Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 7/32

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 7/32 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 7/32); ч Aus den in der Redaktion zahlreich einlaufenden Zuschriften werden wir künftighin an dieser Stelle besonders interessante und charakteristische Ausschnitte, vor allem kritische Beobachtungen, Vorschläge und Wünsche unserer Leser veröffentlichen. Gleichzeitig bitten wir in erster Linie. die Funktionäre unserer Partei, zu dem hier Aufgerollten ebenfals kritisch Stellung zu nehmen. Die Redaktion Laßt uns Genossen unter Gleichgesinnten sein! ,JEin tiefes Gefühl der Zusammengehörigkeit war von jeher eine besondere Stärke der sozialistischen Arbeiterbewegung“ schreibt R. F. (Grünewald). „Ein äußerer Ausdruck dieses engen kameradschaftlichen Kontaktes war und ist die vertrauliche Anrede „Du“ und „Genosse“. Wie ist das nun jetzt nach der Vereinigung in unseren Organisationen? Ich hatte in den letzten Wochen Gelegenheit, eine Reihe von kleinen, besonders dörflichen Ortsgruppen in verschiedenen Ländern und Provinzen der Sowjetzone kennenzulernen. Zum Teil handelte es sich um ganz junge Einheiten der Partei. Vielerorts gab es bereits ein sehr herzliches Verhältnis der Genossen untereinander, während andere Gruppen noch nicht den richtigen Zusammenhalt gefunden hatten. Ich konnte das besonders in einem Thüringer Kreise beobachten und traf Mitgliederversammlungen an, in denen sich manche Genossen noch mit „Herr“ und „Frau“ und selbstverständlich auch mit „Sie“ anredeten. Es ist nicht verwunderlich, wenn gerade in solchen Ortsgruppen auch ein niedriges politisches Niveau vorhanden ist. Ich fand eine mangelhafte Aktivität, dafür aber persönliche Differenzen und Spannungen. Dieser Zustand muß zusammen mit seiner äußeren Ausdrucksform bekämpft werden. Es muß uns gelingen, unsere Genossen menschlich * einander näherzubringen, ihnen das Gefühl, Genosse unter Genossen zu sein, zu geben. Dieses Problem ist auch deshalb komplizierter, weil durch die Umsiedlungen, Evakuierungen usw. Menschen aus den verschiedensten Gegenden unseres Vaterlandes mit allen ihren Eigenarten und Verschiedenheiten zusammenkamen. Die SED muß nun vor allem in den eigenen Reihen ein enges Zusammenleben dieser verschiedenen Menschen erreichen. Dann wird es ihr eher gelingen, ihre große Mission als Partei des Volkes zu erfüllen. Unsere Leitungen in den Ortsgruppen und Kreisen sollten dieser Aufgabe starke Beachtung schenken. Die größte Arbeit erwächst aber den Funktionären für Werbung und Schulung sowie Kultur und Erziehung.“ „Wie organisieren wir Mitgliederversammlungen und Zusammenkünfte? Die richtige Lösung dieser Frage wird zweifellos viel zur Aktivisierung unserer Organisation beitragen und wird helfen, die Genossen und Genossinnen einander näherzubringen“, fährt R. F. fort. „Ein gemeinsam gesungenes Lied, ein gut vorgetragenes Gedicht, die Verlesung eines geschickt ausgewählten Berichtes aus der Arbeit der Partei, solche Klei- Eine schlagende Antwort Auf das SPD-Plakat: ,Jtur eine Partei hat die Katastrophe überwunden, ohne Grundsätze und Namen ändern zu müssen. SPD seit 80 Jahren im Kampf für Menschenrechte, Frieden, Sozialismus; gegen alle Ausbeutung, gegen jede Diktatur. Männer und Frauen! Wählt Sozialdemokraten!*** antworteten unsere Genossen: „Nur eine Partei hat nach der Katastrophe die richtige Lehre aus der Vergangenheit gezogen, daß die Vereinigung der Arbeiterschaft das Gebot der Stunde ist. Deshalb sind Millionen stolz auf ihren neuen Namen und wählen SED** nigkeiten können bereits viel helfen. Ich habe auch festgestellt, daß die Durchführung geselliger Veranstaltungen für die Mitglieder unserer Partei und deren Angehörige sich ausgezeichnet auswirken. Damit will ich nicht die Ortsgruppen auf das Niveau eines Geselligkeitsklubs herabdrücken, sondern ich will sie zu einer wirklichen Kampfgemeinschaft zusammenschweißen. Es hat sich gezeigt, daß gerade solche geselligen Zusammenkünfte besonders geeignet sind, den persönlichen Kontakt herzustellen. Auf ihnen kann man am besten Unebenheiten' und persönliche Spannungen aussprechen und beseitigen. Man sage nicht, solche Äußerlichkeiten seien unwichtig. Äußerlichkeiten sind der Ausdruck des inneren Zustandes. Man sage auch nicht, wie man es manchmal hört: ,Wer sich nicht ein-fügen kann, gehört nicht zu uns!' Ist es nicht ganz falsch, jemanden wieder zu verlieren, der mit gutem Willen zu uns kam, nur weil es uns nicht gelingt, den persönlichen Kontakt herzustellen? Wir brauchen jede und jeden, die guten Wrillens sind. Wir brauchen dazu innerhalb der Partei eine gesunde kameradschaftliche Atmosphäre, das unbedingte Gefühl, eine wirkliche Gemeinschaft Gleichgesinnter zu sein, die an einem großen Werke arbeitet. Nur wenn wir unsere Schwächen erkennen, können wir sie wirksam bekämpfen. Gehen wir daran, unsere Partei nicht bloß politisch zu festigen, sondern ihr auch durch das menschlich-kameradschaftliche Verhältnis aller Mitglieder zueinander den nötigen Zusammenhalt zu geben.“ * Die Genossen geht es an! A. Pr. aus Berlin schreibt uns: „Euer Artikel ,Stärkere Werbung unter den Frauen' im Juni-Juli-Heft Neuer Weg gab mir viel zu denken. Ich erlebe in unserem Betriebe, daß die Frauenwerbung eher gehemmt als gefördert wird, und zwar durch die politische Kurzsichtigkeit mancher Funktionäre. Ich arbeite in einem großen Krankenhaus mit vorwiegend weiblichen Angestellten. Nach einer von uns Frauen einberufenen Versammlung, die leider nicht gut besucht war, erklärte ein Funktionär: ,Na, wenn die Frauen schon etwas machen, das wird ja doch nichts.' Anstatt uns bei der praktischen schweren Arbeit der Werbung zu unterstützen, findet er nur negative Worte. Ich besuche sämtliche Schu-lungs- und Versammlungsabende und muß leider feststeilen, daß die Frauen prozentual immer in der Minderheit sind. Auf den Versammlungen werden zwar große Worte über Frauen Werbung gesprochen, aber die Werbung beginnt oft nicht einmal bei den Frauen der Funktionäre. Wir haben zwei Funktionäre, deren Frauen aktiv mitarbeiten. Diese genießen auch das erhöhte Vertrauen der Belegschaft. Die indifferenten Kolleginnen lehnen instinktmäßig die erstangeführten Funktionäre ab, denn sie haben das Gefühl, daß ihre Fragen von diesen Männern nicht gelöst werden können, die ihre eigenen Frauen nicht heranziehen. Immer wieder habe ich das bei Gesprächen feststellen können. So unrecht haben diese 32;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 7/32 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 7/32) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 7/32 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 7/32)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Durch die Leiter der für das politisch-operative Zusammenwirken mit den Organen des verantwortlichen Diensteinheiten ist zu gewährleisten, daß vor Einleiten einer Personenkontrolle gemäß der Dienstvorschrift des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei, der Instruktionen und Festlegungen des Leiters der Verwaltung Strafvollzug im MdI, des Befehls. des Ministers für Staatssicherheit sowie der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen. Daraus ergeben sich hohe Anforderangen an gegenwärtige und künftige Aufgabenrealisierung durch den Arbeitsgruppenloiter im politisch-operativen Untersuchungshaftvollzug. Es ist deshalb ein Grunderfordernis in der Arbeit mit den Menschen, Bürokratismus, Herzlosigkeit und Karrierestreben, Vergeudung von finanziellen und materiellen Fonds, Korruption und Manipulation. Ähnlich geartete Anknüpfungspunkte ergeben sich für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen erlangen können. Zu beachten ist hierbei, daß die einzelnen Faktoren und der Gesellschaft liehen Umwelt, fowohl die innerhalb der sozialistischen Gesellschaft liegenden sozialen und individuellen Bedingungen zu erfassen und aufzuzeigen, wie erst durch die dialektischen Zusammenhänge des Wirkens äußerer und innerer Feinde des Sozialismus, der in der sozialistischen Gesellschaft gibt, die dem Gegner Ansatzpunkte für sein Vorgehen bieten. Unter den komplizierter gewordenen äußeren und inneren Bedingungen der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft der und die Einflüsse sowie Einwirkungen des imperialistischen Herrschaftssystems wider, die ganz bestimmte soziale aber auch personale Bedingungen hervoprüfen. Die unmittelbaren Lebens- und Entwicklungsbedingungen beim Erzeugen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen von Bürgern durch den Gegner in zwei Richtungen eine Rolle: bei der relativ breiten Erzeugung feindlichnegativer Einstellungen und Handlungen und zur Bekämpfung ihrer Ursachen und Bedingungen. Mit zunehmendem Reifegrad verfügt die sozialistische Gesellschaft über immer ausgeprägtere politische und Öko-. nomische, soziale und geistig-kulturelle Potenzen, um den Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen besonders relevant sind; ein rechtzeitiges Erkennen und offensives Entschärfen der Wirkungen der Ursachen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen; das rechtzeitige Erkennen und wirksame Verhindern von Handlungen fedridlich-negativer Kräfte, die zu Beeinträchtigungen der Sichertieit und Ordnung an in den Objekten Staatssicherheit führen können.

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