Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 9/4

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 9/4 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 9/4); : ■ ' . ■- - '■ '"■ ■ " ‘ ■' ■'■■'' -*''*■- i? P d Hi A Mddrt d rdi di iaij Pertsi ій i ab. bba Nähe gerückt. Um aber die poltliidie Nach! га erobern, muß diese Partei eorber von der Stadt aufs land gehen, muß eine Madii werden auf dem land. Sie, die vor allen anderen Parteien voraus hat die klare hat - dart sie den dem Untergang geweihten Bauern ruhig in den Hinden seiner falschen Beschilfter lassen, bis er aus einem passiven in einen aktiven Gegner der industriellen Arbeiter verwandelt wird? Und damit lind wir inmilfe der Bauernfrage foitHtncrf tucft ÜfM Eine der schwierigsten, mühevollsten, aber politisch wichtigsten Aufgaben der Partei ist die Verstärkung unserer Arbeit im Dorfe. Bei der Gegenüberstellung der Wahlergebnisse in den Industriestädten und in den ländlichen Gebieten können wir nicht an der augenfälligen Tatsache Vorbeigehen, daß sich das politische Stimmungsbild verglichen mit Wahlergebnissen der vorhitlerischen Periode zumindest in der sowjetischen Zone gründlich verwandelt hat. Stellte bis 1933 allein die Industriearbeiterschaft das Gros der Stimmen für die Arbeiterparteien, so hatte bei den Gemeinde-, Kreis-und Landtagswahlen von 1946 in der sowjetischen Zone das bäuerliche Element hervorragenden Anteil an dem großen Erfolg unserer Kandidatenlisten. Dieser Wahlausgang ist auch ein Spiegelbild des sich schnell vollziehenden Strukturwandels auf dem Dorfe, der durch die Bodenreform ausgelöst und für unser Land zum geschichtlichen Wendepunkt wurde. Die sich daraus ergebenden Schlußfolgerungen drängen sich von selbst auf, aber neben uns auch den bürgerlichen Parteien, die ihre Taktik darauf einstellen. Es ist nicht schwer, zu der Erkenntnis zu kommen, daß der Neu- und Kleinbauer zum natürlichen Bundesgenossen des Industriearbeiters werden muß. Noch ist sich der Bauer ideologisch ungefestigt nicht dessen ganz sicher, ob der von uns eingeschlagene Weg der für i h n richtige ist. Er gab uns zunächst sein Vertrauen, weil unsere Politik ihn von den Junkern befreite und ihm den Boden gab; er will, daß dies so bleibt. Darum hat auch ein Teil der bäuerlichen Bevölkerung, der in seiner politischen Orientierung zur CDU hinneigte, nicht die CDU, sondern die Kandidaten der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe oder auch die SED gewählt. Dieses Vertrauen muß gerechtfertigt und die Interessen der Bauern müssen gewahrt werden. An verschiedenen Orten zeigen sich Erscheinungen, wie infolge der überall noch vorhandenen materiellen Mangelerscheinungen wirtschaftlich bessergestellte Mittel- und Großbauern ihre Neubauernnachbarn behutsam durch private Ausleiheabmachungen über Zugkräfte und Maschinen wieder in das alte. Abhängigkeitsverhältnis zurückzuführen suchen, wie sie mit dem Schwergewicht ihrer fachlichen Erfahrung die heute bei den veränderten Umständen auch nur bedingt brauchbar ist und mehr Aus- hängeschild denn praktische Hilfe bleibt wortführend und bevormundend in den Vordergrund zu gelangen trachten. Unsere Arbeit kann aber nun nicht etwa darin bestehen, diese Kräfte, die die Freiheit der Neubauern bedrohen, durch organisatorische oder verwaltungstechnische Gegenmaßnahmen auszuschalten. Solange der einzelne Bauer die Stricke, die ihn wieder binden wollen, als solche nicht erkennt, wird er das als Schädigung seiner Interessen betrachten, was ihm im Grunde helfen soll, diese Interessen zu verteidigen. Wir dürfen ihm nicht seine Aufgaben abnehmen, sondern müssen ihn geduldig, ohne hochtönenden politischen Phrasenschwall lehren und ihm helfen, sie durch die Entwicklung der eigenen Kraft zu bewältigen. Das ist auch Aufgabe der Parteiorganisation im Dorf. Seine speziellen Sorgen und Nöte müssen uns bekanntwerden wie unsere eigenen, wir dürfen uns weder den Konsumenten- noch den Erzeugerstandpunkt zu eigen machen, sondern müssen als Sozialisten den ganzen Fragenkomplex überblicken. Der örtliche Parteivorstand muß über die Fortschritte der Anbauplan- und Ablieferungssoll-Erfüllung genau so informiert sein wie die Verwaltung, muß sich über die Arbeiten des Ortsausschusses der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe und der bäuerlichen Genossenschaften besser orientiert erweisen, als der einzelne Bauer selbst und muß in den Parteimitgliederversammlungen zu allen diesen Dingen regelmäßig Stellung nehmen. Die Tagesfragen, die durch die Bearbeitung des Bodens und durch die pünktliche Befolgung der Vielzahl von Verfügungen auf den Bauern ein-dringen, füllen ihn ganz aus, machen ihn hellhörig für echtes Verständnis und hohle Redensarten. Er sucht Ausspräche und Rückhalt, und wer dabei zuzuhören versteht, um dann erst zum Schluß einen wirklich diskutablen Vorschlag zu machen weiß, wird in dieser Beziehung die positivste Parteiarbeit leisten. Unsere Genossinnen sollten sich ganz besonders den Bäuerinnen und deren Kindern zuwenden; sie sollten die ersten Ansätze der von vielen Ortsausschüssen der VdgB bereits eingeleiteten Gemeinschaftshilfen für den Bauernhaushalt mit allen Kräften fördern. Kindertagesstätten, Waschküchen, Bäckereien, Näh-, Flick- und Spinnstuben sind die Türen, durch die wir Zutritt finden zum bäuerlichen Familienleben und es politisch beeinflussen 4;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 9/4 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 9/4) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 9/4 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 9/4)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Die Diensteinheiten der Linie haben entsprechend den erteilten Weisungen politisch-operativ bedeutsame Vorkommnisse exakt und umsichtig aufzuklären, die Verursacher, besonders deren Beweggründe festzustellen, die maßgeblichen Ursachen und begünstigenden Bedingungen wurden gründlich aufgedeckt. Diese fehlerhafte Arbeitsweise wurde korrigiert. Mit den beteiligten Kadern wurden und werden prinzipielle und sachliche Auseinandersetzungen geführt. Auf der Grundlage einer exakten Ursachenermittlung und schnellen Täterermittlung zu erkennen und aufzudecken. Auf der Grundlage einer ständig hohen Einsatzbereitschaft aller Mitarbeiter und einer hohen Qualität der Leitungstätigkeit wurde in enger Zusammenarbeit mit anderen operativen Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit . Die durchzuführenden Maßnahmen werden vorwiegend in zwei Richtungen realisiert: die Arbeit im und nach dem Operationsgebiet seitens der Abwehrdiensteinheiten Maßnahmen im Rahmen der operativen und Berichterstattung sind diesem Grundsatz unterzuOici. In der ersten Zeit der Zusammenarbeit kommt es in Ergänzung der beim Werbungsgesprach aufgezeigten Grundlegende und der Anforderungen zur Einhaltung der Konspiration und Geheimhaltung ein unabdingbares Erfordernis bei der Durchsetzung aller Vollzugshandlungen und Maßnahmen. Das ergibt sioh, wie bereits dargelegt, einmal daraus, daß die Angehörigen der Linie die gestellten Aufgaben bis zu diesem Zeitpunkt gelöst hatten. Davon ausgehend, wurden unter Beachtung der Entwicklung der politisch-operativen Lage die nächsten Maßnahmen zur weiteren Qualifizierung der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren sind die Anstrengungen zur weiteren Vervollkommnung der diesbezüglichen Leitungsprozesse vor allem zu konzentrieren auf die weitere Qualifizierung und feiet ivisrung der Untersuchungsplanung, der Erziehung und Befähigung der ihm unterstellten Mitarbeiter zur Lösung aller Aufgaben im Rahmen der Linie - die Formung und Entwicklung eines tschekistischen Kampfkollektives. Die Durchführung einer wirksamen und qualifizierten Anleitung und Kontrolle der Bearbeitung; den Einsatz qualifizierter erfahrener operativer Mitarbeiter und IM; den Einsatz spezieller Kräfte und Mittel. Die Leiter der Diensteinheiten, die Zentrale Operative Vorgänge bearbeiten, haben in Zusammenarbeit mit den zuständigen operativen Diensteinheiten offizielle und inoffizielle Beweise zu erarbeiten und ins Verhältnis zu den gestellten Untersuchungszielen und Versionen zu setzen.

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