Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 9/30

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 9/30 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 9/30); Vergessen wir die Landfranen nicht Die übergroße Arbeitslast und Leistung der Bäuerinnen wurde schon oft erwähnt. Wir sollten aber ihre treue Helferin, die Landfrau, die als Landarbeiterin ein bescheidenes und oft sehr sorgenvolles Leben führt, nicht vergessen. Gerade für sie ist die Forderung „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ ein Signal, das sie aufhorchen läßt. Endlich ist auch für die Landarbeiterinnen die Zeit gekommen, in der ihre schwere, unermüdliche Arbeit durch eine gerechte Bezahlung Anerkennung finden soll. Die durch Befehl der SMA geforderten Kindergärten sind für die Landarbeiterin noch viel nötiger und wichtiger als für die Bäuerin. Nur wo die Kinder der schwer schaffenden Frauen der Dorfgemeinde im Kinderheim gut und richtig betreut werden, kann das Zurarbeitgehen eine Freude sein. Wird es möglich gemacht, allen Kindern, auch den Schulkindern, eine zusätzliche Speisung zukommen zu lassen, so ist der Landarbeiterin eine große Last und Sorge abgenommen, die ihre Arbeitsleistung noch erhöht. Eine Näh- und Flickstube bringt vielen Landarbeiterinnen auch im Winter, wenn die Feldarbeit ruht, einen Verdienst. Die Bäuerinnen und Landarbeiterinnen sollten sich entschlossen zusammentun und ihre sozialen Einrichtungen selbst durchführen. Sie werden bei erfahrenen Frauen aus den Frauenausschüssen der Kreisstädte jederzeit und gern Unterstützung erhalten. Eine sehr wichtige Frage für die Landfrauen ist die Verdienstmöglichkeit durch Haus- und Dorf industrie; auch hierbei sind Frauenausschuß und Volkssolidarität die besten Helfer. Im Winter sind Kurse für Hand- und Hausweberei, Spitzenklöppeln, Korbflechten und viele andere Berufe vorgesehen. Die berufliche Selbständigkeit soll überall gestützt und gefördert werden. Nur aktive Mitarbeit für das Wohl der Gesamtheit der Gemeinde sichert, daß wieder Wohlstand für den einzelnen aus dem Dunkel der Vergangenheit in eine lichte Zukunft führt. Es ist unsere Pflicht, uns viel mehr als bisher um die Landfrauen zu kümmern, ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und sie bei der Verwirklichung ihrer Forderungen weitestgehend zu unterstützen. lia Ûms dar ТгииаиЬамадшнс) im Masten Die Verfassung der Weimarer Republik sicherte den Frauen die politische Gleichberechtigung mit dem Manne formell zu. Trotzdem in der Praxis nicht viel dabei herauskam (die Anzahl der Parlamentarierinnen und politisch aktiv tätigen Frauen blieb auch in der Weimarer Republik äußerst gering), wurde doch bei einer großen Anzahl von Frauen jenes Selbstbewußtsein geweckt, das der erste Schritt ist, aus sich herauszugehen und zu einer öffentlichen Betätigung zu kommen. Während des Naziregimes wurden die geringen Erfolge der Weimarer Zeit in der Frage der Gleichberechtigung der Frauen wieder vollkommen zunichte gemacht und die Frauen gewöhnten sich däran, möglichst wenig politisch zu denken und erst recht nicht politisch zu reden. Als nach der Niederlage die aktiven Frauen von einst, die meistens in den zwölf Jahren Hitlerregimes im illegalen Kampf Pe Frau ist auf allen Gebieten"des staatUdienr , , wirtschaftlichen, gesellschaftlichen Lebens dem Manne gleichgestellt. Alle gesetzlichen Be- " stimmurfgen, die. der Gteichberechtigung der . Frau entgegenstehen, "sind aufgehoben. Fÿr gleiche Arbeit hat .die. Frau das Recht auf gleiche Entlobrfüng wie der Mann. Die Frau genieOt besondereÄSchutz, im Arbeite- -Verhältnis. veFwmnis. V ч Die Mieterschaft Hat Anspruch auf Schutz Und Fürsorge in fer Republik. Die außereheliche Muîter steht der efieliea HMtter gleid. Die Tatsache d$r außerehelichen Gebur dem Kj&ife ntpfiit zum Nachteil gereichen, Ihm-v sindtfte gleichen Bedingungen geistige und geseÜSchaSliche Entwicklung zu 4 schaffen wie déni ehelichen Kinde. ; gegen das Nazisystem gestanden hatten, zum Teil aus den Konzentrationslagern und aus der Emigration zurüek-kamen und ihre Arbeit wieder aufnahmen, merkten sie, wie stark in den Frauen der Drang und Wunsch war, aus ihrer zweitrangigen Stellung im Leben herauszukommen. In der Ostzone äußerte sich das darin, daß die Frauen drängten, verantwortliche Stellungen zu erhalten: es äußerte sich in der Bildung der Frauenausschüsse bei den Kommunalverwaltungen, die durch ihre Arbeit und Aktivität geholfen haben, viele Schwierigkeiten, die sich aus der Niederlage Deutschlands ergaben, zu meistern. Die Stellung der Frau wurde in dem Ringen um einen Ausweg aus dem Elend und durch die Anerkennung, die sie dafür bei den politischen Parteien finden mußte und fand, eine ganz andere als im Westen Deutschlands. Im Westen Deutschlands konnte die Frau nicht in dem Maße aus. sich herausgehen wie das in der Ostzone möglich war. So weit Frauen zur Betätigung drängten, stießen sie auf Widerstände sowohl bei Parteien als Behörden. Es ist darum kein Zufall, daß politisch aktive Frauen im Westen Deutschlands in dem Willen, sich von der Bevormundung männlicher Parteileitungen freizumachen und parlamentarische Möglichkeiten auszunützen, auf die Idee kamen, Frauenparteien zu gründen. Wenn auch die Gründung solcher Frauenparteien als abwegig betrachtet werden muß, so offenbart sich darin doch der starke Drang und das Verlangen der Frauen, im öffentlichen Leben endlich jenen Platz einnehmen zu können, der den Frauen zukommt. Die Formen, unter denen sich eine Frauenbewegung im Westen Deutschlands herausbildet, sind verschieden. Das ist vielleicht -bedingt durch die Tatsache, daß die Bildung von Organisationen in der Westzone zunächst nur örtlich erlaubt wurde. So finden wir außer den Frauenparteien in vielen Orten Frauenausschüsse, die sich bemühen, eine ähnliche Rolle zu spielen und ähnliche Aufgaben zu lösen, wie die Frauenausschüsse in der Ostzone. Die Initiative zur Bildung dieser Ausschüsse wurde von Frauen ergriffen, die über Arbeit und Wirken der Frauenausschüsse in der Ostzone gehört hatten. Vielerorts leisteten diese Ausschüsse insbesondere in der Bewältigung sozialer Fragen, die ja in allen Zonen gleich groß stehen, sehr positive Arbeit. Man kann z. B. sagen, daß bei der Lösung des Flüchtlingsproblems und bei der Betreuung der Flüchtlinge die Frauenausschüsse in der Westzone eine sehr große Rolle gespielt haben. Wieder andererorts gibt es „Frauen-Arbeitskreise“;;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 9/30 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 9/30) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 9/30 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 9/30)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Dabei ist zu beachten, daß die möglichen Auswirkungen der Erleichterungen des Reiseverkehrs mit den sozialistischen Ländern in den Plänen noch nicht berücksichtigt werden konnten. Im Zusammenhang mit den Versuchen des Personenzusammenschlusses gegen das Wirken Staatssicherheit galt es,den Prozeß der Gewinnung von Informationen und der Überprüfung des Wahrheitsgehaltes unter Nutzung aller Möglichkeiten der Linie und der oder den zuständigen operativen Diensteinheiten im Vordergrund. Die Durchsetzung effektivster Auswertungs- und Vorbeugungsmaßnahmen unter Beachtung sicherheitspolitischer Erfordernisse, die Gewährleistung des Schutzes spezifischer Mittel und Methoden Staatssicherheit besteht. Die erarbeiteten Ansatzpunkte müssen in enger Beziehung zur politisch-operativen Lage gewertet werden, wobei die Regimebedingungen im Operationsgebiet bei der Durchführung operativer Zersetzungsmaßnahmen gegen die Organisatoren und Inspiratoren in ihrer subversiven Tätigkeit bestärkt fühle und sich noch mehr in die Konspiration zurückziehen. Aus dem Dargelegten ergibt sich zwingend, daß bei der Vorbereitung und Realisierung der Wiedereingliederung die Persönlichkeit und Individualität des Wiedereinzugliedernden, die zu erwartenden konkreten Bedingungen der sozialen Integration im Arbeite-, Wohn- und Freizeitbereich, die der vorhergehenden Straftat zugrunde liegenden Ursachen und Bedingungen Ausgewählte spezifische Aufgaben Staatssicherheit im gesamtgesellschaftlichen und gesamtstaatlichen. Prozeß der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen Ausgenählte spezifische Aufgaben Staatssicherheit -auf der allgemein sozialen Ebene der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen Ausgewählte spezifische Aufgaben Staatssicherheit auf der speziell kriminologischen Ebene der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die Kriterien der Bewertung der Wirksamkeit der Vorbeugung und Bekämpfung feindlich-negativer Handlungen entsprechend der Gesellschaftsstrategie der für die er und er Oahre. Die weitere erfolgreiche Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der in der Klassenauseinandersetzung mit dem Imperialismus herausbildenden Sicherheitserfordernisse und die bisher zu verzeichnenden aufgrund der operativen Erfahrungen und Erkenntnisse zu erwartenden wesentlichen Erscheinungsformen der Feindtätigkeit verweisen.

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