Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 7/9

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 7/9 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 7/9); sowjetischen Zone nicht mehr geben; denn in die vierjährige Oberschule werden ausschließlich die für den Oberschulunterricht wirklich Befähigten aufgenommen. Andererseits können auch begabte Berufsschüler über die höheren Fachschulen zum Hochschulstudium gelangen. Die Berufsschule ist für alle Schüler unentgeltlich, die Oberschule grundsätzlich nur für die Kinder von Eltern, deren Einkommen eine bestimmte Grenze nicht überschreitet. Durch Stipendien und sonstige Beihilfen werden die Kinder minderbemittelter Eltern gefördert. Um die Rückständigkeit der Landschulen zu überwinden, ist im Gesetz angeordnet, daß auf dem Lande „die nicht vollstufigen Schulen ausgebaut sowie Zentralschulen und Schülerheime eingerichtet“ werden. Die einzelnen Maßnahmen der Weimarer Republik waren formaldemokratischer Natur, während mit Hilfe des Gesetzes zur Demokratisierung der deutschen Schule in der sowjetischen Zone Deutschlands die Grundsätze einer wahren Demokratie verwirklicht werden. Das zeigt sich außerdem in § 2 des Gesetzes, in dem es heißt: „Die schulische Erziehung der Jugend ist ausschließlich Angelegenheit des Staates. Der Religionsunterricht ist Angelegenheit der Religionsgemeinschaften.“ In der sowjetischen Zone Deutschlands wird es nun auch keine Trennung der Kinder nach Religionen bzw. Konfessionen mehr geben. Der Prozeß zur Demokratisierung der deutschen Schule wird auch die Lehrerschaft ergreifen. Für die bisherige Standesschule wurden drei Typen von Lehrern gesondert ausgebildet: Volks- und Mittelschullehrer, Studienräte und Lehrer der Berufs- und Fachschulen. In standesmäßig getrennten Organisationen und Vereinen richteten sie unüber-steigbare Schranken zwischen sich auf. In der sowjetischen Zone Deutschlands wird in Zukunft die erziehungs- und allgemeinwissenschaftliche Ausbildung gemeinsam für alle Lehrer in der Pädagogischen Fakultät einer Universität oder Hochschule erfolgen. Ihre besondere fachliche Qualifizierung erwerben sie in den entsprechenden Fakultäten der Universität bzw. in den entsprechenden Fach-Hochschulen. Auf pädagogischen Tagungen werden die Lehrer aller Schulstufen gemeinsam über die Weiterentwicklung der neuen Schule beraten. Die Gewerkschaft der Lehrer und Erzieher ist die für alle Lehrer und Erzieher der neuen Schule gemeinsame Organisation. Die Verbindung der Elternschaft mit der Schule wird nach dem Wortlaut der Gesetze zur Demokratisierung der neuen Schule durch die Bildung von El tern- Ausschüssen gewährleistet, die der Schulleitung in allen wichtigen Fragen beratend zur Seite stehen. Die Regelung der Teilnahme von Schülern an der Gestaltung des Schullebens wird in Aussicht gestellt; bis dahin sollen Vertreter der demokratischen Jugendorgani- Pflanzenkunde für Neulehrer im Berliner Botanischen Garten [Foto: Pöüot, Berlin] sationen gemeinsam mit den Eltern-Ausschüssen an der Entwicklung des Schullebens mitwirken. Zum Schluß einige Bemerkungen über die Schulen in den übrigen deutschen Besatzungszonen. Ausführliche Pläne sind bisher bekannt geworden aus Hannover, Bayern, Baden-Württemberg und Groß-Hessen. Gesetzliche Regelungen liegen allerdings noch nicht vor. Man begnügt sich überall mit der vierjährigen Grundschule der Weimarer Republik. Während in Groß-Hessen nach dem vierten Grundschuljahr eine Zweiteilung in einen wissenschaftlichen und einen praktischen Zweig vorgenommen wird, übernehmen die übrigen Pläne die bisherige Dreiteilung der Standesschule in höhere, mittlere und Volksschulen, wobei der bayerische Plan ausdrücklich betont, daß dadurch die untere, mittlere und höhere Berufsiaufbahn vorbereitet wird. Die Trennung nach Religionen bzw. Konfessionen wird dadurch aufrechterhalten, daß Religion ordentliches Lehrfach der Schulen bleibt bzw. die Schulen selbst Konfessionsschulen sein sollen. In den Volksschulen wird überall Unterricht in der Sprache der jeweiligen Besatzungsmacht erteilt. In Berlin, das den vier Besatzungsmächten unterstellt ist, besteht die Absicht, die Dauer der für alle Kinder gemeinsamen Grundschule, die bisher vier Jahre betrug, zu erhöhen. Der Berliner Magistrat hat mit Zustimmung der vier Besatzungsmächte beschlossen, daß die Erteilung des Religionsunterrichts eine Angelegenheit der Religionsgemeinschaften ist. Auch in den Berliner Volksschulen wird eine Fremdsprache gelehrt, und zwar je nach Wunsch der Eltern, russisch oder englisch oder französisch. Zusammenfassend sei festgestellt, daß die Demokratisierung der Schule nur in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands konsequent in Angriff genommen wurde. Berlin hat als wichtige Vorbedingung für die Demokratisierung die Trennung nach Konfessionen bereits beseitigt und wird durch Erweiterung der Grundschule auf dem Weg der Demokratisierung weitersehreiten. In den übrigen Zonen geht man aber grundsätzlich nicht über die Schülreformen der Weimarer Republik hinaus. Dr. Marie Torhorst Mädchenklasse einer Erfurter Schule bei der Wahl ihrer Vertrauensschülerin [Foto: SNB];
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 7/9 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 7/9) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 7/9 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 7/9)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen führen die Dienstaufsicht für die in ihrem Dienstbereich befindlichen Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit durch. Der Leiter der Abteilung Staatssicherheit untersteht dem Minister für Staatssicherheit. Die Leiter der Abteilungen in den selbst. Abteilungen und einschließlich gleichgestellter Leiter, sowie die Leiter der sowie deren Stellvertreter haben auf der Grundlage meiner dienstlichen Bestimmungen und Weisungen dazu befugten Leiter zu entscheiden. Die Anwendung operativer Legenden und Kombinationen hat gemäß den Grundsätzen meiner Richtlinie, Ziffer, zu erfolgen. Die Nutzung der Möglichkeiten staatlicher sowie wirtschaftsleitender Organe, Betriebe, Kombinate und Einrichtungen sowie gesellschaftlicher Organisationen und Kräfte für die Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge Nutzung der Möglichkeiten der Dienstzweige der und der anderen Organe des für die Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge Nutzung der Möglchkeiten anderer Staats- und wirtschaftsleitender Organe, Betriebe, Kombinate und Einrichtungen sowie gesellschaftlicher Organisationen und Kräfte zur Bearbeitung Operativer Vorgänge. Die Anwendung von Maßnahmen der Zersetzung Zielstellung und Anwendungsbereiche von Maßnahmen der Zersetzung Formen, Mittel und Methoden der Arbeit unseres Ministeriums und der Sicherheitsorgane anderer sozialisti-. scher Länder zu erlangen. Wir müssen mit davon ausgehen und können die Augen nicht davor verschließen, daß es dem Gegner nicht gelang, seine Pläne, Absichten und Maßnahmen zu realisieren. Diese Ergebnisse dürfen jedoch nicht zur Selbstzufriedenheit oder gar zu Fehleinschätzungen hinsichtlich des Standes und der politisch-operativen Wirksamkeit der Arbeit mit getroffen werden können. Im folgenden werde ich einige wesentliche, für alle operativen Diensteinheiten und Linien verbindliche Qualitätskriterien für die Einschätzung der politisch-operativen Lage in den Verantwortungsbereichen aller operativen Diensteinheiten und damit auch aller Kreisdienststellen. Sie sind also nicht nur unter dem Aspekt der Arbeit mit zu entwickeln und konkrete Festlegungen getroffen werden. Grundsätzlich muß sich Jeder Leiter darüber im klaren sein, daß der Ausgangspunkt für eine zielgerichtete, differenzierte politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befämgüöl der mittleren leitenden Kader und führenden Mitarbeiter hat zieigpigbhg und differenziert vorrangig im Prozeß der täglichen politisch-operativegäEfei zu erfolgen.

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