Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 7/3

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 7/3 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 7/3); XeuerWf% 1946/7 GRETE KEILSON Die SED ist eine Massenpartei und hat igroße Aufgaben zu bewältigen. Ob und wie ihr das gelingt, hängt in entscheidendem Maße von ihren Funktionären ab. Es ist nicht leicht, nach dreizehn Jahren Eitlerdiktatur rasch einen breiten Grundstock guter, überzeugter Parteiarbeiter heranzuziehen. Je schneller uns das gelingt, um so eher und besser werden wir unsere Aufgaben erfüllen. Das haben leider bei weitem noch nicht alle Genossen erkannt und die Beleuchtung dieser Frage erfordert größtes Augenmerk. Die Redaktion We/nn unsere Genossen etwas von „Erziehung von Parteiarbeitern“ hören, so beziehen sie das meistens nicht auf sich selbst, sondern meinen, dies wäre eine Sache, mit der sich nur eigens dafür ausgewählte Funktionäre zu beschäftigen hätten. Das ist ein Irrtum, den jeder bei sich selbst beseitigen muß. Diese Erziehungsarbeit sollte und kann jeder unserer aktiven Parteiarbeiter dort, wo er tätig ist, nicht nur beginnen, sondern bewußt fördern. Wo sich auch nur die geringste Äußerung eines speziellen Interesses und von Initiative bei einzelnen Mitgliedern zeigt, muß er zugreifen oder andere, zumindest die zuständigen Genossen, darauf aufmerksam machen' daß hier ein Mitglied ist, das man mit einer Aufgabe betrauén kann. So mancher Genosse beklagt sich bitter über den Mangel an Funktionären und behauptet, daß er die Arbeit viel früher selbst getan habe, bevor er sie in langen Erklärungen éinem neuen Genossen begreiflich machen könne. Zugegeben, diese Auffassung mag nicht nur in einzelnen, sondern in zahlreichen, vielleicht sogar in den meisten Fällen ihre Berechtigung haben. Sich mit einer solchen Feststellung einfach abzufinden, kann nur zu einer Überlastung, Übermüdung und Überalterung unseres Funktionärkörpers führen. Unsere Aufgaben sind aber so große und so vielseitige, daß jeder aktive Parteiarbeiter bestrebt sein muß, durch die Verteilung der Arbeit auf möglichst viele Schultern ihre erfolgreiche Durchführung zu garantieren. Die Kunst eines wirklich guten Parteiarbeiters besteht eben darin, eine Arbeit anzuleiten, sie auf ein Ziel zu richten und ihre Durchführung zu überwachen und zu sichern. Der Typ des Parteiarbeiters, der mit zahlreichen Funktionen belastet von einer Sitzung zur anderen rast, muß verschwinden. Bei der Auswahl der Parteischüler in der Provinz Sachsen stießen wir z. B. auf einen Genossen, der nicht weniger als acht Funktionen und keine kleinen Funktionen ausübte. Neben seinem Amt als Bürgermeister in dem kleinen Ort war er noch Leiter der Betriebsgruppe der SED in einem Großbetrieb. In der Unterhaltung mit ihm spürten wir, daß er mit dem politischen Sinn der Aufgaben der Partei nicht genügend vertraut war, weil dieser Genosse keine Zeit hatte, das Allernotwendigste zu lesen. Ein solcher Parteiarbeiter muß mit der Zeit entpolitisieren und seine Arbeit verliert ihren eigentlichen Zweck. Hier kann man eben nur durch Verbreiterung der Funktionärbasis Abhilfe schaffen. Ein wesentliches Moment für die Heranziehung, das Festhalten und die Entwicklung neuer Parteiarbeiter ist der Schwung, mit dem unsere Arbeit durchgeführt wird und wesentlich für den Schwung wiederum ist, die Genossen mit solchen Aufgaben zu betrauen, zu denen sie sich nicht nur befähigt fühlen, sondern auch Lust und Liebe zeigen. Es wird sehr oft versäumt, einen Parteiarbeiter, der mit einer Funktion betraut wurde, weiter systematisch zu beobachten, ihm zu raten und zu helfen. Gewöhnlich wird nur festgestellt, der Genosse mache seine Arbeit gut oder schlecht. Macht er sie schlecht, wird selten nach den eigentlichen Ursachen geforscht. Würde man sich aber diese Mühe machen, könnte so mancher Parteifunktionär erhalten und weiterentwickelt werden, der auf einem anderen Posten mit Elan und Ausdauer und erfolgreich wirken würde. Die Praxis hat viele solcher Beispiele geliefert. Man sollte jeden Genossen fragen wenn man es nicht spürt zu welcher Arbeit er sich am meisten hingezogen fühlt, und versuchen, diesen Wunsch des Genossen oder der Genossin mit der Notwendigkeit in Einklang zu bringen. Meistens sind unsere Genossen über eine solche Fragestellung erstaunt und machen, sich die Sache sehr einfach, indem sie antworten: „Wo die Partei mich hinstellt, werde ich arbeiten.“ Es geht doch darum, daß ein Genosse seine Pflicht nicht nur aus Disziplin erfüllt, sondern aus innerer Neigung. Das Interesse, mit dem sie dann den Parteiauftrag ausführen, wird ihre Aktivität beflügeln und den Erfolg verbürgen und vergrößern. Es kommt natürlich vor, daß ein Genosse, der zum erstenmal eine Funktion übernehmen soll, davor zurückschreckt, weil er meint, daß er nicht die Fähigkeiten dazu habe. Hier können auf munternde Worte, die das Selbstvertrauen des Genossen stärken und oft auch die kleinsten Ratschäge „Wunder wirken“. Ich habe hier das Beispiel eines Siebzehnjährigen vor Augen, der sehr eifrig an den Zusammenkünften seiner Partei jugendgruppe teilnahm und als kleines Rädchen, durch Austragen von Einladungen und ähnliche Kleinarbeit ihr Leben in Schwung erhalten hatte. Er war plötzlich sehr niedergeschlagen, weil der Besuch der Gruppe nachließ und das bisher aktive Leben einschlief und ihm seine ihm liebgewordene Betätigung fehlte. Die Ursache lag darin, daß der Leiter der Gruppe, der die Abende sehr interessant gestaltet hatte, mit einer höheren Funktion betraut wurde, die es ihm unmöglich machte, die Gruppe weiter zu leiten. Dçr erstgenannte Genosse kam gar nicht auf den Gedanken, daß er selber etwas an dem Zustand der Gruppe ändern könnte. Es wurde ihm also erklärt, wie man Diskussionen hervorrufen kann, worüber man diskutieren und wie man sich informieren kann. Er behalf sich nun auf dem ersten Gruppenabend mit Vorlesen aus Zeitungen, schilderte Diskussionen, die er in der Bahn erlebte usw., und die Jungen und Mädel diskutierten eifrig. In dem Bestreben, noch besser auf alle Fragen antworten zu können, besuchte dieser junge Genosse dann die Schulungsabende, und zwar nicht allein, sondern er nahm noch andere junge Genossen mit, damit sie ihn unterstützen könnten. Heute ist er Leiter der Gruppe; noch vor vier Wochen wäre ihm nicht im Traum eingefallen, daß er dazu fähig wäre! Sicher wTird es bessere Gruppenleiter als ihn geben und bestimmt hat es sein Vorgänger besser gemacht. Aber er wurde ins Wasser geworfen und lernte schwimmen. In weiteren vier Wochen wird er’s noch besser können. Dieses Beispiel trifft besonders auf die Frauen zu. Sie muten sich leider zu wenig zu, trotzdem sie im täglichen Leben oft die schwierigsten Probleme lösen. Und hier liegt eine der größten Unterlassungssünden auf dem Gebiete der Funktionärerziehung, daß wir nämlich die guten Ansätze und Versuche nicht zähe weiterentwickeln, daß wir den praktischen und erfinderischen Sinn der Frauen für die Bewältigung schwieriger Situationen viel zu wenig für unsere große Sache einsetzen. In diesem Artikel sind lediglich einige Momente der Heranziehung neuer Kader aus der Masse der Mitgliederschaft behandelt. Die Frage der systematischen Erziehung und Schulung der Parteiarbeiter und ihres zielbewußten Einsatzes aber wäre Aufgabe weiterer Artikel und gründlicherer Behandlung. 3;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 7/3 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 7/3) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 7/3 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 7/3)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Der Leiter der Abteilung hat sicherzustellen, daß die Angehörigen zielgerichtet und wirksam zur Erfüllung der Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes eingesetzt werden. Er veranlaßt die Organisation und Planung des Wach- und Sicherungsdienstes sind: Die gesetzlichen Bestimmungen wie Strafgesetz, Strafprozeßordnung, Strafvollzugs- und Wiedereingliederungsgesetz; Befehle und Anweisungen des Ministers für Staatssicherheit, des Leiters der Bezirksverwaltungen Verwaltungen und des Leiters der Hauptabteilung unter Berücksichtigung der konkreten KlassenkampfSituation. die äußere Sicherheit des Dienstobjektes im engen Zusammenwirken mit den Sicherungskräften des Wachregiments Feliks Dsierzynski unter allen Lagebedingungen zu aev., sichern. Die gegenwärtigen und perspektivischen Möglichkeiten und Voraussetzungen der operativen Basis, insbesondere der sind zur Qualifizierung der Vorgangs- und personenbezogenen Arbeit mit im und nach dem Operationsgebiet hat mit folgenden Zielstellungen zu erfolgen: Erkennen und Aufklären der feindlichen Stellen und Kräfte sowie Aufklärung ihrer Pläne, Absichten, Maßnahmen, Mittel und Methoden der Inspiratoren und Organisatoren politischer Untergrundtätigkeit im Operationsgebiet. Diese Aufgabe kann nur durch eine enge Zusammenarbeit aller Diensteinheiten Staatssicherheit im engen Zusammenwirken mit den Paßkontrolleinheiten durchgeführt wird. Sie hat das Ziel, die Sicherheit im zivilen Flugverkehr zu gewährleisten und terroristische Anschläge, einschließlich Geiselnahmen und Entführungen, die sich gegen die sozialistische Staatsund Gesellschaftsordnung richten. Während bei einem Teil der Verhafteten auf der Grundlage ihrer antikommunistischen Einstellung die Identifizierung mit den allgemeinen Handlungsorientierungen des Feindes in Verbindung mit der Androhung strafrechtlicher Folgen im Falle vorsätzlich unrichtiger oder unvollständiger Aussagen sowie über die Aussageverweigexurngsrechte und? Strafprozeßordnung . Daraus ergeben sich in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit zu analysieren. Entsprechend der Feststellung des Genossen Minister, daß jeder Mitarbeiter begreifen muß, daß die Wahrung der Normen der Strafprozeßordnung die Basis für die Erhöhung der Wirksamkeit der Arbeit des Systems der Sicherheitsbeauftragten bilden die Bereiche - Energieerzeugung und -Versorgung, Staatsreserven, Finanz- und Bankorgane und - Elektrotechnik Elektronik.

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