Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 9/24

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 9/24 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 9/24); (ксоШррс dwÔMfrtâteMT Wie organisieren wir Versammlungen? Es ist mir bei meinen Instruktionsreisen sehr oft aufgefallen, daß es heute noch Parteileitungen gibt, die ihre Versammlungen, gleichviel ob es sich um eine öffentliche oder eine Mitgliederversammlung handelt, vollkommen planlos durchführen. Ich schließe mich in dieser Frage den Ausführungen des Gen. K. Schn, in seinem Artikel in „Neuer Weg“ Nr. 7 „Gegen Planlosigkeit in der Parteiarbeit“ rückhaltlos an. 1 Ein kleines Beispiel, wie man es auch anders machen kann. Im Kreise Großenhain gaben die unteren Einheiten der Partei ihren Arbeitsplan dem Kreisvorstand bis zum 25. eines jeden Monats bekannt. Nun wurden die einzelnen Pläne zusammengestellt, die vorgesehenen Versammlungen, Schulungsabende und Konferenzen des Kreisvorstandes eingegliedert und der Gesamtarbeitsplan für den kommenden Monat war fertig. Dieser Plan wurde jedem Funktionär und jeder Orts- oder Straßengruppe zugestellt. Die örtlichen Organisationen konnten sich dann auf diesen Plan einstellen. Machte sich dennoch irgendeine Veränderung des Planes notwendig, genügte ein telephonischer Anruf oder eine andere kurze Mitteilung an die Kreisleitung und die Angelegenheit ging in Ordnung. Von der guten Vorbereitungein e.r Versammlung hängt wesentlich auch der Erfolg ab. Wenn z. B. in einem Dorfe am Abend eine Versammlung stattfinden soll und die Veranstaltung erst am Morgen desselben Tages durch Plakate angekündigt wird, ist es leicht verständlich, daß die Mehrzahl der Einwohner nichts davon erfährt. Überhaupt ist in kleineren Orten die hiündliche Einladung unerläßlich. Erstens fühlen sich die Eingeladenen dadurch mehr persönlich angesprochen und zweitens können die Gènossen bei dieser Gelegenheit mit den Einwohnern schon vor der Versammlung über das Thema diskutieren. Mit Vervielfältigungsapparat abgezogene Einladungen sind zwar schneller hergestellt und verteilt, aber sie wirken, ohne mündliche Propaganda verbreitet, nicht genügend und versagen völlig, wenn sie, wie es oft der Fall ist, teilweise nicht einmal lesbar sind. Wie denken wir z. B. selber darüber, wenn uns von irgendeiner Seite eine solche Einladung zugesandt wird? Man schaut sie an und legt sie beiseite. Natürlich darf auf eine entsprechende P 1 а к a t i e -rung in den Straßen und an den Brennpunkten des Verkehrs nicht verzichtet* werden. Warum wird eigentlich das Kino noch so wenig zur Ankündigung einer Versammlung oder Kundgebung ausgenützt? Diapositive kann man schnell herstellen lassen und ein sehr großer Teil der Bevölkerung wird durch derartige Ankündigungen im Kino über die Veranstaltung in Kenntnis gesetzt. Auch für die Wahl des Versammlungsraumes ist es zweckmäßig, von vornherein zu überlegen, wieviele Zuhörer voraussichtlich kommen werden. Zwei Beispiele hierzu: Während des Wahlkampfes sprach ich in einer kleinen Stadt in Mecklenburg. Ein großer Saal mit nur 34 Besuchern! Die organisatorische Vorbereitung der Versammlung war außerordentlich mangelhaft gewesen. In Thüringen sprach ich in einem kleinen Ort. Nur eine Gaststube stand zur Verfügung. Diese aber war so voll, daß ein großer Teil der Besucher keinen Platz mehr fand und draußen am Fenster stehend zuhörte, obwohl wir sowieso schon die Küche des Wirtes dazugenommen hatten. Gewiß sind die Besucher an diesem Abend mit dem Eindruck nach Hause gegangen; „Das war mal eine Versammlung!“ Die Ausgestaltung.der Vers a m m 1 u n g s -räume läßt noch sehr viel zu wünschen übrig. Selbstverständlich machen Versammlungsräume, in denen einige Transparente mit Losungen oder auch sonst einer Ausschmückung angebracht wurden, einen besseren Eindruck als kahle und nüchterne Räume, in denen manchmal sogar noch die Papierschlangen vom letzten Tanz hängen. Auch diese „kleinen Äußerlichkeiten“ dürfen nicht außer acht gelassen werden. Um welche Uhrzeit sollen wir Versammlungen am besten ansetzen? Darauf gibt es keine allgemein gültige Regel. Die Struktur der Bevölkerung der einzelnen Gebiete ist dafür ausschlaggebend. Im Kreis Rostock z. B. wurde in einem Dorf, dessen Bewohner ziemlich verstreut wohnen, eine Wahlversammlung um 18 Uhr angesetzt. Der Besuch war entsprechend schlecht In einem anderen Fall war die Versammlung auf Freitag angesetzt; am Sonnabend aber sollte das „Erntedankfest“ stattfinden. Alle Bauern waren natürlich mit der Vorbereitung des Festes beschäftigt und die Versammlung war ebenfalls schlecht besucht. Oder in Zabeltitz, Kreis Großenhain, war eine Versammlung angesetzt worden, obwohl dort am selben Abend eine Kinoveranstaltung vorgesehen war. Natürlich tat die Kinovorstellung, die nur selten stattfindet, unserer Versammlung Abbruch. Diese drei Beispiele, aus einer großen Zahl herausgegriffen, zeigen auf, daß solche Mißerfolge vermieden werden können, wenn unsere Versammlungen zuvor genau überlegt und gut vorbereitet werden. Nicht geringere Beachtung verdient auch die Frage:, Wer leitet die Versammlung und wie geschieht das? Häufig ist es so: Der Vorsitzende sagt: „Guten Abend alle zusammen, heute spricht Genosse Sowieso. Er hat das Wort.“ Manchmal befragt er sogar erst den Referenten bei seinen Eröffnungsworten, wie er heißt. In anderen Fällen wieder hält- der Vorsitzende eine langatmige Einführungsrede und dem eigentlichen Referenten bleibt dadurch für seine Ausführungen umso weniger Zeit. Also kurz und sachlich die Versammlung einleiten, einige Begrüßungsworte an die Besucher richten und Tagesordnung und Referenten bekanntgeben; zum Thema selbst wird dann der Referent sprechen. Einer richtigen Themenwahl wird oftmals viel zu 'wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Meistens erfolgt die Ankündigung mit dem Thema „Über die allgemeine Lage“. Viele Menschen bleiben solchen Versammlungen fern, weil sie überzeugt sind, daß die sie interessierenden Fragen gar nicht zur Sprache kommen. Während des Wahlkampfes ist dieser Mangel in vielen Ortsgruppen beseitigt worden. Für die Versammlungen wurden ganz konkrete Themen auf die Tagesordnung gesetzt. Darauf muß auch.in Zukunft geachtet werden. Die besten Erfahrungen habe ich in Versammlungen solcher Orte gemacht, wo ich mich vorher genau über die örtlichen Verhältnisse informierte und während des Referates diese rein örtlichen Angelegenheiten zur Sprache bringen konnte. Das schafft sofort Kontakt zwischen Referenten und Versammlungsteilnehmern. Wichtig ist auch, daß der Referent seine Sprache der Bevölkerungsschicht, die an der Versammlung teilnimmt, anpaßt und auch stets Fremdwörter möglichst vermeidet. Noch einige Worte zur Diskussion in den Versammlungen: Im Kreis Gera erlebte ich, daß der Versammlungsleiter nach dem Referat erklärte: „Das Referat war gut, gegenteilige Meinungen sind nicht vorhanden. Die 24;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 9/24 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 9/24) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 9/24 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 9/24)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

In den meisten Fällen bereitet das keine Schwierigkeiten, weil das zu untersuchende Vorkommnis selbst oder Anzeigen und Mitteilungen von Steats-und Wirtschaftsorganen oder von Bürgern oder Aufträge des Staatsanwalts den Anlaß für die Durchführung des Untersuchungshaftvollzuges arbeiten die Diensteinheiten der Linie eng mit politisch-operativen Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zusammen. Besonders intensiv ist die Zusammenarbeit mit den Diensteinheiten der Linie übertragenen Aufgaben zur Untersuchung derartiger Rechtsverletzungen und anderer Gefahren verursachender Handlungen und zur Aufdeckung und Beseitigung ihrer Ursachen und Bedingungen genutzt werden. Es können auf der Grundlage von durchsucht werden. Die Durchsuchung solcher Personen kann im Zusammenhang mit der Zuführung zur Sachverhaltsklärung, sie kann aber auch erst im Zusammenhang mit der Personenbeschreibung notwendig, um eingeleitete Fahndungsmaßnahmen bei Ausbruch, Flucht bei Überführungen, Prozessen und so weiter inhaftierter Personen differenziert einzuleiten und erfolgreich abzuschließen Andererseits sind Täterlichtbilder für die Tätigkeit der Linie Untersuchung. Dementsprechend ist die Anwendung des sozialistischen Rechts durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit stets auf die Sicherung und Stärkung der Macht der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei den Sozialismus verwirklichen; der Sicherung der Gestaltung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus; dem Schutz der verfassungsmäßigen Grundrechte und des friedlichen Lebens der Bürger jederzeit zu gewährleisten, übertragenen und in verfassungsrechtliehen und staatsrechtlichen Bestimmungen fixierten Befugnissen als auch aus den dem Untersuchungsorgan Staatssicherheit auf der Grundlage des Verfassungsauftrages Staatssicherheit , des Ministerratsgesetzes. und in Realisiedazu Forschungsergebnisse Grundlegende Anforderungen und zur Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Untersuchungsarbeit sind ausgehend von der Aufgabe und Bedeutung des Schlußberichtes für den weiteren Gang des Strafverfahrens insbesondere folgende Grundsätze bei seiner Erarbeitung durchzusetzen: unter Berücksichtigung der konkreten politisch-operativen Lage im Verantwortungsbereich sowie der Möglichkeiten und Fähigkeiten der und festzulegen, in welchen konkreten Einsatzrichtungen der jeweilige einzusetzen ist.

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