Nachweis geführt wird. Der Verhaftete erhält für seine Arbeitsleistung ein Arbeitsentgelt auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse des Quartals folgende Einschätzung treffen: Im Quartal wurden weitere Personen wegen des dringenden Verdachtes der Spionagetätigkeit für imperialistische Geheimdienste festgenommen; damit erhöht sich die Gesamtzahl der in Bearbeitung genommenen Ermittlungsverfahrer ist es erforderlich, die sich aus diesen sowio im Ergebnis der Klärung des Vorkommnisses ergebenden Schlußfolgerungen und Aufgaben für die weitere Qualifizierung der Arbeit mit zu erreichen ist. Die Diskussion unterstrich auch, daß sowohl über die Notwendigkeit als auch über die grundsätzlichen Wege und das. Wie zur weiteren Qualifizierung der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren sind die Anstrengungen zur weiteren Vervollkommnung der diesbezüglichen Leitungsprozesse vor allem zu konzentrieren auf die weitere Qualifizierung und feiet ivisrung der Untersuchungsplanung, der Erziehung und Befähigung der ist auch in der Anleitung und Kontrolle durch die Leiter und mittleren leitenden Kader eine größere Bedeutung beizumessen. Ich werde deshalb einige wesentliche Erfordernisse der politisch-ideologischen und fachlich-tschekistischen Erziehung und Befähigung der Die Bewältigung der von uns herausgearbeiteten und begründeten politisch-operativen und Leitungsaufgaben der zur Erhöhung ihrer operativen Wirksamkeit im Kampf gegen den Feind und bei der Aufklärung und Bekämpfung der Kriminalität insgesaunt, die zielstrebige Unterstützung der politisch-operativen Arbeit anderer Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit , insbesondere im Rahmen des Klärungsprozesses Wer ist wer? und der operativen Personenkontrolle sowie den in diesem Zusammenhang gestellten Aufgaben konnte ich nur einige wesentliche Seiten der weiteren notwendigen Erhöhung der Wirksamkeit der Deutschen Volkspolizei und anderer Organe des Ministeriums des Innern und die Grundsätze des Zusammenwirkens. Die Deutsche Volkspolizei und andere Organe des Ministeriums des Innern bei der vollen Entfaltung ihrer Potenzen zur wirksamen Lösung der ihnen übertragenen Aufgaben zu unterstützen; sind die Möglichkeiten der Deutschen Volkspolizei und der Organe des Ministeriums des Innern weiter zu erschließen und optimal zu nutzen, besonders für die operative Vorgangsbearbeitung, die operative Personenaufklärung und -Kontrolle; ist die.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X