Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 7/13

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 7/13 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 7/13); MrJuU den %eimkeßurm Der Provinzialvorstand der SED in Sachsen gibt auf Postkarten Rundfunkgrüße von Kriegsgefangenen an Angehörige weiter Die Heimkehr von zunächst 120 000 Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion und den aus England monatlich zu-rtickerwarteten 15 000 Mann stellt die Partei vor bestimmte Aufgaben. Das Gift der zwölfjährigen faschistischen Herrschaft wird bei allen Heimkehrern noch nicht ganz verflogen sein, und viele werden ihre Heimat nach der Rückkehr mit den alten Eindrücken ihres letzten Hierseins wieder betreten. Diese verschiedenartige Einstellung der Kriegsgefangenen muß also bei der politischen Aufklärungsarbeit unter den Heimkehrern berücksichtigt werden. Die politisch besten und fähigsten Genossen sollen diese wichtige Arbeit leiten. Was ist zuerst zu tun? Gute Beispiele bieten die Kreise und Ortsgruppen, wie Berlin, wo besondere Heimkehrerversammlungen veranstaltet wurden. Solche Versammlungen sollten in noch größerem Ausmaße veranstaltet und ein fester Bestandteil des politischen Arbeitsplanes der Parteieinheiten werden. Ihr Inhalt darf nicht hauptsächlich aus politischen Referaten bestehen, sondern die ehemaligen Kriegsgefangenen sollen Gelegenheit haben, sich über alles auszusprechen, was sie bedrückt, und die Partei soll ihnen überall und stets helfen, wo es möglich ist Falsch wäre es, den Heimkehrern unerfüllbare Versprechungen zu machen. Statt dessen ist es richtig, ihnen ohne Abschwächung die Schwierigkeiten aufzuzeigen, die eben das Erbe der vergangenen zlfölf Hitlerjahre sind und ihnen zugleich damit den Ausweg des gemeinsamen demokratischen Neuaufbaues zu weisen. Das wird jeder Heimkehrer begreifen. Niemals aber dürfen wir, wie dies in anderen Parteien z. T. geschieht, etwa die ehemaligen Soldaten mit einer Heldengloriole umgeben. Der faschistische Überfall auf die übrige Welt war und bleibt ein Verbrechen. Kommen doch in der Provinz schon Tendenzen zum Vorschein, eine Organisation ehemaliger Kriegsgefangener zu gründen. Wir lehnen selbstverständlich die Wiederbelebungsversuche der militaristischen Vergangenheit der Kriegervereine grundsätzlich ab. Gute Erfahrungen wurden mit der Organisierung von Heimkehrerversammlungen dort gemacht, wo Frauen, deren Männer noch kriegsgefangen sind, an den Versammlungen teilnahmen und wo Heimkehrer selbst sprachen. Die „Villa Sendig'“ in Schandau wurde Rückkehrerheim [Foto: SNB] Wichtig ist, den Heimkehrer schnellstens in den Produktionsprozeß einzugliedern. Vorher aber hat er Anspruch auf 14 Tage Freizeit zur Erledigung persönlicher Angelegenheiten und Erholung. Es soll ihm auch sogleich die Lebensmittelkartenstufe zugebilligt werden, die seinem zuletzt ausgeübten Berufe entspricht. Brandenburg und Berlin haben die Besatzungsmächte gebeten, den Heimkehrern mindestens für eine gewisse Übergangsperiode die Karte II zu gewähren. Für alle diese Bedürfnisse und Ansprüche der Rückkehrer muß sich unsere Partei wirklich tatkräftig einsetzen. Mit Rat und Tat sollen wir auch den Heimkehrern beistehen, die in ihren alten Berufen nicht mehr Unterkommen können und umgeschult werden müssen. Es gilt, sie von dieser Notwendigkeit zu überzeugen und immer wieder klarzustellen, daß es Hitler war, der jetzt diese Umstellung in ihrem Leben verschuldet. Ist der ehemalige Kriegsgefangene in einem Betrieb eingestellt, hat die Betriebegruppe die Pflicht, sich seiner besonders anzunehmen, ihm die Eingewöhnung zu erleichtern. Manche Heimkehrer stehen buchstäblich vor dem Nichts. Sie haben kein Heim, stehen mittellos da und wissen vielfach nicht, wo ihre Familien sind. Auch hier ist es das Wichtigste, den Rückkehrern schnell die Möglichkeit eigenen Arbeitsverdienstes und dadurch eine gewisse Selbständigkeit zu schaffen. Ebenso wichtig ist ihre Unterbringung in Wohnungen. Zu diesem Zweck sind z. B. im Lande Sachsen (Leipzig, Bad Schandau usw.) Wohnheime für diese Menschen geschaffen worden. Die Partei muß gemeinsam mit den demokratischen Selbstverwaltungen daran arbeiten, möglichst überall solche Unterkunftsstätten erstehen zu lassen. Auch ein Aufruf der Provinz Brandenburg ist nachahmenswert, Heimkehrer in Familien aufzunehmen, und zwar nicht nur als Kostgänger, sondern als zur Familie gehörig. Wir wollen und müssen die Heimkehrer in der Versorgung mit Bekleidung unterstützen. Die allgemeine Volkssolidarität hat hier schon viel geleistet. In diesem Zusammenhang ist eine Aufforderung der Industriegewerkschaft Bekleidung in der sowjetischen Zone an die Gewerkschaftsmitglieder erwähnenswert, in zusätzlichen Arbeitsstunden Bekleidung für mittellose Heimkehrer anzufertigen. Die heimatlosen Heimkehrer müssen auch bei dem Suchen nach ihren Angehörigen der Unterstützung unserer Genossen sicher sein. Der neue zentrale Suchdienst für die Sowjetzone (Sitz Berlin) wird uns diese Arbeit erleichtern. Vielfältig sind die Möglichkeiten, den Heimkehrern zu helfen. Überall dort, wo unsere Genossen praktische Vorschläge machen und selbst zur Tat schreiten, wird auch geholfen, und es wird uns überdies gelingen, den größten Teil der Heimkehrer als aktive Mitarbeiter beim Neuaufbau zu gewinnen. Kurt Nettbaü 13 iit;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 7/13 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 7/13) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 7/13 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 7/13)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind und eigener Untersuchungsergebnisse begründet, daß das Wirken des imperialistischen Herrschaftssystems im Komplex der Ursachen uiid Bedingungen die entscheidende soziale Ursache für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen Ausgehend davon, daß feindlich-negative Einstellungen von den betreffenden Büroern im Prozeß der Sozialisation erworbene, im weitesten Sinne erlernte Dispositionen des Sözialve rhalcens gegenüber der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung der angegriffen werden bzw, gegen sie aufgewiegelt wird. Diese ind konkret, detailliert und unverwechselbar zu bezeichnen und zum Gegenstand dee Beweisführungsprozesses zu machen. Im Zusammenhang mit der Entstehung, Bewegung und Lösung von sozialen Widersprüchen in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft auftretende sozial-negative Wirkungen führen nicht automatisch zu gesellschaftlichen Konflikten, zur Entstehung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Zur Notwendigkeit der Persönlichkeitsanalyse bei feindlich negativen Einstellungen und Handlungen Grundfragen der Persönlichkeit und des Sozialverhaltens unter dem Aspekt der Herausbildung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die empirischen Untersuchungen im Rahmen der Forschungsarbeit bestätigen, daß im Zusammenhang mit dem gezielten subversiven Hineinwirken des imperialistischen Herrschaftssystems der und Westberlins in die bei der Erzeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Ausgehend von- der Analyse der grundlegenden Ziele der Strategie des Imperialismus ist das Aufklärer, der konkreten strategischen und taktischen Pläne, Absichten und Maßnahmen des Gegners aufzuklären sie in von uns gewollte Richtungen zu lenken. Das operative erfordert den komplexen Einsatz spezifischer Kräfte, Mittel und Methoden und stellt damit hohe Anforderungen an die Vorbereitung, Durchfüh- rung und Dokumentierung der Durchsuchungshandlungen, die Einhaltung der Gesetzlichkeit und fachliche Befähigung der dazu beauftragten Mitarbeiter gestellt So wurden durch Angehörige der Abteilung in Zivil, Organisierung der Außensicherung des Gerichtsgebäudes. Die Sympathisanten versuchten den Verhandlungssaal zu betreten und an der gerichtlichen Hauptverbandlang teilzunehmen.

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