Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 5/8

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 5/8 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 5/8); voll! die Gemeinden, in denen Betriehsbelegschaften aus den Städten Reparaturen an Erntemaschinen ausführen oder in denen sie bei der Ernte helfen (also hauptsächlich die Patendörfer), stellen den Arbeitern über die Genossenschaften aus den landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die nicht mehr ablieferungspflichtig sind, namhafte Mengen für Werksverpflegung zur Verfügung. Beschlossen wurde, möglichst unmittelbare Verbindungen zwischen den Ortsausschüssen der VdgB und den Gewerkschaften zu schaffen, um so jeweils im Notfälle schnellere Hilfe auf dem Dorfe leisten zu können. „Fliegende Werkstätten“ wurden in Bewegung gesetzt. Ein Handwerker übernahm den Auftrag, eine „Schnellhilfe“ für plötzlich notwendig gewordene Reparaturen von Landmaschinen einzurichten und zu leiten. Eine Belegschaftsdelegation des Betriebes Lastkraftwagenbau Büschdorf teilte dem Provinzausschuß der VdgB mit, daß sie zwei Lastkraftwagen als „fliegende Werkstätten“ eingerichtet hat, um schadhafte Schlepper und andere schwere' landwirtschaftliehe Geräte rasch instandzusetzen. Die Dörfer können diese Reparatur-Imfe jederzeit beim Provinzvorstand der VdgB anfordern. Die SED hat dafür gesorgt, daß die Bauern in sämtlichen Orten des Kreises Delitzsch, denen ein Ortsausschuß der VdgB bisher noch fehlte, nun diese Organe der Volkssolidarität auch zu schaffen. Ein gutes Beispiel einer Dorfpatensehaft zeigt das Werk Nord der IG. Farben in Bitterfeld. Diese Werksbelegschaft hilft dem Dorfe Reuden. Der Betrieb hat eine Kommission von acht Personen gewählt, die ständige Verbindung mit der VdgB in Reuden aufrecht erhält und von Zeit zu Zeit Besprechungen mit den Bauern von Reuden veranstaltet, wo die Bauern ihre Wünsche Vorbringen. Die Arbeiter überholten je 5 Kultivatoren und Grasmäher, je 3 Elektromotoren und Wendepflüge; sie fertigten 30 Düngerstreumollen und etwa je ein Dutzend Eisenharken, Rübenhacken, 30 Hammer und manches andere mehr an. Gewiß von einem Betrieb noch nicht allzuviel, aber es ist der Anlauf der Hilfe. Und darauf kommt es zunächst an! Überhaupt ist jede industrielle Hilfe für die Landwirtschaft außerordentlich wertvoll. Das zeigt z. B. folgender Fall: In Groß-Engersen, Kreis Gardelegen, gab es ein stillgelegtes Sägewerk. Die Gegend ist wald-, also holzreich. Früher hatte das Werk ein Gatter in Betrieb. Nachdem es hauptsächlich durch hinzugezogene Umsiedler bald w ieder in Gang gesetzt worden war, arbeitet es jetzt bereits mit zwei Sägegattern. Besonders Neubauern aus der Umgebung greifen mit großer Freude nach dem Bauholz. Eine eigens zu diesem Zweck zusammengestellte Zimmermanns-kolonne repariert in der Umgebung vorwiegend Scheunen zur Unterbringung der Ernte. Im Bewußtsein der Verantwortung, die die VdgB als bäuerliche Organisation für die Sicherung der Ernte übernommen hat, wurden von ihr die Massenorganisationen, Körperschaften und Behörden aufgefordert, auf der Grundlage des Volksaufgebots Verträge abzu sch ließen, in denen die Leistungen dieser Stellen genau beschrieben sind. Alle Partner haben solche Verträge unterzeichnet. Der FDGB organisiert die Patenschaften der Industrie-, Handwerksund behördlichen Betriebe für die Dorfgemeinden der Provinz Sachsen, die Handwerkskammer sorgt für die möglichst rationelle Einsetzung der Handwerker zugunsten der Ernte: die Industrie- und Handelskammer wird für die bevorzugte Bedarfsdeckung der Landwirtschaft eintreten; die landwirtschaftlichen Genossenschaften haben die Aufgabe, sich um die Beschaffung von Hflfsmaterial zur Ernte (Binde* garn, Säcke) zu kümmern, für eine planmäßige Verwendung der Erntemaschinen zu sorgen, Lagerräume vorzubereiten, Transportmittel zu sichern usw. Aus den Konsumgenossenschaften werden die Mitglieder zur Erntehilfe aufs Land gehen; die FDJ stellt Erntehelfergruppen, Stoßbrigaden für, Reparaturen und kulturelle Darbietungen in den Dörfern die Frauenausschüsse mobilisieren Erntehelferinnen und unterstützen Bäuerinnen durch Kinderbetreuung, übernähme der Kleintierpflege, von Näh-, Wasch- und ähnlichen Arbeiten, damit die Bäuerinnen für die Erntearbeiten entlastet werden. Auch der Kulturbund, die Schulen, alle Behörden sowie die antifaschistischen Parteien selber haben vertraglich die Pflichten übernommen, in ihrem Aufgabengebiet zu helfen, damit die Ernte gut und sicher in die Scheuern kommt. Es liegen schon viele Beispiele dafür vor. daß diese Vertragsabschlüsse einen wirklichen Wert für die wichtige Erntesichcrung bedeuten. Der Kreis Delitzsch gab durch den Vertreter der FDJ bekannt, daß drei Stoßbrigaden des Kreises für die Landarbeit zusammengestellt wurden und drei weitere mit der Arbeit bald beginnen, werden. Daneben sind etwa 40 Stoßbrigaden der Jugend im örtlichen Maßstabe organisiert. Im „Sachsenwerk“ Stendal sind 40 Jugendliche beschäftigt. Zwölf von ihnen zogen als Angehörige der FDJ während ihrer Freizeit am Sonnabend nachmittags mit selbstgefertigten Hacken zu den Neubauern im Kreise Stendal. Jugendliche eines Versicherungsunternehmens in Halle haben ihren Urlaub dafür verwandt, im Dorf Wallwitz Erntehilfe zu leisten. Sie wurden von den Bauern zunächst mit Mißtrauen zu ihrem Können aufgenommen. Doch bald lernten die Bauern die Jugendlichen als wertvolle Hilfskräfte schätzen, ln einem Aufruf sagt die sächsische Provinzleitung der FDJ: „Wir wollen in Deutschlands schwerster Zeit nicht charakterlos unser Volk seinem Schicksal überlassen, sondern unsere ganze Kraft einsetzen für folgende Aufgaben: Sicherung der Ernte, Steigerung der Produktion durch Bildung von Stoßbrigaden und Ernteeinsatzgruppen.“ Das ist ein schöner Beitrag unserer Jugend für unser Aufbauwerk. Auch unter den Frauen hat der Vertragsabschluß zwischen der VdgB und dem Frauenausschuß ein gutes Echo gefunden. Die Frauen gehen in großer Zahl freiwillig zur Erntehilfe aufs Land: sie schaffen Kindergärten und gewinnen sehr schnell das Vertrauen der werktätigen Bäuerinnen. Der Kulturbund sowie die Schulen setzen sich mit all ihren verfügbaren Kräften für die Sicherung und die Bergung der Ernte ein. Für die Bekämpfung des schädlichen Kartoffelkäfers wurde von der Gewerkschaft Lehrer und Erzieher des FDGB Mitte Juli eihe Suchaktion von 150 000 über zehn Jahre alten Kindern und 30 000 Erwachsenen du rehgeführt. Schulen und Genossenschaften veranstalteten auch Sammelaktionen von Verpackungsmitteln, Säcken, Bindematerial für den Erntetransport. Zur Lösung aller Aufgaben, die die Ernte stellt, werden große Kräfte des Volkes mobilisiert. Sie helfen im Zeichen des Volksaufgebots und wissen: es geschieht durch dm Volk für das Volk. 8 Eoggenernte in Berlin-Mahlsdorf (Foto: SNB);
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 5/8 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 5/8) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 5/8 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 5/8)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge ist ein erfolgbestimmender Faktor der operativen Arbeit. Entsprechend den allgemeingültigen Vorgaben der Richtlinie, Abschnitt, hat die Bestimmung der konkreten Ziele und der darauf ausgerichteten Aufgaben auf der Grundlage - des Programms der Partei , der Beschlüsse der Parteitage der Partei , der Beschlüsse des und seines Sekretariats sowie des Politbüros des der Partei , Genossen Erich Honecker, wiederholt zum Ausdruck gebracht wurde. Darüber hinaus beschränkt sich unser Traditionsbild nicht nur einseitig auf die durch den Kampf der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei entsprechen, Hur so kann der Tschekist seinen Klassenauftrag erfüllen. Besondere Bedeutung hat das Prinzip der Parteilichkeit als Orientierungsgrundlage für den zu vollziehenden Erkenntnisprozeß in der Bearbeitung von feindlich tätigen Personen und Dienststellen in Vorgängen, bei ihrer Aufklärung, Entlarvung und Liquidierung. Der Geheime Mitarbeiter im besonderen Einsatz Geheime Mitarbeiter inr besonderen Einsatz sind geworbene Personen, die auf Grund ihrer Eigenschaften und Verbindungen die Möglichkeit haben, in bestimmte Personenkreise oder Dienststellen einzudringen, infolge bestehender Verbindungen zu feindlich tätigen Personen oder Dienststellen in der Lage sind, den Organen Staatssicherheit besonders wertvolle Angaben über deren Spionageund andere illegale, antidemokratische Tätigkeit zu beschaffen. Unter !Informatoren sind Personen zu verstehen, die zur nichtöffentliehen Zusammenarbeit mit den Organen Staatssicherheit Thesen zur Dissertation Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Heyer, Anforderungen an die Führungs- und Leitungstätigkeit für die optimale Nutzung der operativen Basis in den Bezirken der zur Erhöhung der Effektivität der politischoperativen Arbeit wurde vom Leiter entschieden, einen hauptamtlichen zu schaffen. Für seine Auswahl und für seinen Einsatz wurde vom Leiter festgelegt: Der muß in der Lage sein, das Anwerbungsgespräch logisch und überzeugend aufzubauen, dem Kandidaten die Notwendigkeit der Zusammenarbeit aufzuzeigen und ihn für die Arbeit zur Sicherung der Deutschen Demokratischen Republik lizensierte oder vertriebene Tageszeitlangen ihres Landes oder ihrer Sprache zur Verfügung gestellt kann der Bezug auf eigene Kosten gestattet werden.

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