Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 9/29

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 9/29 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 9/29); Xei/erlffy 194619 1 Im anderen Falle erhielt ein Konfektionsbetrieb einen Großauftrag der Sowjetischen Armee, der auf sechs Firmen aufgeteilt war. Fünf Firmen erklärten, daß sie mit den Preisen nicht zurechtkonfmen, obwohl sie die üblichen „Frauenlöhne zahlen." Der sechste Betrieb mit 300 Frauen und Jugendlichen hat eine gute Arbeitsteilung und Arbeitsorganisierung durchgeführk Jeder Leerlauf ist ausgeschaltet; durch eine zweckmäßige Verteilung der Arbeitskräfte nach Können und Fähigkeiten wurde eine hohe fachliche Gesamtleistung erreicht. Der Befehl 253 wurde auf Grund der gleichen Arbeit und Leistung durchgeführt und die niedrigsten Löhne betrugen 65 Pfennige die Stunde. So erhalten Frauen an Spezialmaschinen Stundenlöhne von 80 bis 120 Pfennigen, Zuschneiderinnen bis 150 Pfennige. 18jährige Mädchen erreichen einen Tagesverdiesnt von 7,50 8,50 RM. Sogar schwächere und ungelernte Arbeitskräfte verdienen einen Wochenlohn von 35 RM. Durch eine ständige Beobachtung der Arbeitsleistungen werden Arbeitskräfte, die an einer Stelle Zurückbleiben, an eine andere Arbeit gesetzt und durch Anleitung und Schulung wird ihre fachliche Eignung gehoben. Dieser Betrieb hat außerdem vorbildliche soziale Einrichtungen und trotzdem oder besser: eben deshalb liegt die Rentabilitätsgrenze über dem Durchschnitt. In den Privatbetrieben muß vor allem darauf geachtet werden, die Mittel für die Angleichung der Frauenlöhne an die Männerlöhne zu Lasten des Profits aufzubringen. So ergaben schon die ersten Kontrollen, daß der Befehl 253 trotz der gegenwärtigen schwierigen Verhältnisse durchgeführt werden kann. Es liegt jetzt an unseren Genossen und Genossinnen, mitzuhelfen, daß er überall verwirklicht wird. Lisa JJUrich An der Wiederaufbauarbeit Dresdens nimmt die Frau einen hervorragenden Anteil, auch in solch schweren Berufen, wie z. B. diese Dachdeckerin (Foto: SNB) Mehr Frauen als Bürgermeisterinnen! Nach den neuesten Erhebungen gibt es im Lande Mecklenburg-Vorpommern von 2122 Gemeinden nur in 31 Gemeinden Frauen als Bürgermeister oder Gemeindevpr-steher. Davon sind 26 Frauen Mitglieder der SED und fünf Frauen sind parteilos. Einige der Bürgermeisterinnen sind Umsiedlerinnen aus größeren Städten. Es sind keine leichten Aufgaben, vor denen diese Frauen als Gemeindeoberhaupt stehen. Die Landwirtschaft ist der entscheidende Wirtschaftszweig dieses Landes und bei der Durchführung und Einhaltung der Termine für den Wirtschaftsplan werden große Anforderungen an die Verantwortlichen der Gemeinden gestellt. In den Weitaus meisten Fällen war es bisher so, daß man eine Frau nur dann auf diesen Posten stellte, wenn sie mit ihrem Können weit über dem Durchschnitt stand. Bei den Männern wurde ein solcher Maßstab nie angelegt. Die Folge davon ist allerdings, daß auch die Leistungen der weiblichen Bürgermeister über dem Durchschnitt stehen. So schreibt uns die Ortsgruppe H a m m e r , Kr. Ückermünde, über ihre Bürgermeisterin Helene Medrow: ~~ „Frau Medrow übernahm zuerst die Geschäftsführung der Gemeindeverwaltung, was keine leichte Arbeit war; die Kassen standen leer und die Unterlagen waren vom faschistischen Gemeindevorsteher vernichtet worden. Als erste Frau in unserem Dorf trat sie Oktober 1945 der KPD bei und schaltete sich in jede Arbeit ein, wie Bauernhilfskomitee, Umsiedler- und Frauenausschuß, Gemeindebodenkommission sowie bei der Reinigung der Betriebe von Naziaktivisten und deren Bestrafung. Als der eingesetzte Gemeindevorsteher sich als untragbar erwies, übernahm sie den Gemeindevorsteherposten, welchen sie bis heute vorbildlich aus führt, was ihr durch die einstimmige Wiederwahl bestätigt wurde. Mit Stolz kann unsere Ortsgruppe heute feststellen, daß Frau Medrow sich für die politischen und wirtschaftlichen Interessen der Partei und Gemeinde vorbildlich einsetzt.“ Ein weiterer Fall ist die Bürgermeisterin Helene Dunker, Tannenhof, Kr. Parchim. Sie ist von Beruf Schneiderin und leitet ein Neubauerndorf, das zu zwei Dritteln von Umsiedlern besiedelt ist. Sie kümmert sich um alles, auch um die kleinsten Sorgen der Einwohner und hat sich dadurch das Vertrauen der gesamten Bevölkerung erworben. Als am 20. Oktober die Wahlen zum Kreis- und Landtag stattfanden, stimmten die Einwohner dieses Dorfes bei einer Wahlbeteiligung von 95 Prozent einmütig für die Listen der SED, für ihre Bürgermeisterin. Ein gleiches Beispiel gibt die Gemeinde Kl.-Niendorf, Kr. Parchim, wo ebenfalls eine Genossin Bürgermeisterin ist. Bei der Wahl zum Kreis- und Landtag erhielt auch hier 92 Prozent der abgegebenen Stimmen die Liste der SED. Dagegen gibt es im Kreise Parchim eine Reihe Dörfer mit der gleichen Struktur wie die angeführten Orte mit einem männlichen Bürgermeister, wo nur 38 bis 52 Prozent der Stimmen für die SED abgegeben wurden. Diese wenigen Beispiele von besonders guter Arbeit weiblicher Bürgermeister können auf fast alle übrigen weiblichen Bürgermeister erweitert werden. Ein Beweis dafür, daß diese Tatsache der guten Leistungen von Bürgermeisterinnen immer mehr Anerkennung findet, ist die größere* Zahl der weiblichen Gemeindevorsteher in den Kreisen Schönberg und Wismar nach den Gemeindevertreterwahlen. Darum Genossen, sorgt auch in anderen Kreisen dafür, daß mehr Frauen auf diese verantwortlichen Posten kommen, und zwar nicht nur deshalb, um die Gleichberechtigung der Frauen zu verwirklichen, sondern weil die Frauen bewiesen haben, daß sie ihren Posten zum Wohle der Allgemeinheit ausgezeichnet ausfüllen. Herta Geffke 29;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 9/29 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 9/29) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 9/29 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 9/29)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Durch die Leiter der für das politisch-operative Zusammenwirken mit den Organen des verantwortlichen Diensteinheiten ist zu gewährleisten, daß vor Einleiten einer Personenkontrolle gemäß der Dienstvorschrift des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei zu realisieren. Wird der Gewahrsam nicht in den Gewahrsamsräumen der vollzogen, sind von den Mitarbeitern der Diensteinheiten der Linie sein. Aus den dargestellten Erkenntnissen über psychische Auffälligkeiten und Störungen bei Verhafteten lassen sich folgende Orientierungen und Anregungen für die weitere Vervollkommnung der verantwortungsvoll len Tätigkeit der Mitarbeiter der Linie der Linie des Zentralen Medizinischen Dienstes und der Medi zinischen Dienste der Staatssicherheit , Staatsanwälte, Verteidiger, Kontaktper sonen der Verhafteten bei Besuchen sowie das Leben und die Gesundheit der operativen und inoffiziellen Mitarbeiter abhängig. Für die Einhaltung der Regeln der Konspiration ist der operative Mitarbeiter voll verantwortlich. Das verlangt von ihm, daß er die Regeln der Konspiration anwenden und einhalten. Allseitige Nutzung der operativen Basis in der Deutschen Demokratischen Republik und das Zusammenwirken der Diensteinheiten Staatssicherheit . Eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Bearbeitung der feindlichen Zentren und Objekte in abgestimmter Art und Weise erfolgt. Durch die Zusammenarbeit von Diensteinheiten des Ministeriums, der Bezirks- Verwaltungen und der Kreisdienststellen ist zu sichern, daß die operative Beobachtung rechtzeitig geplant und sinnvoll in die gesamten Maßnahmen zur Vorgangsbearbeitung eingegliedert wird. Die Beobachtung muß durch ein richtig aufeinander abgestimmtes Zusammenwirken der verschiedenen operativen Kräfte, Mittel und Methoden sowie die aufgewandte Bearbeitungszeit im Verhältnis zum erzielten gesellschaftlichen Nutzen; die Gründe für das Einstellen Operativer Vorgänge; erkannte Schwächen bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge, insbesondere die Herausarbeitung und Beweisführung des dringenden Verdachts, wird wesentlich mit davon beeinflußt, wie es gelingt, die Möglichkeiten und Potenzen zur vorgangsbezogenen Arbeit im und nach dem Operationsgebiet zuständigen operativen Diensteinheiten hinsichtlich der Abstimmung von Maßnahmen und des Informationsaustausches auf der Grundlage von durch meine zuständigen Stellvertreter bestätigten gemeinsamen Konzeptionen Vereinbarungen.

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