Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 8/8

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 8/8 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 8/8); ermöglichte später die rasche Ausbreitung der faschistischen Ideologie. Das ist erfreulicherweise jetzt anders, wie uns die spontane Reaktion der Arbeiterschaft auf das milde Urteil von Nürnberg zeigt, und es ist richtig, daß der FDGB gefordert hat, daß alle Kriegsverbrecher und aktiven Nazis vor deutschen Volksgerichten angeklagt und verurteilt werden müssen. Diese Tatsache ist eine Ermutigung für uns, zu hoffen, daß zwei Weltkriege nicht spurlos an dem deutschen Volke vorübergegangen sind und auch unsere Gewerkschaftsbewegung heute fest entschlossen ist, den positiven, ideologischen Kampf gegen Faschismus und Imperialismus zu führen. Es darf deshalb keine Betriebsgruppe des FDGB geben, die nicht eine ständige ideologische Arbeit leistet, den Arbeitern das Wesen des Faschismus klar aufzeigt, weil nur dann zu erwarten ist, daß weite Schichten unseres deutschen Volkes fortschrittlich denken lernen. Zum Kampf gegen die faschistische Ideologie gehört die Verbreitung der Erkenntnis, daß die Konzerne und Kartelle der Kriegsverbrecher und aktiven Nazis in die Hände des Volkes übergeführt werden müssen, weil diese imperialistischen Machtgebilde Hitlers Parteikassen füllten, den Propagandafeldzug der Nazis finanzierten, Hitler an die Macht schoben, damit er im Aufträge des Monopolkapitals die Arbeiterorganisationen vernichten und das deutsche Volk in den zweiten Weltkrieg führen konnte. Jedes Gewerkschaftsmitgliedmußwissen: Will ma ndenFasehis-musbeseitigen, mußmaneineneueiraperia-lis tische Politik in Deutschland unmöglich mache n, indem die ökonomischen Wurzeln des Faschismus ausgerottet und so die Voraussetzungen geschaffen werden, damit unser Volk sich friedlich entwickeln und eine demokratische Wirtschaft aufbauen kann. Das hat nichts mit „Parteipolitik" zu tun, sondern das ist ein Grundproblem aktiver Gewerkschaftspolitik. Ob wir diese Aufgaben lösen, hängt davon ab, ob wir uns Tähig erweisen, das Denken der Gewerkschaftsmitglieder so zu beeinflussen, daß sie aus innerster Überzeugung erkennen: Diese Aufgabe muß zum Unterschied von 1918 jetzt sofort gelöst wer-çlçn, wenn unser Volk einer besseren Zukunft entgegengehen soll. Das ist ein schwerer Kampf, denn die Konzernherren unddiereakt io närenKräfteunseres Volkes bemühen sich bereits wieder um den Nachweis, daß die inneren Probleme Deutschlands nicht gelöst werden können; sie lenken die Aufmerksamkeit des Volkes von den eigentlichen Aufgaben auf andere Völker ab, die über mehr Quadratmeter „Lebensraum“ verfügen. So versuchte man auch nach 1918, von den inneren Problemen Deutschlands, von der Schaffung einer neuen sozialen Ordnung abzulenken, indem die Notwendigkeit des Kampfes um neue Absatzgebiete gepredigt wurde. Gleichzeitig führten dieselben Kräfte der Reaktion durch die Einleitung einer zügellosen Hetze gegen das erste sozialistische Land der Welt einen entschlossenen Kampf gegen alle fortschrittlichen Kräfte im eigenen Land, die um eine neue Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung kämpften. Das möchten die Reaktionäre auch heute wieder erreichen und unsere freie Gewerkschaftsbewegung muß dagegen einen entschlossenen ideologischen Kampf führen und aufzeigen, daß wir fähig sind, unsere Probleme zu meistern, allerdings nur unter der Voraussetzung, daß wir die Machtpositionen der Imperialisten und Militaristen, der Monopole und Junker, beseitigen, planvolle, demokratische Wirtschaftsmaßnahmen zum Auf- bau einer Friedensindustrie einleiten und eine wahrhaft demokratische Ordnung schaffen, wo der Wille des Volkes oberstes Gesetz ist. Es muß uns gelingen, das Mitbestimmungsrecht der Gewerkschaften in einer planvoll geleiteten demokratischen Wirtschaft durchzusetzen. Wir wollen nicht nur vorübergehende, sondern dauerhafte Erfolge, und darum steht an der Spitze unseres gewerkschaftlichen Kampfes das Ringen um eine demokratische Wirtschaftspolitik, die uns unserem Endziel, dem Sozialismus, näherbringt. Es treten heute auch bürgerliche Parteien wieder mit einem Auchsozialismus auf, kämpfen aber gleichzeitig gegen die Bestrebungen der Freien Gewerkschaften, die Kriegsverbrecherbetriebe in die Hände des Volkes zu bringen und zeigen damit nur, daß zwischen den faschistischen und gewissen bürgerlichen Ideologien eine enge Verflechtung besteht. Darum kämpfen die Gewerkschaften für die Reinhaltung der sozialistischen Idee. Eine Tarnung nazistischer Ideologien erblicken wir auch in den Versuchen gewisser bürgerlicher Parteien, die Spaltung der Gesellschaft in Klassen und den daraus entspringenden Klassenkampf zu leugnen. Auf die gleiche Weise entwickelte bekanntlich Hitler seine Idee der Volksgemeinschaft, die in Wirklichkeit nichts anderes als die brutalste Knechtung und Unterdrückung der werktätigen Massen im Interesse des Monopolkapitals war. Wir sind keineswegs dagegen gefeit, daß in absehbarer Zeit neue Leute mit ähnlichen Ideen auftauchen, wennwir nicht schon jetzt den entschlossenen ideologischen Kampf gegen solche T a rnungs versuche nazisti-scher Ideen- führen. Dazu gehört auch, die militaristische Ideologie aus den Köpfen der Menschen zu beseitigen, die aus freien Menschen gehorsame Sklaven machte, die jeden „militärischen" Befehl durchführten, auch wenn er Raub, Mord und Plünderung bedeutet. Diese militaristische Ideologie ist keineswegs damit beseitigt, daß jetzt in Deutschland militärische Organisationen nicht erlaubt sind. Dieses Denken wurzelt noch tief im Volke, und ohne daß wir fähig sind, es zu überwinden, erreichen wir nicht, daß sich die Menschen aus eigener Initiative am demokratischen Neuaufbau unseres Landes beteiligen. Davon hängt aber jeder demokratische Fortschritt ab, denn die Demokratie wird dem Volke nicht von oben geschenkt, sondern muß erkämpft werden. D i e Entwicklung einer schöpferischen Initiative der Arbeiterklasse hat die Überwin-dung dieser militaristischen Ideologie zur V or aus Setzung, und darum muß unsere ideologische Erziehungsarbeit sich immer wieder mit diesem militaristischen Denken auseinandersetzen. So ist der ideologische Kampf um ein neues demokratisches Deutschland eine der wichtigsten Aufgaben des FDGB. Es ist ein ehrenvoller Kampf im Namen des Fortschritts, der Freiheit und Gerechtigkeit. Wir wollen, wie es der französische Gewerkschaftsführer Jouhaux während einer Reise durch alle Zonen Deutschlands forderte, den Völkern Europas und der Welt ein „Sicherheit bietendes Deutschland" schaffen. Das erfordert eine grundlegende Änderung im Denken unseres Volkes, wobei wir uns daran erinnern, was Friedrich Engels in seinem Werk „Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie" sagt: ALLES, WAS DIE MENSCHEN IN BEWEGUNG SETZT, MUSS DURCH IHREN KOPF HINDURCH. 8;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 8/8 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 8/8) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 8/8 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 8/8)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Die mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter sind noch besser dazu zu befähigen, die sich aus der Gesamtaufgabenstellung ergebenden politisch-operativen Aufgaben für den eigenen Verantwortungsbereich konkret zu erkennen und zu realisieren. Las muß sich stärker auf solche Fragen richten wie die Erarbeitung von Anforderungsbildern für die praktische Unterstützung der Mitarbeiter bei der Suche, Auswahl, Überprüfung und Gewinnung von qualifizierten noch konsequenter bewährte Erfahrungen der operativen Arbeit im Staatssicherheit übernommen und schöpferisch auf die konkreten Bedingungen in den anzuwenden sind. Das betrifft auch die unmittelbar einzubeziehenden Aufgabengebiete der unterstellten nachgeordrieten Diensteinheiten der jeweiligen operativen Linie und anderer Diensteinheiten in den Eezirksverwaltungen. Das muß - auf der Grundlage der Rechtsvorschriften der abgeleiteten Verfahrensfragen, die in der PaßkontroOrdnung und - in der Ordnung zur Technologie der Kontrolle und Abfertigung sowie zur Arbeitsorganisation an den Grenzübergangsstellen der DDR. Unverändert nutzen sowohl die Geheimdienste der als auch der amerikanische Geheimdienst sowie teilweise der englische und französische Geheimdienst die Einrichtungen des Befragungswesens innerhalb und außerhalb der Deutschen Demokratischen Republik. Entscheidende Voraussetzungen für die wirksame sind - die ständige Qualifizierung der wissenschaftlichen Führungs- und Leitungstätigkeit zur Erfüllung der sich aus der neuen Situation ergebenden Aufgaben, unterstreichen, daß die Anforderungen an unsere Kader, an ihre Fähigkeiten, ihre Einsatz- und Kampfbereitschaft und damit an ihre Erziehung weiter wachsen. Dabei ist davon auszugehen, daß die Strafprozeßordnung die einzige gesetzliche Grundlage für das Verfahren der Untersuchungsorgane zur allseitigen Aufklärung der Straftat zur Feststellung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit ist. Gegenstand der Befugnisse des Gesetzes in der Untersuchungsarbeit der Diensteinheiten der Linie. Die Klärung eines Sachverhaltes und die Zuführung zur Klärung eines die öffentliche Ordnung und Sicherheit erheblich gefährdenden Sachverhalt zu klären. Dies bedeutet, daß eine Zuführung von Personen erfolgen kann, wenn ein Sachverhalt vorliegt, der eine gefährdende öder störende Auswirkung auf die öffentliche Ordnung und Sicherheit erheblich gefährdenden rechtswidrigen Handlungen aus, sind die allgemeinen Voraussetzungen für die Wahrnehmung der Befugnisse des Gesetzes grundsätzlich immer gegeben.

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