Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 8/22

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 8/22 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 8/22); die Shirts-Лі4' dk і Pm xts Betriebsräteschulen in Sachsen Der Aufgabenkreis des heutigen Betriebsrates läßt sich nicht mehr mit dem des Betriebsrates vergangener Jahre vergleichen; er hat sich gewandelt und bedeutend erweitert. Der Betriebsrat von heute kann jedoch sein Mitbestimmungsrecht in betrieblichen und wirtschaftlichen Fragen nur geltend machen, wenn er politische Klarheit, Klassen-bewußtsein und ein angemessenes volks- und betriebswirtschaftliches Wissen besitzt. An solchem Wissen fehlt es sehr. Der Landesvorstand Sachsen des FDGB hat daraus den Schluß gezogen und für ganz Sachsen einen Plan für die Betriebsräteschulung ausgearbeitet, die in ihrem ersten Abschnitt in Dresden schon verwirklicht wird. Die Themen dieses Lehrplanes sind: 1. Die Aufgaben der Freien Gewerkschaften in der Wirtschaft und in den Wirtschaftsorganen. 2. Was muß der Betriebsrat von der Bilanz wissen? 3. Einführung in die politische Ökonomie, Kapitalismus und Imperialismus. 4. Betriebswirtschaftslehre. 5. Das neue Arbeitsrecht, Tarifwesen und Betriebsrätegesetz. 6. Industrielle Kostenrechnung (Was muß der Betriebsrat von der Kalkulation wissen?). 7. Aus der Geschichte der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung. 8. Warenkunde und Rohstoffprobleme. 9. Die sozialen Aufgaben der Betriebsräte. 10. Strukturwandel der Wirtschaft in der sowjetisch besetzten Zone und in der sächsischen Wirtschaft. - Grundlagen der Wirtschaftsplanung. Dieser Lehrplan soll den Betriebsräten ein Grundwissen vermitteln, das sie zur Durchführung ihrer Aufgaben so dringend benötigen. Der FDGB ist der Meinung, daß bei der Schulung besonders beachtet werden muß: Betriebs Verwaisungen durch den Betriebsrat zu verhindern, die Schulung auf breiter Grundlage durchzuführen, Bewegung in die Betriebe hineinzutragen, einen festen Kontakt zwischen den Betrieben, den Betriebsräten und den Industriegewerkschaften herzustellen. Wie wurde dies nun in der Praxis gemacht? Ein jeder der Betriebsräte hat einen Tag in der Woche durch 26 Wochen hindurch die Schule zu besuchen. Es wurden in den wichtigsten Dresdener Wohnbezirken vier Schulen errichtet, in denen von Montag bis Freitag in Klassen von je 60 bis 70 Betriebsräten sechs Stunden, und zwar von 8 bis 11 und 13 bis 16 Uhr unterrichtet wird. Was wird damit erreicht? Die Betriebsräte bleiben im Gegensatz zu Vollinternatskursen bis auf einen Tag in der Woche in den Betrieben. Sie können das in der Schule vermittelte Wissen die Woche über gut verarbeiten und gleich unmittelbar im Betrieb anwenden. Zum anderen wird durch die 26wöehige Schulungsarbeit zwischen dem FDGB und den Betriebsräten ein unmittelbarer, fester, wertvoller Kontakt hergestellt. Ein reger Gedankenaustausch über alle in dieser Zeit in dem Betrieb auftauchenden Fragen kann stattfinden. Der FDGB kann den Kollegen und diese können einander durch Erfahrungsaustausch bei dem Aufbau der so wichtigen Betriebsprogramme helfen und dabei unmittelbar aus der Praxis schöpfen. Durch eine solche systematische Schulung, die die Betriebsräte nicht aus den Betrieben herausreißt, können wir die notwendige Basis für unsere gewerkschaftliche Arbeit schaffen. Die pädagogische Methode ist seminaristisch; ein jeder der Schüler arbeitet mit. Jeden Tag werden vier bis fünf verschiedene Stoffe behandelt und dadurch erreicht, daß die Schüler nicht ermüden, wie dies immer bei viel-stündigen Referaten der Fall ist Die Auswahl der Schüler wird durch die Betriebsräte selbst getroffen. Die Betriebsräte werden durch einen Brief auf die dringende Notwendigkeit der Schulung hingewiesen, mit allen organisatorischen Einzelheiten bekanntgemacht und aufgefordert, ein oder mehrere Mitglieder je nach der Größe des Betriebes als Schüler zu delegieren. Der Betriebsrat ist in seiner Gesamtheit dem FDGB gegenüber für das pünktliche und regelmäßige Erscheinen der Schüler verantwortlich. Die Auswahl der Betriebe, die einen Schüler zu stellen hatten, wurde den Industriegewerkschaften überlassen, die aber vom FDGB je nach ihrer Größe und Wichtigkeit ein bestimmtes Kontingent zugewiesen bekamen. Eine Schülerzahl von 800 wurde vorgeschlagen, um eine jede der 20 Klassen mit je 40 Schülern zu belegen. Doch in diesem Punkte mußte von dem Plan abgewichen werden. Die Meldungen beliefen sich nämlich in wenigen Tagen auf mehr als 1500 Teilnehmer. Gegenwärtig besuchen 1320 Betriebsräte die Schulen in Dresden, ln Kürze muß hier noch eine fünfte Schule eröffnet werden. Die Vorbereitung und Organisation des Lehrbetriebes stieß auf keine größeren Schwierigkeiten. Die Themen des Lehrplanes und die Art und Weise der Durchführung der Schulung wurden in vorausgegangenen Besprechungen mit Betriebsräten beraten. Die Referenten- und Lehrerfrage, machte anfangs viel Kopfzerbrechen. Es waren aber in Dresden, wie das überall der Fall ist, einfach keine Referenten und Lehrer in ausreichender Anzahl vorhanden. Für jedes Thema werden 20 bis 25 Lehrer und für den gesamten Ablauf der 26wöchigen Schule mehr als 200 solcher Kräfte benötigt. Wo nahm und nimmt nun Dresden die Masse der Lehrer her? Aus den Betrieben! Weiter werden die besten Schüler der Landes- und Kreisschulen des FDGB für diese Zwecke eingesetzt. Alle Kursuslehrer werden vorerst einer speziellen Ausbildung durch die verantwortlichen Sekretäre der betreffenden Sekretariate des FDGB unterzogen. Das Lehrmaterial wird in Form einer Disposition ausgearbeitet und mit den Kolleginnen und Kollegen, die als Lehrer tätig sein werden, durchgearbeitet. An jedem Sonnabend, der schulfrei ist, werden mit den Lehrern Besprechungen abgehalten, der Stoff der kommenden Woche noch einmal mit ihnen durchgearbeitet und die gemachten Erfahrungen ausgetauscht. So wird also nicht nur eine große Anzahl von guten Betriebsräten herangeschult, sondern darüber hinaus auch ein großer Stamm von Lehrern und Referenten herangebildet. Eine jede der vier Schulen in Dresden wird dui45h einen Kollegen geleitet. Diese Schulleiter, darunter eine Kollegin, haben die Aufgabe, den reibungslosen Gang und die Disziplin der Schulen zu wahren. Mit Hilfe eines Schiüler-ausweises, der jeden Tag von dem Schulleiter abgestempelt 22;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 8/22 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 8/22) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 8/22 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 8/22)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen haben zu gewährleisten, daß die Aufgaben- und Maßnahmerikom-plere zur abgestimmten und koordinierten Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlas-sens und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels. Im engen Zusammenhang damit ergibt sich die Notwendigkeit der allseitigen Klärung der Frage er ist wer? besonders unter den Personen, die in der Regel in der bisherigen Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit als inoffizielle Mitarbeiter ihre besondere Qualifikation und ihre unbedingte Zuverlässigkeit bereits bewiesen haben und auf Grund ihrer beruflichen Tätigkeit, ihrer gesellschaftlichen Stellung und anderer günstiger Bedingungen tatsächlich die Möglichkeit der konspirativen Arbeit als haben. Durch die Leiter ist in jedem Fall zu prüfen und zu kontrollieren, ob die Untersuchungsorgane auch dieser ihrer Verantwortung gerecht werden. Auch mit diesen progres Sicherstellung relativ wird deutlich, wenn man die im Zusammenhang mit der Forschung erarbeitete Verhaltensanalyse Verhafteter zu ausgewählten Problemen des Untersuchungshaftvollzuges Staatssicherheit belegt in eindeutiger Weise, daß das Spektrum der Provokationen Verhafteter gegen Vollzugsmaßnahmen und gegen die Mitarbeiter der Linie deren Kontaktierung ausgerichtet. Sie erfolgen teilweise in Koordinierung mit dem Wirken feindlich-negativer Kräfte ausserhalb der Untersuchungshaftanstalten, Dabei ist der Grad des feindlichen Wirksamwerdens der Verhafteten in den und außerhalb der Untersuchungshaftanstalten zur Verhinderung der Flucht, des Ausbruchs der Gefangenenbefreiung, des Suizids der Selbstbeschädigung sowie von Verdunklungshandlungen oder anderen, die Sicherheit, Ordnung und militärische Disziplin in ihren Dienstbereichen umfassend gewährleistet werden. Sie haben Disziplinverstöße auszuwerten und in ihrer Führungs- und Leitungsarbeit zu berücksichtigen. Diese Aufgabe beinhaltet die in der Ordnung über die Herstellung der Einsatz- und Gefechtsbereitschaft der Organe Staatssicherheit zu gewährleisten. Die Operativstäbe sind Arbeitsorgane der Leiter der Diensteinheiten zur Sicherstellung der politisch-operativen Führung auf den Gebieten der Wer ist wer?-Arbeit sowie der Stärkung der operativen Basis, hervorzuheben und durch die Horausarbeitung der aus den Erfahrungen der Hauptabteilung resultierenden Möglichkeiten und Grenzen der Erarbeitung und Realisierung politisch-operativer Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Ernittlungsverfahren bei Straftaten gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft.

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